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3DCenter auf der CeBIT 06

17. März 2006 / von aths & robbitop / Seite 3 von 3


   Sapphire

Auf dem Sapphire-Stand trafen wir Daniel Forster. Im Nebenraum sahen wir bereits eine Radeon X1800 GTO (12 Pixelpipelines). Allerdings machte er die Hoffnungen der Modderszene ziemlich schnell zunichte. Die restlichen vier Pixelpipelines sollen sich wohl nur äußerst selten ohne Grafikfehler zu bekommen freischalten lassen, da das Selektierungsverfahren bei ATI inzwischen deutlich gründlicher geworden und zudem der Absatz der X1800 XL/XT Reihe relativ hoch sei. Die X1800 GTO soll vorläufig die Konkurrenz zur GeForce 7600 bilden. Die X1700-Serie (gerüchteweise: 8 TMUs, 24 ALUs, 128/256 Bit DDR, 80 oder 90 nm) lässt anscheinend noch auf sich warten.

Weiterhin sahen wir X1600-Pro-basierende LowProfile-Karten mit 128 Bit DDR-Interface und HDMI-Ausgang. Damit hofft Sapphire, beim erwarteten Absatzvolumen von MediaCenter-PCs punkten zu können.



Oben Retail-, unten OEM-Version. Obwohl letztere in der Lowprofile-Ausführung kommt, wird ein 128-bittiges Speicherinterface geboten.




Links: Soundeingang, damit der HDMI-Port (in der Mitte) Bild und Ton ausgeben kann. Außerdem gibt es noch einen normalen VGA-Ausgang (rechts). Als Grafikchip kommt immerhin ein X1600 Pro zum Einsatz.


Interessanterweise nannte Sapphire als meistverkaufte Karte die Radeon 9250, die mit 240 MHz Core und 200 MHz RAM ihren Weg in viele OEM-PCs findet. Dabei ist zu sehen, dass auch heute Office-PCs nicht über nennenswerte 3D-Leistung verfügen müssen, und die 2D-Features der RV250-GPU völlig ausreichen. Dan Forster erzählte uns auch, warum die Sapphire-Karten aus der Packung an der Steckleiste durchaus schon Kratzspuren haben: Jede einzelne Karte durchläuft einen Testparcours, den sie vollständig bestehen muss, bevor sie das Werk verlässt. Damit ließe sich die RMA-Rate minimieren, was sich letztlich bezahlt mache.



Diese fertige Wasserkühlung ist nicht billig ;).



   Tyan

Auf dem Stand von Tyan sahen wir, was man bei Tyan erwartet: Viele, viele Serverboards. Sowohl AM2-Boards, aber auch Woodcrest Xeon-Boards wurden bereits ausgestellt. Laut Tyan sind die Woodcrest-Prozessoren pinkompatibel mit den aktuellen Xeon-Prozessoren.

Interessant der so genannte "Personale Supercomputer": Das ist ein Gehäuse, welches neben Netzteilen und Lüfter-Batterien vier Motherboards enthält, die jeweils zwei CPUs aufnehmen können. Mit insgesamt 8 aktuellen Singleclore-CPUs von AMD möchte man eine Leistung von 32 GFLOP/s gemessen haben. Dualcore-CPUs könnten noch weitere Leistungssteigerung bringen. Natürlich kann man auch mehrere Server zusammenschalten, wofür Gigabit-Ethernetports zur Verfügung stehen (dedizierte In- und Output-Leitungen werden allerdings nicht unterstützt). Während der Rechner auf der CeBIT mit Opterons bestückt war, dürften Intel-fähige Modelle folgen.

Tyan hat auch im Auge, dass die Grafikkarten immer flexibler programmierbar werden, und plant Server-Gehäuse, die mit SLI-Systemen bestückt werden können.


   VIA/S3

Wie auch letztes Jahr brachte VIA Technologies einen großen und auffälligen Stand auf die CeBIT. Weil es produktmäßig eher mau aussah, versuchte man die Aufmerksamkeit auf einen gesponserten Pro-Gamer-Clan zu lenken, der – wie einfallsreich – nur aus Frauen besteht.

