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Infiltration 2.9 Review

17. November 2004 / von Cleeus / Seite 3 von 4


   Online/Offline Gameplay

Infiltration unterstützt sowohl Offline-Spiele mit Bots als auch Online-Spiele mit menschlichen Mitspielern. Die Bot-Unterstützung ist zwar gut integriert, aber trotzdem wird jeder Online-Spieler wissen, daß es einfach nichts vergleichbares zu echten menschlichen Gegnern gibt. Dafür, daß die Bot-KI auf den Unreal-Tournament-Bots aufsetzt, sind die Pappkameraden sicherlich sogar recht clever und schaffen es durchaus schon einmal, einem laufenden Angriff in die Flanke oder den Rücken zu fallen. Doch insgesamt gesehen sind sie für mehr als ein paar Schiessübungen nicht wirklich zu gebrauchen. Dafür ist die Online-Erfahrung aber umso besser.

Auf den DTAS- und EAS-Servern findet man generell sehr gutes Teamplay vor, kann eine Menge Spaß und Nervenkitzel haben und mit ein wenig Glück kann man sogar an gedecktem Vorgehen von 3er Trupps, koordinierten Verteidigungen der Missionsziele und gleichzeitig getimten Angriffen auf gegnerische Stelllungen teilhaben - und das public. Auf TDM-Server herrscht dagegen eher eintöniges aber kurzweiliges Fraggen und relativ schneller Spielstil vor.



Map: Reactor46K - Teamwork




Map: Iraq - Teamwork


Es gibt in allen Gametypes sowohl den schnellen CQB (Close Quarter Battle) auf kurze Distanzen als auch Feuergefechte über mittlere bis lange Distanzen für die Sturmgewehre und Scharfschützenwaffen. Feuergefechte verlaufen meist sehr kurz, denn wie im RealLife verträgt der Infiltration-Soldat nicht viel. 2-3 Treffer in den Körper reichen, je nach Verwendung von Schutzwesten oder Helmen, meist aus, um den Gegenüber ins Pixel-Nirvana zu befördern.

Wird man selbst angeschossen, ist erst einmal Schluss mit dem schnellen Positionswechsel. Ein Treffer aus einem Sturmgewehr macht sich recht eindrucksvoll bemerkbar, indem die eigene Stamina und damit die Bewegungsgeschwindigkeit auf einen Bruchteil reduziert wird. Wer sich hier nicht ohne zu zögern in Deckung bringt, ist meist Bruchteile von Sekunden später schon "tot".



Map: Pankisi Gorge



   Zur Technik

Wie schon öfters erwähnt setzt, Infiltration auf der UT99-Engine auf. Dies bringt natürlich einige Probleme mit sich. Das SentryStudios und TBuildT-Team (verantwortlich für das offiziell mitgelieferte DesertStorm Mappack) haben vor allem den Grafikteil der Engine bis an seine Grenze ausgereizt. Während der Entwicklung musste teilweise bei Epic angefragt werden, wo die Limits denn genau liegen. Beim Mappen wurden Texturen der Marlin Studios verwendet, die eine hohe optische Qualität liefern.

  • Mindestanforderungen:
  • Unreal Tournament 4.36
  • CPU: 800 MHz oder mehr
  • RAM: 256 MB oder mehr
  • HDD: min 3GB frei
  • Grafik: 3dfx Voodoo oder ab nVidia Riva TNT (oder vergleichbare)
    empfohlene Hardware:
  • Unreal Tournament 4.36, fuer Linux 4.51
  • CPU: 2 GHz oder mehr
  • RAM: 512 MB oder mehr
  • HDD: 4-5 GB frei
  • Grafik: 3dfx Voodoo5 oder ab nVidia GeForce4 Ti4200 (oder vergleichbare)
  • Internetanbindung: ISDN, besser DSL

Empfohlen wird, den von Epic stammenden OpenGL-Treiber für Unreal Tournament zu verwenden. Wer allerdings eine 3dfx Voodoo Karte sein eigen nennt, wird mit dem in Unreal Tournament sehr guten Glide-Support natürlich bessere Ergebnisse bekommen. Wer sich mit Unreal Tournament ein wenig auskennt und unter Windows spielt, kann auch den von C.W. Dohnal geschriebenen erweiterten OpenGL-Renderer einrichten und sich über ca. 80% bessere Performance und zusätzliche Features (z.B. TrueForm-Support für ATi-Karten) sowie ein paar Bugfixes freuen.

