XpandRally Xtreme Review
9. März 2007 / von WhiteVelvet / Seite 2 von 3
Sound
Leider gibt es wieder dieselben Motorengeräusche wie in XR1, die sich teilweise wie ein Rasenmäher anhören, aber man gewöhnt sich daran. Dafür gibt es wieder sehr schöne Umgebungsgeräusche, da wird der Dschungel richtig lebendig und jeder Crash ein Erlebnis. Die Musik im Menü ist wieder ähnlich wie im Vorgänger, die Stilrichtung kann ich nicht richtig beschreiben, es geht aber in die ruhigere Trance/Ambiente-Ecke.
Steuerung
Das Spiel bietet zwei Modi an, die an das Profil gekoppelt sind und während des Spiels dann nicht mehr verändert werden können.
Der Arcade-Modus ist nicht leicht, aber auch nicht schwer, also ein ideales Mittelding für Fahrer, die keine Lust auf Hardcore-Sims wie Richard Burns Rally haben, aber sich auch nicht langweilen wollen. Der Schwierigkeitsgrad dort liegt irgendwo zwischen Colin McRae 2005 und Richard Burns Rally. Kurven müssen gut getimet sein und die Ghost-Cars, gegen die man antritt sind relativ schnell, was man nach gewisser Zeit durch entsprechende Tuningteile wettmachen kann. Schäden am Fahrzeug werden hier zwar simuliert, aber sehr viel mehr Fehler verziehen.
Der Simulationsmodus ist sehr herausfordernd. Ich habe es kurz probiert, aber jede Lenkung zu weit nach links wurde mit einer doppelten Drehung nach rechts quittiert. Hier kommen nur echte Simulationsveteranen vorwärts. Schäden am Wagen fängt man sich nun schneller ein, auch verliert man hier das eine oder andere Rad und muss mit drei Reifen weiterfahren. Es ist auch möglich, dass man sich einen Platten einhandelt.
XR1 hat damals schon zusätzlich Schäden am Fahrer simuliert, also sollte man auch mit XRX auf seinen Alter-Ego aufpassen, denn allzu leicht zieht man sich Kopf- oder Beckenverletzungen zu. Zu harte Crashs können sogar das Ableben des Fahrers bedeuten. Ein netter Zusatzeffekt, der die Adrenalinausschüttung gut fördert, ist der visuelle Geschwindigkeitsrausch, der das Bild vor dem Wagen ab einer bestimmten Geschwindigkeit verschwimmen lässt, ähnlich einem Tunnelblick. Man muss sich hier wirklich gut konzentrieren, um nicht die Kontrolle zu verlieren, denn die nächste Kurve kommt schneller als man denkt.
Spielumfang
Der Fuhrpark von XRX orientiert sich umgefähr an den Fahrzeugen aus XR1, bietet aber darüberhinaus eine Xtreme-Gruppe an, in der geländetaugliche Boliden und sogar GT-Fahrzeuge zu finden sind. Allerdings frage ich mich, wie sich GT-Fahrzeuge auf den Rallykursen verhalten werden. Später im Spiel wird es Offroad-Kurse geben, ähnlich wie damals in Bleifuss Offroad. Da Techland keine Lizenz für die Namen der Fahrzeuge hat, heißen die Wagen Italic PNT (Fiat Punto) oder Wolf (VW Golf) und sind minimal modifiziert, was aber nicht schlimm ist, da die Wagen immer noch sehr gut wiederzuerkennen sind. Alle Wagen lassen sich sehr detailiert tunen und es können hunderte von Aufrüstteilen dazugekauft werden, das nötige Geld aus gewonnenen Rennen vorausgesetzt.
Die Strecken befinden sich in Malaysia, China, Japan, Arizona, Italien, England und Korsika und beruhen diesesmal auf originalen Daten der Rennstrecken dort. Wie immer bietet jedes Land ein riesiges Areal mit einem kompletten Streckennetz, so dass in verschiedenen Rennen immer andere Streckenabschnitte gefahren werden. Mit im Spiel befindet sich der Chrome2-Editor, der das Modifizieren der bestehenden und das Neuerstellen von neuen Strecken ermöglicht.
