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Die neuen HighEnd-Karten im Überblick

5. Mai 2004 / von Leonidas / Seite 2 von 2


Ob man nVidia einen Strick daraus dreht, daß diese erst nachträglich mit der GeForce 6800 Ultra Extreme auf die guten Benchmark-Ergebnisse der Radeon X800XT Platinum Edition konterten, kann jeder mit sich selbst ausmachen. Allerdings gilt dabei auch immer der Fakt zu beachten, daß ATi als derjenige Hersteller mit dem späteren Launch-Termin die Taktraten seines Spitzenprodukts erst dann festlegen konnte, als nVidia sein Spitzenprodukt in Form der GeForce 6800 Ultra schon releast und damit sozusagen "die Hosen herunter gelassen hatte".

Die Darstellung, daß nVidia nur mit einer übertaktenen Version in Form der GeForce 6800 Ultra Extreme gegenüber ATi mithalten kann, wollen wir jedenfalls derzeit nicht teilen. Entscheidend für eine solche Einschätzung ist wohl eher, wieviel Spielraum die jeweiligen Chips noch haben: Die GeForce 6800 Ultra hat einigen Takt-Spielraum, denn sie konnte beim Chiptakt zumeist um 40 MHz und teilweise mehr (wir kamen auf 67 MHz mehr) übertaktet werden. Bei der Radeon X800XT Platinum Edition sind die Taktmöglichkeiten deutlich geringer, die meisten der gestern getesteten Karten waren kaum vernünftig zu übertakten.

Insofern hatte nVidia bei der GeForce 6800 Ultra im Gegensatz zu ATi bei der Radeon X800XT Platinum Edition schlicht noch nicht seinen vollen Spielraum genutzt - und holt dieses nun bei der GeForce 6800 Ultra Extreme nach. Wenn die GeForce 6800 Ultra Extreme einen wirklichen Nachteil haben mag, dann ist es deren potentiell etwas höher liegender Preis gegenüber dem ATi-Konkurrenzprodukt. Eine "übertaktete Karte" ist die GeForce 6800 Ultra Extreme jedoch nicht - oder zumindestens nicht allein, denn beide Hersteller reizen gemeinsam bei ihren Spitzenprodukten die Taktmöglichkeiten ihrer jeweiligen Chips bis zum äußersten aus.

Interessanter sehen wir dabei sowieso den Zweikampf in den etwas niedriger gelegenen Preisgefilden, also bei 400 Dollar Radeon X800 Pro gegen GeForce 6800GT und bei 300 Dollar Radeon X800SE gegen GeForce 6800. Hier wird wie üblich der hauptsächliche Absatz stattfinden - und ganz sicher nicht bei den 500-Dollar-Boliden, welche im gewöhnlichen nur in geringen Stückzahlen verkauft werden. Wir für unseren Teil werden uns also bemühen, in den nächsten Wochen alle diese Karten einmal heranzuorganisieren, um ein komplettes Roundup dieser neuen HighEnd-Riegen von ATi und nVidia durchzuführen und damit ermitteln zu können, welcher Hersteller in welchem Preissegment vorn liegt.



wichtiges Update vom 7. Mai 2004:

Zuerst einmal müssen wir die Angabe in der Tabelle korrigieren, die Radeon X800SE hätte nur ein 128 Bit Speicherinterface - dies ist so nicht zutreffend. Der Standard bei dieser Karte wird ebenfalls bei 256 Bit liegen, so wird diese auch anfänglich ausgeliefert werden. Allerdings sind auch extra Varianten der Radeon X800SE mit nur 128 Bit Speicherinterface in der Planung, welche allerdings wegen der notwendigen Zeit für die Erstellung des extra 128-Bit-PCBs einige Wochen später als die 256-Bit-Versionen in den Markt kommen werden.

Anmerken wollen wir zudem noch, daß uns inzwischen auch bekannt wurde, daß ATi sich die Option einer "normalen" Radeon X800XT - also ohne den Zusatz "Platinum Edition" - doch noch offenhält. Dies soll nicht aussagen, daß es eine solche Karte wirklich geben wird, denn darüber ist man sich bei ATi selber noch nicht so sicher - aber die Möglichkeit besteht.


Nachtrag vom 11. Mai 2004:

Aus einem nVidia-Interview bei GameSpot ergab sich die Information, daß nVidia die Netzteil-Empfehlung für die GeForce 6800 Ultra von original 480 Watt auf nunmehr 350 Watt senken wird - was in obiger Tabelle damit schon eingearbeitet wurde.


