Review Intel Celeron II 566 MHz @ 850 MHz
28. Mai 2000 / von Leonidas / Seite 4 von 4
Gewinn-Vergleich
Um die vielen Zahlen in den vorstehenden Benchmarks besser überblicken zu können, habe ich noch eine weitere
Auswertungs-Form anzubieten. Nachfolgend sind die rein prozentualen Gewinne des 850er gegen den 550er Celeron
in allen gebenchten Demos aufgelistet. Sie beziehen sich dabei jeweils auf die Ergebnisse mit der übertakteten
GeForce. Der angegebene Schnitt (hellblau) ist der Durchschnitt der Prozentwerte - nicht der der
eigentlichen fps.
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Vorteil des C2/850 gegen den C1/550 |
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1024*768 @ 16 Bit |
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5 % |
10 % |
15 % |
20 % |
25 % |
30 % |
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Unter 16 Bit kann man einen positiven Gesamteindruck konstatieren. Im Schnitt 14,7 Prozent
Mehrleistung bedeuten schon, daß sich die neue CPU lohnt. Schmerzlich ist natürlich, daß es im Q3A - demo001
nicht zu mehr reicht, aber da bremst die Grafikkarte die CPU zu stark aus (ohne dieses Demo:
Schnitt 16,9 %). Aber insbesondere in der fps-Problemzone
Unreal Tournament zahlt sich der C850 deutlich aus. Erstaunlich ist allerdings, daß das Worstcase-Demo als so
langsam laufendes Demo nicht stärker von der angebotenen CPU-Mehrleistung profitieren kann.
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Vorteil des C2/850 gegen den C1/550 |
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1024*768 @ 32 Bit |
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5 % |
10 % |
15 % |
20 % |
25 % |
30 % |
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Unter 32 Bit sieht die Situation nicht ganz so gut aus. Zwar werden die 9,5 Prozent
durchschnittliche Mehrleistung wiederum durch Q3A - demo001 - diesmal überdeutlich - nach unten gezogen
(ohne dieses Demo: Schnitt 12,4 %), aber allgemein bleibt die Frameraten-Erhöhung deutlich niedriger
als unter 16 Bit. Hier wird selbst in den CPU-limitiertesten Demos wohl immer noch zu viel von der Grafikkarte
abverlangt. Die Mehrleistung durch den Celeron 850 ist jedenfalls hier hart an der Grenze eines
passablen Preis-/Leistungsverhältnisses.
Conclusion
Tja, hat es denn nun etwas gebracht? In allen CPU-limitierten Benchmarks: Ja.
Auch wenn die Gewinne nur im Bereich zwischen
10 bis 20 Prozent liegen - mehr ist auf diesem hohen Niveau nicht ernsthaft zu erwarten.
Die alte Regel, daß eine Erhöhung der Taktrate maximal nur die Hälfte mehr Leistung nach sich
ziehen kann, trifft hier in voller Härte zu. Aber dafür wird die große CPU immer dann, wenn
die Framerate tief nach unten einbricht und
CPU-Leistung dringendst benötigt ist, entscheidend helfen - und das in diesen Sequenzen viel
besser als jegliche Grafikkarte. Leistung dort, wo sie wirklich dringend gebraucht wird -
auch, wenn es nicht viel mehr ist.
Außerhalb den absoluten Tiefstframeraten verhindert dann meine Grafikkarte bessere Ergebnisse.
Hier muß es dann schon eine GeForce mit DDR-RAM, eine 3dfx Voodoo5 oder eine GeForce2 sein, um dieser
CPU-Leistung noch entsprechend Rendering-Power und Speicherbandbreite zur Verfügung zu stellen.
Insbesondere um Q3A im normalen, ungezwungenen Spiel mit noch mehr fps zu spielen hat sich der 850er eigentlich
nicht gelohnt - nicht bei dieser bremsenden Grafikkarte.
Ich sehe hier also drei entscheidende Punkte:
Erstaunlicherweise hält mein "alter" Celeron A mit 550 MHz immer noch
gut mit - die Gewinne durch den Celeron II mit 850 MHz sind nicht zwingend. Anders ausgedrückt: Der alte
Celeron A mit 550 MHz liegt gerade so an der Grenze, wo es sich lohnt zum Celeron II mit 850 MHz zu wechseln. Wer
eine höher getaktete CPU als einen 550er sein eigen nennt, wird logischerweise noch weniger Mehrleistung durch den
Celeron II erzielen können als ich - und dann bringt es dieser Tausch irgendwo nicht mehr. Im Umkehrschluß ist der
Celeron II natürlich geradezu ideal für aufrüstwillige Besitzer von bis zu 500 MHz getakteten Pentium II / III - und
Celeron A - Systemen.
Wer jedoch keine Grafikkarte mit einem Grafikchip ab Klasse RivaTNT2 sein eigen nennt, wird nicht begeistert
sein. Unterhalb dieser Klasse bremst die Grafikkarte die gigantische CPU-Leistung aus, das war teilweise sogar
schon bei meiner SDR-RAM-GeForce zu sehen. Wer unter 32 Bit spielen will, kommt ohnehin an einer Grafikkarte auf
mindestens DDR-RAM-GeForce-Niveau nicht vorbei - dort zählt die Grafikkarten-Leistung viel drastischer als unter
16 Bit. Wer also nicht die für seine Anforderungen richtige Grafikkarte hat, dem wird diese CPU-Aufrüstung nur
unterdurchschnittliche Leistungszuwächse bringen. Nicht gar keine Mehrleistung - aber wohl wesentlich
weniger, als man mit dem Celeron II herausholen kann.
Letztendlich ein Argument, welches vor jedem Hardware-Kauf betrachtet werden sollte - und deutlich für den
Celeron II spricht: Das Preis-/Leistungsverhältnis des Celeron II ist außerordentlich günstig.
Wenn ich vorher sagte, der Celeron II hat bei gleicher Taktung ca. 10 Prozent Nachteil zum Coppermine - dann
vergleiche man den C2 850 einmal mit einem Coppermine 750. Die Leistung wird ja nun gleich sein, aber der Preis macht
es: Celeron II 850 mit ca. 340 DM vs. Coppermine 750 mit ca. 1180 DM. Selbst der Coppermine mit 550 MHz, welcher
auf 733 MHz übertaktbar ist (aber nur, wenn man PC-133-Speicher und das richtige Mainboard mit einem
AGP-Teiler "/2" hat), kostet immer noch ca. 560 DM - und wird nur gleichschnell, wenn nicht
sogar etwas langsamer sein.
Ergo:
Wenn die vorhandene Hardware diese Aufrüstung zuläßt, die eigene CPU nicht schon über 550 MHz liegt
und die Grafikkarte je nach Anwender-Profil nicht unterdimensioniert ist, dann stellt der Celeron II
(übertaktet) die absolut erste Wahl dar. Mehr CPU für so wenig Geld bekommt man momentan nirgendwo.
Links
Abschließend ein paar Links zum Thema "Celeron II" - genau richtig für diejenigen, die diese
vier Seiten benutzt haben, um erst einmal richtig warm zu werden und sich jetzt richtig reinvertiefen wollen.
Fangen wir mit dem an, was wir selber bisher so zum Thema beitragen konnten:
... und was die anderen getan haben (die einzigen weiteren deutschsprachigen Betrachtungen kommen von der
Rivastation und
3DConcept, der Rest ist damit logischerweise in englisch):
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