Radeon 9500/9700 vs. GeForceFX 5800 /Ultra Review
12. März 2003 / von Leonidas / Seite 1 von 45
Einleitung
Lang hat es gedauert mit unserem schon seit letztem Jahr geplanten "ATi R300 vs. nVidia NV30" Review - und viele Veränderungen hat dieses in jener Zeit über sich ergehen lassen müssen. Ursprünglich schon angedacht im letzten Herbst (!) nach dem Release der Radeon 9700 Pro, sollte dieser Vergleich der beiden ersten DirectX9-Architekturen direkt nach dem Erscheinen des R300-Konkurrenzen GeForceFX von nVidia zum Ende des Jahres online gehen. Was wir seinerzeit nicht wissen konnten, war der extreme Mangel an Testkarten seitens nVidia, welche erst Ende Januar eine äußerst geringe Anzahl an entsprechenden Testsamples herausgaben.
Wer aber gedacht hatte, daß es dann recht schnell mit unserem Artikel gehen würde, zumal die uns für diesen Test freundlicherweise von Sapphire in großer Zahl gestellten Radeon 9500/9700 Grafikkarten schon Anfang Januar bei uns eintrafen, täuschte sich: Die Zahl der weltweiten Testsamples der GeForceFX war so gering, daß diese nur zu den Print-Medien und zu einigen wenigen sehr großen Online-Medien gingen - und danach zurück zu nVidia. Wir mussten also in der Tat auf die ersten Serienkarten der GeForceFX warten, was sich jedoch ebenfalls immer wieder hinzog.
Und trotz, daß uns der Soundkarten- und seit neuestem auch Grafikkarten-Hersteller Terratec ganz oben auf seine Liste setzte, erreichte uns "unser" Testsample der GeForceFX 5800 Ultra erst am 4. März (letzten Dienstag). Der Test dieser Karten war dann relativ schnell absolviert, die Werte der anderen in diesem Test vorkommenden Grafikkarten lagen schon seit einigen Tagen und teilweise Wochen bereit. Erst jetzt konnte also das ursprüngliche Ziel des "ATi R300 vs. nVidia NV30" Tests realisiert werden.
Jedoch hat dieser Test aufgrund seines zeitlichen Ablaufs nun in der Tat das nicht von der Hand zu weisende Problem, daß inzwischen vor wenigen Tagen schon wieder neue Grafikchips seitens ATi & nVidia releast worden sind. Damit werden wir leben müssen, wobei besonders eine Radeon 9800 /Pro in diesem Test schmerzlich vermisst werden wird, erklimmt diese doch den Performance-Thron vor den bisherigen Spitzenreitern Radeon 9700 Pro und GeForceFX 5800 Ultra. Allerdings gibt es speziell für Deutschland noch keine Testsamples der neuen Karten von ATi & nVidia - insofern wollten wir nicht schon wieder auf die neuen Karten warten, sondern diesen Test auch irgendwann einmal abschließen.
Letztlich testen wir somit in diesem Artikel ausschließlich Grafikkarten, welche sich bereits im Markt befinden, inklusive auch der GeForceFX 5800 /Ultra, welche nun inzwischen auch verfügbar sein sollte. Die für den April avisierten neuen Grafikkarten von ATi & nVidia werden wohl - aufbauend auf diesem Artikel - einen extra Test im April oder Mai bekommen. Für heute werden wir demzufolge also "nur" folgende Grafikkarten durch unseren Testparcour schicken:
- Sapphire Radeon 9500 64MB
- Sapphire Radeon 9500 128MB Rev.2 (= schwarzes Platinenlayout)
- Sapphire Radeon 9500 Pro 128MB
- Sapphire Radeon 9700 Pro 128MB
- AOpen GeForce4 Ti4200 8X 64MB
- Gainward GeForce4 Ti4600 128MB
- Terratec GeForceFX 5800 Ultra 128MB
Zuzüglich dessen, daß wir eine "GeForce4 Ti4400" mittels der Ti4600, eine "GeForceFX 5800" (non Ultra) mittels der 5800 Ultra und eine Radeon 9700 (non Pro) mittels der Radeon 9700 Pro simuliert haben, kommen wir somit auf exakt 10 Testkarten. Diese werden durch 6 Engine-unterschiedliche Spiele in zwei Auflösungen (1024x768 und 1280x960) in jeweils 5 verschiedenen Settings ("normal", 8x anisotroper Filter, 4x Anti-Aliasing, 8x anisotroper Filter mit 4x Anti-Aliasing, 2x anisotroper Filter mit 2x Anti-Aliasing) geschickt. Das sind in der Summe liebliche :-) 600 Einzel-Benchmarks, deutlich mehr als in jedem anderen unserer Artikel zuvor.
Die hohe Summe an Benchmarks kommt natürlich in erster Linie dadurch zustande, daß wir uns nicht auf Beispiel-Messungen des anisotroper Filter und von Anti-Aliasing unter einem Spiel verlassen haben, sondern alle unsere Testgames (Comanche 4, Counter-Strike, Dungeon Siege, Return to Castle Wolfenstein, Serious Sam: The Second Encounter, Unreal Tournament 2003) unter diesen beiden bildqualitätsverbessernden Features durchgezogen haben. Dies bedingt sich einfach durch die zunehmende Wichtigkeit dieser Features, da ohne den Einsatz jener Features die meisten der heutigen Grafikkarten mehr als ausreichend schnell sind.
Zuzüglich zu den Performance-Messungen haben wir zu unserem letzten Test-Artikeln den Vergleich der Bildqualität unter anisotropen Filter und Anti-Aliasing deutlich ausgebaut, um die unterschiedlichen Lösungen von ATi und nVidia entsprechend besser einschätzen zu können. Dadurch baut sich auch die Entscheidung, welche der unterschiedlichen anisotropen und antialiasenden Lösungen von ATi & nVidia man in den Benchmarks gegeneinander stellt, direkt auf den vorher stattfindenden Vergleich der Bildqualitäten auf. Denn es sollten schließlich nicht blind rein namensgleiche Settings verglichen werden, sondern nur Settings, welche die möglichst identische Bildqualität bieten.
Bevor wir nun mit dem eigentlichen Test anfangen, möchten wir allerdings zuerst einmal jenen Grafikkarten-Herstellern danken, welche uns durch die Teststellung ihrer Produkte diesen Artikel überhaupt erst ermöglicht haben: