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Serious Sam Review

13. April 2001 / von Leonidas / Seite 2 von 7

Rookin´! 

 Grafik

Bis jetzt war alles noch harmlos. Denn allein das geradlinige Gameplay macht Serious Sam noch lange nicht zum Super-Spiel. Aber im Mix mit dieser Optik ist es das auf jeden Fall: Best lookin´ game ever! Dagegen sieht Q3A richtig altbacken aus, selbst die wirklich schönen Heavy Metal FAKK2 und Alice sind kein echter Vergleich. Wer zudem noch auf altägyptische Baukunst steht, wird komplett hin und weg sein. Ganz ernsthaft - das macht den Entwicklern so schnell keiner nach. Nicht nur die Engine ist genial, sondern auch die Kunst der Level- und Texturen-Ersteller ist beeindruckend.

Ähnlich wie im eigentlichen Spiel steigert sich die Sache von Level zu Level. Die ersten Katakomben-Level sind zwar sehr schön, aber noch nicht weltbewegend. Kommt man aber in die großen Outdoor-Szenarien der späteren Levels, kann einem schlicht der Atem wegbleiben, so genial sehen einige Bauten, Umgebungen und Beleuchtungen aus. An dieser Stelle lohnt es aber kaum, weiter zu reden. Man ziehe sich einfach die nachfolgenden Screenshots herein, diese sagen schon alles diesbezüglich aus.


 Sound

Der Sound und auch die Begleitmusik sind okay, so wie sie sind. Letztere ist nicht unbedingt spektakulär, aber sie erfüllt ihren Zweck - und mehr ist in dieser Art von Spiel sowieso seltenst anzutreffen. Der reine Sound ist zwar ebenfalls nicht bahnbrechend, aber erzeugt doch den einen oder anderen schönen Effekt: Zum Beispiel, wenn 30 Werebulls gleichzeitig angreifen - sie man aber noch nicht sehen, sondern nur das Donnern ihrer Hufe bereits hören kann ... Allerdings: Eine moderne Soundkarte ist klar Bedingung, EAX-Unterstützung und 4 Boxen sind ideal.


 Steuerung

Quake-like. Alles, was dort geht, funktioniert auch in Serious Sam. Das Spiel reagiert sehr sauber auf alle Eingaben, es gab diesbezüglich nie Probleme im Spiel. Die Steuerung ist zudem einwandfrei in den Spiel-Optionen konfigurierbar, die Optionen zur Feinabstimmung der Maus sind sogar luxeriös zu nennen. Wer sich darüber hinaus ein wenig mit der Datei "/Control/System/Common.ctl" beschäftigt, wird auch sehr schnell herausfinden, wie man Tasten nicht nur mit Steuerungs-Befehlen, sondern auch mit allem anderen nützliche Zeugs, auch zwei Befehlen gleichzeitig und sogar kleinen Scripten belegen kann.

 In the eye of the Werebull!

 Hardware-Anforderungen

Das ganze hat natürlich seinen Preis - Serious Sam benötigt schon einen ordentlichen Rechner, um sauber laufen zu können. Man kann es natürlich auch anders herum sehen: Endlich einmal wieder ein Spiel, welches die heutigen PCs auch richtig ausnutzt. Sehr zum Vorteile des Spiels ist es im übrigen, daß man es selbst bei Tiefstwerten von 15 fps noch relativ gut den SinglePlayer-Modus spielen kann. Gemäß der Erfahrungen, die zu unserem Serious Sam Benchmarking Artikel geführt haben, gebe ich mal folgende geschätzten Hardware-Anforderungen heraus:

für 1024*768 @ 32 Bit Extreme Quality:
CPU 800 MHz, 256 MB RAM, GeForce1 DDR, GeForce2 GTS/Pro/Ultra, GeForce3, KYRO II, Radeon DDR, Voodoo5-5500

für 1024*768 @ 32 Bit Default Quality:
CPU 600 MHz, 196 MB RAM, GeForce 1/2/3, KYRO I/II, Radeon SDR/DDR/LE, Voodoo5-5500

für 800*600 @ 16 Bit Default Quality:
CPU 500 MHz, 128 MB RAM, GeForce 1/2/3, Riva TNT2 (nicht Vanta oder M64!), Riva TNT2 Pro/Ultra, KYRO I/II, Radeon SDR/DDR/LE, Rage Fury MaXX, Savage2000, G400, G400 Max, Voodoo5-4500/5500, Voodoo3-2000/3000/3500


Das sind natürlich nur meine persönlichen Schätzangaben und demzufolge sollen sie auch nur angeben, in welche ungefähre Richtung das ganze geht. Dreh- und Angelpunkt ist im übrigen erstaunlicherweise der RAM: Unterhalb von 128 MB sollte man wirklich nicht antreten - und mehr RAM zahlt sich hier bis sogar 384 MB auf jeden Fall noch aus. Genauso hart wird es wohl bei einer CPU von unter 500 MHz und ohne 3D-Beschleuniger des Baujahres 1999 oder später. Sicher ist Serious Sam wirklich sehr gut tweakbar - aber es macht wohl kaum Sinn, ein Spiel in der Optik extrem herunterzutweaken, welches ausgerechnet von seiner genialen Optik lebt.

