News-Archiv 4. - 10. September 2006 (36. Kalenderwoche)
9./10. September 8. September 7. September 6. September 5. September 4. September
News des 9./10. September 2006 |
Als ziemliche Ausnahme unter den bisherigen Testberichten zur GeForce 7900 GS bietet der entsprechende Artikel des Tech Reports auch durchgehende Benchmarks dieser Karte unter SLI an. Dabei kann man erfahren, daß sich die GeForce 7900 GS unter SLI zwar weiterhin geringfügig hinter der GeForce 7900 GT unter SLI sowie einer (einzelnen) GeForce 7950 GX2 einordnen muß, daß aber auch hier die Unterschiede erstaunlich gering sind und kaum zum angesetzten Preispunkt passen: So ist ein Paar von GeForce 7900 GS Karten für sicherlich knapp unter 400 Euro zu erstehen, während die GeForce 7950 GX2 derzeit noch für um die 500 Euro angeboten wird. Dem preislichen Unterschied von mindestens 20 Prozent steht aber derzeit nur ein Leistungsunterschied von runden 5 bis 10 Prozent gegenüber ...
... Noch härter trifft es dagegen die GeForce 7900 GTX, welche preismäßig derzeit mit runden 380 Euro nur äußerst knapp unter dem Preispunkt zweier GeForce 7900 GS rangiert: Diese Karte wird von zwei GeForce 7900 GS recht problemlos überrundet - und in diesem Punkt schlägt sich nVidia faktisch selber. Die GeForce 7900 GTX wird in dieser Situation entweder kurzfristig vom Markt verschwinden (derzeit die eher unwahrscheinliche Option) - oder ebenso kurzfristig um einiges im Preis absinken müssen, um nicht erheblich an Attraktivität einzubüßen. Damit wertet sich die GeForce 7900 GS nochmals auf - als wirklich interessante Grafikkarte nahe des HighEnd-Segments mit bezahlbarem Preispunkt. Trotzdem wird natürlich abzuwarten sein, was ATI hier in Form der Radeon X1950 Pro im Oktober entgegenstellen kann, schließlich liesst sich diese Karte von den technischen Daten her ähnlich attraktiv.
Der tecChannel hat sich in einem Artikel die Neuerungen von Windows Vista angesehen, wobei hier durchaus nicht nur das Marketingmaterial durchgekaut, sondern eine eigene Betrachtung samt auch gewisser Kritik entstanden ist. Nach der Lektüre dieser und ähnlich gelagerter Artikel kann durchaus gesagt werden, daß Windows Vista für den normalen Home-User durchaus einige interessante Punkte mitbringt, die großen Neuerungen und vor allem aber auch ein zwingender Grund weiterhin fehlen: Standen Windows 95/98 noch für die Ablösung des altherkömmlichen DOS und Windows 2000/XP dann für die konsequente Loslösung von altem 16bittigem Balast, gibt es bei Windows Vista keine vergleichbare Änderung "unter der Haube" ...
... Möglichweise kann man natürlich Direct3D10 als die entscheidende Änderung von Windows Vista sehen - was Microsoft aber sicherlich niemals zugeben wird, schließlich könnte ein solches Eingeständnis die Augen der Wettbewerbshüter auf die 3D-API und den Umstand, wie Microsoft sie zur Sicherung seines Betriebssystem-Monopols einsetzt, lenken. Zudem eignet sich Direct3D10 sicherlich noch nicht als Verkaufsargument für das Jahr 2007, weil in diesem Zeitrahmen einfach noch zu wenig entsprechende Software erscheinen dürfte - die Vorteile von Windows 95/98 bzw. 2000/XP konnte man dagegen vom Start weg nutzen. Insofern wird man sehen müssen, mit welchen Argumenten Microsoft Windows Vista bewerben wird ...
... Zumindestes hat man gegenüber den bisherigen Windows-Versionen den sicherlich nicht zu unterschätzenden Vorteil, daß ziemlich viel Zeit zwischen Windows Vista und seinem Vorgänger Windows XP liegt: Die Zeit ist also durchaus reif für ein neues Betriebssystem. Ein zweiter erheblicher Vorteil ist, daß Windows Vista zumindestens anfänglich erheblich sicherer als Windows XP sein dürfte: Dies hängt damit zusammen, daß sich Virenschreiber, Phisher und Hacker erst einmal auf Windows Vista einstellen müssen und zum anderen unterhalb einer gewissen Userzahl das neue Betriebssystem für professionell arbeitende Netz-Störenfriede sowieso uninteressant ist - ganz im Gegensatz zu Windows XP, welches zum einen selbst mittelfristig noch die größere Userzahl stellen dürfte und zum anderen trotz inzwischen unzähliger Sicherheitspatches letztlich nicht mehr wirklich sicher zu bekommen sein wird ...