Multiplayer
Der Mulitplayer-Teil lässt sich leider noch nicht testen, da zum Testzeitpunkt bisher nur wenige dedizierte Server online sind und das Spiel noch nicht weit verbreitet ist. Soweit es sich testen liess, kann man im LAN und im Internet spielen, letzterer Modus verfügt über einen integrierten Spielebrowser mit optionalem Server-Filter. Es kann sein, dass andere Modi (wie der Offroad-Modus) noch nicht in meinem Profil freigeschaltet sind, denn bisher sind nur Rally, Rally Cross und Autorennen anwählbar. Mehr lässt sich im Moment nicht zum MultiPlayer-Teil sagen.
Fazit
Wer eine völlig neue Generation von XpandRally erwartet hat, wird leider enttäuscht werden. Aber wer XR1 gemocht hat und sich mit den gebotenen Neuerungen zufriedenstellen kann, wird begeistert sein. Auch diejenigen, die XR1 nie gespielt haben, sollten hier zugreifen. Das Zusammenspiel zwischen der Chrome-Engine, den Fahrzeugen und einem PC-Lenkrad läuft sehr gut. Die Grafikeffekte sind von guter Qualität, allerdings sind immer noch einige Ruckler in der Engine vorhanden und manche Bäume, die einfach "ins Bild fallen", stören ein wenig. Der Spielspaß ist aber durch den relativ hohen Schwierigkeitsgrad sehr groß und die Kariere ist sehr motivierend, da man Kopf and Kopf mit dem Ghost-Car fährt und jede Kurve exakt genommen werden will. Man freut sich richtig über jedes gewonnene Rennen, denn dann kann man endlich den Traumwagen hochrüsten und flotter machen.
- Pros:
- frei befahrbare und ansprechende Landschaften
- schöne Grafikeffekte
- Schwierigkeitsgrad nicht zu schwer und nicht zu leicht
- neuer Climb-the-Hill Modus mit Geländewagen
- große landschaftliche Vielfalt
- sehr gutes Physiksystem und realistische Schäden am Fahrzeug
- große Auswahl an Tuningteilen
- Cons:
- kaum Änderungen zum Vorgänger
- leichte Schwächen in der Grafikengine
- schwache Motorensounds
- etwas ruhig um den Hersteller (Support-Garantie?)
Ich habe das Spiel quasi blind gekauft, da ich einfach nur das Vertrauen in Techland hatte, dass XRX nicht schlechter als XR1 sein kann. Ich wurde keinesfalls enttäuscht. Mir machen die Rennen richtig Spaß und ich finde die Karriere sehr überzeugend. Natürlich, es gibt keine Story, aber einzig die Gier nach Geld und mehr Tuningteilen treibt mich erfolgreich voran. Dazu kommt das sehr gute Schadensmodell, das man immer wieder gerne austestet und einfach einmal irgendwo reinknallt und schaut, was passiert. Von mir persönlich gibts daher eine klare Kaufenpfehlung.
Was die Sache trotzdem ein wenig trübt, ist die relative Stille, die vom Hersteller ausgeht. Eine Demo ist zwar inzwischen releast worden, aber ich bin mir nicht sicher, ob es einen guten Support geben wird. Im Moment sind nur kleine Bugs im Spiel, wie etwas ein fehlendes Euro-Zeichen bei den Geldbeträgen und das Stottern bei der Fahrzeugdrehung. Der Spielspaß ist aber auf alle Fälle in der vorliegenden Version vorhanden. Vielleicht wartet der Publisher auch, bis das Spiel in anderen Ländern verfügbar ist, denn Deutschland und Polen sind sehr früh dran. Dafür gibt es das Spiel aber für unter 30 Euro, was man gelassen investieren kann.