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Specs (?) Matrox G800, 3dfx Specter und nVidia NV20/NV25

5. Oktober 2000 / von Leonidas / Seite 1 von 3


Echte Neuigkeiten oder alter Aufguß + pure Spekulation ? Das wäre die Frage. Denn wenn man die Wege einiger News zurückverfolgt, kommen teilweise schon lustige Sachen heraus. Sehen wir uns dies einmal genauer an. Folgendes wurde an "neuen" Spezifikationen gemeldet:

Matrox G800

  • Chiptakt: 200 MHz
  • Speichertakt: 200 MHz DDR
  • Renderpipelines: 3
  • Textureneinheiten (pro Renderpipeline): 3
  • Füllrate: 600 MPixels/sec, 1800 MTexel/sec
  • T&L-Einheit: 20-30 Mill. Dreiecke/sec
  • Speicherbandbreite: 6,4 GByte/sec
  • Scalable architecture (DualChip)
  • Release: Q4 2000

Der Weg der Information? Zurückverfolgend kamen diese von der VR-Zone, dort von Reactor Critical, dort von GXS und dort von der Italian 3DNow! Zone. Und die haben es ja eventuell aus aus unserem Archiv ;-)) Dort meinte ich im Juni, ziemlich genau dieselben Spezifikationen verkünden zu müssen. Mit dem einzigen Unterschied, daß wir damals von 250 MHz DDR-RAM ausgingen - keine Ahnung, woher nun obige 200 MHz DDR herkommen.

Hinzuzufügen wäre, daß die G800 mit FC-RAM erwartet wird anstatt der üblichen SD-/SG-RAMs. Dieser bietet wesentlich bessere Latenzzeiten und eignet sich damit maßgeblich für Zugriffe auf Dreiecksdaten. Klingt praktisch bei einem T&L-Beschleuniger, welcher sich ja selber mit der Geometrieberechnung herumschlagen muß. An der DDR-Fähigkeit ändert das nichts, korrekt würde sich das ganze dann "DDR FC-RAM" nennen.

Mit der Verfügbarkeit von 4-ns-Speicherchips (Bedingung für 250 MHz) soll es ja zum Jahresende hin gar nicht so schlecht aussehen - eventuell sind beide Angaben korrekt und es gibt eine Standard-Variante mit 200 MHz Speichertakt und eine Ultra/Pro-Variante mit 250 MHz. Die normale G800 könnte mit 200/200 MHz sicher exzellent gegen eine GeForce2 (200/166 MHz) bestehen. Eventuell hat das ja nVidia auch bewogen, die eigentlich nicht unbedingt benötigte GeForce2 Pro (200/200 MHz) anzukurbeln.

Darüber hinaus wäre eine G800 Ultra/Pro wohl in direkter Konkurrenz zur GeForce2 Ultra gedacht. Beide wären aber meiner Meinung nach reine Prestigeobjekte, welche zwar um den 3D-Thron streiten, aber für die meisten Spieler einfach zu teuer wären. Viel wichtiger wäre sowieso, daß Matrox nun endlich einmal die G800 vorstellt und an die Reviewer verschickt - ansonsten würde sie sich gleich selbst von einigen weihnachtlichen Gabenlisten streichen.

Rein zum Chiptakt bietet sich folgende Betrachtung an: GeForce2 und G800 haben beide 200 MHz. Was noch lange nicht heißt, dies wäre das selbe wie bei der GeForce2! Diese hat 4 Renderingpipelines und 2 Textureneinheiten pro Pipeline, bei der G800 lautet diese Konfiguration 3/3. Das ganze resultiert in einer Pixelfüllrate von 800 MPixel vs. 600 MPixel zugunsten der GeForce2 und einer Texelfüllrate von 1600 MTexel vs. 1800 MTexel zugunsten der G800. Wie man beim Vergleich der RealWorld-Ergebnisse von GeForce SDR vs. GeForce2 MX sieht, bringt die Gewichtung auf mehr Texel-Füllrate doch gewisse Vorteile. Denn dort ergibt sich ein ganz ähnliches, zweigeteiltes Bild: 480 vs. 350 MPixel zugunsten der GeForce SDR, aber 700 vs. 480 MTexel der GeForce2 MX.

Rein prinzipiell muß Matrox jedoch mit der G800 vordringlich das alte G400/G450-Problem lösen, welches sich bei trilinearem Filtering offenbart. Dann brauchen diese Chips einen zusätzlichen Rendervorgang, was je nach Auflösung zwischen 15 und 35 Prozent Geschwindigkeit kostet (die GeForce kostet so etwas ein müdes Lächeln und 2 bis 5 Prozent). Dies ist mit den üblichen HighQuality-Tests in Q3A nicht feststellbar, weil HQ in Q3A "bilinear" filtert und nicht "trilinear". Stellt man jedoch die maximal möglichen Grafikeffekte ein, so trifft dies die G400/G450 besonders hart. Dies ist zwar in erster Linie auf Q3A zutreffend - jedoch rein prinzipiell bei allen Spielen möglich, welche trilineares Filtering anbieten.

Eine Wischiwaschi-Lösung wie bei der RivaTNT 1/2 und den Voodoo-Karten (auch der V5) mit deren dürftiger MipMap-Dithering-Methode verbietet sich für Matrox von selbst - schließlich will man weiterhin Leader bei der Bildqualität bleiben. Trotzdem wäre es für Matrox die Bedingung für eine Rückkehr an die Spitze, wenn der G800 das trilineare Filtering genauso problemlos wie die GeForce erledigen könnte. Denn dann würden die 200 MHz Speicherchips in höheren Auflösungen unter 32 Bit voll durchschlagen und Matrox´ G800 den Spitzenplatz sichern. Zumindestens solange die GeForce2 Ultra nicht lieferbar ist - wobei diese angesichts der Preise von über 1000 DM nur einen geringen Käuferkreis wird ansprechen können.






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