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ATI Radeon X1900 XT/XTX Review

2. März 2006 / von Madkiller (Benchmarks) & Leonidas (Text) / Seite 11 von 11


   Fazit

Ein Fazit nur allein für die titelgebenden Radeon X1900 XT und XTX Grafikkarten zu ziehen, fällt sicherlich nicht schwer: Wir können - auch mit unserer anderen Meßmethodik hier die Aussagen der Artikel zum R580-Launch nur bestätigen, daß ATI mit der Radeon X1900 Serie ein absolut heißes Eisen im Feuer hat. Die Radeon X1900 XTX hat klar die Performance-Führerschaft übernommen, die Radeon X1900 XT liegt nur Nuancen dahinter - und beide Karten liegen dennoch ausreichend weit vor der GeForce 7800 GTX 512MB von nVidia. Gemäß der weiter in die Breite angelegten Benchmarks unseres Artikels können wir hier noch hinzutragen, daß sich dieses Verhältnis auch unter superhohen Auflösungen sowie im Test der 6x/8x Anti-Aliasing Modi weiter hält. Auch dort liegen die Radeon X1900 Karten derzeit an der absoluten Leistungspitze.

Dazu kommen Vorteile bei der Bildqualität durch das Area-AF von ATI sowie die Fähigkeit, Anti-Aliasing auch unter HDR-Rendering einsetzen zu können - ATI ist momentan in nahezu allen Disziplinen nVidia ein Stückchen voraus und damit die klare Empfehlung im HighEnd-Segment. Daß die beiden Radeon X1900 Karten (Radeon X1900 XT 512MB ab 485 €, Radeon X1900 XTX 512MB ab 560 €) zudem deutlich günstiger als die GeForce 7800 GTX 512MB (512MB ab 630 €) angeboten werden, rundet den Triumph von ATI nur noch ab.

Neben dieser Bestätigung eigentlich schon bekannter Fakten konnten wir aber dennoch mit unserem Artikel noch einige interessante Themen auftun:

  • Die von uns zur Performance-Ermittlung benutzten Savegames neigen generell zu etwas niedrigeren Frameraten als herkömmliche Timedemos, was aber im Sinne einer besseren Beurteilung der Performance im Gamer-Alltag durchaus sinnvoll ist, schließlich zählen für den Spieler generell die Frameraten während Action-reicher Sequenzen - und nicht während Leerlaufs. Zudem ergibt sich mit speziellen Worstcase-Savegames die Möglichkeit, auch absolute Tiefstpunkte aufzuzeigen.

  • Entgegen der gern gepflegten Annahme, unsere Testsysteme seinen mit ihren Pentium 4 Prescott Prozessoren nicht mehr eines Benchmark-Systems für Grafikkarten-Tests würdig, erreichte die auf 3.67 GHz taktende CPU selbst auf den hier getesteten absoluten HighEnd-Grafikkarten nur in speziellen Fällen ihr CPU-Limit. Wir kamen in den meisten Tests nicht einmal in die Nähe des CPU-Limits, vielmehr zeigten sich die von uns benutzten Savegames generell als sehr Grafikkarten-fordernd.

  • Die heutigen HighEnd-Grafikkarten sind (im Gegensatz zu manchen früheren Versuchen) absolut in der Lage, superhohe Auflösungen mit noch anständigen Frameraten fahren zu können. Auf 1920x1440 erscheint dabei sogar noch 4xAA samt 16xAF möglich, bei 2048x1536 dürfte man dagegen zumindestens mit den aktuellen Grafikkarten aus Performance-Gründen noch auf 2xAA samt 4xAF limitiert sein.

  • Die HighEnd-Grafikkarten von ATI sind durchaus auch zu 6x Anti-Aliasing mit zumeist noch anständigen Frameraten in der Lage. Im Gegensatz dazu ist das 8xS Anti-Aliasing von nVidia zumindestens bei aktuellen Spielen zu Hardware-fressend und bleibt damit auf einen Einsatz zur Verschönerung älterer Spiele limitiert.

