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nVidia NV40, NV41, NV45 & Co. Informationen

27. Januar 2004 / von aths & Leonidas / Seite 2 von 2


Die Entscheidung, den NV40 mit internem AGPx8 Interface auszustatten, wurde wohl schon recht frühzeitig getroffen - und dies ist natürlich nun nicht mehr auf die Schnelle zu ändern, jedenfalls nicht ohne erheblichen Zeitverlust. Zudem war zu Zeiten der Planung des NV40 sicherlich noch nicht abzusehen, wann genau nun das PCI Express Zeitalter starten würde. Inzwischen wissen wir jedoch, dass Intel jenes mit den Mainboard-Chipsätzen Alderwood und Grantsdale am 28. März 2004 einläuten wird.

Hier will nVidia nun sicherlich nicht nachstehen und so entwickelte man eine PCI Express Bridge, welche als extra Chip auf das Grafikboard gelötet wird. Diese setzt die AGPx8 Signale des Grafikchips in PCI Express x16 Signale um - womit letztlich das Grafikboard einen PCI Express x16 Anschluss haben kann, auch wenn der eigentliche Grafikchip AGPx8 ist. Bei nVidia ist dieser Chip fertig und wird unter anderem auch für aktuelle AGPx8 Grafikkarten eingesetzt werden, um diese nachträglich noch PCI Express fähig zu machen.

Allerdings bekommen die nVidia-Grafikchips, welche mit dieser PCI Express Bridge ausgestattet werden, extra Codenamen, auch wenn die Grafikchips selber überhaupt nicht verändert werden. Beim NV40 mit PCI Express Bridge lautet dieser Codenamen NV41. Dieser Chip wird also vollkommen identisch zum NV40 sein, nVidia legt bei der Auslieferung an die Grafikboard-Hersteller einfach nur einen extra PCI Express Bridge Chip bei.


Alle nachfolgenden Chips der NV4X-Serie werden dann im übrigen nur noch interne PCI Express Interfaces tragen. So auch der NV45, welcher den Refresh-Chip der NV40/NV41 Chips darstellen wird. Mit der Verzögerung des NV40 wird der NV45 allerdings recht schnell nach diesem in den Markt kommen, angeblich sogar noch im ersten Halbjahr. Hier ergibt sich im übrigen vermutlich eine Similarität der Ereignisse zur originalen GeForceFX-Serie, wo der NV35-Chip (GeForceFX 5900 /Ultra/XT/SE) auch nur wenige Monate nach dem NV30 (GeForceFX 5800 /Ultra) in den Markt kam ;-).

Größere technische Änderungen sind am NV45 jedoch nicht zu erwarten. Technologisch kann nVidia kaum über die Featurepalette von DirectX 9.0 hinausgehen, da dies kaum einen Sinn machen würde: Neue Features wären ohne DirectX-Unterstützung kaum Marketing-wirksam zu verkaufen und würden zudem von den Spieleprogrammierern auch kaum angenommen werden. Und da DirectX10 noch am fernen Horizont ist, muß nVidia mit diesem leben, was in DirectX 9.0 spezifiziert wurde und was wohl schon der NV40 komplett unterstützen wird. Somit bleiben für den NV45-Chip wohl nur Performance-Verbesserungen übrig, wohl hauptsächlich realisiert über höhere Taktraten.


Im Laufe des Sommers wird nVidia zudem auch noch im Mainstream- und im LowCost-Segment neue Grafikchips aus der NV4X-Familie einführen. Für das Mainstream-Segment vorgesehen ist dabei ab dem Ende des zweiten Quartals der NV43-Chip, welcher dort den NV36-Chip (GeForceFX 5700 /Ultra) beerben soll. Vermutlich wird dieser Chip noch auf dem NV40/NV41 basieren. Hierfür spricht der zeitgleiche Markteintritt von NV43 und NV45 - und dass nVidia eine abgespeckte Variante schon zum Zeitpunkt des Markteintritts des Ausgangs-Chips fertig hat, ist denn eher unwahrscheinlich. Allerdings wird der NV43 im Gegensatz zu NV40/NV41 schon über ein internes PCI Express x16 Interface verfügen, wie alle weiteren nVidia-Grafikchips nach dem NV40/NV41 auch.

