Zum 3DCenter Forum
Inhalt




Poll-Archiv


Die Frage:
Wie steht Ihr zu Linux und Spielen? (mehrere Antworten möglich)

(1) Benutze Linux als einziges OS.  4 Votes (0,8%)
(2) Benutze Linux als erstes OS, habe aber noch andere.  29 Votes (5,7%)
(3) Benutze Linux als zweites (drittes) OS.  95 Votes (18,6%)
(4) Benutze überhaupt kein Linux, spiele aber mit dem Gedanken.  147 Votes (28,8%)
(5) Benutze überhaupt kein Linux und denke auch nicht daran.  163 Votes (31,9%)
(6) Man kann mit dem Spiele-Angebot leben, es wird immer mehr.  18 Votes (3,5%)
(7) Es gibt deutlich zu wenige Spiele.  188 Votes (36,8%)
(8) Mir reichen Quake 2/3 und UT.  19 Votes (3,7%)
(9) Es gibt Spiele auf Linux?  76 Votes (14,9%)
(10) 3D-Konfiguration war problemlos, Spiele laufen gut.  28 Votes (5,5%)
(11) 3D-Konfiguration war problemlos, Spiele laufen aber nicht gut.  12 Votes (2,3%)
(12) Die Konfiguration einer 3D-Karte ist zu kompliziert.  77 Votes (15,1%)
(13) Als Spieleserver erste Wahl.  133 Votes (26,0%)
(14) Kann man als Spieleserver verwenden.  58 Votes (11,4%)
(15) Dann lieber ein anderes OS als Spieleserver.  29 Votes (5,7%)
Total: 511 Votes
(7. bis 15. Februar 2001)

Vielen Dank für jede Stimme!

Dieser Poll enthielt ja im Prinzip gleich mehrere Fragestellungen, deswegen wird die Auswertung diesesmal auch etwas komplizierter. Dafür gibt es eben auch mehr an interessanten Tendenzen zu beobachten:


Die Teil-Frage, ob Linux denn überhaupt eingesetzt wird, beantworteten 85,8 Prozent. Es ergibt sich folgende Aufteilung der Stimmen:

Benutze Linux als einziges OS.  4 Votes (0,9%)
Benutze Linux als erstes OS, habe aber noch andere.  29 Votes (6,6%)
Benutze Linux als zweites (drittes) OS.  95 Votes (21,7%)
Benutze überhaupt kein Linux, spiele aber mit dem Gedanken.  147 Votes (33,6%)
Benutze überhaupt kein Linux und denke auch nicht daran.  163 Votes (37,2%)

... was heißen mag, das 29,2 Prozent überhaupt Linux auf ihrem Rechner haben. Sicher sind es wenige, die Linux den Vorzug geben, aber trotzdem ist die Anzahl der Nutzer sehr überdurchschnittlich gegenüber der Linux-Nutzung in der Gesamtbevölkerung dieses wunderschönen Landes (nur wenige Prozente). Die "restlichen" 70 Prozent haben kein Linux - und spielen je zur einen Hälfte mit dem Linux-Gedanken und zur anderen Hälfte eben nicht.

Insgesamt ergibt das ein Potential von 63 Prozent, welche in der ein oder anderen Form an Linux interessiert sind oder es schon haben - goldene Zukunftsaussichten für das freie Betriebssystem. Natürlich muß man bei aller Liebe zu Linux eingestehen, daß der Anteil der Poll-Teilnehmer, welche als eingeschworene Linux-Fans durchgehen würden, bei diesem Poll überdurchschnittlich :-) hoch ist. In der Realität sollte also diese Frage ein paar Prozent weniger Linux-Begeisterung ergeben - die prinzipielle Tendenz läßt sich darüber aber nicht wegreden.


Die Teil-Frage, wie das Spiele-Angebot unter Linux gesehen wird, beantworteten 58,9 Prozent. Es ergibt sich folgende Aufteilung der Stimmen:

(6) Man kann mit dem Spiele-Angebot leben, es wird immer mehr.  18 Votes (6,0%)
(7) Es gibt deutlich zu wenige Spiele.  188 Votes (62,5%)
(8) Mir reichen Quake 2/3 und UT.  19 Votes (6,3%)
(9) Es gibt Spiele auf Linux?  76 Votes (25,2%)

Eindeutiger geht es kaum: Das Spiele-Angebot unter Linux wird klar als zu gering eingeschätzt. Leider kann die Pinguin-Welt daran relativ wenig rütteln, da weiterhin die meisten Spiele für die Windows-only 3D-Schnittstelle Direct3D geschrieben werden - anstatt für die auch auf Linux oder der Mac verfügbare OpenGL-Schnittstelle.

An dieser Stelle will ich mal aus der reinen Poll-Auswertung abschweifen und den letzten Gedanken etwas weiter ausführen: Ich behaupte, daß das Vorantreiben von Direct3D Microsoft´s genialster Schritt seit Windows 95 war. Denn dadurch wurde Windows als PC-Spieleplattform zementiert. Wenn wir heute nur OpenGL hätten, wären Linux- und Mac-Portierungen wohl kein Problem und es würde sie wesentlich zahlreicher geben. Viel besser als der Internet Explorer (welchen man jederzeit durch Netscape oder Opera ersetzen kann) hat Direct3D zur Zementierung des Microsoft-Monopols beigetragen. Denn das Nicht-Vorhandensein der Spiele unter Linux verhindert meiner Meinung nach momentan den ganz großen Durchbruch von Linux.

Sicher mögen das die alteingessenenen Linux-Fans, welche ihr Linux immer nur als ernsthaftes Arbeits- und Bastelsystem genutzt haben, anders sehen. Aber wirklich großen Erfolg kann man mit einem Betriebssystem nur haben, wenn es nicht nur für die Freaks, sondern auch für normale Alltags-PCs einsetztbar ist. Und da fehlen Linux einfach die Spiele - für diese kommt man nicht um ein MS-Betriebssystem herum. Die herausragende Stellung von Direct3D verhindert oder verzögert zumindestens den Siegeszug von Linux auf dem Desktop - um dies wohl um einige Jahre.



Die Teil-Frage, wie gut die 3D-Konfiguration unter Linux funktioniert, beantworteten 22,9 Prozent. Es ergibt sich folgende Aufteilung der Stimmen:

(10) 3D-Konfiguration war problemlos, Spiele laufen gut.  28 Votes (23,9%)
(11) 3D-Konfiguration war problemlos, Spiele laufen aber nicht gut.  12 Votes (10,3%)
(12) Die Konfiguration einer 3D-Karte ist zu kompliziert.  77 Votes (65,8%)

Ziemlich klare Sache: In diesem Punkte haben die verschiedenen Linux-Distributionen und auch die Grafikkarten-Hersteller wohl noch einiges an Arbeit vor sich. Auch allgemein wird ja momentan eine einfachere Bedien- und Konfigurierbarkeit als der Königsweg gesehen, um Linux weiter voranzutreiben.


Die Teil-Frage, wie gut sich Linux als Spiele-Server schlägt, beantworteten 43,1 Prozent. Es ergibt sich folgende Aufteilung der Stimmen:

(13) Als Spieleserver erste Wahl.  133 Votes (60,4%)
(14) Kann man als Spieleserver verwenden.  58 Votes (26,4%)
(15) Dann lieber ein anderes OS als Spieleserver.  29 Votes (13,2%)

Ein auch in dieser Höhe eigentlich nicht überraschendes Voting - und überdies sehr klar: 87 Prozent würden entweder Linux als Spieleserver akzeptieren oder es sogar vorziehen. Bestätigt wird dies auch durch die tausenden Quake 2/3 Server im Netz, welche unter Linux laufen - Windows ist dort rein in der Praxis klar an der Minderheit.



Abschließend: Linux ist auf dem Vormarsch - auch bei den Gamern. Wenn die Probleme mit der einfachen Bedien- und Konfigurierbarkeit gelöst werden, wird Linux auch bei den Spielern mittel- und langfristig mehr Anklang finden können. Als Arbeitssystem scheint der Vormarsch in Richtung zweistelliger Marktanteil (im gesamten Consumer-Markt) sowieso momentan unaufhaltsam. Was im Sinne einer gesunden Konkurrenz unter den verschiedenen Betriebssystemen nur gut sein kann und letztlich sogar dem eingeschworenen Windows-Nutzer zu gute kommen wird: Denn irgendwann wird man auch bei Microsoft merken, daß allein wegen neuer bunter Oberflächen und kaum genutzter neuer Funktionen niemand mehr die als "neu" gelabelten Betriebsysteme kauft.



Poll-Archiv Home

Shortcuts
nach oben