Review Intel Celeron II 566 MHz @ 850 MHz
28. Mai 2000 / von Leonidas / Seite 2 von 4
Benchmarks Quake III Arena
Vorab sei zu erwähnen, daß ich mich auf Benchmarks in der momentan am häufigsten genutzten Spiele-Auflösung
1024*768 (50 Prozent "Markt-Anteil") konzentriert habe. Außerhalb des demo001 für
Quake III Arena sind alle anderen gebenchten Demos reichlich CPU-limitiert (unabhängig der
Grafikkarten-Leistung und rein auf CPU-Leistung ausgerichtet).
In den beiden anderen gebräuchlichen Auflösungen 800*600 und 1280*960/1024
werden die Resultate und vor allem die Unterschiede zwischen beiden CPUs
bei diesen CPU-limitierten Demos mehr oder weniger gleich liegen.
Ein Wort zu 640*480 Fastest:
Warum soll ich diese ungebräuchliche Auflösung benchen? Weil dann die Vorteile der neuen CPU wesentlich
besser gezeigt werden können. Und was ist, wenn ich nun gemäß Vorgabe unter 640*480
benche, dort auf das 10fache wie früher komme - gibt es dann eine gute Bewertung? Sicher. Und wenn es gleichzeitig
unter 1024*768 - meiner Spieleauflösung - kein Stück schneller geworden ist? Würde nicht gut aussehen.
Wie realististisch ist eine solche, auf 640*480 basierende Bewertung - wenn unter 1024*768 dann doch nichts
passiert? ....... Problem gelöst :-)))
Für Quake III Arena kamen das dem Spiel beiliegende demo001 und unser eigenes
Annihilator-Demo zum Einsatz. Beide haben Ihre Vorteile
und beide Ihre Nachteile. Das demo001 ist zwar das absolute Standard-Demo zum Benchen von Quake III Arena,
gibt jedoch auch keinen sinnvollen Wert über die wirklich zu erwartende Framerate aus. Dafür ist zuviel
hochframiger Leerlauf in diesem Demo - jedes ernsthafte MultiPlayer-Spiel kommt sofort darunter.
Das Annihilator-Demo stellt ein WorstCase-Szenario (schlimmstmögliches Szenario) dar und ist sehr
stark CPU-limitiert, es verlangt jedoch auch nach einer hohen Speicherbandbreite der Grafikkarte. Beide Demos
stellen ziemliche Extreme dar - aber der Querschnitt beider kann zu einer ausgewogenen Meinung
beitragen.
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Quake III Arena |
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demo001 - 1024*768 @ 16 Bit |
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40 fps |
50 fps |
60 fps |
70 fps |
80 fps |
90 fps |
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Unter 16 Bit im demo001 kann sich der 850er C2 ohne Unterstützung der Grafikkarte überhaupt
nicht vom 550er C1 absetzen - da hatte ich durchaus mehr erwartet. Was ich erwartet habe sind die
Ergebnisse mit der übertakten Grafikkarte. Während das GeForce-Overclocking auf dem
550er eher durchschnittlicher Ergebnisse bringt (+ 8 fps = 12 % mehr), lohnt sich diese Maßnahme
auf dem 850er schon wesentlich stärker (+ 12,9 fps = 19 % mehr). Das ganze ist auch
ein Fingerzeig darauf, daß selbst eine normale GeForce (ohne DDR-RAM) auf einem
550er noch nicht gänzlich ausgenutzt wird und noch Potential nach oben hat.
Trotz der am Ende 80 fps sieht der reale Gewinn mit übertakteter Grafikkarte (6,1 fps = 8 % mehr) nicht
besondes gut aus für den Celeron 850. Da hätte man sich durchaus mehr vorstellen können. Die Übertaktung
der Grafikkarte brachte hier jedenfalls größere Leistungszuwäche als die Erhöhung des
CPU-Taktes. Eine DDR-RAM-GeForce würde in dieser Situation allerdings wesentlich bessere Ergebnisse liefern,
der Celeron 850 wird wohl etwas unter Wert geschlagen.
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10 fps |
20 fps |
30 fps |
40 fps |
50 fps |
60 fps |
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Unter 16 Bit im Annihilator-Demo sehe ich ein sehr positives Bild für den Celeron 850.
Man sollte sich von den nur wenigen fps mehr nicht täuschen lassen, mit unübertakteter GeForce sind es
immerhin 14 Prozent Mehrleistung.
Dies entspricht schon eher der Erwartung an einen CPU-Kauf, auch wenn die reine CPU-Nennleistungs-Erhöhung
von 54 % nicht erreicht wird (kann natürlich nicht erreicht werden - da spielen immer auch andere
Faktoren des Gesamtsystems eine gewichtige Rolle).
Interessant im übrigen zu sehen, daß auch im eigentlich CPU-limitierten Annihilator-Demo das
Übertakten der Grafikkarte ordentliche 10 Prozent bringt. Das war vorher so nicht zu erwarten.
Aber auch ohne dieses kommt das Annihilator-Demo mit der 850er CPU nun langsam aber sicher in einen
ruhigen Hafen. Was dann auch bedeutet, daß Frameraten-Einbrüche in realen Quake3A-Spielen sich auf
min-Werte von ca. 30 fps beschränken werden - immer noch im spiel- und reagierbaren Bereich.
In diesem Benchmark kann der 850er durchaus seine Anschaffung bestätigen - der reale Gewinn
mit übertakteter Grafikkarte (+ 3 fps = 12 % mehr) fällt deutlich positiver aus als beim demo001.
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Quake III Arena |
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demo001 - 1024*768 @ 32 Bit |
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10 fps |
20 fps |
30 fps |
40 fps |
50 fps |
60 fps |
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Unter 32 Bit im demo001 folgt die Ernüchterung: Die CPU-Aufrüstung bringt hier gar nichts!
Hier behindert ganz eindeutig die Grafikkarte den Vormarsch des 850er C2´s - deutlich zu sehen
an den Werten mit der übertakteten GeForce. In beiden Fällen schlagen dort 18 Prozent Gewinn
durch die Übertaktung der Grafikkarte
zu Buche - ein klares Zeichen, wo der Flaschenhals in diesem Benchmark ist und wie dieser
zu beseitigen wäre - mit einer besseren Grafikkarte, vorzugsweise mit mehr Speicherbandbreite.
Anzumerken wäre, daß unter 32 Bit das demo001 extrem unkonstante Frameraten liefert - auch
Einbrüche auf 12 fps konnte ich beobachten. Die relativ hohe Durchschnitts-Framerate wird nur durch
die vielen Leerlauf-Sequenzen des demo001 erzeugt - rein praktisch ist Quake3A mit dieser Grafikkarte
unter 32 Bit nicht sauber spielbar. Dies wird auch keine noch so große CPU verhindern können.
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10 fps |
20 fps |
30 fps |
40 fps |
50 fps |
60 fps |
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Unter 32 Bit im Annihilator-Demo wird das Bild dann freundlicher. Da stark
CPU-limitiert, kann der 850er auch ohne Unterstützung durch die übertaktete GeForce
einen ordentlichen Gewinn verbuchen (+ 1,9 fps = 10 % mehr).
Wie schon unter 16 Bit bringt auch hier das Übertakten der
Grafikkarte um die 10 Prozent Mehrleistung, obwohl das Demo eigentlich CPU-limitiert sein sollte.
Der reale Gewinn mit übertakterer Grafikkarte (+ 2,8 fps = 14 % mehr) durch den 850er ist der
beste von allen Quake3A-Benchmarks - auf diesem niedrigen Niveau sind Frameraten-Zuwächse allerdings
auch kein größeres Problem.
Dennoch rückt aber auch der Celeron 850 das Annihilator-Demo unter 32 Bit
noch nicht in den spielbaren Bereich. Hilfreicher wäre hier eine bessere Grafikkarte, möglichst eine GeForce
mit DDR-RAM - was auch durch die 32-Bit-Ergebnisse des demo001 bestätigt wird. Das 32Bit-Rendering
insbesondere unter Quake III Arena verlangt den Grafikkarten dermaßen viel ab, daß die CPU bis
zu einem gewissen Grad unwichtig wird und sich immer nur in einzelnen Szenen bewähren kann.
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