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Radeon X1900 XT vs. GeForce 7950 GT

2. Dezember 2006 / von Madkiller (Benchmarks) & Leonidas (Text) / Seite 1 von 10


   Einleitung

Als nVidia am 6. September die GeForce 7950 GT vorstellte, füllte man damit nicht nur die bis zu diesem Zeitpunkt bestehende Angebotslücke zwischen GeForce 7900 GT und GeForce 7900 GTX, sondern bereitete das eigene Produktportfolio auch schon auf den Start des G80-Chips vor. Mit diesem Chip laufen bekanntermaßen die bisherigen HighEnd-Lösungen von nVidia aus und nur noch die GeForce 7950 GT verbleibt als letzte HighEnd-Lösung auf Basis der GeForce7-Technologie im nVidia-Portfolio - um ein Angebot für jenen Preisbereich zu haben, welchen die GeForce8-Karten (noch) nicht abdecken.

Gleichzeitig stellte man mit der GeForce 7950 GT aber auch einem lange Zeit als Geheimtip gehandelten ATI-Angebot endlich eine vergleichbare Lösung gegenüber: Die Radeon X1900 XT hatte seit ihrem Start am 24. Januar faktisch nie einen direkten nVidia-Gegenspieler, obwohl sie doch von den HighEnd-Karten des Jahres 2006 immer mit das beste Preis/Leistungsverhältnis innehatte. An dieser Stelle zog nVidia nun nach, womit der Vergleich des heutigen Tages eben diesen beiden Grafikkarten gewidmet ist: Radeon X1900 XT gegen GeForce 7950 GT, jeweils auf gleich 512 MB Grafikkartenspeicher.

Vorab sei an dieser Stelle den Firmen Intel, nVidia und Sapphire für die unkomplizierte Stellung von Testsamples für unsere neuen Teststationen gedankt, womit auch dieser Artikel ermöglicht wurde.

                  


   Die Testkandidaten

Allgemein gesehen stellen Radeon X1900 XT und GeForce 7950 GT die jeweils besten Lösungen im Preisbereich von um die 300 Euro dar, noch bevor es preislich in das Segment der "echten" HighEnd-Karten geht, wo sich nunmehr wie schon erwähnt GeForce 8800 GTS und GTX breitgemacht haben. Käufe von noch leistungsfähigeren, aber dann natürlich teureren DirectX9-Karten als Radeon X1900 XT und GeForce 7950 GT lohnen sich inzwischen faktisch nicht mehr, weil schon für wenig mehr als 400 Euro die GeForce 8800 GTS verfügbar ist, welche mindestens die gleiche Performance wie die schnellsten HighEnd-Karten der DirectX9-Generation aufweist und zudem in jedem Fall ihre verbesserte Technologie vorweisen kann.

Einschränkenderweise muß jedoch gesagt werden, daß die Radeon X1900 XT inzwischen ebenfalls kurz vor dem Auslaufen steht, auch wenn dies seitens ATI bislang nicht direkt verkündet wurde. Doch während wir seinerzeit zum Zeitpunkt der ersten Benchmarks zwischen Radeon X1900 XT und GeForce 7950 GT die ATI-Karte mit einem Straßenpreis von 290 Euro für die 512-MB-Version ermittelten, kamen wir heute dagegen auf (lieferbare!) Straßenpreise von 340 Euro für diese Karte, bei zudem nur einer recht geringen Anzahl an Händlerangeboten. Hier bahnt sich offensichtlich ein baldiges Auslaufen dieser Karte an - wohl zugunsten der Radeon X1950 XT, welche wie zuletzt berichtet inzwischen breit verfügbar geworden ist.

Jene Radeon X1950 XT unterscheidet sich von der Radeon X1900 XT nun nicht wesentlich: Anstatt eines Speichertaktes von 725 MHz gibt es bei der neueren Karte gleich 900 MHz. Allerdings gibt es die Radeon X1950 XT strikt nur als 256-MB-Variante, womit ATI hier eine klarere Trennung zur Radeon X1950 XTX vornimmt als noch bei Radeon X1900 XT und XTX. Sicherlich wäre es aus Neuheitserwägungen heraus besser gewesen, diesen Test gleich mit der Radeon X1950 XT zu bestreiten, allerdings stellt die hier versammelte Test-Hardware auch den Grundstock für weitere Tests bis tief ins nächste Jahr dar, womit uns die 512-MB-Editionen der Karten von ATI und nVidia aus Gründen der höheren Zukunftssicherheit dann doch lieber waren. Und bei diesen 512-MB-Versionen bleibt die Radeon X1900 XT 512MB der natürliche Gegenspieler der GeForce 7950 GT 512MB - weil es wie gesagt keine 512-MB-Edition der Radeon X1950 XT gibt.

Nachfolgend noch kurz eine Übersicht der beiden getesteten Grafikkarten, welche zudem noch die wie erwähnt nicht mitgetestete Radeon X1950 XT enthält:


 

