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Detonator 52.14 Test & 52.10 Re-Test

8. Oktober 2003 / von Leonidas / Seite 5 von 7


   Spiele-Performance  (Forts.)

Wie schon erwähnt, ist derzeit keine Möglichkeit bekannt, die Treiber 45.23 und 52.10 auf wirklich identischer Bildqualität miteinander zu vergleichen. Wir wollen trotzdem eine Näherung dessen versuchen, da man mit dieser den Gewinn durch die neuen Treiber-"Optimierungen" zumindestens teilweise aufzeigen kann. Hierzu benötigen wir Spiele, welche eigene Einstellungen für den anisotropen Filter mitbringen, dies sind unter den Direct3D-Spielen beispielsweise AquaNox 2 und Unreal Tournament 2003.

Sofern man nun im jeweiligen Spiel den anisotropen Filter aktiviert und auf 8x setzt sowie im Control Panel den Application-Modus wählt, also die jeweiligen Anwendung die Filterqualität steuern läßt, sollte ein lehrbuchhafter Filter das Ergebnis sein. Leider funktioniert dies nicht ganz, da die Detonator 52.10 und 52.14 (im Gegensatz zum Detonator 45.23) wie aufgezeigt selbst im Application-Modus keinen echten trilinearen, sondern nur einen pseudo-trilinearen Filter bieten. Aber wenigstens kann man durch diese Meßmethode die weiteren "Optimierungen" des Control Panel Modus aus der Gleichung nehmen (CP = per Control Panel, App = per Application):


  45.23
8xAF (App)
45.23
8xAF (CP)
52.14
8xAF (App)
52.14
8xAF (CP)
AquaNox 2 74,0 fps 58,3 fps 80,5 fps 77,4 fps
Serious Sam: TSE (D3D) 56,0 fps 56,1 fps 58,4 fps 59,2 fps
UT2003 - Pyramid2003 44,3 fps 44,3 fps 42,7 fps 45,3 fps
UT2003 - Antalus-Flyby 128,4 fps 128,4 fps 84,4 fps 127,7 fps


Mit diesen Benchmarks springen uns einige neue Erkenntnisse ins Auge: Erstens scheinen die zwischen den Treiber-Versionen 45.23 und 52.10/14 ermittelten deutlich höheren AquaNox 2 Benchmarks nicht auf das Konto von Treiberverbesserungen, egal ob legalen oder nicht legalen, zu gehen. Denn schon der Detonator 45.23 kann in AquaNox 2 die hohen Werte der Detonatoren 52.10 und 52.14 liefern - und zwar dann, wenn das Spiel selber die Steuerung des anisotropen Filters übernimmt.

Offenbar haben die AquaNox 2 Programmierer hier dem Spiel eine eigene (legale) Optimierung des anisotropen Filters mitgegeben, welche allerdings nur unter dem Application-Setting des Treibers greift. Steuert dagegen das Control Panel den anisotropen Filter, so wird beim Detonator 45.23 ein lehrbuchhafter anisotroper Filter dargestellt, womit die Performance auch deutlich unterhalb der optimierten Filter-Variante des Spiels selber liegt. Zumindestens der Unterschied 58,3 fps per Control Panel zu 74,0 fps per Application-Setting unter dem Detonator 45.23 ist aller Wahrscheinlichkeit nach der bei AquaNox 2 von uns vermuteten Spiel-eigenen Optimierung des anisotropen Filters zuzuschreiben.

Somit könnte allein der Unterschied im Application-Test von 74,0 fps (Detonator 45.23) zu 80,5 fps (Detonator 52.14) eine Aussage darüber geben, wieviel schneller das Spiel wirklich geworden ist. Aber auch hier wirkt wieder bei den Detonatoren 52.10 und 52.14 der pseudo-trilineare Filter im Gegensatz zum vollen trilinearen Filter des Detonator 45.23. Es ist gut möglich, daß dieser Performace-Gewinn von 6,5 fps allein auf die Kappe dieses pseudo-trilinearen Filters geht, denn ganz offensichtlich reagiert AquaNox 2 regelrecht enorm auf die Veränderung der Filterqualität. Damit kann der (scheinbare) Performance-Gewinn der Treiber 52.10 und 52.14 unter AquaNox 2 weitestgehend nicht Treiber-Verbesserungen zugeordnet werden.

