Halo (PC) (P)review

2. August 2003 / von Kai / Seite 7 von 7

   Technik, Performance & Co  (Forts.)

Die minimalen Systemanforderungen für Halo sind laut Gearbox-Software leider noch immer nicht verifizierbar, aber unterhalb eines AMD Athlon oder vergleichbaren Prozessors @ mindestens 1000 MHz mit mindestens 256 MegaByte RAM und einer DirectX 8.0 Grafikkarte in GeForce3 Nähe wird ob der generell eher schlechten Performance leider wenig zu machen sein. Um das Rätsel um die Systemanforderungen etwas zu lichten, sind nachfolgend unsere drei Testrechner mitsamt subjektiver Leistungsangabe aufgeführt:

Testrechner 1:
• AMD Athlon XP 2000+
• 512 MB DDR266
• nVidia GeForce4 Ti4600 mit 128 MB
• AC97 onBoard Sound

Halo läuft auf dem Testrechner 1 entsprechend der Konfiguration mit vollen Details im grossen und ganzen spielbar, trotz nicht gerade unwesentlicher und oft unnachvollziehbarer Performance-Drops, welche den Spielspass leider nicht gerade fördern. Aber zumindestens gibt es keine Grafikfehler.

• Testrechner 2:
• Intel Pentium 4 2530 MHz
• 512 MB DDR266
• nVidia GeForce4 MX440 mit 64 MB
• AC97 onBoard Sound

Halo läuft auf dem Testrechner 2 entsprechend der Konfiguration mit mittleren bis niedrigen Details im grossen und ganzen spielbar. Hier und da gab es dennoch unnachvollziehbar starke Performance-Drops sowie Grafik- und Soundfehler.

Testrechner 3:
• Intel Pentium 4 2400 MHz
• 512 MB DDR266
• ATi Radeon 9700 Pro mit 128 MB
• Intel 845G onboard Sound

Halo läuft auf dem Testrechner 3 entsprechend der Konfiguration mit vollen Details spielbar bis gut spielbar, wären da nicht die leidigen Grafikfehler und Komplettabstürze, welche den Spielspaß mehr als trüben. Hier wird wohl offenbar noch nachgebessert werden müssen.

   Fazit

Nun, was soll ich sagen? Für sich genommen - und mit dem bereits integrierten Halo-Bonus, welchen das Spiel alleine durch seinen Namen erhält, bietet der Titel solide und kurzweilige Action, kombiniert mit einer fast filmreifen und fesselnden Story. Die vielen Rügen bezüglich einiger technischer Unzulänglichkeiten handelt sich Halo wohl nur deshalb ein, weil es viel zu spät für den PC erscheint bzw. viel zu früh für die Xbox erschienen ist und schon deshalb nicht mehr zu dem werden konnte, was man uns einst als zukünftiges Halo verkaufen wollte.

Dabei enthält das Spiel eigentlich vermeidbare Fehler: Die immer wieder gleich aussehenden Indoor-Level mögen auf "normalen" Konsolen möglicherweise mit deren begrenzten Speicher zusammenhängen, bei der PC-Nähe der Xbox dürfte das jedoch eigentlich keine Rolle spielen. Feeling kommt so fast nur in den Outdoor-Levels auf - und deren sind klar zu wenige. Zudem sind die Fahrten mit Jeep und Panzer zeitlich und räumlich viel zu limitert - sehr verwunderlich, dass Bungie ausgerechnet die klaren Highlights des Spiels so mager ausgelegt hat.

Das Spiel zerfällt so recht stark in jene Levels, in denen Halo wirklich groß ist - und in jene, die man einfach nur stumpf "abarbeiten" muß. Wären die "starken Levels", in denen man irgendwelche Fahr- oder Flugzeuge steuern darf oder aber irgendwie die Story vorangetrieben wird, häufiger vorhanden, hätte sich Halo sicherlich einen Platz im Spiele-Olymp sichern können. Aber die vielen äußerst durchschnittlichen Passagen bremsen den Spielspaß dann doch wieder arg herunter.

Momentan gibt es somit eigentlich fast keinen aktuellen Shooter, welcher technisch und (bezogen auf das komplette Spiel) spielerisch nicht mit Halo mithalten kann. Allerdings heissen eben diese Shooter eben auch nicht Halo - und Technik ist lange nicht alles. Actionfreaks und Genre-Einsteiger, welche mal einen etwas ungewöhnlicheren Shootertrip erleben wollen, sollten sich die Sache also ruhig einmal ansehen. Shooterfreunde der ersten Stunde sowie Profizocker und Multiplayerfans entgeht allerdings nicht all zu viel.