Zum 3DCenter Forum
Inhalt




GeForce2 MX DDR vs. SDR

13. November 2000 / von Leonidas ... Update vom 3. Dezember


Dies scheint momentan ein ziemlich beliebtes Thema zu sein: Wie stark ist denn nun die GeForce2 MX mit DDR-RAM wirklich? Das erste Produkt gibt es von Creative und es gibt auch schon ein paar Tests zu dieser Karte oder aber mit Beteiligung derselben:

Creative GeForce2 MX DDR Review (fr) vs. GeForce2 MX SDR, GeForce DDR, GeForce2 in 3DMark2000 und Q3A [Hardware Game Planet]
eVGA GeForce2 MX SDR vs. Creative GeForce2 MX DDR (e) in 3DWinbench2000, 3DMark2000 und 3Mark99Max [eVGA]
Hercules 3D Prophet II MX Review (e) vs. GeForce2 MX DDR, GeForce2 und GeForce2 Ultra in 3DMark2000, Q3A und MDK2 + Overlocking-Benchmarks [t-break]
nVidia GeForce2 Ultra & GeForce2 MX DDR Review (e) vs. GeForce2 und GeForce DDR in 3DMark2000, Q3A und MDK2 + Overlocking-Benchmarks [t-break]

Ein kurzer Überblick über alle Tests festigt zuerst ein eindeutiges Bild: Die MX DDR hat keine Chance gegen die MX SDR. Insbesonders unter 32 Bit hängt die DDR-MX deutlich hinterher, die Benchmark-Ergebnisse gehen in RivaTNT2 Ultra - Regionen hinunter.

Als Hauptgrund muß nun meistens das nur 64bittige Speicherinterface der DDR-MX herhalten (um das nebenbei gleich einmal klar zu stellen: DDR-RAM bedingt kein 64bittiges Speicherinterface, daß ist allein die Wahl des Chiphersteller). Die GeForce2 MX mit SDR-RAM hat wie die meisten aktuellen 3D-Beschleuniger ein 128bittiges Speicherinterface und kann damit gut den Nachteil des SDR-RAMs gegenüber dem DDR-RAM aufheben. Laut den Tests ergibt sich sogar die Situation, daß das 64bittige DDR-RAM schlechter läuft als das 128bittige SDR-RAM.

Doch Halt! Hier wurde ein entscheidendes Detail übersehen: Die einzig verfügbare DDR-MX von Creative hat einen Speichertakt von nur 143 MHz (7 ns RAMs), während eine normale SDR-MX ihren Speicher auf 166 MHz taktet, die Hercules 3D Prophet II MX sogar auf 183 MHz (solange es die Bulk-Version ist, die OEM-Version nicht). Stellt sich also die Frage: Wie schaut es bei Waffengleichheit, sprich gleichem Takten aus?

Dazu schaue man sich diese Seite bei t-break an. Die übertaktete Creative-DDR-MX (dunkelgrün) läuft dabei mit 180 MHz Speichertakt (diese Angabe steht nicht direkt dort, man findet sie hier), die unübertaktete Hercules-SDR-MX (hellblau) mit 183 MHz. Es steht dann - bei fast identischem Speichertakt - nur noch 64 Bit DDR vs. 128 Bit SDR.

Natürlich ist der Chiptakt dieses Benchmarks wesentlich unterschiedlich: Die übertaktete DDR-MX kommt mit 210 MHz, die unübertaktete SDR-MX mit default 175 MHz - das sind 17 Prozent weniger. Allerdings wissen wir aus der Erfahrung mit dem GeForce2-Overclocking, daß sich dort mit höheren Chiptakten kaum etwas bewegen läßt, der Speicher bleibt - zumindestens unter 32 Bit - immer die schwächste Stelle. Insbesondere die MX mit ihrem hohen Chiptakt und nur SDR-RAM (gegenüber den 128bittigen DDR-RAMs von GeForce DDR und GeForce2) ist klar speicherlimitiert. Trotzdem sind die 16-Bit-Ergebnisse von Q3A kein guter Anhaltspunkt - dort kommt der wesentlich unterschiedliche Chiptakt mit Sicherheit doch noch zu stark zum tragen. Unter 32 Bit spielt dieser wie gesagt kaum noch eine Rolle, der Speichertakt macht es:

   

Creative MX DDR

 

Hercules MX SDR

Chiptakt / Speichertakt
(MHz)

  175/143 210/180   175/183

Q3A demo001 32 Bit
800*600 (fps)

  75,6 93,1   89,3

Q3A demo001 32 Bit
1024*768 (fps)

  46,5 59,1   60,9

Q3A demo001 32 Bit
1152*864 (fps)

  36,0 46,6   48,1

Q3A demo001 32 Bit
1280*1024 (fps)

  26,1 34,3   35,6

Benchmarks © t-break

Das Ergebnis: Die DDR-MX mit 64 Bit ist im Prinzip gleich der SDR-MX mit 128 Bit, wenn auch der Speichertakt gleich ist. Das ist natürlich nur die Theorie - eine übertaktete SDR-MX schlägt die übertaktete DDR-MX wieder klar. Das liegt an den besseren Speicherchips der SDR-MX, welche höhere Takte zulassen als die mageren 7 ns RAMs der Creative MX DDR. Wenn andere Hersteller sich allerdings zu einer DDR-MX mit 6 ns Speicher aufraffen, kann diese Karte genauso schnell sein wie die MX-Karten aus dem SDR-Lager.

Fazit: Ob 64bittiges Speicherinterface mit DDR-RAM oder 128bittiges Speicherinterface mit SDR-RAM spielt bei gleichem Speichertakt keine Rolle. Für die Chiphersteller dürfte im übrigen erstere Lösung günstiger sein (und damit über den Preis auch für den Käufer): DDR-RAM ist kaum noch teurer als SDR-RAM - ein nur 64bittiges Speicherinterface macht allerdings den Chip selber erheblich günstiger. Entscheidend ist wie gesagt der gleiche Speichertakt. Damit kann die momentane Creative GeForce2 MX DDR keine Empfehlung bekommen - bei anderen DDR-MX-Karten wird man sehen müssen, wie hoch deren Speicher getaktet ist.


Nachtrag vom 3. Dezember:

x-bit Labs bringen endlich den GeForce MX SDR vs. DDR Vergleich, welchen wir gefordert haben: Es wurde die DDR-MX auf die selben Takte wie die SDR-MX befördert und dann gemessen. Also ein reiner Vergleich des 64bittig angebundenen DDR-RAMs gegen den 128bittig angebundenen SDR-RAM. Und erstaunlich: Die DDR-MX liegt nun zwischen 0 und 9 Prozent zurück, im Durchschnitt ca. 5 Prozent weniger - und daß, obwohl die theoretische maximale Speicherbandbreite Byte-genau gleich groß ist. Ergo: DDR-RAM mit einem 64bittiges Speicherinterface ist minimal (5%) langsamer als SDR-RAM mit einem 128bittiges Speicherinterface. Die Creative DDR-MX rettet das natürlich nicht - denn diese Erkenntnis bezieht sich auf gleiche Takte. Die Creative DDR-MX ist aber nur mit 143 MHz Speichertakt getaktet und verliert deshalb in den eigentlichen Tests von x-bit Labs doch ziemlich gegenüber der normalen GeForce2 MX.






Home               Artikel-Index    

Shortcuts
nach oben