Die neuen Filteroptionen bei nVidia
6. September 2004 / von Leonidas / Seite 1 von 4
Die Filterqualität von nVidia war in den letzten Monaten ein großes Thema - ganz besonders, nachdem diverse "Optimierungen" entdeckt wurden. Seinerzeit wurde nVidia teils heftig für die vielfältigen eingesetzten Optimierungen kritisiert, welche ziemlich offensichtlich nur dazu dienten, die GeForceFX-Serie in den Benchmarks gegen die ATi-Karten besser dastehen zu lassen. Besonders problematisch war (und ist), daß es sich dabei ausschließlich um Zwangs-Optimierungen handelt, welche also auch im Applikations-kontrolliertem Modus aktiv sind. Und auch wenn ATi inzwischen selbst einige Optimierungen nachgewiesen werden konnten, blieb doch eher der Namen "nVidia" im Gedächtnis, wenn es um das Thema der Filter-Optimierungen geht.
Nun sind aber diese Seiten nicht nur dazu da, die Hardware-Hersteller entsprechend hart zu kritisieren, wenn wir es für notwendig halten, genauso fühlen wir uns natürlich auch in der Pflicht, die Arbeit der Hersteller anzuerkennen, wenn alte Probleme endlich einmal gelöst werden. Ein erstes, noch verhaltenes Lob kassierte nVidia schon beim Launch des NV40-Grafikchips, da man für jenen (erst einmal) auf Software-abhängige Filter-Optimierungen verzichtete. "Verhalten" deshalb, weil dafür in Form des winkelabhängigen anisotropen Filters eine neue Hardware-abhängige Filter-Optimierungen eingebaut wurde, welche natürlich aus Sicht der Bildqualität verzichtbar ist, aber aus Sicht der Effizienz und Wirtschaftlichkeit zumindestens verständlich erscheint.
Doch damit löste nVidia natürlich nicht das Problem der "Altkarten" der GeForceFX-Serie, welche schließlich im Gegensatz zur GeForce6-Serie derzeit millionenfach im Einsatz sind. Mit der zum NV40-Launch eingesetzten Treiber-Version 60.72 boten sich für GeForce4 Ti, GeForceFX und GeForce6 gleich drei verschiedene Filterqualitäten (4x AF unter Direct3D gemäß Treiber-defaults):
nVidia ForceWare 60.72 | ||
Karte | Anmerkungen | Filterqualität |
GeForce4 Ti | volle trilineare Filterqualität | |
GeForceFX | brilinearer Grundfilter (für OpenGL mittels aTuner deaktivierbar), ansonsten keine Einschränkungen (in früheren Treiberversionen teilweise zusätzliche Stage-bezogene bilineare Filter unter Direct3D) | |
GeForce6 | volle trilineare Filterqualität, aber starke 45° Winkelabhängigkeit ab 4x AF |
Technisch bedingt ist dabei wie gesagt nur der winkelabhängige anisotrope Filter der GeForce6, alles andere sind reine Software-Einschränkungen. Mit diesen wird speziell die GeForceFX-Serie um ihre technisch durchaus vorhandenen Möglichkeiten zu einer hervorragenden Filterqualität gebracht - ein Umstand, der an dieser Stelle schon mehr als einmal kritisiert wurde. Es besteht zwar für die GeForceFX mittels des aTuners die Möglichkeit, den brilinearen Grundfilter unter OpenGL durch einen volltrilinearen zu ersetzen, doch für Direct3D gibt es derzeit - bei dieser Treiber-Version - keine Möglichkeit, die von nVidia auferlegte Software-Einschränkung wegzubekommen.
Lobenswert war natürlich die seinerzeitige Abkehr vom brilinearen Grundfilter bei der GeForce6-Serie. Doch mit den ersten offiziellen GeForce6-Treibern in den Versionen 61.76 und 61.77 änderte sich dies wieder - nun gilt der brilineare Grundfilter auch für die GeForce6-Serie. Hier die mit den Treiber-Versionen 61.76 und 61.77 erreichte Filterqualität (wieder 4x AF unter Direct3D gemäß Treiber-defaults):
Natürlich liegt die Nutzung des brilinearen Filters nun auch bei der GeForce6-Serie sicherlich nicht im Sinne des Erfinders (von bestmöglicher Grafikqualität). Auch handelt es sich hier wieder um einen Zwangsfilter, welcher also sich über die Einstellungen der jeweiligen Applikation hinwegsetzen (was auch auf die nachfolgend noch behandelten weiteren Optimierungen zutrifft). Dies ist jedoch zu verschmerzen durch die neuen Möglichkeiten der Optimierungs-Regulierung, welche die Treiber 61.76 und 61.77 für GeForceFX- und GeForce6-Karten bieten: