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Die Geschichte der Grafikkarte

3. Februar 2001 / von Volker Schauff / Seite 5 von 7


  Was für Spieler: 3D-Beschleuniger

Es begab sich, daß sich eine kleine Chipschmiede, eine Tochtergesellschaft von SGS Thomson (bekannt durch die CPUs der Tochterfirma Cyrix), namens nVidia den ersten 3D-Chip auf den Markt brachte. Der NV1 war wahrlich die "eierlegende Wollmilchsau" unter den Chips. Eine PCI-Karte mit dem NV1 wie die Diamond Edge 3D beherbergte neben einem VGA-Modul mit Windows- und 3D-Beschleunigung noch einen TV Ein- und Ausgang und eine Soundkarte, komplett mit Wavetable. Durchsetzen konnte sich das nicht, da erstens nichts davon richtig funkionierte und zweitens die Programmierer mit der Art der 3D-Beschleunigung des NV1, "Curved Surfaces", damals nicht viel anfangen konnten.


  Jetzt richtig: 3D-Beschleuniger, die Zweite

Aber nicht als Grafikkarte - sondern als Addon. Das waren die legendären Voodoo-Chips von 3dfx. Man steckte sie als Zusatzkarte hinzu (bekanntestes Beispiel die Diamond Monster, bester Vertreter dieser Karte die Miro Hiscore mit TV-Out sowie gleich 6 statt 4MB). Diese rechnete dann 3D-Grafiken aus, und zwar so, daß die Programmierer da auch was mit anfangen konnten - also auf Polygon-Basis.

Und sofort sprangen alle auf den 3D-Zug auf - und einige der Hersteller bauten damit beim Käufer ein Mißtrauen für ihre Marke auf, welches noch bis heute spürbar ist. Denn mit dem beginnenden Erfolg der ersten 3D-Karten Marke Voodoo ist 3D plötzlich in - und dieses Etikett wird fortan auf jeden Grafikchip geklebt, welcher halbwegs modern ist. Daß diese "umgelabelten" Karten elementarste 3D-Funktionen vermissen lassen und eher 3D-Bremsen sind, verschweigen die Hersteller. Berühmt-berüchtigte Beispiele für 3D-"Verhinderer" sind die Virge-Serie vom S3 und die Rage-Serie von ATi.

3dfx´ Problem in der Anfangszeit war aber die Tatsache, daß eine zusätzliche Karte nur für 3D für viele noch unerklärlich war und der Masse auch einfach schlicht unbekannt blieb. Erste Versuche von 3dfx mit Standalone-Karten (Voodoo Rush - ein ver-schlimm-besserter Voodoo - zusammen mit einem 2D-Chip, zuerst ein Avance Logic AT3D, später ein Macronix-Chip) scheiterten aber, da die Karten sowohl unter 2D als auch unter 3D langsamer waren als eine gute 2D+Voodoo Kombi - und auch kaum billiger.

nVidia´s NV3, besser bekannt als Riva128, hat 3dfx dann erste Kopfschmerzen bereitet. Eine funktionierende 2D-3D Combo, auch noch mit TV-In und Out Funktion (wie sich später herausstellte, sogar zum Anschauen von Pay-TV geeignet) und das auf dem 3D-Leistungsniveau einer Voodoo (obwohl die Voodoo immer noch die schöneren Bilder machte).

PCI 3D Miro Hiscore2 (3dfx Voodoo2 12MB TV-Out)

Und obgleich 3dfx massiv nachlegte (Voodoo2 mit der Option, daß gleich zwei Karten per SLI rechnen) wurde aus den Kopfschmerzen mit dem Erscheinen von nVidias Riva TNT wohl eine ausgewachsene Migräne. Zwar war der TNT nicht schneller als zwei mit SLI verbundene Voodoo2. Im Gegenteil, aber er renderte einfach die schöneren Bilder dank 32 Bit. Und die Leistung war ebenfalls ausreichend. 3dfx übernahm, um die Generation Voodoo3 nur noch exklusiv mit eigenen Grafikboards herstellen zu können, dann den Grafikkartenspezialisten STB Systems.

Der Rest ist mittlerweile auch schon wieder Geschichte ...






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