Beim NV43 wird es sich in erster Linie um einen abgespeckten NV40/NV41-Chip handeln. Ob nVidia dies durch Halbierung oder Viertelung des Ausgangsdesigns realisiert, bleibt hier die große Frage: Ersteres ergäbe einen wirklich beeindruckenden Mainstream-Chip, welcher mit den richtigen Taktraten sogar den aktuellen HighEnd-Chips von nVidia Paroli bieten könnte. Zweitere Lösung wäre natürlich nicht wirklich begeisterend, denn dann könnte man sich fast nur mit höheren Taktraten vom Niveau des jetzigen Mainstream-Chips NV36 (GeForceFX 5700 /Ultra) lösen.

Desweiteren bekannt ist noch der NV42-Chip, welcher im dritten Quartal in den Markt kommen soll und anscheinend für das LowCost-Segment vorgesehen ist. Dieser wird vermutlich ebenso noch auf dem NV40/NV41 basieren, soll aber auch schon über ein internes PCI Express Interface verfügen. Beim NV42 kann man noch deutlichere Einsparungen als beim NV43 erwarten, ähnlich wie der NV34-Chip (GeForceFX 5200 /Ultra) auch gegenüber dem NV31-Chip (GeForceFX 5600 /Ultra/SE) deutlicher abgespeckt wurde. An der prinzipiellen Shader 3.0 Fähigkeit wird nVidia allerdings wohl kaum rütteln, denn mit dem NV42 will man anscheinend den ersten Shader 3.0 fähigen Chip im LowCost-Markt stellen, ähnlich wie der NV34 bis dato immer noch der einzige Shader 2.0 fähige Chip im LowCost-Segment ist (und damit nVidia zu einem von den Stückzahlen her sehr hohen Anteil am gesamtem DirectX9-Markt verhilft).


Da diese Mainstream- und LowCost-Chips der NV4X-Familie aber allesamt nicht vor Jahresmitte zu erwarten sind und nVidia natürlich ab dem PCI Express Launch am 28. März entsprechende PCI Express Grafikkarten benötigt, wird man mittels der genannten PCI Express Bridge einige der aktuellen Grafikchips nachträglich "PCI Express fähig" machen.

Dabei vergibt man allerdings wieder neue Codenamen, obwohl wie gesagt die Grafikchips bei dieser Aktion absolut nicht verändert werden: So wird man den NV36-Chip (GeForceFX 5700 /Ultra) mit einer PCI Express Bridge bundeln und als NV39 verkaufen (diese Variante war bisher als "NV36X" bekannt), während ein NV34-Chip (GeForceFX 5200 /Ultra) gepaart mit einer PCI Express Bridge einen NV37 ergibt und ein NV18-Chip (GeForce4 MX) gepaart mit einer PCI Express Bridge einen NV19.

Somit ergibt sich folgende vermutliche nVidia-Roadmap für den ersten Teil des Jahres 2004 (die einzelnen Chips sind nach ihrem vermutlichen Präsentations-Zeitpunkt und nicht nach deren Markteintritt angeordnet):



Abschließend noch ein paar Worte zur der NV4X-Familie nachfolgenden NV5X Grafikchip-Serie, basierend dann auf dem NV50-Chip: DirectX-Next ("DirectX 10") sollte ursprünglich zeitgleich mit dem Windows XP Nachfolger "Longhorn" erscheinen. Aufgrund der sich andeutenden großen Verspätung von Longhorn bis womöglich ins Jahr 2006 könnte es DirectX-Next allerdings eventuell schon früher geben. Doch die Spezifikationen dieser neuen DirectX-Version stehen zumindestens jetzt noch nicht fest.

Es bleibt somit die große Frage, wie lange die NV4X-Schiene anhalten muß, bevor sie von den NV5X-Chips abgelöst wird, wobei sich der NV50-Chip mit großer Wahrscheinlichkeit schon in Entwicklung befindet. Wir halten es für praktisch sicher, dass es bis dahin eine Art "NV48" zur Überbrückung geben wird, welcher eine taktoptimierte NV45-Variante im 110nm Prozess darstellen wird. Zunächst werden beide großen IHVs jedoch erst einmal 110nm Erfahrung mit kleineren Chips sammeln. Bei nVidia könnte dies womöglich mit neuen Mainstream- und LowCost-Grafikchips, basierend dann auf dem NV45, zum Ende des Jahres 2004 hin erfolgen.


Wir möchten unseren Quellen danken, diese jedoch nicht nennen. Zudem wäre anzumerken, dass die in diesem Artikel genannten Informationen nicht verifiziert sind, genauso, wie das einiges des gesagten auf Interpretationen unsererseits zurückgeht. Die vorstehenden Zeilen spiegeln unsere derzeitige Einschätzung der Lage wieder, dies kann sich aber natürlich täglich ändern.


Nachtrag vom 31. Januar 2004:

Ehrlicherweise müssen wir dazusagen, daß es auch andere Auslegungsmöglichkeiten zum nVidia NV41 Chip gibt. So deutet die "41" eigentlich eher auf die übliche Mainstream-Variante des NV40 hin, wie auch der NV31 (GeForceFX 5600 /Ultra/SE) die Mainstream-Variante des NV30 (GeForceFX 5800 /Ultra) und der NV36 (GeForceFX 5700 /Ultra) die Mainstream-Variante des NV35 (GeForceFX 5900 /Ultra/SE/XT) war/ist. Im übrigen stand der NV41-Chip sogar genau in dieser Position in einer früheren nVidia-Roadmap. Das einzige, was dagegenspricht, ist eine nVidia-Roadmap von diesem Januar, wo der NV41 glasklar an der Leistungsspitze eingeordnet ist und das darunterliegende "Performance"-Segment ebenso klar vom NV43 besetzt wird. Welche von beiden Varianten letztlich zutreffen ist, werden wir abwarten müssen - für den Artikel haben wir uns jedenfalls an die neuere Roadmap gehalten

Nachtrag vom 10. Februar 2004:

Bei The Inquirer hat man sich in zwei Meldungen - No.1 und No.2 - mit den kommenden nVidia-Chips NV40 und NV45 beschäftigt. Nach unseren Informationen sollen die dort zu lesenden Daten im übrigen direkt aus einer nVidia-Präsentation stammen - inklusive auch der üblichen Marketing-Übertreibungen, wie daß der NV40 gegenüber dem NV35/NV38 "bis zu 4x schneller in Doom III" oder "bis zu 7x schneller in Half-Life 2" sein soll, was man natürlich auf keinen Fall ernst nehmen sollte. Jedenfalls ist der NV40 laut diesen Informationen ein AGPx8 Chip, unterteilt in Normal- und Ultra-Version. Der Chiptakt soll laut den Planungen von nVidia 500 MHz übersteigen, beim Speichertakt sollen es bis zu 600 MHz sein - diese Daten dürften sich dann jeweils auf die Ultra-Version beziehen.

Nur wenig später soll der NV45-Chip nachfolgen, welcher angeblich als einzige technische Änderung ein internes PCI Express Interface haben wird. Auch hier soll es wieder die Unterteilung in Normal- und Ultra-Version geben, wobei es hier durchaus möglich ist, daß nVidia die Chiptakte schon etwas höher als beim NV40 ansetzt. Der Speichertakt soll angeblich auch beim NV45 wieder bei 600 MHz liegen, was wir für unseren Teil jedoch für etwas unwahrscheinlich halten. nVidia hatte in früheren (internen) Präsentationen mal von einer Rohbrandbreite der NV4x-Familie von zwischen 40 und 65 GB/sec gesprochen. Da man das Speicherinterface bei 256 Bit DDR belassen wird, deutet dies auf Speichertakte von runden 600 bis 1000 MHz hin - physikalische MegaHertz wohlgemerkt.

Nun müssen diese 600 bis 1000 MHz, welche eine optimistische Zielvorgabe waren/sind, natürlich nicht beim NV40-Chip schon vollständig erfüllt werden, aber es ist durchaus vorstellbar, daß zumindestens die Ultra-Version des NV45 zumindestens ansatzweise in diese Richtung geht. Allein mit einem PCI Express Interface und potentiell etwas höheren Chiptakten wird man sich sicherlich nicht wirklich vom NV40 absetzen können, der Einsatz von deutlich schneller getakteten Speichern beim NV45 wäre somit nur logisch. NV40-Grafikboards sollen im übrigen nun schon im April in den Markt kommen, während zu diesem Zeitpunkt die Massenproduktion des NV45 starten soll - womit NV45-Boards folgerichtig eigentlich schon im Mai, spätestens jedoch im Juni zu erwarten sind.






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