Review Intel Celeron II 566 MHz @ 850 MHz
28. Mai 2000 / von Leonidas / Seite 3 von 4
Benchmarks Unreal Tournament
Eigentlich ist Unreal Tournament der idealer Benchmark für CPUs, da UT in jeder Faser CPU-limitiert ist.
Und da die Frameraten allgemein wesentlich niedriger sind als in Quake III Arena und in bestimmten Situationen
schon mal in den unspielbaren Bereich hineingehen, ist es natürlich besonders interessant zu sehen, wie sich
der Celeron II hier schlägt. Mit Recht erwartete ich deutliche Mehrleistungen in allen Einstellungen.
Für Unreal Tournament kamen das UTbench-Demo
und das Worstcase-Demo zum Einsatz. Zwar ist selbst das UTbench-Demo
reichlich CPU-limitiert, allerdings hat es sich als Standard-Benchmarkdemo für UT im Web etabliert und ist
damit gesetzt. Extra für dieses Review habe ich das Worstcase-Demo aufgenommen. Wie es der Name sagt, soll es
ein Worst-Case-Szenario schaffen und damit die Tiefstwerte des UTbench-Demos in eine besser auswertbare
Form bringen. Einfach die von UT ausgeworfenen "min"-Werte des UTbench-Demos zu benutzen halte
ich für nicht besonders exakt, da es sich jeweils immer nur um einen absoluten Einzel-Wert handelt.
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Unreal Tournament |
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UTbench - 1024*768 @ 16 Bit |
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10 fps |
20 fps |
30 fps |
40 fps |
50 fps |
60 fps |
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Unter 16 Bit im UTbench-Demo kommen nette Gewinne durch den 850er heraus - man sollte sich nicht
von den nur 5 fps mehr täuschen lassen. Diese ergeben immerhin ca. 19 Prozent Mehrleistung mit
"normaler" Grafikkarte und starke 22 Prozent mit übertakteter Grafikkarte. Dies kommt
schon eher an die ursprüngliche Erhöhung der Chip-Nennleistung von 54 Prozent heran. Außerdem wird
damit dieses Demo in den absolut spielbaren Bereich gerückt, noch dazu wenn man bedenkt, daß das
UTbench-Demo eh nur sehr niedrig angesiedelte Frameraten produziert. UT sagt deutlich "Danke" zum
850er Celeron und rechtfertigt mit obigen Benchmark-Ergebnissen dessen Anschaffung.
Daß das Übertakten der Grafikkarte bei UT nicht anschlagen wird, war vorher eigentlich sonnenklar.
Interessant aber, daß mit dem 850er auf einmal die Übertaktung der GeForce erste minimale Erfolge
zeigt (+ 0,6 fps = 2 % mehr). Das heißt dann unter anderem, daß auch für UT irgendwann der
Punkt kommen wird, an dem die CPU nicht mehr die überdeutliche erste Rolle spielen wird.
Schätzungsweise ab der GHz-CPU wird auch UT zum sinnvollen Benchen von Grafikkarten zu gebrauchen
sein.
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Unreal Tournament |
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Worstcase - 1024*768 @ 16 Bit |
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10 fps |
20 fps |
30 fps |
40 fps |
50 fps |
60 fps |
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Unter 16 Bit im Worstcase-Demo vermag der Celeron 850 nicht ganz die hohen Gewinne des
UTbench-Demos zu halten (+ 2,6 fps = 17 % mehr). Das ist insofern erstaunlich, da dies
Demo ja eigentlich noch stärker CPU-limitiert sein sollte. Trotzdem würde ich den Gewinn durch
den 850er als durchaus überzeugend bezeichnen. Die Übertaktung der Grafikkarte zeigt einen
minimalen Erfolg (wobei dies schon sehr erstaunlich ist), der sich selbst nach mehreren
Demodurchläufen nicht auf Meßfehler zurückführen ließ.
Zugegebenermaßen wird der 850er dieses Demo nicht in den spielbaren Bereich rücken - aber dies war
auch nicht zu erwarten, dafür sind die Frameraten des Demos allgemein noch viel zu niedrig angesiedelt.
