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Radeon 9500/9700 vs. GeForceFX 5800 /Ultra Review

12. März 2003 / von Leonidas / Seite 13 von 45


   Bildqualität Anti-Aliasing

Auch beim Anti-Aliasing setzen beide Hersteller auf teilweise sehr unterschiedliche Lösungen mit dann auch unterschiedlichen herauskommenden Bildqualitäten. Und auch hier bestand die Aufgabe wieder darin, für die nachfolgenden Benchmarks die am bestmöglichen vergleichbaren Setting der drei Grafikchips zu ermitteln. Zum Einsatz kam dabei der FSAA Tester von Tommti-Systems, mit welchem sich auch feine Unterschiede in den Bildqualitäten unter Anti-Aliasing ermitteln lassen.

Unterschied zwischen ohne AA und 6x AA

In der nachfolgende Tabelle sind (fast) alle möglichen Anti-Aliasing Modi von Radeon 9500/9700, GeForce4 Ti und GeForceFX aufgelistet, inklusive der inoffiziellen Modi der nVidia-Karten. Ausgelassen haben wir allerdings die Quincunx-Modi und den Modi mit gaussischem Filter bei den nVidia-Karten, da beide mit Unschärfefiltern arbeiten, was nicht der Sinn von Anti-Aliasing ist. Ein Klick auf die in der Tabellen aufgeführten Links öffnet dann den jeweiligen Screenshot des FSAA-Testprogramms in einem extra Fenster:


  ATi
Radeon 9500/9700
nVidia
GeForceFX 5800 /Ultra
nVidia
GeForce4 Ti
Treiber-Version Catalyst 03.1 (6292) 42.68 42.01
ohne AA
default

default

default
2x AA
2x Multisampling

2x Multisampling

2x Multisampling
4x AA
4x Multisampling

4xSS Supersampling (nur Direct3D)



4x Multisampling



4xS Super/Multisampling (nur Direct3D)

4x Multisampling



4xS Super/Multisampling (nur Direct3D)
6x AA
6x Multisampling

6x Super/Multisampling (nur Direct3D)



6xS Super/Multisampling (nur Direct3D)

6xS Super/Multisampling (nur Direct3D)
8x AA nicht unterstützt
8x Super/Multisampling (nur Direct3D)



8xS Super/Multisampling (nur Direct3D)

8xS Super/Multisampling (nur Direct3D)


Zu beachten gibt es hier zuerst einmal zwei Dinge: Zum einen beherrscht die GeForce4 Ti - wenn auch langsam - ebenfalls alle neuen Modi der GeForceFX, allerdings teilweise erst in späteren Treiber-Versionen. Da die mit dem für die GeForce4 Ti benutzten 42.01er Treiber fehlenden Modi jedoch allesamt keinen besonders guten Schnitt zwischen Qualität und Leistung bieten, mag diese kleine Schwäche der obigen Tabelle nicht ganz so dramatisch sein. Bildqualitäts-Unterschied zwischen den gleichnamigen Modi der GeForce4 Ti und GeForceFX scheint es sowieso keine zu geben.

Und zum anderen haben wir uns bei der Bezeichnung der Anti-Aliasing Modi die Namensgebungen des aTuners gehalten und nicht an diese des Detonator-Treibers. Hier gibt es zwei wesentliche Unterschiede: Das, was der nVidia-Treiber als "6xS" bezeichnet, nennt der aTuner nur "6x", während er mit "6xS" einen noch höherwertigeren Modus belegt. Gleiches gilt dann auch beim im nVidia-Treiber als "8xS" bezeichneten Modus: Auch hier nennt diesen der aTuner "8x", während die Bezeichnung "8xS" im aTuner für einen noch höherwertigen Modus reserviert ist.

Die Bewertung der 2x Anti-Aliasing Modi zwischen Radeon 9500/9700, GeForceFX und GeForce4 Ti ist einfach: Da alle ein Multisampling-Verfahren mit rotiertem Raster verwenden, muß die Bildqualität zwangsläufig auch mehr oder weniger identisch sein, was die Screenshots dann auch zeigen. Für Benchmarks unter 2x Anti-Aliasing sind diese Modi also fast uneingeschränkt vergleichbar.

