Radeon 9500/9700 vs. GeForceFX 5800 /Ultra Review
12. März 2003 / von Leonidas / Seite 2 von 45
Testkandidaten
Als erstes hätten wir da die Produkte des mittlerweile auch in Deutschlands stark vertretenen Herstellers Sapphire: Radeon 9500 64 MB, Radeon 9500 Pro und Radeon 9700 Pro (die Radeon 9500 128 MB wurde privat besorgt). Sapphire war früher stark im Schatten von ATi als dessen wichtigster Boardhersteller aktiv, seitdem ATi aber die Herstellung der Grafikboards weitestgehend abgegeben hat, verkauft Sapphire nun mit großem Erfolg unter eigenem Namen. Durch die historisch begründete Nähe zu ATi ist Sapphire auch regelmäßig der erste ATi-Boardhersteller, welche neue Produkte liefern kann, da man nach wie vor die Referenzdesigns für ATi fertigt.
Sapphire gibt sich bezüglich des Lieferumfanges im gewöhnlichen eher zweckoptimiert - in den Kartonagen der jeweiligen Karten finden sich also Treiber-CD, kurzes Handbuch, diverse Kabeleien und ein DVI/VGA-Adapter, aber ansonsten keine weiteren Beilagen. Auch bei der Hardware-Ausstattung hält sich Sapphire exakt an die ATi-Vorgaben: 2.86 ns Speichermodule (maximaler theoretischer Speichertakt: 349 MHz) für die Radeon 9700 Pro und 3.6 ns Speichermodule (maximaler theoretischer Speichertakt: 277 MHz) für alle anderen Karten. Dafür ist der Preis der jeweiligen Karten aber auch immer recht günstig angesiedelt.
Von AOpen kommt eine GeForce4 Ti4200 8X mit 64 MB, welche insbesondere deshalb wertvoll ist, als daß wir diese 64-MB-Ausführung der GeForce4 Ti nicht mit einer 128-MB-Ausführung durch Umtakten simulieren können. Für den Vergleich mit der 64-MB-Ausführung der Radeon 9500 von ATi ist eine 128-MB-Grafikkarte nun einmal nicht geeignet, dies kann nur eine solche 64-MB-Ausführung der GeForce4 Ti erledigen.
Ebenso wie Sapphire generell zeigt sich AOpen speziell bei dieser Karte etwas spartanisch, was den Lieferumfang angeht. Es gibt nur ein paar Kabeleien, ein kurzes Handbuch und eine Treiber-CD zuzüglich der für diese Karten üblichen 4.0 ns (maximaler theoretischer Speichertakt: 250 MHz) Speichermodule. Andererseits ist insbesondere in dieser Leistungsklasse der Preis der Karten entscheidend, so daß der Lieferumfang wohl in Ordnung geht, da die vorliegende AOpen-Karte auch zu einem christlichen Preis angeboten wird. AOpen fertigt für gehobenere Ansprüche dann auch noch GeForce4 Ti4200 Karten mit über den Spezifikationen liegenden Taktraten und besseren Speicherbausteinen als von nVidia vorgesehen.
Von Gainward schon eine ganze Weile bei uns im Testeinsatz ist die "GeForce4 Ultra/750 XP Golden Sample", hinter welcher sich eine GeForce4 Ti4600 mit einer Overclocking-Garantie verbirgt. Dabei liefert Gainward auch eine "Silver Sample" Ausführung dieser Karte aus, welche eine Variante ohne dieser Overclocking-Garantie und mit geringerem Lieferumfang darstellt.
Die Gainward-Karte hat in der "Golden Sample" Ausführung dabei einen stolzen Lieferumfang anzubieten: Diverse Kabeleien, zwei DVI/VGA-Adapter, eine Firewire-Karte, Treiber-CD, kurzes Handbuch und das Spiel "Serious Sam: The First Encounter". Bei den Speicherbausteinen liefert man den nVidia-Standard von 2.8 ns Modulen (maximaler theoretischer Speichertakt: 357 MHz).
Gainward bietet dem Anwender zudem im Hersteller-eigenen Übertaktungstool "Expertool" ein "Enhanced Mode Setting" an, welches den Takt auf 310/340 MHz erhöht (default 300/325 MHz), für welches Gainward dann auch die Garantie übernimmt. Soviel Hardware- und Software-Einsatz hat natürlich seinen Preis und so sind Gainward-Karten zumeist (berechtigterweise) etwas teuer als Chip-gleiche Karten anderer Hersteller.
Neu im Grafikkarten-Business ist der bekannte deutsche Soundkarten-Hersteller Terratec, welcher derzeit als erster Hersteller in Europa GeForceFX-Karten ausliefert und uns mit einer Serienversion der "Mystify GeForceFX 5800 Ultra" ausstattete. Die Karte wird - wie anfänglich alle GeForceFX 5800 Karten - unter der Aufsicht von nVidia bei nur einem Board-Hersteller gefertigt, somit gibt es momentan nur Referenzdesigns der GeForceFX 5800 zu kaufen. Terratec liefert ebenfalls noch eine non-Ultra-Version der GeForceFX 5800.
Da an der Hardware für Terratec nichts zu ändern ist, hat man sich offenbar auf den Lieferumfang als Unterscheidungsmerkmal konzentriert. In diesem finden sich diverse Kabeleien, ein DVI/VGA-Adapter, Treiber-CD, kurzes Handbuch sowie die drei Spiele "Gun Metal", "WarCraft III: The Reign of Chaos" und "Tom Clancy´s Splinter Cell", wobei insbesondere letzteres hochaktuell ist und - bei Spiele-Beilagen doch sehr selten - nicht als OEM-Version, sondern in der originalen Retail-Edition inklusive DVD/CD-Box geliefert wird.
Das ganze schlägt sich dann naturgemäß aber auch im Preis nieder - und so setzt Terratec die offiziellen Listenpreise für seine GeForceFX-Karten auch relativ hoch an, unserer Meinung nach zu hoch. Im realen Verkauf relativiert sich dies jedoch wieder sehr stark, wir konnten die Terratec-Karten für deutlich unterhalb der offiziellen Listenpreise erspähen, zumeist nicht teurer als die GeForceFX 5800 /Ultra Karten anderer Hersteller, welche allerdings nicht mit so einem reichlichen Spiele-Lieferumfang wie Terratec aufwarten können.