Andererseits ist man gerade für diese Mehrleistung in Worstcase-Szenarien dankbar. Sie beeinflußen
schließlich in entscheidenden Momenten Sieg oder Niederlage in MultiPlayer-Gefechten. Gerade in Unreal
Tournament ist die minimale Framerate ein wichtiger Faktor, da UT durchaus in der Lage ist, auch mal
unterhalb von 15 oder gar unterhalb von 12 fps zu gehen. Jeder Frameratengewinn bringt hier möglicherweise
entscheidene Vorteile - klarer Punktgewinn für den Celeron 850.
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Unreal Tournament |
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UTbench - 1024*768 @ 32 Bit |
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10 fps |
20 fps |
30 fps |
40 fps |
50 fps |
60 fps |
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Unter 32 Bit im UTbench-Demo kann der 850er nicht mehr so deutlich, aber immerhin
spürbar punkten . Die Zuwächse sind mit unübertakteter GeForce und übertakteter GeForce fast
gleich (+ 2,6 fps bzw. 2,7 fps = jeweils 11 % mehr). Interessant ist der
Punkt, daß unter 32 Bit auf einmal das Grafikkarten-Overclocking anspricht.
Unter beiden CPUs sind bei übertakter GeForce weitere 4 Prozent Leistung möglich - aber
eine höhere CPU-Leistung ist auch unter 32 Bit immer noch die beste Waffe.
Der Frameraten-Unterschied zu den 16-Bit-Werten fällt bei UT allgemein sehr niedrig
aus. Da sich außerdem selbst 15 fps in UT passabel flüssig anfühlen (im Gegensatz zu
Quake3A, da ergeben 15 fps ein furchtbares Geruckel), ist es aus Spielbarkeits-Sicht
nicht relevant, ob man UT unter 16 oder 32 Bit spielt. Anderseits gibt es keine größere Notwendigkeit
für 32 Bit unter UT (das schaut in Quake3A schon anders aus), da das Spiel mittels 32-Bit-Rendering
in dem Sinne nicht besser aussieht. Allgemein kann der 850er auch hier
halbwegs überzeugen - wenn gleich es auch immer noch etwas mehr hätte sein können.
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Unreal Tournament |
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Worstcase - 1024*768 @ 32 Bit |
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10 fps |
20 fps |
30 fps |
40 fps |
50 fps |
60 fps |
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Unter 32 Bit im Worstcase-Demo liefert mir der Rechner die mit Abstand niedrigsten Frameraten des
gesamten Testfeldes. Das die 32-Bit-Werte des Worstcase-Demos ca. 20 Prozent unterhalb
den 16-Bit-Werten liegen ist schon sehr erstaunlich, beim UTbench-Demo liegt der Unterschied
zwischen 16 und 32 Bit bei nur 15 Prozent. Hier offenbart die Direct3D-Engine von UT noch
Schwächen, bei einem extrem CPU-limitierten Demo sollten die Unterschiede 16 vs. 32 Bit eigentlich
kleiner - und nicht größer - sein als beim Standard-Demo.
Daß ganze führt dazu, daß der Celeron 850 mit der "normalen" übertakteten GeForce nicht so
gut performt (+ 1,2 fps = 9 % mehr) wie bei den 16-Bit-Werten. Da die Werte eh weit im
unspielbaren Bereich liegen, ist dies nicht ganz so tragisch. Nebenbei bestätigt die Übertaktung
der Grafikkarte das schon bei 16 Bit beobachte Paradoxon,
daß eben diese Übertaktung selbst bei diesem extrem CPU-limitierten Demo ein paar Prozent mehr bringen kann.
Der reale Gewinn (+ 1,6 fps = 11 % mehr) ist der niedrigste bei allen UT-Tests. Eigentlich
enttäuschend für diesen Test - gerade wo hier viel zu holen wäre und mehr Leistung auch dringend
erforderlich ist.
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