Zum 3DCenter Forum
Inhalt




3dfx Voodoo5-5500 Review

21. Oktober 2000 / von Peter Gräber (HardTecs4U) und Leonidas / Seite 8 von 10



      Anti-Aliasing: 3dfx vs. nVidia

Wie wir schon vorher anführten, ist die Kantenglättung als das Mainfeature der Voodoo5 zu betrachten. Diese Erkenntnis veranlaßte bekanntermaßen nVidia, ab seiner 5er Treiberserie auch FSAA für seine GeForce-Karten anzubieten. Und jetzt wird jeder von uns einen Leistungsvergleich unter FSAA erwarten - und wir werden ihn nicht liefern - ganz bewußt nicht liefern.

Warum? In der Theorie sind beide Methoden fast gleich stark Grafikkarten belastend, auch wenn dies auf unterschiedlichen Berechnungswegen passiert. Für 4xFSAA rendert die Voodoo5 die vierfache Menge an Bildpunkten - ebenso wie die GeForce2 bei 2x2 FSAA. Sicher, dem 2xFSAA von 3dfx hat nVidia unter OpenGL sogar ein 1,5x1,5 FSAA entgegenzusetzen, was ein wenig mehr Rechenlast für die nVidia-Karten bedeutet (unter Direct3D: 1x2 FSAA). Aber trotzdem würde rein technisch betrachtet die Ausgangslage für beide Varianten ungefähr gleich und einem Vergleich nichts im Wege sein.

FSAA ist jedoch kein technisches Feature wie trilineare Filterung, Texturenkomprimierung oder T&L, wo es nur darum geht, das es einfach vorhanden ist. Bei FSAA nützt allein das Vorhandensein noch nichts - als eindeutiges Bildqualitäts-Feature zählt ganz vordergründig nur dies: Kommt auch praktisch diese Qualität heraus, welche man sich vorgestellt hat? Und speziell bei einem Vergleich: Sind denn die Bildqualitäten- unabhängig von Verfahren, Technik und Name - überhaupt vergleichbar?

Um dies zu untersuchen, haben wir ein paar Screenshots in Quake ]I[ Arena angefertigt. Sie wurden allesamt original in 1024*768 @ 32 Bit aufgenommen. Unter 640*480 Unterschiede aufzuzeigen wäre einfacher, aber nicht sinnvoll, da nur noch wenige diese Auflösung nutzen. Wir zeigen nachfolgend nur die für den Vergleich relevanten Ausschnitt des Bildes - ohne Vergrößerung und so gut wie es ging verlustfrei JPEG-komprimiert. Einfach mit der Maus über das jeweilige Bild gehen - und schon kommt der Vergleichs-Screenshot zutage - allerdings ist eingeschaltetes Javascript erforderlich. Sobald die Maus wieder "raus" aus dem Bild ist, wird erneut der originale Screenshot gezeigt (ein Klick auf die Bilder öffnet in einem extra Fenster eine Zusammenfassung aller Screenshots in einem Bild). Wenn es nicht sofort funktioniert: Einen Moment warten, die Bilder müssen erst geladen sein, bevor der "Umschalteffekt" wirken kann. Zuerst der Vergleich der zwei technisch ähnlich wertigen Lösungen:

An der grossen Treppe ist deutlich der technische Vorteil der 3dfx-Lösung gegenüber der nVidia-Lösung zu sehen: 3dfx´ 2xFSAA ist eine visuell akzeptable Lösung, nVidia´s 1,5x1,5 FSAA ist es nicht. Die Wirkung der kleinen Treppe läßt einen erschaudern - auf diesem Qualitätslevel braucht man bei nVidia kein FSAA einschalten. Fazit: Beide FSAA-Qualitäten sind meilenwert voneinander entfernt.

An der grossen Treppe sind wieder deutliche Vorteile der 3dfx-Lösung sichtbar, diese ist jetzt nahezu perfekt. Auch die Wirkung der kleinen Treppe ist bei 3dfx immer noch ein Stück besser gelungen als bei nVidia. Das 3dfx-Bild ist insgesamt sehr gut - genauso sollte FSAA aussehen. nVidia muß sich allerdings nicht verstecken - die Unterschiede sind nicht mehr so groß wie im vorigen Vergleich. Fazit: Beide FSAA-Qualitäten liegen immer noch deutlich sichtbar auseinander.

So weit, so gut. Nach diesen eindeutigen Resultaten wagten wir dann den Quervergleich: Die 2x-Lösung von 3dfx gegen die 2x2-Lösung (=4x) von nVidia. Nicht aus dem Auge verlieren sollte man dabei die Tatsache, daß nVidia diesen Vergleich mit der doppelten Rechenpower wie 3dfx angeht. nVidia rendert für einen endgültigen Bildpunkt zuerst deren vier - 3dfx muß mit zwei gerenderten Punkten für einen endgültigen Bildpunkten auskommen:

Die Überraschung! Sucht man zwischen visuellen Unterschieden zwischen dem 2xFSAA (doppelte Rechenlast) von 3dfx und dem 2x2 FSAA (vierfache Rechenlast) von nVidia, wird man feststellen, daß es in dem Sinne keine gibt. Beide Bilder sind zwar nicht völlig gleich, hinterlassen aber den optisch gleichen Eindruck. Fazit: nVidia´s 4xFSAA (2x2) ist von der herauskommenden Qualität im Prinzip mit 3dfx´ 2xFSAA gleichzusetzen!

Jetzt schaut die Sache schon wieder ganz anders aus! Wenn man das technisch "gleichwertige" nVidische FSAA mit dem von 3dfx vergleicht, wird klar, dass es hier gar nichts zu vergleichen gibt! Die 2xFSAA-Variante seitens 3dfx sieht wesentlich besser aus als die 1x2 bzw. 1,5x1,5 Variante von nVidia. Genauso sieht das 4xFSAA von 3dfx wieder ein ganzes Stück besser aus als das technisch ähnlich hochwertige 2x2 FSAA von nVidia - auch hier ist rein von der Bildqualität her kein Vergleich gegeben.

Wenn man wirklich etwas in Benchmarks vergleichen wollte, wäre es das 2x2 FSAA von nVidia gegen daß 2xFSAA von 3dfx. Aber dies können wir uns getrost sparen - die Rendering- und besonders die Bandbreiten-Anforderungen an 2x2 FSAA (vierfache Rechenlast) sind so enorm hoch, daß nicht nur die GeForce2 diesen Vergleich jämmerlich verlieren würde, sondern auch in keinem aktuellen Game eine als spielbar anzusehende Framerate liefern könnte. Wir haben intern diese Benchmarks auf der GeForce2 ausgeführt - das Ergebnis lohnt einfach keiner Betrachtung.

Damit bleibt stehen: Rein von der Bildqualität ist die Voodoo5 die ideale Karte für FSAA - und die GeForce2 überhaupt keine Wahl für FSAA. Denn erst in den hohen FSAA-Einstellungen wird auf dem nVidia-Produkt eine ähnliche Bildqualität wie bei den niedrigen FSAA-Einstellungen beim 3dfx-Produkt erreicht.






zurueck          weiter  

Shortcuts
nach oben