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Serious Sam Review

13. April 2001 / von Leonidas / Seite 1 von 7


Nach dem Benchmarking-Artikel zu Serious Sam folgt nun der Test des eigentlichen Spiels. Ein Spiele-Review ist zwar eigentlich nicht unbedingt der normale Stoff einer Hardware-Site, aber für Serious Sam kann man da schon einmal eine Ausnahme machen. Denn das Spiel der kroatischen Entwickler Croteam fällt irgendwo schon unter eine dieser seltenen Erscheinungen vom Schlage eines Quake III Arena oder Unreal Tournament.

Get Serious!

Wir werden auf den nachfolgenden Seiten vorwiegend einen Haufen Screenshots (75 an der Zahl) für sich (und Serious Sam) sprechen lassen, damit kann man sich meiner Meinung nach eigentlich das beste Bild von diesem Spiel machen. Vorab wollen wir allerdings ein paar der üblichen Punkte eines Spiele-Reviews ganz konventionell per Schriftsprache abwickeln. Die monetäre und die zensorische Information gleich vorab: Serious Sam ist momentan weder indiziert noch in der deutschen Version (nur die Anleitung ist deutsch) gekürzt - man kann also bedenkenlos zugreifen. Für 50 DM ist dies noch dazu ein sehr günstiger Griff, denn mehr kostet das Spiel vom Start weg gar nicht.


 Story

Was bitte ??? Man ist Serious Sam himself und muß die Welt im alten Ägypten gegen gigantische Monsterhorden retten. Das ist alles - und das reicht auch. Die Story ist im eigentlichen nur dazu da, um einen netten Vorspann und Abspann zeigen zu können sowie den Handlungsplatz definieren zu können. Wer mehr erwartet, ist komplett falsch am Platze. Serious Sam hat auch in-Game bei weitem nicht das, was man unter "Story" im allgemeinen versteht. Für Hardcore-Fans taktischer Action oder packender Hintergrund-Geschichten ist das Spiel irgendwo kaum geeignet.


 Gameplay

Ich sag mal: Wer Doom 1/2, Quake 1/2 und Duke Nukem 3D gespielt hat, wird sich komplett zu Hause fühlen. Anders ist Serious Sam auch nicht. Wer irgendwelche Innovationen erwartet, ist auch hier wieder fehl am Platze. Die Rätseltiefe ist im übrigen auf dem niedrigstem Niveau, welches man sich vorstellen kann. Eigentlich ist höchstselten einmal ein Hebel umzulegen - und das Finden dessen wird mittels des eingebauten Hilfe-Systems auch noch zusätzlich erleichert. Der fast immer streng lineare Level-Verlauf begünstigt zudem weiterhin die geradezu hervorstechende Geradlinigkeit dieses puren Shooters.

Aber auf Taktik legt Serious Sam auch offensichtlich gar keinen Wert. Es geht schlicht darum, sich durch die anrennenden Gegnerhorden durchzukämpfen. Dazu stehen 10 verschiedenen Waffen zur Verfügung - auf den ersten Blick nicht viel, aber mit dem entscheidenden Vorteil gesegnet, daß alle davon auch wirklich zu gebrauchen sind. Und gebraucht werden sie wirklich dringendst: Es gab noch nie zuvor ein Spiel mit derartigen Gegnermassen wie Serious Sam. Selbst das altehrwürdige Doom ist dagegen harmlos - in den Endleveln rennen auch schon einmal in 6 bis 8 Wellen um die 200 mittelschwere bis schwere Gegner hintereinander auf Sam zu.

 I´m da man!

Hier liegt auch der große Unterschied zu Doom & Co.: Während in diesen Spielen die einzelnen Gegner zum Teil schon recht schwer zu besiegen sind, sind einzelne Gegner in Serious Sam kein Problem. Aber die Masse der Gegner macht Serious Sam schwierig - und eine KI der Gegner auch so gut wie nicht erforderlich. Die Gegner in Serious Sam haben dementsprechend auch kaum KI - aber wozu auch? In der Masse ist man stark ... und unser Sam hat gegen 30 Werebulls sowieso keine Chance auf ein taktisch geführtes Gefecht.

Letzteres ist auch der beste Hinweis auf dies, was in Serious Sam nun wirklich abgeht: Feuern, bis die Rohre glühen. Waffen gibt es in dem Sinne genug, Munition eigentlich auch, Lebensenergie ist allerdings meist nur spärlich vorhanden. Zu dem ist das Spiel in diesem Punkte recht fies - Lebensenergie und Munition, die in dunklen Ecken stehen, sind zumeist mit dem plötzlichen Auftauchen eines Dutzends neuer Gegner verbunden.

DOOM! 

Dabei steigert sich das Spiel von Level zu Level. In den Anfangs-Leveln ist es absolut kein Problem, mit den relativ wenigen und kaum massiert auftretenden Gegnern fertigzuwerden. Ab den mittleren Leveln häufen sich aber die Passagen, in welchen Gegner nur noch in Gruppen auftreten und zum Ende hin sind unterhalb von zehn Gegner gleichzeitig schon eine Seltenheit. Und in einigen Sequenzen sind es auch schon einmal 30 Stück gleichzeitig ... Es ist schaffbar, aber am Ende teilweise beinhart schwierig, besonders in den höheren Schwierigkeitsstufen (höhere Stufen bedeuten noch mehr Gegner).

Die Spielzeit ist allerdings nicht besonders lang ausgefallen. Man kann problemlos in 10 Stunden durch sein - die ersten der 13 normalen Level (+ 2 Geheimlevel) schafft man gar innerhalb weniger Minuten. Das ändert sich später rapide, die letzten Level sind nicht nur anständig groß, sondern auch wegen der Gegnermassen auf keinen Fall schnell zu schaffen. Man kommt durchaus auf sein Vergnügen - aber man hätte sich auch ein wesentlich längeres Spiel vorstellen können.


 Geheim-Level

Ich gebe an dieser Stelle mal einen Special-Tip: Versucht unbedingt, die beiden Geheimlevel zu erreichen. Der erste kommt nach "Valley Of The Kings" und ist meiner Meinung nach einer der optisch beeindruckendsten Level überhaupt, diesen muß man gesehen haben. Der zweite Geheimlevel kommt ziemlich am Ende nach "Luxor" und hat zwar auch einige optische Leckerbissen zu bieten, aber im eigentlichen einen ganz anderen Vorteil: Er beinhaltet die wohl aberwitzigste Gameplay-Idee in diesem Genre seit langem. Ist an einer sehr fortgeschrittenden Stelle des Levels und man findet es mehr oder weniger automatisch. Mehr sage ich dazu aber nicht, es gibt davon bei uns auch keine verräterischen Screenshots ...






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