Mafia: The City of Lost Heaven Review

16. Oktober 2002 / von Richard Rothe / Seite 4 von 4

   Multiplayer

Wie schon von "Illusion Softworks" angekündigt, wird in der Verkaufsversion (sowohl Englisch als auch Deutsch) kein Multiplayer-Modus enthalten sein. Jedoch wird laut diversen Quellen schon fieberhaft an einem Patch zum nachträglichen Einfügen desselben gearbeitet. Daß der Multiplayer-Modus abwechslungsreich werden könnte, zeigt sich schon, wenn man daran denkt, was für einen ungemeinen Spaß es machen würde, wenn sich zwei der Mafia-Clans mit Autos durch die Stadt jagen und sich gegenseitig die Reifen zerschießen. Aber auch ein Capture-the-Flag Modus sollte dann nicht fehlen.

   Technik & Anforderungen

Die Systemanforderungen laut Hersteller lauten:

Minimum:
• 500 MHz Pentium 3 oder AMD Athlon Prozessor
• 96 MB RAM
• 1,80 GB freien Speicherplat
• 16 MB Grafikkarte mit DirectX 8.1 kompatiblen Treibern
• Soundkarte mit DirectX 8.1 Unterstützung

Empfehlung:
• 700+ MHz Pentium 3 oder AMD Athlon Prozessor
• 128+ MB RAM
• 1,80 GB freien Speicherplatz
• 32+ MB Grafikkarte mit DirectX 8.1 kompatiblen Treibern
• Soundkarte mit DirectX 8.1 Unterstützung

Unsere Empfehlung lautet dagegen:

• mindestens 1000 MHz Pentium 3/4 oder AMD Athlon Prozessor
• mindestens 256 MB RAM (besser 512 MB, dies minimiert die Ruckler, da nicht mehr all zu viele Daten ausgelagert werden müssen)
• 1,80 GB freien Speicherplatz (und mindestens 1 GB für die Auslagerungsdatei, falls keine 512 MB RAM vorhanden sind)
• 64 MB Grafikkarte vom Schlag ATi Radeon 7500/8500 oder GeForce 2/3/4 oder gleichwertig)
• Soundkarte mit DirectX 8.1 Unterstützung und optional EAX

Um die ganze Stadt in ihrer vollen Pracht zu sehen, wird man schon ein bisschen mehr als nur den normalen Singelplayer-Modus des Spiels brauchen. Doch dazu gibt es den Free Ride bzw. den Free Ride Extreme Modus. Hier kann man sich ein Auto heraussuchen und die Stadt auf eigene Faust erkunden, da im Spiel dazu kaum Zeit ist. Das Straßensystem ist durchdacht und Autos tauchen nicht einfach auf wie bei Grand Theft Auto III und verschwinden dann, wenn man diese an der nächsten Kreuzung sucht.

So kann man ein ganzes Viertel lahmlegen, in dem man einfach ein Auto auf einer Kreuzung parkt und abwartet. Alle der ach so pflichtbewussten Fahrer halten sachgemäß an und hupen, was das Zeug hält - und nicht einer von ihnen wird sich vorbeimogeln. Das einzige, was negativ auffällt, ist die geringe Sichtweite. So "entstehen" beim Überfahren einer Brücke auf einmal neue Häuser, obwohl man diese normalerweise schon längst hätte sehen müssen.

Eine Begrenzung der Sichtweite ist schade, aber an manchen Stellen notwendig.

Mafia benutzt allein die Direct3D-API, es gibt keinen weiteren Modus. Das Setup bietet Einstellungen für die Auflösung, Anti-Alising, Bit-Tiefe, Bildwiederholzahl, Textur-Einstellungen und für Lautsprecher und EAX. Ausserdem findet man im Experten-Modus noch Optionen für Hardware Transform&Lightning, W-Buffering und Multipass Rendering.

Voreinstellungen für verschiedenen Grafikstufen gibt es leider nicht. Und außerdem sehr zu bedauern ist die fehlende Option für anisotropes Filtering. Denn ohne dieses sieht Mafia an manchen Stellen ziemlich mager aus. Jedoch sollte man auf dieses erst zurückgreifen, wenn das Spiel völlig ruckelfrei und ohne weitere Probleme läuft. Das Spiel sieht mit eingeschaltetem anisotropen Filter um einiges besser aus, wie der folgende Screenshot zeigt:

Unterschied von 8x anisotropen Filter bei 800x600 in 32 Bit.

Das für diesen Test verwendete System besteht aus einem AMD Athlon XP 1.66 GHz / 2000+ mit 256 MB RAM und einer GeForce3 Standard (200/230 MHz). Bei eingeschaltenem 4x anisotropen Filtering läuft das Spiel noch völlig ruckelfrei. Lediglich kurz nach dem Laden eines neuen Stadtteils kommt es kurz zu ein paar Rucklern. Dies kann aber auch auf die 256 MB RAM zurückgeführt werden, besser wären hier schon 512 MB RAM.

Um eine Minimum-Bildrate von 30 fps zu gewährleisten, ist bei Mafia also ein schneller Rechner von Nöten. Ansonsten muß man die Grafikpracht herunterschrauben - und das wäre bei Mafia einfach nur schade, da sich die Entwickler viel Mühe bei der Detaillierung gegeben haben.

   Fazit

Endlich einmal wieder ein anspruchsvoller Singleplayer-Modus! Ich dachte schon, das solche Spiele ganz von der Bildfläche verschwunden wären. Aber die Entwickler schaffen es mit Mafia das Spielprinzip von Grand Theft Auto III und Max Payne gekonnt in einem Spiel zu vereinen. Die Story ist filmreif, die Synchronisation einfach nur perfekt, die Actionszenen sind gut gesetzt und die Missionen sind abwechslungsreich.

Was will man nun mehr? Hätten die Entwickler ein Radio wie aus Grand Theft Auto III und diverse Showeinlagen aus Max Payne implementiert, hätte das Spiel eine glatte 10 verdient, sprich unsere Höchstwertung. Vor allem aber, daß der Multiplayer-Modus derzeit fehlt, schlägt sich negativ nieder. Aber nicht alles kann perfekt sein - und auch so bekommt Mafia eine Spitzenbewertung inklusive "Goldener Grafikkarte":

Wer zum Beispiel ein paar mal "ins Kino gehen" gegen Mafia eintauscht, wird dafür gut belohnt. Denn wo bekommt man schon eine super Story zum Selberspielen? Für momentan 44,99 Euro bekommt man ein Spiel geboten, dem es an kaum etwas mangelt. Es sei lediglich gesagt, dass Genre-Unerfahrene und Leute mit einer Hau-Drauf Mentalität es bei Mafia schwer haben werden. Auch Hardcore-Zocker könnten an einigen als unschaffbaren erscheinenden Missionen verzweifeln, bei denen meistens dann ein gewisser Trick erforderlich ist.

Wer nur ein- oder zweimal Geld pro Jahr für ein Spiel ausgeben will, sollte dies bei Mafia tun. Und meine Stimme für das Spiel des Jahres hat Mafia auf jeden Fall sicher. Denn ein solch exzellenter Singleplayer-Modus mit superber Grafik, einer sehr guten Synchronisation und filmreifer Story ist schwer zu finden.