Wichtiger als die Grafikkarte (ab vollwertiger GeForce3) ist aber die CPU, denn Unreal Tournament ist ab einer bestimmten Anzahl von Polygonen, die bei Infiltration meist überschritten wird, stark CPU-limitiert. Eine 2-GHz-CPU kann nicht schaden, aber ab einem 1.33 GHz Athlon C sollte das Spiel schon spielbar sein.

Die Screenshots, die hier zu sehen sind, wurden auf einer GeForce4 Ti4200 unter dem CWDohnal OpenGL-Renderer mit 8xAniso ohne AntiAliasing aufgenommen, allerdings von der Original-Auflösung 1280x960 32bit auf 800x600 heruntergerechnet. Deshalb hier nochmal ein original 1280x960 Screenshot ohne Downsampling:



Der Sound ist Unreal-Tournament-typisch annehmbar, aber nicht wirklich gut. Wenn zu viele Sounds gleichzeitig abgespielt werden, setzten einzelne Sounds manchmal aus. Außerdem ist der Sound nur Stereo, denn der Creative-EAX Patch für Unreal Tournament wird von Infiltration nicht unterstützt, da es hier Probleme mit der Serverkompatibilität und internen Bugfixes für die Unreal-Tournament-Engine kommt (Hillbug der Unreal-Tournament-Engine).

Der Netzwerk-Code von Unreal Tournament ist in der Version 4.36 bekanntermaßen relativ gut, leider basiert dieses "gut" auf der Annahme, daß sich die Spieler mit atemberaubender Geschwindigkeit über die Maps bewegen, wodurch gewisse Optimierungen möglich sind. So werden Spieler erst dann dargestellt, wenn der Mittelpunkt ihres Körpers sichtbar ist. Dies ist natürlich für einen Realismus-FPS fatal und so musste hier ein Workaround gefunden werden. Dieser wurde auch gefunden, geht allerdings leider auf Kosten der Serverbelastung und des Traffics.

Ebenso bleibt in Unreal Tournament nur selten jemand stehen. Tut er es doch, so würde er an schrägen Flächen herunter gleiten - der so genannte Engine-bedingte Hillbug. Auch für diesen Bug wurde in Infiltration 2.9 ein Workaround gefunden - mit den selben Nachteilen. Trotzdem ist es immer noch gut spielbar. Ein Ping von <100ms ist auf deutschen Servern Standard und auch ausreichend, denn selbst bei einem Ping bis 200ms ist Infiltration noch gut spielbar.

Bugs gibt es im offiziellen Infiltration nur sehr wenige. Die Version 2.9 hat eine über einjährige Betatest-Phase unter einem internationalen Team von mehr als 20 Testern hinter sich. Die 2-3 Bugs, die doch übersehen wurden, fallen beim Spielen nicht auf und wurden auch schon gefixt. Neben den eigenen Bugs hatte man aber noch mit den Bugs des alten Unreal Tournament 4.36 zu kämpfen und wie oben schon erwähnt, wurden mehrere Inkarnationen des Hillbugs erfolgreich behoben bzw. umgangen. In den Community-Projekten dagegen finden sich naturgemäß des öfteren Bugs, doch soweit möglich wird schnell reagiert und Updates bei Bekanntwerden eines Fehlers sind nur ein Frage von Tagen.

Da es für Unreal Tournament bekanntlich sowohl Windows- als auch Linux- und MacOS-Versionen gibt, kann Infiltration auch auf diesen Plattformen gespielt werden. Momentan bringt allerdings der C.W.Dohnal OpenGL-Renderer unter Windows die beste Performance. Unter Linux sollte der inoffizielle Unreal Tournament Patch 4.51 von utpg.org eingespielt werden.






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