Bios-Update Guide
Wie man es richtig macht - und was man dann tun kann, wenn es trotzdem schief
läuft.
16. Januar 2001 / von Holger / Seite 2 von 6
Vorbereitungen unter Windows und im BIOS
Mittlerweile bieten Hersteller wie Abit, Asus oder MSI auch sogenannte Live Biosupdates an, welche unter allen Windows-Systemen funktionieren. Doch die Gefahr ist hier um einiges höher. Man denke nur an einen Windows - Blue Screen mitten beim Flashen:-). Deshalb wenden wir uns lieber der althergebrachten Methode zu, welche wir einfach an einem Beispiel erläutern werden.
Eine wichtige Anmerkung noch vorab. Obwohl die meisten ein Bios von AWARD, AMI oder Phoenix besitzen, liefern diese Bios-Hersteller nicht die Bios-Updates! Dafür sind ausschließlich die Mainboard-Hersteller zuständig, Updates sind nur über diese erhältlich. Auf unseren Treiber-Seiten sind die meisten aktuellen Biose der wichtigsten Mainboards gelistet. Zum Update dazu gehört im Normalfall genauso noch ein Flash-Programm, welches sich aber üblicherweise nie ändert und zudem meist vom Hersteller auch beim Kauf des Mainboards auf einer Diskette mitgeliefert wird. Falls dieses nicht vorhanden ist oder aber falls auf unseren Treiber-Seiten nicht das passende Bios-Update liegt, wären die Sites der Mainboard-Hersteller die erste Anlaufstelle. Eine Linkliste der bekanntesten Mainboard-Hersteller findet Ihr ebenfalls bei uns. |
a) Nachdem wir uns vom Hersteller das neueste Update mit dem dazugehörigen "Flashprogramm" (programmiert das Bios) besorgt haben, z.B. bei Asus die "AFLASH.EXE", brauchen wir noch das aktuelle Bios für unser Board. Nochmals: Bitte immer auf die exakte Bezeichnung des Mainboards achten! Das Update (die heruntergeladene Bios-Datei) für unser Beispiel nennen wir einfach einmal "TEST.BIN".
Dann speichern wir die Dateien "AFLASH.EXE" und "TEST.BIN" auf eine frisch formatierte Diskette, die am besten auch auf Fehler untersucht wurde.
Fürs Formatieren somit bitte kein Quickformat benutzen, denn damit wird
die Diskette nicht überprüft, sondern nur der Index gelöscht.
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Es ist natürlich auch möglich, diese Dateien einfach in ein vorher angelegtes Verzeichnis, wie z.B. "C:\BIOS", abzulegen. Vorteil dieser Methode wäre, daß hier kaum ein Schreibfehler auftreten dürfte, was bei Disketten immer ein Risikofaktor bleiben wird. Das Abspeichern auf Festplatte kann sich aber auch als Nachteil erweisen, weil man bei einer eventuellen Rettungsmassnahme nicht mehr auf die Festplatte und damit auf das Flash-Programm und das Biosupdate zugreifen kann. Wir bleiben also vorerst bei der Diskette.
b) Jetzt starten wir den Rechner neu und gehen aber, bevor wir unser Update tätigen, ins Bios. Um ins Bios zu kommen, steht beim Neustart eine Taste zur Verfügung. Im allgemeinen ist es die"Entf-Taste" bzw. die "DEL-Taste", es kann aber auch eine Kombination von zwei Tasten sein. Dies ist je nach Bios-Anbieter und Versionsnummer verschieden, sollte aber in den allermeisten Fällen im Boot-Bildschirm angezeigt werden ("hit DEL for setup").
Nachdem wir jetzt im Bios sind, schreiben wir alle unsere bisherigen Einstellungen auf. Denn alle Änderungen, dir wir per Hand gemacht haben, gehen nach dem Update verloren. Ziemlich ärgerlich, wenn man nachher erst testen muss, welche Einstellungen man vorher gemacht hatte. Bei einigen Bios-Varianten kann man seine Einstellungen aber auch vorher abspeichern.
Zusätzlich müssen wir die "Bootsequenz" auf die richtige Reihenfolge einstellen. Das sollte dann folgendermassen aussehen, je nach Bios kann das auch anders heissen.
Beispiel 1
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Beispiel 2
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Beispiel 3
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First Boot Device - FLOPPY (Diskette) Second Boot Device - HDD0 (Festplatte 1) Third Boot Device - CDROM (CD ROM) |
1st Boot Device - FLOPPY 2nd Boot Device - 1st IDE HDD 3rd Boot Device - Atapi CDROM |
Boot Sequence - A, C, CDROM |
In jedem Fall muß das Diskettenlaufwerk ("A" oder "Floppy") danach an erster Stelle der Boot-Reihenfolge stehen!
Bevor wir das Bios verlassen, schauen wir am besten noch im Mainboard-Handbuch nach, ob es einen Schalter für einen Bios-Schutz gibt, den man eventuell noch deaktiveren muss. Dieser heisst z.B. "Disable Flash Protection" oder "Flash-BIOS-Protection". Falls es so etwas gibt, wäre dieser Schutz für den Zeitraum des Biosupdates ebenfalls auszuschalten ("disabled").
Einige Motherboards haben zum Schutz aber auch einen "Jumper" auf der Platine sitzen. Dieser muß gefunden und entsprechend auf "disabled" gesetzt werden. Auch hier gibt das Mainboard-Handbuch darüber Auskunft, ob unser Board einen solchen Jumper besitzt.
Beide Schutz-Varianten würden ein Update des Bioses verhindern oder schlimmstenfalls das Bios bei einem Updateversuch zerstören! Also schaut sicherheitshalber vorher nach, ob es so etwas bei Eurem Mainboard gibt. Nachdem wir unsere Einstellungen gesichert bzw. aufgeschrieben haben, verlassen wir dann das Bios wieder mit "SAVE and EXIT".