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nVidia GeForce3 - technisches Preview

27. Februar 2001 / von Leonidas / Seite 1 von 2


HRAA: High-Resolution Antialiasing through Multisampling ... Wie schon ganz gern bei uns vermutet setzt nVidia tatsächlich auf FSAA als Killerfeature der GeForce3 - wohl wissend, daß der alte Trick mit den tollen Möglichkeiten des Chips nicht noch ein zweites Mal (nach der GeForce1) funktionieren wird. nVidia setzt beim GeForce3 fast wie 3dfx auf ein MultiSampling-FSAA, welches eine gute Optik auch schon bei niedrigen FSAA-Stufen bieten sollte. Dazu kommt eine neue FSAA-Art, das "Quincunx"-FSAA:

Geforce3 FSAA-Arten

Schön zu sehen, daß Quincunx so eine halbe Mittelart zwischen 2x und 4xFSAA darstellt - mit klarer Tendenz zur visuellen Qualität von 4xFSAA. Dabei hat Quincunx-FSAA nur eine Bandbreiten-Anforderungen wie normales 2xFSAA, stellt allerdings einen gewissen erhöhten Berechnungs-Aufwand dar. Denn bei dieser FSAA-Art werden zusätzlich die Farbwerte der umherliegenden Pixel mitbenutzt, Ausgangsgrundlage bleibt weiterhin aber 2xFSAA. Insofern ist der Begriff "Quincunx" leicht irreführend, es müsste eigentlich 2xQuincunx heißen. Eben bei diesen FSAA-Geschichten finden sich auch die dato einzigen glaubwürdigen Benchmarks:

Geforce3 Q3A FSAA-Benchmarks 1024*768 @ 32 Bit

Die Benchmarks sind im übrigen 1024*768 @ 32 Bit, weitere Bedingungen und die benutzte Hardware sind leider nicht bekannt. Ansonsten lassen wir zu den Zahlen mal nVidia selber sprechen: "GeForce3 is the first GPU to deliver high-resolution antialiasing to the end user. Lesser GPUs can technically support antialiasing, but users simply turn it off because the frame rates are too low for serious game playing." Damit dürften wohl alle Fragen über die Ausrichtung dieses Chips geklärt sein. Mit der GeForce3 könnte sich FSAA ernsthaft durchsetzen, ganz einfach weil die Spiele auch unter FSAA mit sehr guten fps-Raten spielbar sind.

Microsoft DirectX 8: Raising the Ante for Realism in Graphics ... Nette, aber unverbindliche Abhandlung zu den DirectX8-Features - welche zum großen Teil alle zuvor schon einmal genannt wurden.


Wer darüber hinaus wissen will, was diese ganze theoretische Sache in der Praxis bringt, auf den nVidia-Seiten finden sich auch entsprechende Videos aus nVidia-Techdemos, welche natürlich speziell für die GeForce3 programmiert wurde. Leider sind es eben nur Techdemos - eine solche Grafik in echten, kaufbaren Spielen wäre uns allen sicher lieber, wird aber noch ein kleine Weile auf sich warten lassen ;-)

Womit wir beim Thema wären - den Spielen, welche von der GeForce3 profitieren sollen. In der entprechenden Liste werden namentlich AquaNox, Dinosaur Island, Inevitable Evolution, Ballistics, DroneZ, Crazy Car Championship, Everglade Rush, 4x4 Evolution, Incoming Forces, Independence War 2 und Neverwinter Nights genannt. Womit ich von 11 Games überhaupt nur 4 vom Namen her kenne - welches auch gewisse Rückschlüsse auf die (nicht genannten) Veröffentlichungstermine dieser Titel zuläßt ;-) Auf jeden Fall gibt es aber einen Haufen wirklich nett anzuschauender Screenshots ...


Verwiesen sei hier zudem auf das einzige bisherige Preview, welches Zahlen und Screenshots bieten kann, welche nicht auf den nVidia-Seiten zu finden sind: Das von Tom´s Hardware Guide. In diesem sind auf Seite 28 einige Q3A-Screenshots mit verschiedenen FSAA-Arten zu bestaunen, genauso wie ein paar Benchmarks mit Quake III Arena: Demnach schafft die GeForce3 auf einem Pentium 4 unter 1024*768 @ 32 Bit 159,3 fps. Fast 160 fps hören sich zwar toll an - aber Tom hat wie üblich sicher ohne Sound gemessen, außerdem hat sicher auch nicht jeder diese CPU unter dem Schreibtisch stehen. Die momentan beste Eintragung in unseren Benchmark-Charts beläuft sich auf 122,9 fps für eine auf 248 MHz DDR Speichertakt übertaktete GeForce2 Ultra auf einem P3E @ 1125 MHz. Eingedenk der Härte unserer Benchmarks-Settings (MAX-Settings und HighQuality-Sound) sind mit genannter GeForce2 Ultra sicher auch 140 fps zu erreichen - nicht mehr weit weg von den 160 fps der GeForce3.



Was gibt es abschließend zu sagen? Ich will dem Schaf nicht schon vor den eigentlichen Tests das Fell über die Ohren ziehen, ganz besonders da dies ja nur ein technisches Preview sein soll. Rein auf die Technik beschränkt läßt sich folgendes sagen: Wir haben einige klar sehr nützliche Verbesserungen (Memory Controller, FSAA) und einige Verbesserungen (Z-Buffer-Komprimierung, Z-Occlussion Culling), welche erst in den Benchmarks ihre Nutzbarkeit unter Beweis stellen können. Ansonsten gibt es den üblichen Strauß neuer 3D-Features, welche zwar zu Lebzeiten der GeForce3 kaum eine reale Nutzung finden werden, aber für deren Vorantreiben nVidia prinzipiell zu danken ist.

Der "Rest" ist wirklich nur noch mittels der Benchmarks zu ermitteln. Angesichts dieses Technik-Previews kann man aber jetzt schon schlußfolgern, daß die GeForce3 in aktuellen Games nicht unbedingt Welten schneller sein wird als die bisherige Spitzenkarte, die GeForce2 Ultra. Der Unterschied zwischen diesen beiden Chips wird sich wohl in Richtung 10 bis 30 Prozent bewegen. Stärker als alle anderen nVidia-Produkte vorher benötigt die GeForce3 entsprechende Software, um ihre Stärken zu zeigen - nur kommt diese erfahrungsgemäß nicht mehr zu Lebzeiten des Chips heraus. Bleibt meiner Meinung nach als einzige aktuelle Killerapplikation weiterhin das FSAA übrig - denn allein der wohl nicht all zu große Unterschied zu der sowieso rasant schnellen Ultra holt mittlerweise niemand mehr hinter dem Ofen hervor.






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