ATi & nVidia im "Optimierungs"-Wettstreit
26. Juli 2003 / von Leonidas / Seite 7 von 9
ATi-Optimierungen (Forts.)
Glücklicherweise läßt der ATi-Treiber dem Anwender doch noch eine kleine Hintertür auf, wenn dieser einen echten trilinearen Filter bevorzugt. Denn als wir den anisotropen Filter nicht über das ATi Control Panel, sondern über die TweakTools aTuner in der Version 1.5.32.4465 (verfügt aber über einen zwar experimentiellen, aber nichts desto trotz bei unseren Benchmarks gut funktionierenden Radeon-Support) oder rTool in der Version 0.9.9.6d (die nächstältere Version 0.9.9.6c war nicht dazu in der Lage!) ansteuerten, war es uns problemlos möglich, den trilinearen Filter mit dem anisotropen Filter zu vereinen (recht zum Vergleich der originale ATi-Screenshot):
|
|
|
An dieser Stelle angekommen, stand natürlich die Frage im Raum, ob zwischen den beiden Bildern noch andere Unterschiede abseits des bilinearen oder trilinearen Filters existieren. Nach eingehender Untersuchung von entsprechenden "normalen" Screenshots (das heißt ohne eingefärbter MipMaps) konnten wir jedoch nur einen einzigen und dazu absolut minimalen Unterschied feststellen (MouseOver-Effekt per Javascript, Alternativ-Variante: Klick öffnet beide Screenshots):
Sieht man auf den Rand zum Abgrund ziemlich am rechten Rand des Abgrundes, so sind zwischen beiden Bilder minimale Differenzen zugunsten des rTool-Screenshots zu sehen. Da alle anderen von uns aufgenommen Screenshots inklusive jener mit eingefärbten MipMaps jedoch keine weiteren Unterschiede aufzeigten, kann man grob davon sprechen, daß es wohl keinen Bildqualitäts-Unterschied bezüglich statischer Elemente zwischen der bilinearen/trilinearen anisotropen Filterung per Control Panel und der reinen trilinearen anisotropen Filterung per rTool gibt. Davon ausgenommen ist natürlich der Effekt des Mip-Bandings, welcher sich nur in Bewegung zeigen kann.
Im übrigen stand uns damit endlich auch die Möglichkeit zur Verfügung, zu überprüfen, was ATi hier an Rechenleistung durch die bilineare/trilineare anisotropen Filterung per Control Panel gegenüber der reinen trilinearen anisotropen Filterung per rTool einspart. Dazu haben wir einfach ein paar Benchmarks unter 16x anisotropen Filter durchlaufen lassen, der anisotrope Filter wurde dabei einmal regulär über das Control Panel erzeugt, was einen bilinearen/trilinearen anisotropen Filter ergibt, und einmal über das rTool 0.9.9.6d, was einen trilinearen anisotropen Filter ergibt.
Zu beobachten war bei diesen Benchmarks im übrigen, daß sich die Einstellungen von Control Panel und aTuner bzw. rTool gegenseitig behinderten. Es wurden jeweils nur dessen Settings akzeptiert, welches zuerst gestartet war, und erst ein jeweiliger Windows-Neustart löste dieses Problem. Zuerst haben wir einige Benchmarks unter Unreal Tournament 2003 laufen lassen:
|
ATi-Treiber 03.4 @ UT2003 |
|
Pentium 4 Northwood 2.53 GHz - Radeon 9700 Pro 128MB
1024x768x32 - 16xAF
"Quality"-AF per Control Panel
trilineares AF per rTool |
|
|
20% |
40% |
60% |
80% |
100% |
120% |
| |
Damit lassen sich nun auch die Performance-Vorteile, welche sich ATi durch diese generelle Optimierung des anisotropen Filters erarbeitet, zumindestens erst einmal unter Unreal Tournament 2003 genau klassifizieren. In den Botmatches und auch in den Timedemos (Abbilder realer Spiel) sind kaum Veränderungen zu sehen, was allerdings auch an der generellen CPU-Limitierung des Spiels liegt. Daß die generelle Optimierung des anisotropen Filters dennoch wirkt, zeigt sich an den Flyby-Benchmarks, welche frei von CPU-Limitierungen immerhin runde 20 Prozent Unterschied zwischen bilinearen/trilinearen anisotropen Filter (Control Panel) und reinem trilinearen anisotropen Filter (rTool) aufzeigen.