Wer im übrigen nicht unbedingt das allerletzte Stück Optik braucht, sollte die Default Quality benutzen. Die visuellen Unterschiede zur Extreme Quality sind nicht unbedingt so großartig - die Framerate der Default Quality ist aber problemlos doppelt so hoch wie die der Extreme Quality. Wenig lohnend sind dagegen die niedrigeren Settings "Normal" und "Speed" - aufgrund der nicht zu geringen CPU-Limitierung des Spiels werden nicht unbedingt weltbewegend höhere Frameraten als mit der Default Quality erreicht. Das Spiel unterstützt zwar T&L, allerdings kommen auch non-T&L-Karten hervorragend damit zurecht. Wer einen kleinen Tip mag: Die KYRO II Karten sind momentan das beste für Serious Sam, hier nachzulesen.

 Angry!
Got fire? 

 MultiPlayer

Der MultiPlayer-Modus zerfällt in zwei sehr unterschiedliche Teile: Den höchst amüsanten Cooperative-Modus und den Standard-Deathmath-Modus. Serious Sam ist das erste Spiel seit langem, welches mal wieder einen sinnvollen Coop-Modus zu bieten hat - und der auch wirklich Laune macht. Allerdings wird man sehr bald Nachschub an neuen Leveln benötigen, denn die Standard-Levels wird man relativ schnell durchhaben. Dafür kann man den Coop-Modus aber auch offline "mißbrauchen" - z.B. um in die beiden Geheimlevel zu kommen ...

Ein zweischneidiges Schwert ist der Deathmatch-Modus: Zum einen habe ich die Feststellung machen müssen, daß online ein ordentliches Spiel mit einem für das SinglePlayer-Spiel getroffenen Grafik-Setting (und damit ca. 30 fps) kaum möglich ist. Hier wird man wohl eventuell selbst mit einem Super-Rechner ein paar visuelle Abstriche machen müssen. Momentan ist das aber noch am wenigsten tragisch - gibt es doch nur eine (zugegebenermaßen sehr ansprechende) Deathmatch-Map. Damit ist natürlich erst einmal kein Staat zu machen - ob das Croteam hier selber nachlegen wird oder sich auf die Nutzung des mitgelieferten Editors verläßt, ist momentan noch nicht auszumachen.



 Fazit

Serious Sam ist genau das richtige Spiel für alle, die schnelle und geradlinige Action suchen. Rätsel-Fans und Freunde einer guten Story haben hier eigentlich nichts verloren. Trotzdem sollten auch diese einen Blick auf Serious Sam riskieren - die Bombast-Grafik entschuldigt nahezu alle Schwachstellen des Spiels, sowohl objektive als auch sicherlich die meisten subjektiven. Innerhalb seines Rahmens macht das Spiel jedenfalls keinerlei Fehler: Sauberes Gameplay, superbe Grafik, ordentlicher Sound und sehr gut konfigurierbare Steuerung.

Das Spiel ist optisch seiner Konkurrenz momentan sogar so weit voraus, daß es unvorstellbar erscheint, daß dieses Niveau noch bis zum Jahresende eingeholt und überholt werden kann. Erst Doom 3, Unreal 2 und Halo (jeweils 2002) werden voraussichtlich diese Grafikpracht übertrumpfen können. Selbst der sehr sparsam ausgefallene MultiPlayer-Teil und die relativ kurze Spielzeit können das Gesamtbild nicht ernsthaft trüben. Und damit gilt vorerst:
Der EgoShooter des Jahres.



Wer sich den seriösen Sam vorher noch einmal selber anschauen will, sollte sich die 72 MB große Test2-Version des Spiels herunterladen. Sie enthält eine minimal andere Version des Karnak-Levels und das Deathmatch-Level.


Update 19.4.
Für die Fans von Serious Sam haben wir doch noch ein Serious Sam / 3DCenter Wallpaper (1024*768, 136 kB) zu bieten, die Credits gehen an Kai von Games (Thx!).






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