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Anti-Aliasing im Detail

24. Februar 2002 / von aths / Seite 18 von 18



  Fazit
  (Das Finale)

Wie zu sehen, ist Anti-Aliasing ein hochinteressantes, aber auch sehr komplexes Gebiet. Ein wichtiger Fakt sollte klar geworden sein:

Jede große 3D-Chip-Firma trug ihr Teil zum Anti-Aliasing bei! 3dfx kann jedoch getrost als der Pionier dieser in Zukunft unverzichtbaren Bildverbesserung bezeichnet werden. Sie boten mit der Voodoo5 ein durchdachtes, auf 16 Bit optimiertes Verfahren, welches mit nur 2 Subpixeln ähnlich gute Qualität erreichte wie nVidia mit den GeForce 1/2 Chips mit 4 Subpixeln brachte - und deren Bildqualität im 4x-Verfahren noch heute Referenz ist.

Doch man sollte den Vorteil der Voodoo5 nicht zum Nachteil der älteren GeForce-Karten auslegen! Besser überhaupt Anti-Aliasing, als keines. Selbst wenn bei den GeForce 1/2 Chips der Leistung wegen nur ältere Spiele davon profitieren können, so sind es doch gerade diese, bei denen eine optische Verbesserung viel bringt.

Obwohl ImgTech im KYRO-Chip ebenfalls nur diese relativ schlechte Oversampling-Methode implementierte, so ist ihnen dennoch zu gratulieren: Dank der besonderen Architektur bleiben die Leistungseinbußen vertretbar. Viele Spiele laufen mit Anti-Aliasing noch schnell genug.

nVidia ist dagegen die Entwicklung einer sehr leistungsschonenden Methode zu verdanken. Mit der Adaption des Multisampling-Verfahrens für den Retail Markt bleiben die Framerate auch bei hohen Auflösungen noch sehr hoch. Dass Kantenglättung nur für geringe Auflösungen Sinn machen soll, ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Ziel sind hohe Auflösungen und Anti-Aliasing.

ATi entschloss sich, besonders auf den Qualitätsgewinn zu achten. Sie bieten das komplexeste, aber auch flexibelste Verfahren. Obwohl ihre Methode natürlich nicht die Performance von Multisampling erreicht, so vergaßen sie nicht, dass man Kantenglättung zusammen mit der gesamten Bildqualität sehen muss. Weil der anisotrope Filter hier so gut wie keine Leistungseinbrüche mit sich zieht, ist eine auf Qualität und nicht Leistung optimierte Anti-Aliasing-Methode kein Nachteil. Es ist falsch, je nach Geschmack oder mit Blick auf die Hardware im eigenen PC nur einen Aspekt als entscheidend zu betrachten und dementsprechen einen Sieger zu küren.

Zum Abschluss ein paar Worte, die den Artikel selbst betreffen. Anti-Aliasing beschäftigte mich bereits zu einer Zeit, als an 3D-Karten noch nicht zu denken war. Mit dem Aufkommen derer nahm mein Interesse dafür nur noch zu. Dieser Artikel kostete zwar sehr viel mehr Zeit, als gedacht (vor allem die zugehörigen Illustrationen) doch ich wollte ihn schreiben.

Man mag sich fragen, wieso KYRO und Radeon so kurz kamen. Nun, im Fall KYRO gibt es zum Anti-Aliasing nichts zu sagen, was nicht anderswo (GeForce 1/2) schon erwähnt wurde - und was Smoothvision, betrifft so hält sich ATi hier sehr bedeckt. Die Informationen reichten aus, um das Prinzip im Wesentlichen zu beleuchten, die Detailfragen sind weiterhin offen.

nVidias Informationspolitik ist nur unwesentlich besser, doch weil ihre Methoden auf bekannter Technik beruhen, konnte hier weiter ausgeführt werden. Alles in allem sind, trotz sorgfältiger Prüfung, Irrtümer und Fehler in diesem Artikel natürlich nicht ausgeschlossen. In diesem Falle, oder wenn es weitere Bemerkungen gibt, wäre ich über eine Mail oder eine Notiz in unserem Forum sehr erfreut.

aths

Ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass dieser Artikel nicht ohne Hilfe entstanden sind. Allgemein behilflich waren das Beyond3D- und das 3DCenter Forum.

Insbesondere möchte ich Kristof von Beyond3D danken, welcher konkrete Anregungen zum AccuView-Verfahren gab. Des weiteren möchte ich ram von 3DConcept meinen Dank aussprechen. Er gab durch sein früheres und aktuelles Wirken Anregungen und brachte in diversen Foren durch interessante Fragestellungen neue Ansichtsweisen, derer ich mich hier bediente.

nggalai wirkte durch sein geduldiges Erklären in diversen Foren ebenfalls mit. Eine besondere Erwähnung möchte ich Xmas zuteil kommen lassen. In zahlreichen Gesprächen vermittelte er mir eine Menge neues Wissen, und in ebenso häufigen Diskussionen gelang es, bestimmte Ansichten zu widerlegen oder zu bestätigen.

© aths, 24. Februar 2002.       Mehr Texte (nicht nur) von mir auf www.aths.net/attic.






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