Halo (PC) (P)review
2. August 2003 / von Kai / Seite 3 von 7
Gameplay (Forts.)
Wer glaubt, sich mit Halo einen "Landschafts-Simulator" á la Tribes2 oder Giants anzuschaffen, der liegt komplett daneben. Höchstens 40% der gesamten Handlung spielt auch in der freien Natur. Meistens gilt es, total öde und langweilige Basen und Raumschiffe zu durchkämmen, die alle irgendwie immer gleich aussehen. Das Mapdesign wurde hier ganz klar nach hinten gestellt. Fast sieht es so aus, als wären die Basenteile im Vorab predesignet worden, damit man sie später beliebig aneinanderbasteln und wiederverwenden kann.
Das schlägt sich natürlich auch in der Langzeitmotivation nieder. Sich einfach nur stundenlang durch diverse Covenant-Installationen zu ballern, nur um den nächsten Brocken der eigentlich wirklich interessanten Story aufzuschnappen, zerrt manchmal ziemlich an den Nerven. Viel zu oft kam es mir so vor, als wäre ich an der einen oder anderen Stelle schon mehrmals gewesen, obwohl ich mich tatsächlich in einem ganz neuen Levelabschnitt befand.
Ebenfalls nicht sehr abwechslungsreich gestaltet sich das Gegnerprofil. Die Covenants treten mal als kleine kreischende (eher niedliche als abschreckende) Zwerge auf, mal als überdimensionale Skaarj-Verschnitte. Ansonsten unterscheiden sich die Jungs eigentlich nur in Farbe und Ausrüstung. Die KI hingegen lässt eigentlich nicht zu wünschen übrig. Die Feinde weichen aus, laufen öfter sogar davon.
Als sich über mir ein feindliches Dropship absenkte, um diese kleinen, niedlichen Bösewichter auf mich loszuhetzen, flohen die gerade abgesprungenen Gesellen unter heftigem Beschuss meinerseits gar direkt wieder in ihr Raumschiff. Neben den Covenant gibt es allerdings noch eine andere "Rasse", welche auf der Ringwelt anzutreffen ist. Aber wir wollen hier ja nicht spoilern, denn das gehört fest zur Story, welcher sich jeder potentielle Halo-Käufer selbst erschliessen sollte.
Shooterfreunde der ersten Stunde werden etwas enttäuscht von den Möglichkeiten sein, die das Hauptmenü für die Anpassung der Steuerung parat hält. Viele Tasten lassen sich einfach gar nicht belegen, wieder andere Funktionen kann man überhaupt nicht ändern. Ein Pfeiltastenspieler ist hier fast aufgeschmissen, da er gezwungen ist, unablässig mit den Fingern über die Tastatur zu hetzen, um diverse Hotkeys zu erreichen. Eine Mausfilter-Option fehlt ebenfalls. Man mag sich hier zwar streiten, aber eine solche Funktion kann unserer Meinung nach erheblich für das Aufkommen eines "smootheren" Gameplays von Nutzen sein.
Last but not least kommen wir, was das Gameplay angeht, auf die schier unendlich belämmerte Speicherfunktion zu sprechen. Hier gibt es wie auf der Xbox keine Möglichkeit, an jedem Ort beliebig zu speichern, sondern es wird wieder das "althergebrachte" Konsolen-Speichersystem mit den beliebten Hotspots eingesetzt. Das Spiel speichert nach einem gewissen vorbestimmten Abschnitt einfach selbst, allerdings nur temporär.
Vespielt man sein virtuelles Leben, geht es an dem vorher temporär gespeicherten Spielabschnitt weiter. Entscheidet man sich allerdings dafür, das Spiel abzubrechen, verliert man sämtliche Hotspots, welche man bisher gespielt hat, wenn man sich nicht vorher extra darum bemüht hat, die eigenständige richtige Speicherfunktion im Menü zu nutzen, um den letzten Hotspot auch auf die Festplatte zu schreiben. Diese wohl unbeabsichtigte "Falle" hat mich beispielsweise vier komplette Kapitel gekostet - und so durfte ich wieder von vorne anfangen.
Multiplayer
Nicht nur im Westen, nein auch in Halo gibt es bezüglich des Multiplayermodus nichts neues zu vermelden. Gegenüber der Xbox-Version gibt es allerdings einige Verbesserungen: Mit bis zu 16 Spielern darf man sich über Internet oder LAN virtuelle Schlachten auf teils exklusiven neuen Mehrspielerkarten für den PC austoben. Neben Deathmatch, Team Deathmatch, Capture the Flag, One Flag CTF, Slayer etc. sind noch einige zum Teil erfrischend andere und witzige Spielmodi im Angebot.
I .. I just shot you ... alien guy!
Auch im LAN kann man natürlich Fahrzeuge benutzen und sich auf die vielfältigsten Arten so richtig schön verkloppen. Schön wäre allerdings eine Art "Covenant vs. Marines" Modus gewesen - und leider wurde auch der Coop-Modus komplett gestrichen, welcher es ermöglicht hätte, das mehrere Spieler die Singleplayer-Kampagne von Halo gemeinsam hätten bestreiten können. Gerade auf dieses Feature hatten sich viele Spieler gefreut, geniessen es doch die Xbox-Spieler bereits seit Erscheinen des Titels.