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CeBIT 2005 Report

20. März 2005 / von Leonidas, Robbitop & BlackBirdSR / Seite 1 von 5


In dieser Woche ging die diesjährige CeBIT in Hannover zu Ende, auf welcher das - inzwischen personell aufgestockte - 3DCenter-Team fast vollzählig für Euch im Einsatz war, um Neuheiten zu sichten und mit den Herstellern zu reden. Ehrlicherweise gab es allerdings nicht all zu viele Neuheiten, so daß das Gespräch mit den Herstellern die wohl wichtigste Komponente unseres CeBIT-Aufenthaltes darstellte. Nicht jeder Hersteller konnte oder wollte dabei zu sehr ins Detail bezüglich kommender Hardware gehen, doch hier und da ließen sich dann doch interessante Dinge vernehmen.

  ATi

ATi hatte zwar den zweifellos größten Stand aller "echter" Computerfirmen (eine halbe Halle) inne, jedoch erstaunlich wenig Informationen im Gepäck. Zumindestens ließ sich somit indirekt erfahren, daß der kommende NextGen-Grafikchip R520 noch nicht unmittelbar bevorsteht, jener wird wohl noch ein paar Wochen bis zu seiner offiziellen Vorstellung benötigen.

  nVidia

Ähnliches galt für nVidia: Keine Informationen zu neuen Chips, weil keiner davon direkt im Anschluß an die CeBIT anstand. Somit dürfte auch hier gelten, daß der NV45-Refresh NV48 erst in ein paar Wochen vorgestellt werden wird.

Man konnte allerdings bestätigen, daß die GeForce 6200 für den AGP-Bus in der Tat auf einem neuen Chip basiert und nicht mittels einer Bridge-Lösung gebaut wird: Hierfür setzt nVidia den NV44A ein, welcher erstaunlicherweise jedoch nur ein 64 Bit DDR Speicherinterface besitzt - bei der regulären GeForce 6200 für den PCIe-Bus sind es noch 128 Bit DDR. Bezüglich der recht hohen Listenpreise speziell der TurboCache-Ausführungen der GeForce 6200 verwies man zudem auf die teils deutlich niedriger liegenden Straßenpreise von inzwischen um die 60 Euro.

Einmal abgesehen vom nForce4 "Intel Edition", welcher bei vielen Mainboard-Herstellern zu sehen war, wird nVidia zukünftig aber auch wieder einmal einen Chipsatz mit integrierter Grafiklösung herausbringen. Dieser wird sowohl für das AMD- als auch das Intel-Segment verfügbar sein und auf der GeForce6-Architektur aufsetzen.

  S3

Auf der CeBIT stellte S3 Graphics auf einer VIA-Pressekonferenz die GammaChrome S18 Serie offiziell vor. Es soll jedoch neben dem vorgestellten S18 noch zwei andere GammaChrome-Serien geben. Der GammaChrome S18 wird im unteren Mainstream-Bereich (Radeon X600 Konkurrenz) angeordnet. Ein unbekannter Gammachrome (S14?) soll den LowCost-Bereich (GeForce 6200 TurboCache bzw. Radeon X300 HyperMemory) bedienen und ein anderer (S19?) den oberen Mainstream-Bereich (GeForce 6600 /GT bzw. Radeon X700 Serie).

Bezüglich der GammaChrome S18 Serie wird es drei im Takt unterschiedliche Modelle geben: S18 Ultra mit 500/450 MHz, S18 Nitro mit 450/400 MHz und S18 Pro mit 400/400 MHz. S3 prognostiziert für diese Karten jeweils 2000, 1900 bzw. 1600 Punkte unter 3DMark05. Samples des S18 Nitro sahen wir bereits lauffähig in einer Half-Life 2 Demo.



Der GammaChrome S18 soll im Gegensatz zum Vorgänger nur 4 Pixelpipelines bekommen. Weiterhin sind 4 Vertex Shader an Board, der Speicher ist mit einem 128 Bit DDR Interface angeschlossen. Der Speichercontroller soll wie auch die Pipelines verbessert worden sein. Der GammaChrome ist trotz seiner 4 Pipelines dank Erweiterung, Bugfixing und Reduzierung des Verschnitts pro Takt laut den Aussagen von S3 somit leicht schneller als sein Vorgänger (Note: bei der Hälfte der Pipeline-Anzahl wäre dies eine starke Leistung - aber wir lassen uns überraschen).

Erste Karten werden ab dieser Woche von S3 selbst in den USA vertrieben. Club-3D gibt sich erst einmal vorsichtig und verschiebt die Auslieferung auf die zweite Jahreshälfte. Somit wird es vorerst schwierig sein, diese Karten in Europa zu erhalten.

S3 hat mit dem XM18 zudem eine Version des GammaChrome S18 für den mobilen Markt entwickelt. Dieser wird im MXM Typ-II angeboten und ist mit bis zu 256 MB lokalem Videospeicher erhältlich. Dieser besitzt vor allem drei Möglichkeiten, die Leistungsaufnahme des Chips zu reduzieren: Dynamic Voltage Switching, Dynamic Clock Switching und Dynamic Lane Switching.

Die ersten beiden Möglichkeiten sind im mobilen Bereich Gang und Gebe, auch das Abschalten des 3D-Teils ist uns nicht unbekannt. Ob dies jedoch hier ebenfalls der Fall ist, ist uns bisher unbekannt. Jedoch ist "Dynamic Lane Switching" in unseren Augen etwas Neues. Je nach Last werden 16, 8 oder gar nur eine PCIe Lanes genutzt, um den Datenaustausch zwischen CPU und GPU zu gewährleisten, dies spart nochmals bis zu 1W Leistungsaufnahme. Dies klingt nicht besonders viel, wenn man jedoch bedenkt, dass die DeltaChrome-GPU ohne mobile Funktionen und ohne Selektion bei vollem Takt bereits nur noch 4W aufnimmt, ist dies durchaus eine gute Sparmaßnahme.

Weiterhin stellte S3 eine ULV-Variante des DeltaChromes vor. Diese ist so sparsam, dass sie ohne Kühlkörper betrieben werden kann. Weiterhin stellte man in Zusammenarbeit mit VIA endlich eine neue IGP (in den Chipsatz integrierte Grafikeinheit) vor. Es handelt sich hierbei um den DeltaChrome IGP. Wir nehmen an, dass diese Version vermutlich ein integrierter DeltaChrome S4 ist. Laut VIA bekommt der IGP einen eigenen 64 Bit Datenkanal zum Hauptspeicher. Den anderen bekommt die CPU (DualChannel insgesamt also). Während einer Half-Life 2 Demo konnte man im laufenden Betrieb auf die DeltaChrome IGP Northbridge fassen, ohne sich dabei die Finger zu verbrennen - diese lief ebenfalls ohne Kühlkörper.






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