  • Zwingend noch einmal zu erwähnen ist der Punkt, daß sich die Radeon X1900 Karten ihre Vorteile gegenüber der GeForce 7800 GTX 512MB bei unseren Messungen unter dem Einsatz des noch einmal ein paar Prozentpunkte Performance fressenden, dafür aber die Bildqualität anhebenden Area-AF erspielt haben. ATI liegt hier also nicht nur bezüglich der blanken Performance vorn, sondern liefert sogar die besseren Frameraten trotz besserer Bildqualität.

  • Die Radeon X1800 XT kann erstaunlich gut mit der neueren Radeon X1900 Serie mithalten und liegt zumeist nur wenige Prozentpunkte hinter der Radeon X1900 XT. Angesichts des derzeit sehr günstigen Preises der Radeon X1800 XT (512MB ab 350 €) gegenüber der Radeon X1900 XT (512MB ab 485 €) kann man die Radeon X1800 XT - zu dieser Preislage - durchaus als einen momentanen Geheimtip einordnen.

  • Davon abgesehen konnte der mit den Artikeln zum Launchtag schon festgestellte geringe Performance-Unterschied zwischen Radeon X1900 XT und XTX auch von uns bestätigt werden. Bei nur runden 5 Prozent Leistungsdifferenz zwischen diesen Karten sollte man sich durchaus prüfen, ob die mit ab 560 € erheblich teurere Radeon X1900 XTX wirklich sein muß, wenn die Radeon X1900 XT schon ab 485 € und damit immerhin 15 Prozent günstiger zu haben ist.

  • Der reine Performance-Unterschied zwischen R520- und R580-Chip (auf gleichem Chiptakt) liegt bei 10 bis 20 Prozent, je nach Spiel. Perspektivisch kann man annehmen, daß der Unterschied bei zukünftigen Spiele eher größer als kleiner wird, wobei allerdings auch ein 20prozentiger Performance-Unterschied zwischen R520 und R580 angesichts des aktuellen Preisunterschieds weiterhin eher für die R520-basierenden Grafikkarten sprechen würde.

  • Unter erklärt CPU-limitierten Spielen kann eine HighEnd-Grafikkarten trotzdem manchmal Vorteile zeigen: Wenn man die Auflösung bzw. die Bildqualitäts-Settings nur weit genug aufdreht, ergeben sich je nach Spiel durchaus manchmal Vorteile gegenüber leistungsschwächeren Grafikkarten - und natürlich, ohne daß man dabei (mit der HighEnd-Grafikkarte) an Performance gegenüber niedrigeren Auflösungen bzw. Bildqualitätssettings verliert.

  • Adaptive und Transparenz Anti-Aliasing kosten mit grob 30 Prozent deutlich mehr Performance als frühere Tests ausgewiesen haben, wobei dies natürlich unserer abweichenden Meßmethodik geschuldet ist. Dafür kostete ATIs Area-AF mit rund 5 und nVidias "High Quality" Modus mit rund 10 Prozent einigermaßen weniger Performance, als dies frühere Tests ausgewiesen haben.

Insbesondere letzterer Punkt verdient nochmal eine gesondere Betrachtung, hängt dieser dort stark mit der von uns (zum ersten Mal bei einem solchen Artikel) angesetzten Meßmethode mittels Savegames zusammen. Wie wir mittels der vorstehenden Tests feststellen konnten, ergeben diese teilweise ganz andere Anforderungen an die Hardware als Messungen unter der Benutzung üblicher Timedemos - und dabei haben die Savegames immer den Vorteil auf ihrer Seite, im Gegensatz zu den Timedemos die volle Realität abzubilden.

Nichts desto trotz ist es erstaunlich, wie stark sich zwischen Timedemos und Savegames die Vorzeichen ändern: Während bei Timedemos noch Filteroptimierungen erheblichen Einfluß auf die gemessene Performance nehmen und Adaptive/Transparenz Anti-Aliasing im gewöhnlichen "im Vorübergehen" erledigt wird, drehten unsere Savegames diese Weisheiten komplett um: In der Spiele-Realität fressen Adaptive/Transparenz Anti-Aliasing richtig Leistung - und nicht die diversen Filtersettings.

