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Die neuen Filteroptionen bei nVidia

6. September 2004 / von Leonidas / Seite 4 von 4


Damit lassen sich nun GeForceFX und GeForce6 zu recht unterschiedlichen Filterqualitäten bewegen, nachfolgend die wichtigsten aufgelistet:


Trilineare Optimierung Anisotrope Mip Filter Optimierung Anisotrope Sample Optimierung ergibt
Ein Aus Aus default-Qualität bei GeForceFX und GeForce6 der Treiber 61.76 und 61.77
Ein Aus Ein default-Qualität bei GeForceFX und GeForce6 der Treiber 65.73 und 66.00
Ein Ein Ein Höchstmögliche Optimierungsstufe
Aus Aus Aus (fast) höchstmögliche Filterqualität = wie bei GeForce4 Ti
Aus Ein Aus Filterqualität annähernd wie bei ATi Radeon 9500/9700/9800
Ein Ein Aus Filterqualität annähernd wie bei ATi Radeon 9600/X600/X700/X800


Die Effekte auf die Performance sind dabei sehr unterschiedlich. Nachfolgende Benchmarks wurden mittels dem Suntemple-Flyby von Unreal Tournament 2003 unter 1600x1200 bei 4x anisotropen Filter mit der Treiber-Version 66.00 aufgenommen. Die Ergebnisse sind damit natürlich nur eher theoretischer Natur, sollen also nur die Unterschiede verdeutlichen, die in der Praxis dann deutlich kleiner ausfallen werden:


Unreal Tournament 2003

Flyby-Suntemple  -  1600x1200  -  4x AF
Pentium 4 Northwood 2.53 GHz  -  512 MB RAM  -  MSI i845PE Mainboard
  GeForceFX 5950 Ultra             GeForce 6800GT

Aus/Aus/Aus

64,9 fps

141,4 fps

Ein/Aus/Aus

74,2 fps

147,6 fps

Aus/Ein/Aus

69,3 fps

143,6 fps

Aus/Aus/Ein

65,6 fps

148,7 fps

Ein/Ein/Aus

77,3 fps

149,9 fps

Ein/Aus/Ein

74,3 fps

154,3 fps

Aus/Ein/Ein

69,5 fps

149,0 fps

Ein/Ein/Ein

77,6 fps

155,5 fps

22 fps

44 fps

66 fps

88 fps

110 fps

132 fps

154 fps

176 fps

 

Interessant ist, daß die Performance-Auswirkungen auf GeForceFX und GeForce6 völlig unterschiedlich sind: Während bei der GeForceFX noch die "Trilineare Optimierung" am meisten bringt und die "Anisotrope Sample Optimierung" nahezu bedeutungslos erscheint, ist letztere auf der GeForce6 für den größten Performance-Sprung verantwortlich. Dies dürfte wohl auch der Grund dafür sein, daß diese neue Optimierung in den aktuellen inoffiziellen Treibern per default aktiv ist.

Es geht allerdings noch etwas höher als nur das Aus/Aus/Aus-Setting: Denn setzt man im Treiber die Einstellung "Systemleistung" vom default-Zustand "Qualität" auf "Hohe Qualität", so wird zum einen das Aus/Aus/Aus-Setting bei den drei vorgenannten Optimierungen aktiviert, dennoch ergibt die Performance-Messung einen Unterschied: 60,4 fps für die GeForceFX 5950 Ultra und 105,8 fps für die GeForce 6800GT sind deutlich weniger als beim default-Zustand "Qualität" zuzüglich des Aus/Aus/Aus-Settings (für die GeForce4 Ti steht diese Option nicht zur Verfügung):



Die "Hohe Qualität" scheint also abseits dieser drei Optimierungen noch etwas anderes zu bewirken. Was genau für den Unterschied verantwortlich ist, ließ sich mit Screenshots der üblichen Texturenfilter-Testprogramme nicht erklären, die erzeugten Bilder sind identisch zum Setting "Qualität". Auch die nVidia-Unterlagen schweigen sich zu diesem Punkt aus, sondern geben nur den Hinweis, daß die "Hohe Qualität" nicht für den Alltagsgebrauch empfohlen wird sowie nicht zum Benchmarken eingesetzt werden sollte ;-).


Was läßt sich damit nun resümieren? Auf der Negativ-Seite steht sicherlich, daß nVidia den brilinearen Filtern nun auch bei der GeForce6-Serie ansetzt, sowie einen neuen Sample-Filter der GeForceFX und GeForce6 "zukommen" läßt. Hier ebenso anzumerken ist, daß diese Filter allesamt Zwangsfilter sind, sprich daß diese sich über die Applikations-Einstellungen hinwegsetzen. Jedoch wird dies dadurch wieder gut gemacht, daß nVidia nun die Möglichkeit bietet, alle Filter-Optimierung per Treiber zu deaktivieren. Diese Möglichkeit steht nun auch endlich GeForceFX-Karten zur Verfügung - eine lange geforderte Option.

Damit hat nun letztlich der Anwender die alleinige Entscheidungsgewalt über die Filterqualität, welche er anzusetzen gedenkt. Möglich sind nunmehr sowohl die maximal mögliche Filterqualität (abgesehen von der Winkelabhängigkeit des anisotropen Filters bei der GeForce6), als auch eine voll-optimierte Variante, welche insbesondere für die kleineren Karten der GeForceFX-Serie interessant sein dürfte. Daneben steht für Hardware-Tester nun auch eine Option zur Verfügung, welche die Filterqualität der nVidia-Grafikkarten sehr nahe an die der ATi-Grafikkarten bringt, was vergleichende Performance-Messungen auf eine solidere Basis stellen dürfte.

Insofern hat nVidia mit den Filter-Optionen der neueren Treiber nahezu alles richtig gemacht. Positiv ist auch anzumerken, daß die neue Sample-Optimierung nicht wie früher zuerst still und heimlich in den Treiber eingeführt wurde, sondern daß diese neue Option gleich mit dem Erscheinen im Treiber regulierbar gemacht wurde. Die angesetzten Optimierungen per Treiber-default mögen nicht unseren persönlichen Geschmack treffen, doch viel wichtiger ist, daß - wie einstmals gefordert - dem Nutzer nun die volle Kontrolle über die Filtermöglichkeiten gegeben wurde. Dafür gebührt nVidia - gerade nach der Kritik der vergangenen Artikel zum Thema Filter-"Optimierungen" - zweifelsohne Lob.

Offene Punkte gibt es allerdings auch noch: Es wäre noch genau zu erklären, welchen technischen Hintergrund die "Anisotrope Sample Optimierung" hat, sowie was bei der "Hohen Qualität" im Gegensatz zur default-Setting "Qualität" genau passiert, auf das es dort einen so großen Performance-Unterschied gibt.


Dank gebührt Xmas für seine Hinweise zur "Anisotropen Sample Optimierung".






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