Radeon X1900 XT

Radeon X1950 XT

GeForce 7950 GT

Chip-Basis ATI R580, 384 Millionen Transistoren in 90nm bei TSMC ATI R580+, 384 Millionen Transistoren in 90nm bei TSMC nVidia G71, 278 Millionen Transistoren in 90nm bei TSMC
Technologie-Klasse DirectX 9.0c, Shader Model 3.0 DirectX 9.0c, Shader Model 3.0
Rendering-Pipelines vier Quad-Pipelines (insgesamt 16 Rendering-Pipelines) sechs Quad-Pipelines (insgesamt 24 Rendering-Pipelines)
Shader-Einheiten je Pipeline drei Pixelshader-Einheiten (insgesamt 48 Pixelshader-Einheiten), dazu 8 Vertexshader-Einheiten je Pipeline eine Pixelshader-Einheit (insgesamt 24 Pixelshader-Einheiten), dazu 8 Vertexshader-Einheiten
Raster Operation Units (ROPs) 16 16
Speicherinterface 256 Bit DDR (8x32) 256 Bit DDR (4x64)
Speicherbestückung gewöhnlich 512 MB GDDR3, seltener auch 256 MB GDDR3 nur 256 MB GDDR3 gewöhnlich 512 MB GDDR3, seltener auch 256 MB GDDR3
allgemeiner Chiptakt 625 MHz 625 MHz 550 MHz
Speichertakt 725 MHz 900 MHz 700 MHz
Bauform PCI Express, SingleSlot, HDCP nur bei einigen extra Modellen PCI Express, SingleSlot, vollständig HDCP-kompatibel PCI Express, SingleSlot, vollständig HDCP-kompatibel
aktueller Straßenpreis 256 MB: ca. 260 Euro
512 MB: ca. 340 Euro
256 MB: ca. 240 Euro 256 MB: ca. 250 Euro
512 MB: ca. 270 Euro
aktuell angebotene Modelle Asus EAX1900XT/HTVDP (nur 256 MB Speicher)
Asus Extreme AX1900XT/2DHTV
Club-3D Radeon X1900XT
Connect3D Radeon X1900 XT
Gigabyte GV RX19T512VB-RH
MSI RX1900XT-VT2D256E (nur 256 MB Speicher)
MSI RX1900XT-VT2D512E
Sapphire Radeon X1900 XT 256MB (nur 256 MB Speicher)
Asus EAX1950XT/HTVDP
Club-3D Radeon X1950 XT
Connect3D Radeon X1950 XT
GeCube Radeon X1950 XT
HIS Radeon X1950 XT
HIS Radeon X1950 XT IceQ3 Turbo
MSI RX1950XT-VT2D256E-HD
PowerColor Radeon X1950 XT
Sapphire Radeon X1950 XT 256MB
Asus EN7950GT/HTDP
Club-3D 7950GT 256MB (nur 256 MB Speicher)
Club-3D 7950GT
eVGA e-GeForce 7950 GT
eVGA e-GeForce 7950 GT KO (höhere Taktraten: 560/725 MHz)
eVGA e-GeForce 7950 GT KO Superclocked (höhere Taktraten: 610/725 MHz)
Gainward Bliss 7950GT PCX TV DD
Gainward Bliss 7950GT PCX TV Dual DVI Golden Sample 2565MB (nur 256 MB Speicher, höhere Taktraten: 580/750 MHz)
Gainward Bliss 7950GT PCX TV Dual DVI Golden Sample (höhere Taktraten: 580/750 MHz)
Leadtek WinFast PX7950 GT TDH 256MB (nur 256 MB Speicher)
Leadtek WinFast PX7950 GT TDH
MSI NX7950GT-VT2D512EZ-HD
Palit GeForce 7950GT
XFX GeForce 7950 GT
XFX GeForce 7950 GT ExTreme (höhere Taktraten: 570/730 MHz)


Wie schon im G80-Artikel angeklungen, sollte man sich an der reinen Anzahl an Shader-Einheiten, Rendering-Pipelines sowie auch den Taktfrequenzen allerdings nicht orientieren, wenn es um das Thema der Performance geht. Diese Elemente haben Einfluß auf die letztendlich entstehende Performance - aber es gibt da eben auch noch den Einfluß anderer Elemente, welche nicht so einfach mittels griffiger Zahlen beschreibbar sind. Gerade bei unterschiedlichen Ansätzen verschiedener Grafikchip-Entwickler muß ein "Mehr" an irgendwelchen Einheiten nicht in einem "Mehr" an Performance resultieren - schließlich sind die jeweiligen Einheiten meist völlig unterschiedlich aufgebaut und bringen somit sowohl eine unterschiedliche Grundleistung als auch differierende Leistungen unter diversen Spezial-Disziplinen (wie Anti-Aliasing, etc).

Die obige Aufstellung dient somit (in ihrem Technik-Part) eigentlich zwei anderen Zwecken: Erstens einmal, um die Unterschiede zu den anderen angebotenen Lösungen des jeweiligen Grafikchip-Entwicklers erkennen zu können: Mit den technischen Daten der jeweiligen anderen Karte bewaffnet ist es ersichtlich, was beispielsweise eine GeForce 7900 GS von einer GeForce 7950 GT unterscheidet oder eine Radeon X1900 GT von einer Radeon X1900 XT. Und zweitens, um die unterschiedlichen Ansätze der Grafikchip-Entwickler aufzeigen zu können: Denn bis zur GeForce7-Serie arbeitet nVidia mit einer Pixelshader-Einheit pro Rendering-Pipeline - selbst wenn diese relativ mächtig ist und man durchaus darüber diskutieren kann, ob dies nicht eigentlich zwei verschieden Einheiten (pro Pipeline) sind.

Klar ist dagegen dennoch der Unterschied zum ATI-Ansatz bei der Radeon X1900 Serie, wo man zwar weniger Rendering-Pipelines "legte" als nVidia, diese dafür jedoch mit jeweils gleich drei Pixelshader-Einheiten pro Rendering-Pipeline überaus großzügig mit diesen Rechenwerken ausstattete. Generell kann man wohl davon ausgehen, daß dieser Ansatz seitens ATI der zukunftsfreundlichere ist, da in zukünftigen Spielen stark mit einer weiteren Zunahme der Last für die Shader-Einheiten gerechnet wird. Das ändert natürlich nichts daran, daß sich auch die ATI-Hardware auf aktuellen Spielen sowie jetzt und hier beweisen muß.






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