Dabei hat diese Erkenntnis sogar eine ganz praktische Auswirkung: Wenn Filteroptimierungen so richtig nur in Timedemos, jedoch nicht in der realtitätsnahen Szenarik eines Savegames zum tragen kommen, dann werden diese Filteroptimierungen seitens der Grafikchip-Entwickler eigentlich nur zum Gewinnen von Benchmarks erstellt. Ok, daß wussten wir prinzipiell auch schon vorher, doch als neues Element kommt hier eben die Erkenntnis hinzu, daß die Filteroptimierungen auch in der Gamer-Realität nicht zu erheblich mehr Performance führen, sondern allein nur in synthetischen Tests mittels Timedemos.

Womit man andererseits schlußfolgern kann: Rein aus der Sicht der Performance in der Gamer-Praxis könnten die Grafikchip-Entwickler locker auf all ihre Filteroptimierungen verzichten, da diese doch letztlich in der Gamer-Praxis keinen erheblichen Performance-Einfluß haben. Aber dies wird natürlich nicht passieren, so lange Aussagen zur Performance vorwiegend aus Timedemos gewonnen werden und die Grafikchip-Entwickler sich aus dieser Faktenlage heraus zu ihren "Optimierungen" regelrecht gezwungen sehen ;).

Und somit sind wir letztlich heilfroh, diesen Test unter dem fast ausschließlichen Einsatz von Savegames anstatt von Timedemos angetreten zu haben, auch wenn dies eine erhebliche Mehrarbeit (das Benchmarken mittels Savegames ist deutlich zeitaufweniger als mit Timedemos) mit sich brachte. Aber ansonsten hätten wir diese neuen Erkenntnisse nie aufstellen können, welche in Zukunft eventuell zu einer allgemein genaueren Betrachtung von Grafik-Hardware führen könnten - was sich jetzt natürlich noch nicht sicher voraussagen läßt, da wir noch ganz am Anfang dieser neuen Diskussion stehen.


   Links zu weiteren Tests

Wie üblich geben wir an dieser Stelle noch einen Querschnitt aktueller Tests anderer Webseiten zum besten, um das Thema vertiefen oder aber sich weitere Meinungen einholen zu können:

interessante Artikel zum Radeon X1900 Launch  ATI Radeon X1900 XTX und X1900 CF-Edition (d) [ComputerBase]
Der Praxistest: ATI Radeon X1900 XTX (d) [Hardware-Mag]
ATI Radeon X1900 XTX und XT im Test (d) [Hardwareluxx]
ATI Radeon X1900 XT/XTX im Test (d) [K-Hardware]
ATI's New Leader in Graphics Performance: The Radeon X1900 Series (e) [AnandTech]
R580: ATI Radeon X1900 XTX & Crossfire Review (e) [Beyond3D]
ATI Technologies' Counter-Offensive is Still in Progress: Radeon X1900 XTX/XT (R580) (e) [Digit-Life]
ATI Radeon X1900 XT/XTX Performance Preview (e) [FiringSquad]
ATI Radeon X1900 Series Evaluation (e) [HardOCP]
ATI Radeon X1900 XTX & CrossFire: The R580 Is Here (e) [Hot Hardware]
ATI's Radeon X1900 series graphics cards (e) [The Tech Report]
ATI's Radeon X1900 Heats Up With 48 Pixel Pipelines (e) [Tom´s Hardware Guide]

aktuelle Tests von Radeon X1900 Grafikkarten  X1900 XT/XTX Roundup: A Closer Look at the Performance Leader in Graphics (e) [AnandTech]
PowerColor X1900 XT - 48 Horsemen (e) [Bjorn3D]
ATI Radeon X1900 XT vs XTX - What's in $100? (e) [Elite Bastards]
VisionTek Radeon X1900 XTX (e) [Gamers Depot]
PowerColor Radeon X1900 XT 512MB (e) [HardwareZone]
ATI Radeon X1900 XT Shootout - Sapphire versus PowerColor (e) [Hexus]
Gigabyte Radeon X1900 XTX (e) [Legion Hardware]
Sapphire Radeon X1900 XTX, Arguably the fastest out there ... (e) [LostCircuits]
PowerColor X1900 XT (e) [TrustedReviews]
X1900 XTX Roundup (e) [TrustedReviews]






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