Nachtrag vom 25. Mai 2004:

Die Virtual Zone berichtet zum einen, daß die GeForce 6800 und GeForce 6800 Ultra Grafikkarten nun an die Händler ausgeliefert werden, die GeForce 6800GT soll (mit allerdings nicht genau spezifiziertem Termin) folgen. Diese Angabe dürfte allerdings eher für den asiatischen Markt gelten, für Europa darf man demzufolge üblicherweise noch ein bis zwei Wochen dazugeben. Und zum anderen wurde die Netzteil-Anforderung für die GeForce 6800 und GeForce 6800GT bekanntgeben: Mit 300 Watt zeigt man sich hier genügsamer als bei der GeForce 6800 Ultra, wobei deren ehemalige 480-Watt-Forderung zwischen auch schon auf 350 Watt korrigiert wurde. Alle vorgenannten neuen Informationen wurden mit in obige Tabelle eingearbeitet.


Nachtrag vom 30. Mai 2004:

Laut The Inquirer ist bei ATi nun offenbar eine Entscheidung darüber gefallen, doch noch eine extra Radeon X800XT zu bringen - unabhängig der Radeon X800XT Platinum Edition. Bekanntermaßen nannte ATi die Karte bis kurz vor dem Launch noch "Radeon X800XT", hängte aber zum Start noch ein "Platinum Edition" (PE) an den Namen, was die Möglichkeit zu einer "normalen" Radeon X800XT offenließ. Auch die sich aus den Overclocking-Resultaten der Radeon X800XT Platinum Edition ableitbare Information, daß der Chip taktmäßig wohl am Ende ist, deutet in diese Richtung.

Nun soll die normale Radeon X800XT also mit 500/500 MHz antreten, etwas weniger als die 520/560 MHz der Radeon X800XT Platinum Edition. Ansonsten ändert sich wohl nichts, beide Karten dürften 16 aktive Pixel-Pipelines und 256 MB DDR3-Speicher haben. Wie sich die normale Radeon X800XT preismäßig einordnet, ist noch nicht bekannt, da die Karte derzeit von ATi noch nicht offiziell bestätigt wurde (weswegen sie momentan auch noch nicht in unsere vorstehende Übersicht der neuen HighEnd-Karten eingetragen wird). Anzumerken wäre noch, daß man zukünftig besser klar zwischen normaler XT und XT-PE trennen sollte, um Mißverständnisse zu vermeiden.


Nachtrag vom 4. Juni 2004:

Gemäß direkten Informationen seitens ATi können wir folgendes zur "normalen" Radeon X800XT ergänzen: Diese Karte wird es in der Tat geben - und zwar mit den Taktraten von 500/500 MHz. Derzeit ist aber nur eine Version auf PCI Express wirklich sicher, eine AGP-Version ist dagegen zwar möglich, aber noch nicht spruchreif. Damit zieht ATi derzeit bei den X800-Karten mit drei Versionen für PCI Express (X800 Pro, X800XT, X800XT Platinum Edition) und zwei Versionen für AGP (X800 Pro, X800XT Platinum Edition) ins Feld, hinzu kommt dann noch die (derzeit von ATi aber nicht offiziell bestätigte) Radeon X800SE mit nur 8 Pixel-Pipelines. Der Artikel zu den ATi PCI Express Grafikkarten wurde entsprechend angepasst.


Nachtrag vom 21. Juli 2004:

Seitens Hardware kommt die Meldung über eine weitere mögliche Abwandlung des R423-Chips von ATi: Radeon X800 GT. Dabei soll es sich um einen Chip mit vollen 16 aktiven Pixel-Pipelines handeln, welcher schlicht nur niedriger getaktet ist als die bisherigen R423-Chips mit 16 Pixel-Pipelines. Für die Radeon X800 XT stehen diesbezüglich 500/500 MHz zu Buche, für die Radeon X800 XT-PE 520/560 MHz - für die Radeon X800 GT sollen es 425/450 MHz werden. Gemäß dem Namen geht es ATi bei dieser Karte wohl darum, eine bessere Konkurrenz zur GeForce 6800GT hinzubekommen, nachdem diese in den meisten Benchmarks geringfügig vor der (gleichpreisigen) Radeon X800 Pro liegt. Zudem würde diese niedriger getaktete Version des R423-Chips (die Radeon X800 GT soll wie die Radeon X800 XT nur in einer PCIe-Version kommen) dessen Produktions-Ausbeute verbessern. Vorerst wird diese Radeon X800 GT aber noch nicht mit in obige Tabelle eingearbeitet.