Unter Unreal Tournament 2003 läßt sich mittels der vorstehenden Benchmarks ermitteln, wieviel schneller der Filter per Control Panel gegenüber dem Filter per Application-Setting in den Detonatoren 52.10 und 52.14 ist: Stolze 51 Prozent unter den eher theoretischen Anforderungen eines Flyby-Durchlaufs und 6 Prozent unter den RealWorld-Bedingungen eines Timedemos - natürlich in beiden Fällen erzeugt durch die vorstehend aufgezeigten zusätzlichen "Optimierungen" des Control Panel Modus.

Ebenfalls läßt sich aus diesen Zahlen aber auch lesen, daß der Detonator 45.23 über eine bis dato unerkannte "Optimierung" für Unreal Tournament 2003 verfügt: Da die Benchmarks zwischen Application und Control Panel Mode absolut identischen Ergebnisse lieferten, greift der Application-Modus bei Unreal Tournament 2003 im Detonator 45.23 nicht und das Spiel wird demzufolge auch in diesem Modus zwangs-"optimiert".

In den Treibern 44.03 bis 44.90 konnte seinerzeit schon eine Applikations-spezifische "Optimierung" für Unreal Tournament 2003 festgestellt werden, welche sich allerdings durch das Application-Setting der genannten Treiber und die Einstellung des anisotropen Filters im Spiel selber (UT2003.ini, siehe "LevelOfAnisotropy") manuell überlisten lies. Diese Überlistungs-Möglichkeit bietet der Detonator 45.23 nun nicht mehr, Unreal Tournament 2003 wird bei diesem Treiber auf jeden Fall "optimiert" (MouseOver-Effekt per Javascript, Alternativ-Variante: Klick öffnet beide Screenshots):


MouseOver-Effekt per Javascript, Alternativ-Variante: Klick öffnet beide Screenshots

Damit bleiben als einzige Möglichkeit, den exakten Performance-Vorteil der pseudo-trilinearen Filterung der Detonatoren 52.10 und 52.14 zu erkennen, die Benchmarks unter der Direct3D-Variante von Serious Sam: TSE. Da beide Messungen unter dem Detonator 45.23 das fast identische Ergebnis erbrachten, kann man ausschließen, daß in Serious Sam: TSE eine Spiel-eigene Filteroptimierung arbeitet oder das nVidia per Treiber "optimiert" - beste Voraussetzungen also für den Vergleich zum Detonator 52.14.

Gegenüber diesem legt Serious Sam: TSE im Modus per Application erst einmal um 4,3 Prozent zu. Sollte nVidia den Detonator 50 Treibern außer den Verbesserungen der Shader-Performance keine weiteren Performance-Verbesserungen zukommen haben lassen (und es sieht ganz danach aus), kann man diese 4,3 Prozent wohl dem pseudo-trilinearen Filter der Detonatoren 52.10 und 52.14 zuschreiben. Die zusätzlichen "Optimierungen" des Control Panel Modus bringen Serious Sam: TSE dann noch einmal 1,4 Prozent Mehr-Performance. Dies ist eigentlich recht wenig angesichts der doch recht starken "Optimierungen", aber womöglich greift hier schon wieder die Grenze der CPU-Limitierung, welche auf dem Testrechner in diesem Demo bei etwas über 60 fps liegt.

Allerdings ist der einzelne Test von Serious Sam: TSE auch zu wenig, um eine generelle Aussage darüber ableiten zu können, wieviel der pseudo-trilineare Filter des Application-Mode und wieviel die weiteren "Optimierungen" des Control Panel Mode den Detonatoren 52.10 und 52.14 an Performance bringen. Gemäß aller vorstehenden Benchmarks und auf Schätz-Basis sagen wir einmal, daß sich die Mehr-Performance des Application-Modus im Rahmen von 2 bis 4 Prozent bewegen dürfte, die Mehrperformance des Control Panel Modus im Rahmen von 3 bis 6 Prozent.






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