Radeon X1900 XT vs. GeForce 7950 GT
2. Dezember 2006 / von Madkiller (Benchmarks) & Leonidas (Text) / Seite 10 von 10
Fazit
Einen klaren Favoriten in diesem Test zu finden, ist gemäß der vorstehenden Ausführungen wahrlich nicht schwierig: Die Radeon X1900 XT gewinnt schon allein 9 von 10 Performance-Messungen mal mehr und mal weniger deutlich gegenüber der GeForce 7950 GT. Im genauen verteilte sich die Performance zwischen beiden getesteten Grafikkarten folgendermaßen:
Performance-Differenz Radeon X1900 XT zu GeForce 7950 GT | 1280x1024 4xAA, 16xAF, TAA/AAA |
1600x1200 4xAA, 16xAF, TAA/AAA |
GTR 2 | +15,5% | +11% |
Half Life 2: Episode I | +7,5% | +9% |
Prey | +15% | +19% |
The Elder Scrolls IV: Oblivion | +68% | +28% |
Titan Quest | -10,5% | +1% |
Durchschnitt | +19% | +14% |
Mit also im Schnitt 16 Prozent Performance liegt die Radeon X1900 XT vor der GeForce 7950 GT - ein durchaus beachtenswertes Ergebnis für eine mittlerweile fast ein Jahr alte Grafikkarte gegenüber einer erst in diesem Herbst vorgestellten und damit mehr oder weniger neuen Grafikkarte des original einmal gleichen Preisbereichs. Hinzu kommen seitens der ATI-Lösung noch Vorteile bei der Bildqualität: Sowohl beim vorhandenen (fast) winkel-unabhängigen Area-AF, dem effizienteren Anti-Aliasing Modus oberhalb von 4xAA und der Möglichkeit, Anti-Aliasing auch unter HDR-Rendering nutzen zu können. In der Summe spricht also alles für die ATI-Karte, muß sich die nVidia-Karte in diesem Vergleich also doch überraschend klar geschlagen geben.
Und dennoch ist es schwer, die Radeon X1900 XT dann tatsächlich zum Testsieger zu erklären. Denn wie in der Einleitung schon ausgeführt, ist diese Karte Auslaufware, was sich derzeit eben auch schon auf die Preissituation niederschlägt: Wo vor wenigen Monaten eine Radeon X1900 XT mit 512 MB Grafikkartenspeicher noch für knapp unter 300 Euro erhältlich war, ist diese Karte derzeit kaum für unter 340 Euro zu finden. Dabei entspricht der aktuelle Preisunterschied zur GeForce 7950 GT 512MB, welche für ca. 270 Euro angeboten wird, durchaus dem Unterschied bei Performance und Bildqualität - nur daß die Radeon X1900 XT dann natürlich nicht mehr mit dem besseren Preis/Leistungsverhältnis werben kann.
im Klartext: Aufgrund des mittlerweile erheblichen Preisunterschieds bei den 512-MB-Versionen benötigt die Radeon X1900 XT ihre Mehrleistung bei Performance und Bildqualität, um ihren höheren Preis rechtfertigen zu können. Zu der aktuellen Preissituation sind also beide Lösungen gangbar - die Radeon X1900 XT 512MB, wenn man mehr als 300 Euro ausgeben kann/will, und die GeForce 7950 GT 512MB, wenn es unterhalb dieser Preisgrenze liegen soll. Wäre die Radeon X1900 XT in ihrer 512-MB-Version noch zu Preisen von um die 300 Euro erhältlich, wäre sie klar vorzuziehen, so aber gibt es im 512-MB-Land zwei Sieger, auch wenn die Radeon X1900 XT 512MB in allen Disziplinen außer dem Preis vorn liegt.
