Die neuen AA-Modi 8x, 12x und 16x der GeForceFX-Serie
12. April 2003 / von aths & Leonidas / Seite 6 von 6
Zusammenfassung und Fazit
Zusätzlich überprüften wir noch sicherheitshalber mittels einer Spezial-Version von aTuner den neuesten nVidia-Treiber auf das mögliche Vorhandensein weiterer, neuer Anti-Aliasing Modi (der Anti-Aliasing Key in der Windows Registry kann 16 verschiedene Werte haben). Allerdings sind die restlichen Keys in den von uns überprüften Treibern 42.74 und 43.45 ansonsten unbelegt, so daß es weiterhin bei folgenden Anti-Aliasing Modi bleibt:
AA-Modi | nVidia Bezeichnung | aTuner Bezeichnung | offiziell für |
2x rotated grid Multisampling (EER 2x2) |
Direct3D & OpenGL: 2x | Direct3D & OpenGL: 2x | GeForce 3/4/FX |
4x ordered grid Multisampling (EER 2x2) |
Direct3D & OpenGL: 4x | Direct3D & OpenGL: 4x | GeForce 3/4/FX |
2x rotated grid Multisampling + 1x2 ordered grid Supersampling (EER 2x4) |
Direct3D: 4xS | Direct3D: 4xS | GeForce 3/4/FX |
4x ordered grid Supersampling (EER 2x2) |
offiziell nicht unterstützt | Direct3D: 4xSS | offiziell nicht unterstützt |
4x ordered grid Multisampling + 1.5x1 Supersampling (EER 3x2) |
Direct3D: 6xS | Direct3D: 6x | GeForceFX 5600/5800 |
4x ordered grid Multisampling + 2x1 ordered grid Supersampling (EER 4x2) |
Direct3D: 8x | Direct3D: 8x | GeForceFX 5600/5800 |
2x rotated grid Multisampling + 2x2 ordered grid Supersampling (EER 4x4) |
OpenGL: 8x | Direct3D & OpenGL: 8xS | offiziell nicht unterstützt |
4x ordered grid Multisampling + 1,5x2 ordered grid Supersampling (EER 3x4) |
Direct3D: 16x | Direct3D: 12x | GeForceFX 5600/5800 |
4x ordered grid Multisampling + 2x2 ordered grid Supersampling (EER 4x4) |
OpenGL: 16x | OpenGL: 16x | GeForceFX 5600/5800 |
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß nVidia mit der GeForceFX-Serie nun zwar scheinbar höhere Anti-Aliasing Modi als ATi (maximal 6x Anti-Aliasing) bietet, vor allem die höheren Modi bei nVidia nach wie vor aber zum größten Teil nur ineffektive Subpixel-Muster mitbringen, womit diese Modi zwar viel Performance fressen und mit hochwertig klingenden Bezeichnungen protzen können, von der Qualität der Kantenglättung jedoch nicht oder nur kaum besser sind als der 4xS Modus, welchen nVidia schon bei der GeForce4 Ti eingeführt hatte und welcher mit Tweaktools ebenfalls auf der GeForce3 verfügbar ist.
Zudem hat nVidia hier das bei der Vorstellung der GeForceFX gegebene Versprechen, die neuen Anti-Aliasing Modi hätten nicht-rechtwinklige Subpixel-Muster (siehe GeForceFX-Preview bei ExtermeTech, nach "rectangular" suchen), bisher nicht eingelöst - von den 5 Modi mit mehr als 4 Subpixeln haben 4 nach wie vor rechtwinklige Subpixel-Muster. Daß man mit rechtwinkligen Subpixel-Muster nichts gewinnen kann, zeigt beispielsweise der Qualitätsvergleich von 8x Anti-Aliasing (rechtwinklig) und 8xS Anti-Aliasing (45 Grad gedreht) unter Direct3D.
Einzig allein das genannte 8xS Anti-Aliasing kann hier eine deutlich bessere Qualität als 4xS aufweisen (8xS ist zudem der einzige neue nicht-rechtwinklige Modus) und mit dem 6x Anti-Aliasing von ATi konkurrieren. Jedoch legte nVidia diesen Modus im Detonator Control Panel unverständlicherweise nur unter OpenGL frei, unter Direct3D kommt eine deutlich schlechtere 8x Lösung zum Einsatz. Nur mittels Tweaktools wie dem aTuner ist der bessere der beiden 8x Modi momentan unter Direct3D erreichbar.
Mit den noch höherwertig klingenden Modi 12x unter Direct3D und 16x unter OpenGL scheint nVidia sich dagegen doch einigermaßen vertan zu haben: Beide liefern keine wirklich bessere Qualität bei der Kantenglättung als das vorgenannte 8xS und sind zumindestens im Fall des 16x Anti-Aliasings unter OpenGL auch noch deutlich langsamer. Zudem wurde der 12x Modus unter Direct3D seitens nVidia in den Detonator-Treibern völlig falsch als "16x" bezeichnet, dies sollte mit einem der nächsten Treiber ausgebessert werden.
Generell betrachtet sollte nVidia mit den nächsten Grafikchips sein Augenmerk unbedingt einmal wieder auf die Verbesserung des eigenen Anti-Aliasings in technischer Hinsicht legen. Zwar leisten die größeren Karten der GeForceFX-Serie Anti-Aliasing deutlich schneller als die Karten der GeForce4-Serie ab, doch bei den Anti-Aliasing Modi selber hat sich seit der GeForce4 Ti und ihrem 4xS Modus nicht viel getan. Die höheren Modi, welche nVidia derzeit offeriert, sind entweder in der Qualität nicht besser oder/und zu langsam, um generell genutzt werden zu können.
Dabei kann man besonders bei Anti-Aliasing viel mehr durch intelligente Lösungen bezüglich Subpixel-Anordnung und technischer Ausführung des Anti-Aliasings im Grafikchip selber erreichen als durch die blanke Erhöhung der Rohleistung wie bei der GeForceFX-Serie. Genau dieses hatte nVidia bei der Einführung der GeForce3 und deren damals wegweisendem Multisampling Anti-Aliasing eindrucksvoll demonstriert - es wird nun langsam Zeit, hier mal wieder etwas entscheidendes nachzulegen.