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Athlon XP mit 166 MHz FSB

2. Oktober 2002 / von Leonidas / Seite 2 von 2


Prinzipiell sind alle Möglichkeiten, den FSB rein erst einmal auf 166 MHz einstellen zu können, mittels BIOS jederzeit nachrüstbar. Auf Overclocking ausgerichtete Platinen haben schon zu KT133(A)-Zeiten teilweise bis zu 250 MHz FSB im BIOS angeboten. Schwieriger wird es beim Thema der PCI- und AGP-Teiler, da das für eine solche Aussage benötigte Basiswissen weiterhin von den Mainboard- und Chipsatzherstellern zurückgehalten wird.

Wir wissen, daß auf allen modernen Mainboards, sprich ab VIA KT266, schon Clockgeneratoren arbeiten, welche auch PCI-Teiler bis zu 1/7 zur Verfügung stellen. Allerdings sind diese Teiler auf KT266(A) Mainboard nicht freigeschaltet. Es stellt sich hier die Frage, wer dies verhindert - der Chipsatz selber oder das jeweilige BIOS. Liegt es am Chipsatz, kann man es nicht ändern - liegt es dagegen am BIOS, könnte man mit dem richtige BIOS auch auf KT266(A) Mainboards die für einen FSB166 benötigten PCI- und AGP-Teiler erreichen.

Interessant ist diese Frage vor allem für älteren Platinen, welche offiziell nicht FSB166-tauglich sind. Hier könnten sich die Hersteller erbarmen und entsprechende BIOS-Versionen mit freigeschalteten PCI- und AGP-Teilern zur Verfügung stellen, wenn dies denn technisch machbar ist und nicht direkt vom Chipsatz verhindert wird. Besitzer derartiger Platinen sollten den jeweiligen Mainboard-Hersteller ansprechen, ob dieser solcherart BIOS-Versionen plant. Wirkliche Hoffnungen sollte man sich allerdings nicht machen, die Mainboard-Hersteller verkaufen zumeist lieber neue Produkte, als ältere noch länger am Leben zu erhalten.

Ähnliches gilt für Nutzer von Mainboards mit nVidia´s nForce-Chipsatz. Dieser verfügt über einen Modus, in welchem PCI- und AGP-Takt stur auf die default-Werte 33,33 bzw. 66,66 MHz festgesetzt werden, ganz unabhängig von FSB- und RAM-Takten. Falls dieser Modus in einem nForce-Mainboard nicht vorhanden ist, muß ebenfalls der Mainboard-Hersteller diesbezüglich angesprochen werden, dies sollte sich jedoch ziemlich sicher mittels BIOS-Update lösen lassen.

nVidia nForce2, SiS 746, VIA KT333 und KT400 sind wie gesagt ganz offiziell FSB166-tauglich. Der KT333 ist allerdings ein gewisser Wackelkandidat, denn diesem wird die FSB166-Tauglichkeit im Prinzip nachträglich angeflanscht. Es ist also nicht sicher, ob wirkliches jedes schon vor Monaten produzierte KT333-Mainboard diese Fähigkeit aufweist, eventuell muß auch bei diesen ein BIOS-Update ran. Die anderen drei genannten Chipsätze sind dagegen brandneu, so das davon ausgegangen werden kann, daß jedes diesbezügliche Mainboard bereits ab Werk FSB166-tauglich ist.

Von den "älteren" Chipsätzen wird mit einiger Sicherheit keiner mehr offiziell FSB166-tauglich gemacht werden, insofern sollte man sich an diesem Punkt gar nicht aufhalten. Wichtig ist allein, ob im konkreten Mainboard ein FSB von 166 MHz einstellbar ist und daß bei diesem FSB der PCI-Teiler 1/5 und der AGP-Teiler 2/5 beträgt. Dann wäre eine praktische FSB166-Tauglichkeit erreicht - ob diese offiziell oder inoffiziell ist, spielt dann keine Rolle mehr.

Falls ein Mainboard aber wirklich nicht die bewußten PCI- und AGP-Teiler, jedoch einen FSB von 166 MHz anbietet, so können Hardcore-Overclocker durchaus einen FSB166-Versuch wagen. Zwar übertaktet man dabei den PCI-Bus auf 41,66 MHz und den AGP-Bus auf 83,33 MHz, mittels ausgesuchter Hardware und einer Portion Glück sollte dies jedoch prinzipiell machbar sein. Bei einem möglichen Gelingen einer solchen Aktion sollte jedoch die Datensicherheit der Festplatte(n) ausreichend verifiziert werden, bevor man den PC dem Alltagseinsatz übergibt, da Festplatten als PCI-Geräte oftmals sehr unwirsch auf einen übertakteten PCI-Bus reagieren.


Und damit zu einem Thema abseits der eigentlichen Hardware: Das Wort "Vorstellung" ist wohl nicht das richtige für den Start der beiden neuen Prozessoren, Ankündigung oder besser noch "Paperlaunch" trifft es in diesem Fall viel besser. Denn wie schon bei der Ankündigung der Modelle 2.0 GHz / 2400+ und 2.13 GHz /2600+ (mit 133 MHz DDR FSB) im August kann AMD diese Prozessoren noch nicht liefern und geht vielmehr von einer Erstauslieferung an OEMs nicht vor Ende November (!) aus.

So sollen zu diesem Termin erst einige OEMs den Athlon XP 2800+ in Komplett-Rechnern verbauen dürfen, Chargen für den Retailmarkt wird AMD allerdings erst gegen Ende des Jahres respektive dem 1. Quartal 2003 ausliefern. Dies sind dann immerhin schon drei Monate Zeitunterschied zwischen "Vorstellung" und Auslieferung. Bei AMD scheint hier die schlechte Sitte einzureissen, die Produkte prinzipiell wesentlich früher vorzustellen, als sie lieferbar sind - auf dem Grafikchip-Markt zwar ein normales Gebaren, auf dem Prozessoren-Markt jedoch ein sehr ungewöhnliches.

Im übertragenem Sinne könnte Intel jetzt auch gleich seinen Pentium 4 Northwood mit 3.06 GHz und HyperThreading gegen-ankündigen, denn auch diesen wird es erst zum Jahresende hin zu kaufen geben ;-). Einen Vorteil derart früher Ankündigungen gibt es aber für den zahlenden Käufer mitnichten - jener wird eher durch die Ergebnisse aktueller Prozessoren-Tests verschaukelt, denn die AMD-Modelle 2600+ (immer noch nicht), 2700+ und 2800+ sind im Gegensatz zu den Intel-Prozessoren käuflich derzeit nicht zu erwerben.

Es bleibt zu hoffen, daß Intel nicht auf diese Unsitte der Paperlaunchs einsteigt und daß AMD dies für die Zukunft noch einmal gründlich überdenkt. Wenn man diese Strategie weiterbetreibt, wird bald in jedem Prozessoren-Vergleich auf die prinzipielle Nicht-Lieferbarkeit der AMD-Spitzenmodelle hingewiesen werden, was irgendwann auch einmal dem uninteressiertesten Käufer auffallen und dann letztlich doch wieder dauerhaft negativ auf das Image von AMD zurückfallen wird.


Abschließend noch die Liste der bisherige Reviews zum Athlon XP 2700+ und 2800+:






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