Bei den 256-MB-Versionen (unsere Ergebnisse wurden natürlich mit den 512-MB-Editionen aufgenommen, sollten sich jedoch relativ gesehen auch auf die 256-MB-Editionen übertragen lassen) verläuft die Preissituation dagegen (noch?) nicht zuungunsten der Radeon X1900 XT: Beide getesteten Karten kosten mit 260 Euro (Radeon X1900 XT) bzw. 250 Euro (GeForce 7950 GT) in etwa genausoviel, will man sie als 256-MB-Version erwerben. Eigentlich sollte man der Radeon X1900 XT angesichts der vorstehenden Erkenntnisse zu Performance und Bildqualität hier also problemlos den Siegerpokal überreichen können.
Doch die Radeon X1900 XT 256MB bekommt hier unerwartet Konkurrenz aus dem eigenen Haus: Die neue Radeon X1950 XT. Da diese Karte gegenüber der Radeon X1900 XT 256MB nur Vorteile (ein höherer Speichertakt) bietet und mit derzeit 240 Euro sogar etwas günstiger angeboten wird als die Radeon X1900 XT 256MB, sollte die Radeon X1950 XT den Zweikampf zur GeForce 7950 GT sogar noch etwas positiver für ATI gestalten können. Und somit ist bei den 256-MB-Editionen der Sieger eine Karte, welche wir hier und heute gar nicht mitgestestet haben: Die Radeon X1950 XT ;).
Zur Frage des Transparenz Anti-Aliasings:
Jenes Features überraschte uns in dem Sinne, als daß die Aktivierung auf der GeForce 7950 GT einen unerwartet geringen Performanceverlust nach sich zog - im Schnitt unserer heutigen Tests nur 13 Prozent (daß TAA im Bild auch immer aktiv war, wurde hierbei extra nachgeprüft). Dies ist vor allem gegenüber der Radeon X1900 XT wenig, welche für ihr vergleichbares Feature Adaptive Anti-Aliasing im Schnitt satte 32 Prozent benötigte. Dies sagt zwar aus, daß die entsprechende Lösung von nVidia deutlich effektiver arbeitet als jene von ATI, bedeutet im Umkehrschluß aber auch, daß bei einem Performance-Vergleich ohne der Aktivierung von Transparenz Anti-Aliasing die Radeon X1900 XT noch viel deutlicher vor der GeForce 7950 GT liegt.
Zur Frage der CPU-Limitierung bzw. der richtigen CPU für die beiden Testkandidaten:
Die einzelnen Benchmark-Kapitel enthalten ja schon viel Material, um erkennen zu können, welche Prozessoren unter welchem Spiel mit den beiden Testkandidaten harmonieren. Dabei wurde ziemlich deutlich, daß es in erster Linie vom Spiel, den Settings und der jeweiligen Szene ankommt, welche CPU zu welcher Grafikkarte passt. Während bei drei Spielen selbst ein Athlon 64 X2 3800+ für ein flüssiges Spielen absolut ausreichend ist, kommt selbst der Core 2 Duo E6400 bei GTR 2 und The Elder Scrolls IV: Oblivion bei gewissen Szenen derart an sein Limit, daß dort nicht einmal mehr 25 fps erreicht werden konnten.
Demzufolge ist leider nicht so einfach eine Aussage darüber aufzustellen, welche Prozessoren nun zu den beiden getesteten Grafikkarten passen: Gewöhnlich tun es auch die kleineren Modelle der Prozessoren-Serien Core 2 Duo und Athlon 64 X2 - in anderen Fällen hingegen hätte man gern gleich wieder die doppelte CPU-Power. Es kommt hier wohl deutlich darauf an, welche Spieler der Hardware-Käufer letztlich spielt und bei welchen davon man einen konkreten Nachrüstbedarf bei der CPU-Performance empfindet.
Links zu weiteren Artikeln
Wie üblich geben wir an dieser Stelle noch einen Querschnitt neuerer Tests anderer Webseiten zum besten, um das Thema vertiefen oder aber sich weitere Meinungen einholen zu können: