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Auswertung der Valve-Hardwareumfragen 2001-2004

7. Oktober 2004 / von Leonidas / Seite 1 von 3


Der Spiele-Entwickler Valve, bekannt für Half-Life 1/2 und inzwischen auch Counter-Strike, hat bekanntermaßen bei seinen Patch-Aktionen für Half-Life & Counter-Strike jedesmal eine Hardware-Umfrage mitlaufen lassen, mit welcher die User die aktuelle benutzte Hardware Valve kundgetan haben. Die Auswertungen dieser "Valve Survey" genannten Umfragen wurden von uns jeweils in den News erwähnt, auch weil jeweils einige hunderttausende User daran teilgenommen haben und sich damit ein einmaliger Überblick über die zur Zeit in Benutzung befindliche Hardware ergab.

Kürzlich hat nun Valve eine neue Auswertung herausgegeben, sie bezieht sich nur auf die Ergebnisse der Steam-Teilnehmer und beinhaltet somit nicht mehr die alten Ergebnisse. Doch interessanterweise hat Valve die alten Auswertungen online gelassen, so fanden wir für das Jahr 2001 hier die entsprechende Auswertung, welche seinerzeit anläßlich des 1.1.0.8er Patches für Half-Life im September 2001 gestartet wurde, und hier die Auswertung des Jahres 2002, welche anläßlich des 1.1.0.9er Patches für Half-Life im April 2002 lief. Die neue, alleinig Steam-bezogene Auswertung befindet sich hier, diese Auswertung läuft im übrigen noch, d.h. es werden ständig neue Daten hinzugefügt. Die Daten dieses Artikels beziehen sich auf den Stand von heute um 13 Uhr London-Zeit.

Mittels dieser drei Auswertungen läßt sich ein ziemlich interessantes Bild der Hardware-Entwicklung von Ende 2001 bis zum jetzigen Zeitpunkt ziehen, auch und vor allem, weil die Anzahl der teilnehmenden User die Daten zu einer relativ sicheren Grundlage machen. So umfaßt die 2001er Auswertung 1.048.949 Teilnehmer, die 2002er Auswertung 869.257 Teilnehmer und die 2004er Auswertung (zum jetzigen Stand) immerhin schon 672.414 Teilnehmer. Die einzige Einschränkung wäre, daß es sich bei den Teilnehmern vorwiegend um Spieler des Half-Life Mods Counter-Strike handelt - und daß bei diesem Mod aufgrund seines Alters nicht unbedingt der Zwang zur Aufrüstung auf leistungsfähigere Hardware besteht, sollte bekannt sein.

Doch möglicherweise macht genau dieser Punkt diese Umfragen & Auswertungen seitens Valve so interessant, denn der Anteil jener Hardcore-Gamer, welche sich ständig für die neuesten Spiele auch die neueste Hardware zulegen, dürfte eher geringer sein als der Anteil derjenigen Spieler, welche langfristig mit dieser Hardware leben, die sie haben - und dann eben auch einmal auf das eine oder andere neue Spiel verzichten oder aber mit einer niedrigen Performance in diesem Spiel leben können. Für einen Überblick über den Durchschnitts-Gamer dürfte diese aus Counter-Strike-Spielern resultierende Datenmenge also durchaus geeignet sein.

Ok, (fast) genug der Vorrede, stürzen wir uns in die Gegenüberstellung der drei Jahres-Auswertungen. Anzumerken wäre noch, daß wir generell diese Anteile, welche unter "Hardware nicht erkannt" oder "andere Hardware" liefen, herausgerechnet haben. Unsere nachfolgenden Zahlen stützen sich allein auf die erkannte und von Valve explizit aufgeführte Hardware, deswegen kommen auch teilweise andere Prozent-Zahlen heraus, als Valve selber angibt.


Anfangen wollen wir mit der Internet-Verbindung. Hinzuzusagen wäre hier, daß wir die teilweise angegebenen Werte für Modems kleiner 56k generell herausgelassen haben, da diese Angaben nicht für alle Jahre vorliegen und sich womöglich gewisse Prozentanteile unter "unknown" verbergen. Die Fehlerquote ist bei dieser Statistik aufgrund der regelmäßig 10 bis 15 Prozent unerkannten Verbindungsarten relativ hoch, die Trends dürften jedoch trotzdem klar erkennbar sein:



Etwas erstaunlich sind die hohen Anteile an breitbandigen Verbindungen, welche schon 2001 ermittelt wurden. Dies mag womöglich daran hängen, daß Counter-Strike-Spieler sich eher um solche Zugänge bemühen - aber auch eventuell daran, daß der Anteil US-amerikanischer Teilnehmer in dieser Umfrage überwiegen dürfte. Daran erklärt sich wohl auch, daß die Anzahl an ISDN-Zugängen (zu Deutschland) so vergleichsweise niedrig ist - ISDN ist halt in den USA erst richtig bekannt geworden, als es längst schon schnellere Kabel- und DSL-Angebote gab.

Auch wenn die einzelnen Prozentwerte teilweise etwas irritierend sein dürften - beispielsweise die enorm hohe Zahl an Zugängen mit ab 1 MBit Geschwindigkeit - so zeigen jedoch die Kurven insgesamt in die zu erwartende Richtung, daß das Modem austirbt und auch ISDN unter Spielern keine Zugewinne mehr hat, sondern das alles auf breitbandige Zugänge jeglicher Colour geht. Wir hätten diesbezüglich im übrigen gern noch genauer spezifiziert, was Kabel- und was DSL-Anschlüsse sind, doch dies gaben die Valve-Daten leider nicht her.


Weitergehen soll es mit dem CPU-Takt, wobei dies zum einen eine eigentlich selbsterklärende Sache sein sollte, andererseits insbesondere für die 2004er Auswertung aber der Umstand greift, daß die AMD-Prozessoren bekanntlich (trotz vergleichbarer Leistungen) deutlich niedriger getaktet sind als die Intel-CPUs. Gern hätten wir auch hier genauer spezifiziert, auf welche Anteile die beiden Hersteller kommen, doch dazu fehlen die durchgehenden Daten (speziell die 2001er Auswertung hat hier zu viele "unrecorded" Eintragungen, als das man die vorhandenen Daten hätte auswerten können).



Trotz des "AMD-Effekts" auf die CPU-Taktraten ergibt sich ein überaus erwartetes Bild: Logischerweise wird es bei den niedriger getakteten Prozessoren immer weniger und bei den höher getakteten Prozessoren immer mehr. Interessant sind vielleicht die Durchschnitts-Werte, wo also die meisten User zu der jeweiligen Zeit zu finden waren/sind: 2001 war dies klar zwischen 500 und 1000 MHz, während sich 2002 der Durchschnitts-Wert wohl genau auf der 1-GHz-Grenze befand und aktuell jener auf der 2-GHz-Grenze liegen dürfte.






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