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Grafikkarten-Treiber: CPU-Last und DualCore-Optimierung

25. September 2007 / von Madkiller (Benchmarks) & warmachine79 (Text) / Seite 3 von 3


Im sechsten Test müssen die Grafikkarten einen kleinen Test Drive Unlimited Parcours absolvieren. Der Performancereport zu TDU attestierte dem Spiel Genügsamkeit bezüglich des verwendeten Prozessors - traf jedoch keine Aussage, ob sich diese Genügsamkeit sich auf die Anzahl der Kerne oder auf den Takt bzw. die Architektur beschränkt. Aber sehen wir, was uns die Testergebnisse diesbezüglich sagen:



Ein sehr indifferentes Bild. Ausgerechnet die schwächste GPU in Form der GeForce 7950 GT verzeichnet hier wieder die größten Leistungsgewinne, fast 60 Prozent sind es im Schnitt - im Extremfall bleibt das Pendel gar erst bei 70 Prozent stehen. Mit einer SingleCore-CPU noch auf Augenhöhe liegend, schlägt die GeForce 7950 GT die normalerweise klar stärkere Radeon X1900 XT im DualCore-Betrieb mehr als deutlich. Bei der aktuellen Generation von Grafikkarten, Radeon HD 2900 XT und GeForce 8800 GTS sieht es exakt umgekehrt aus: Im SingleCore Betrieb noch unterlegen, wird die nVidia-Karte im DualCore-Betrieb von der ATI-Karte ein- und teilweise auch überholt. Auch dies erinnert uns wieder an die Vermutung im zweiten Test, die sich mittlerweile derart stringent durch den Testverlauf zieht, daß sie einfach ins Fazit gehört.


Im Laufe der angestellten Tests haben sich bei den nVidia-Treibern deutliche Unregelmäßigkeiten in der Performance gezeigt, wenn man alte und neue Treiber vergleicht. Diese Tatsache verdient eine genauere Betrachtung im Rahmen eines zusätzlichen Tests. Als erstes Spiel wurde hier wieder Stalker: Shadow of Chernobyl verwendet. Hier zeigten sich die Unregelmäßigkeiten besonders beim Vergleich zwischen dem 158.22 und dem 162.18 Treiber:



In drei von vier Messungen verdoppelt sich die Performance mit dem 162.18 - und nicht nur die Performance selbst steigt, sondern auch die Skalierung von Single- und DualCore CPU hat sich geringfügig verbessert.


Auch in Armed Assault zeigten sich Unterschiede zwischen den Treibern, hier ist es der 158.22 und der 162.18, die gegeneinander antreten:



Der Unterschied ist nicht so deutlich wie bei Stalker: Shadow of Chernobyl, aber auch hier bekommt man mit dem aktuelleren Treiber die bessere Performance, deutlich erkennbar ist auch die bessere DualCore-Optimierung beim 162.18er Treiber.


Man muss ein zweigeteiltes Fazit ziehen. Hier gilt es zwischen der aktuellen Generation, also der GeForce 8800 GTS sowie der Radeon HD 2900 XT, und auf der anderen Seite der älteren Generation in Form von GeForce 7950 GT und Radeon X1900 XT zu differenzieren - denn die Ergebnisse sind ziemlich gegensätzlich.

   Fazit Radeon HD 2900 XT (R600) und GeFore 8800 GTS (G80)

Was diese beiden Karten angeht, so scheint ATI seine Hausaufgaben den Treiber betreffend besser gemacht zu haben. Nur in Stalker: Shadow of Chernobyl skaliert die GeForce 8800 GTS geringfügig besser mit einem zweiten Kern, in allen anderen Spielen ist die Radeon HD 2900 XT jedoch besser: Bei GTR 2 und Test Drive Unlimited sogar deutlich, bei Armed Assault und Gothic 3 im Rahmen der Messungenauigkeit und bei Anno 1701 nicht signifikant, jedoch messbar.

Theoretisch müsste es umgekehrt sein, da die G80-basierenden Grafikkarten schließlich deutlich länger auf dem Markt waren und nVidia daher deutlich mehr Zeit hatte, seinen Treiber zu optimieren. Andererseits war ATI durch den verspäteten R600-Launch im Zugzwang - man hatte wohl gar keine andere Wahl, als mit guten Treibern zu brillieren, ging doch die Presse aufgrund des stark verspäteten Launches mit erheblichen Vorbehalten an den R600-Chip ran.

Die erste Frage, die sich am Anfang des Tests stellte war, welcher Grafikchip-Hersteller besser mit DualCore CPUs skaliert - diese Frage kann man relativ eindeutig zugunsten von ATI beantworten. Ob dies allerdings zwingend an der besseren Treiberarbeit seitens ATI hängt, läßt sich kaum mit Gewissheit sagen - schließlich spielt hier auch noch die Komplexität der jeweiligen GPU-Architekturen mit hinein. Auch hier könnte ein Grund für die bessere Skalierung der ATI-GPU zu finden sein - diese Vermutung wird durch den zweiten Teil des Fazits sogar erhärtet.

   Fazit Radeon X1900 XT (R580) und GeForce 7950 GT (G71)

Diese beiden Grafikkarten skalieren durch die gesamte Testreihe hinweg ungefähr gleich gut mit DualCore-CPUs. Es gibt nur einen Ausreißer, der jedoch so extrem ist, daß er erwähnt und berücksichtigt werden muss: Test Drive Unlimited. Hier gewinnt die GeForce 7950 GT beinahe 71 Prozent an Performance durch einen zweiten Prozessorkern. Generell ist das eigentlich unlogisch, denn nVidia hat bereits im November 2006 den G80-Chip gelauncht, aber offenbar wurde der aktuelle Treiber auch auf den "alten" G71-Chip weiterhin optimiert - dabei ist es eher unüblich, daß Hardwarehersteller soviel Mühe in ein "veraltetes" Produkt stecken.






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