Komplizierter wird es bei der Bewertung der 4x Modi, da nVidia hier reichlich Auswahlmöglichkeiten und auch sehr unterschiedliche Bildqualitäten anbietet. Schwieriger wird diese Entscheidung noch dadurch, daß ATi mit seinem 4x Multisampling Modus mit rotiertem Raster hier recht klar vorn liegt, sprich die beste Bidlqualität unter 4x Anti-Aliasing bietet. nVidia´s beste Antwort ist hier der 4xS Super/Multisampling-Modus, welcher der ATi-Lösung nahekommt, sie aber nicht erreicht. Unvorteilhafterweise bietet nVidia die 4xS Lösung aber nur unter Direct3D an. Unter OpenGL müsste es dann der doch etwas schlechtere "normale" 4x Multisampling-Modus mit starrem Raster richten.

Dennoch erscheint diese Regelung "ATi 4x vs. nVidia 4xS (Direct3D) bzw. 4x (OpenGL)" der einzige gangbare Weg für einen Vergleich unter 4x Anti-Aliasing zu sein. Unter OpenGL bietet nVidia derzeit momentan sowie keine höheren Modi - und unter Direct3D die 6x Modi bei nVidia zu bemühen, erscheint uns übertrieben, da diese für ein nur geringes Maß an mehr Qualität deutlich mehr Leistung benötigen, ergo stark uneffektiv sind. Der von uns gewählte Vergleich bei 4x Anti-Aliasing bedeutet jedoch auch, daß hier nicht wirklich gleiche Modi verglichen werden: Unter Direct3D hat ATi einen geringen, unter OpenGL einen mittelgroßen Vorsprung in der Bildqualität unter 4x Anti-Aliasing. Dies gilt es bei den nachfolgenden Benchmarks immer mit im Gedächtnis zu behalten.

Bei den (von uns nicht zu Performance-Vergleichen herangezogenen) 6x Anti-Aliasing Modi führt ATi mit seinem 6x Multisampling noch dramatischer vor den beiden nVidia 6x Modi, welche ihrerseits kaum besser sind als der nVidia 4xS Super/Multisampling-Modus. Erst mit dem höchstmöglichen Modus 8xS kann nVidia zu ATi´s 6x Modus aufschließen, jedoch kosten alle nVidia-Modi oberhalb von 4xS unverhältnismäßig an Leistung und sind somit in den meisten Spielen kaum einsetzbar. Da ATi´s 6x Modus gemäß unserer kurzen exemplarischen Tests mit diesem nicht dramatisch an Leistung kostet, führt ATi das Feld somit unangefochten an, wenn es um die höchstmögliche Anti-Aliasing Qualität zu einem noch vertretbarem Performance-Verlust geht.

Allgemein gilt jedoch, daß oberhalb der 4x Modi die Luft sehr dünn wird für eine noch bessere Anti-Aliasing Qualität. Unserer Meinung nach lohnen sich die 6x und 8x Modi von ATi & nVidia hier kaum, weil der Qualitätsunterschied zumeist viel zu gering ist zu den 4x Modi. Das Gesetz des abnehmenden Ertrages schlägt hier erbarmungslos zu, eine wirklich besser Bildqualität als das 4x Multisampling von ATi bietet wohl nur ein 8x Multisampling und danach erst wieder ein 16x Multisampling, was jedoch von keinem der heutigen Chips beherrscht wird.

Anmerken wollen wir noch, daß ATi hier selbst bei den Fällen mit identischer Anti-Aliasing Lösung zu nVidia, wie beispielsweise beim 2x Anti-Aliasing, immer noch einen kleinen Vorteil hat: Denn ATi´s Anti-Aliasing bei der Radeon 9500/9700 Serie arbeitet im Gegensatz zu allen anderen getesteten Grafikchips gamma-korrektiv. Damit werden auch die zur Berechnung des Anti-Aliasings erzeugten Subpixel noch vor der AA-Berechnung in die Gamma-Korrektur einbezogen - und nicht nur wie bisher, nur die fertigen End-Pixel nach der AA-Berechnung. Genauere Ausführungen zum gamma-korrektiven Anti-Aliasing gibt es im übrigen hier.






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