Bei Golem hat man sich noch einmal des Themas Radeon X800 SE angenommen. Danach handelt es sich hierbei um einen R423-Chip, bei welchem nur 8 Pixel-Pipelines aktiv sind, das volle 256 Bit Speicherinterface allerdings erhalten bleibt, und welcher zudem mit 425/350 MHz taktet. Zudem soll es wohl nur Versionen mit PCIe-Interface geben. Rein offiziell sollen Radeon X800 SE Grafikkarten nur im OEM-Geschäft angeboten werden: Ob sich daran alle Grafikkarten-Hersteller halten werden, bleibt jedoch stark abzuwarten, nachdem es schon eine kurzzeitige Listung einer Radeon X800 SE von Connect3d bei einem Online-Händler gab. Diese Taktraten dieser Variante wurden in obiger Tabelle korrigiert.


Nachtrag vom 25. Juli 2004:

Bei t-break kann man die Existenz einer GeForce 6800LE einwandfrei bestätigen - man hielt eine solche Karte nämlich in den Händen und konnte mit dieser einige Benchmarks ausführen. Pro forma sieht die Karte erst einmal wie eine Standard GeForce 6800 aus, auch die Taktraten sind mit 300/350 MHz sehr ähnlich zu den 325/350 MHz der GeForce 6800. Gemäß den Benchmarks muß allerdings ein echter Unterschied zwischen diesen beiden kleinsten NV40-Ausführungen existieren, aller Wahrscheinlichkeit nach hat die GeForce 6800LE nur 8 aktive Rixel-Pipelines im Gegensatz zu den 12 aktiven Pixel-Pipelines der GeForce 6800.

Daß die Tests mit Far Cry unter höheren Auflösungen sowie mit Anti-Aliasing und anisotropen Filter (in dieser Situation ist das Spiel eher bandbreiten-limitiert) nur einen geringen Unterschied zur GeForce 6800 ergeben, deutet zudem klar darauf hin, daß das Speicherinterface der GeForce 6800LE weiterhin bei 256 Bit liegt. Insgesamt liegt die GeForce 6800LE somit als (bisher) einzige der neuen HighEnd-Karten in Reichweite der letzten HighEnd-Generation: Die Performance liegt zumeist im Umfeld von Radeon 9800XT und GeForceFX 5950 Ultra. Wie bei der Radeon X800SE sollen auch GeForce 6800LE Grafikkarten laut dem Willen von nVidia nur in das OEM-, nicht aber in das Retail-Geschäft gehen.

Wir denken zudem, daß die GeForce 6800LE zum einen nur eine momentane Überbrückung bis zum Markteintritt des neuen Mainstream-Grafikchips NV43 ist, welcher mit einer Architektur von 8 Pixel-Pipelines an einem 256bittigen Speicherinterface sowie einem Chiptakt von 400 MHz die Existenz jener GeForce 6800LE überflüssig machen wird. Und zum anderen erhöht die GeForce 6800LE natürlich derzeit auch die Ausbeute der NV40-Produktion: Es können hergestellte NV40-Chips mit sogar mehreren Fehler auf dem Die noch verkauft werden, weil bei der GeForce 6800LE gar nur die Hälfte der hergestellten 16 Pixel-Pipelines aktiv sind (auf dem aktiven Teil des Chips sind im Verkaufszustand dann natürlich keine Fehler mehr, diese befinden sich allesamt auf dem inaktiven Teil). Die Daten der GeForce 6800LE wurden demzufolge zu obiger Tabelle hinzugefügt.


Nachtrag vom 30. Juli 2004:

Die x-bit Labs haben sich intensiv mit der Leistungsaufnahme von ATi-Grafikkarten beschäftigt und dazu ein Mess-Equipment aufgebaut, mit welchem sie den direkten Stromverbrauch der Grafikkarten messen können - übliche Stromverbrauchsmessungen sind zumeist nur auf das komplette System bezogen. So konnte man bestätigen, daß die neuen ATi-Karten tatsächlich recht genügsam bei der Leistungsaufnahme sind: Eine Radeon X800 Pro verbraucht unter Last 48 Watt, eine Radeon X800 XT-PE auch nur 63 Watt. Vergleichsweise heftiger schlägt da eine Radeon 9800XT mit 60 Watt hinein, während sich eine Radeon 9600XT aufgrund des 130nm low-k Herstellungsverfahrens mit ganzen 23 Watt unter Last begnügt. Interessanter wird diese Messung sicherlich bei den nVidia-Grafikkarten - ein Test, welchen die x-bit Labs hoffentlich bald nachreichen :-). Gemäß diesen Messungen wurde auch die vorstehende Tabelle korrigiert.


Nachtrag vom 27. August 2004:

Die x-bit Labs haben endlich den zweiten Teil ihres Artikels zum Stromverbrauch von Grafikkarten online gebracht, welcher nun die nVidia-Karten behandelt. Das besondere an diesem Artikel ist im übrigen die Meßtechnik, welche allein den Stromverbrauch der Grafikkarten mißt - und nicht, wie zumeist üblich, den des Gesamtsystems. Überraschenderweise schnitten die neuen nVidia-Karten, die von nVidia zum Launch noch mit Werten von über 100 Watt angegeben wurden, jedoch recht positiv ab: 55 Watt unter Last für eine GeForce 6800GT und 72 Watt für eine GeForce 6800 Ultra sind anständige Resultate, die nicht dramatisch überhalb von Radeon X800 Pro (48 Watt) und Radeon X800 XT-PE (63 Watt) liegen.

Als größter Stromfresser wurde jedoch nicht die GeForce 6800 Ultra, sondern die GeForceFX 5950 Ultra mit 74 Watt geoutet. Auch die anderen Karten der GeForceFX-Serie schlagen zumeist ziemlich kräftig zu, die GeForceFX 5700 Ultra verbraucht gar mit 46 Watt glatt das Doppelte einer Radeon 9600XT. Insgesamt gesehen erscheint das Thema Stromverbrauch jedoch bei weitem nicht so dramatisch wie anfänglich angenommen. Gerade mit den beiden neuen Chip-Generationen beider Hersteller konnte der Stromhunger trotz deutlich gestiegener Performance sogar noch etwas gesenkt werden. Gemäß diesen Messungen wurde auch die vorstehende Tabelle korrigiert.


Nachtrag vom 30. August 2004:

Gemäß einer Meldung seitens Guru3D wird die nächste Version des RivaTuners für GeForce 6800 Grafikkarten nicht nur die Möglichkeit bieten, die deaktivierten 4 Pixel-Pipelines, sondern auch den einen deaktivierten Vertex Shader freizuschalten. Daß die GeForce 6800 nur 5 anstatt der 6 Vertex Shader von GeForce 6800 GT/Ultra hat, ergibt sich aus diversen Tests der Geometrieleistung, welche gar keinen anderen Schluß zulassen. Für die Gesamtperformance spielt allerdings diese kleine Beschneidung der GeForce 6800 keine Rolle, da es keine uns bekannten Geometrie-limitierten Spiele gibt.

Nebenbei spricht der Programmierer des RivaTuners aber auch eine Warnung aus, GeForce 6800 Karten zu kaufen, weil teilweise Versionen mit nur 8 Pixel-Pipelines und 4 Vertex Shadern herumschwirren. Dem muß allerdings widersprochen werden, denn bei diesen Karten handelt es sich zwangsläufig um GeForce 6800LE Karten. Wenn diese nicht als solche deklariert sind, dann wäre dies natürlich eine grobe Unterlassungssünde des Anbieters, doch ist dies nicht den regulären GeForce 6800 Karten (12 Pixel-Pipelines mit 5 Vertex Shadern) anzulasten. Nebenbei ergibt sich aber damit auch die Information, daß die GeForce 6800LE Karten zwei deaktivierte Vertex Shader haben, was teilweise vermutet worden war, aber noch nicht als sicher galt.


Nachtrag vom 1. September 2004:

Gegenüber den x-bit Labs hat nVidia die Zahl von 5 Vertex Shadern bei der GeForce 6800 bestätigt, ohne allerdings auf die GeForce 6800LE einzugehen, welche vermutlich nur deren 4 hat.


Nachtrag vom 14. September 2004:

Das japanische PC Watch berichtet, daß in Fernost erste Radeon X800 XT Grafikkarten in AGP-Ausführung von Sapphire in den Handel gelangt sind. Dabei handelt es sich aber nicht um die Radeon X800 XT-PE, sondern die "normale" Radeon X800 XT, welche ebenfalls mit 16 aktiven Pixel-Pipelines antritt, aber mit 500/500 MHz etwas niedriger als die 520/560 MHz der XT-PE taktet. Eigentlich wollte ATi die normale XT nur ins OEM-Geschäft bringen, aber selbst auf der Sapphire-Produktseite wird die XT inzwischen auch als Retail-Produkt genannt. Abzuwarten bleibt der Preis der "kleineren" XT: Sollte dieser nahe am Preis der Radeon X800 Pro liegen, so würde sich die XT regelrecht lohnen - und nebenbei der GeForce 6800GT eine neue, sehr starke Konkurrenz erwachsen.






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