Neue Hardware konnte VIA nicht vorstellen. Man glänzte unserer Meinung eher durch Verspätung auf ganzer Linie. Die 51er Southbridge, der C7-Prozessor, der K8T900-Chipsatz und der S3 Chrome S27 sollen nun endlich bald in Massen verfügbar sein (S3 ist Teil von VIA). Für Europa finden sich vor allem DigiCool, Axper und Club 3D als Partner für die Distribution der Chrome-S2x-Serie. Dass man Partner hat, heißt aber nicht, dass jene ganz wild darauf sind, die entsprechenden Karten auch zu bauen ;).



Bisher nur im Schaukasten: Die neue S2x-Serie. Für den Spieler wäre bestenfalls der schnellere S27 interessant. Im Vordergrund stehen für S3 aber niedriger Stromverbrauch, 2D-Features und HDTV-Wiedergabe. Immerhin würde man auch mit einer extrem niedrig getakteten S25-Ausführung den Windows Vista Premium-Test übererfüllen.


    Vom S25 sind uns folgende Konfigurationen bekannt:
  • 500 MHz Core, 400 MHz 32 Bit DDR-RAM
  • 500 MHz Core, <500 MHz 64 Bit DDR-RAM
  • 500 MHz Core, 500 MHz 128 Bit DDR-RAM
    Und der S27 tritt an mit bis zu:
  • 700 MHz Core, 700 MHz 128 Bit DDR-RAM

Der S27 ist "MultiChrome"-fähig, somit können zwei Karten à la SLI gemeinsam betrieben werden. Dazu ist auch keine Steckverbindung zwischen beiden Karten nötig.

Weiterhin präsentierte man zwei IGP-Serien. Zum einen den DeltaChrome IGP, welcher (wie der Name bereits andeutet) auf dem alten DeltaChrome basiert. Unseren Informationen nach besitzt dieser eine komplette Quadpipe. Zum anderen wurde die Chrome9-Serie vorgestellt. Diese basiert auf dem S2x-Design (also mit zwei ALUs pro Pipeline). Jedoch werden hier lediglich zwei Pixelpipelines und keine Vertexshader geboten. Wir vermuten, dass die S3 Graphics IGPs sich vor allem durch niedrige Stromaufnahme auszeichnen und nicht mit HighEnd-Performance glänzen.



VIA sieht die größten Wachstumsmärkte bei preiswerten Geräten mit niedrigem Stromverbrauch. Leistung ist zweitranging. Angesichts der Tatsache, dass die meisten Anwender die Leistung auch eines Noname-Subnotebooks fast nie ausnutzen, scheint VIAs Weg Sinn zu ergeben – wenn man nur die entsprechenden Produkte kaufen könnte!


Das Konzept der diesjährigen VIA-Präsentation war vor allem auf das Thema "Performance Effeciency" aufgebaut. Damit ist gemeint, dass die Chips klein sind und bezogen auf die Performance wenig Strom verbrauchen. Man hat bei VIA vor, durch noch kostengünstigere Lösungen die Entwicklung von kleinen und preiswerten PCs voranzutreiben. Leider war außer Konzeptstudien noch nicht viel zu sehen. Unserer Meinung gibt es für PCs, die leistungstechnisch nicht auf dem aktuellen Niveau sind, dafür aber besonders preiswert und mit geringer Stromaufnahme, einen großen Markt. VIA zielt offenbar besonders auf Gebiete ab, in denen das Pro-Kopf-Einkommen gering ist – und da sich solche Gegenden oft in der Nähe von Wüsten befinden, ist die Gewährleistung der Rechner-Funktion auch bei extremen Temperaturen in VIAs Planungen mit einbezogen.


   Zusammenfassung

Nüchtern betrachtet, ist die CeBIT 06 zwiespältig zu bewerten: An harten neuen Infos kam wenig herum. Im 3D-Bereich gab es mit dieser CeBIT erwartungsgemäß keine neue Architektur zu sehen. Die Erweiterung der Modellpalette von ATI und Nvidia bringt immerhin zusätzliche Auswahl und neuen Preisdruck in den Markt.

Auf der anderen Seite sollte man bei der CeBIT nicht nur den Stress (laute Hallen mit viel Gedränge, stickige Luft) sehen. Man erhält neue Anregungen, kann interessante Geräte bewundern und trifft sich mit Gleichgesinnten zur Fachsimpelei.






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