... Was aber auch auf den Hauptkritikpunkt an Windows Vista hindeutet: Jenem Betriebssystem dürfte langfristig das gleiche Schicksal wie Windows XP blühen, da Microsoft einfach deutlich zu wenig für die Sicherheit des Betriebssystems getan hat. Die meisten der teils übermäßig promoteten Sicherheitsverbesserungen kratzen zudem nur an der Oberfläche, sind zumeist nur dazu geeignet, unerfahrene Nutzer vor sich selbst zu schützen. Es fehlt ganz klar an einschneidenden Veränderungen zugunsten der Sicherheit, welche dann teilweise eben auch einmal mit dem Verlust von Komfort verbunden sein können. Letzteres passt aber nicht in das generelle Konzept von Microsoft, wo - vulgär - das "Klickibunti" weiterhin vor echter Sicherheit geht. Ironisches am Rande: Der vorbesprochene Artikel zu den Neuerungen von Windows Vista ist 17 Seiten lang - ein weiterer Artikel der gleichen Webseite, welche sich um die Entschlackung der Vista-Dienste kümmert, hat dagegen schon seine 22 Seiten ;).
News des 8. September 2006 |
Mit dem vorgestern besprochenen Launch der GeForce 7900 GS sowie der Ankündigung der GeForce 7950 GT scheint gleichwohl das Schicksal der GeForce 7900 GT besiegelt zu sein. Da diese Karte kaum schneller als die GeForce 7900 GS ist, gleichzeitig aber in ihrer 512-MB-Version neuen Druck von oben durch die GeForce 7950 GT bekommt, scheint jene Karte nunmehr einen doch zu geringen Raum zum atmen haben und dürfte mittelfristig aus dem Programm fallen. Allenfalls die teilweise heftig übertakteten Versionen der GeForce 7900 GT dürften diese Karte noch für einen gewissen Zeitraum am Leben erhalten, wobei man hier durchaus die Augen nach diesbezüglichen Schnäppchenangeboten offen halten sollte, welche oftmals im Zuge von Abverkaufsaktionen kurzfristig am Markt verfügbar sind.
Golem berichten über ein sehr streibares Urteil, wonach Betreiber von ungesicherten WLAN-Netzen für eventuelle Rechtsverstösse ihrer Nutzer mithaften. Dies mag im Sinne dessen, daß viel zu viele private WLAN-Netze aufgrund reiner Unkenntnis der technischen Möglichkeiten nicht per Passwort geschützt oder/und verschlüsselt werden, zwar noch als sinnvoll erscheinen - andererseits darf aber durchaus auch die Frage gestellt werden, ob die Richter bei ihrer Urteilsfindung daran gedacht haben, was für Folgen ihr Richterspruch letztlich haben dürfte: Zuerst einmal würden sämtliche freien WLAN-Netze in Deutschland vor dem Aus stehen - und dies betrifft dann nicht nur aus Unachtsamkeit nicht abgesicherte Netze, sondern auch bewußt als "frei" angelegte Netze ...
... Allerdings läßt sich der Richterspruch auch auf nicht freie WLAN-Netze umlegen, denn letztlich erging das Urteil in erster Linie deswegen, weil es im konkreten Fall keine Rückverfolgungsmöglichkeit für die (angeblichen und tatsächlichen) Missetaten einzelner Nutzer gab. Diese Rückverfolgungsmöglichkeit gibt es allerdings bei einigen Arten von selbst nach allen Regeln der Kunst abgesicherten WLAN-Netzen genauso wenig: Gerade wenn jemand ein kleines privates WLAN-Netz aufbaut, arbeiten alle Nutzer aus Sicht des Internets unter derselben IP-Adresse. Wenn der Nutzerkreis dieses WLAN-Netzes dann aber trotzdem noch halbwegs groß ist, besteht auch in diesem Fall keine Möglichkeit, aus einer IP-Adresse eine einzelne natürliche Person zu ermitteln. Es darf die Frage in den Raum gestellt werden, ob unsere Obrigkeit dann auch in diesem Fall den WLAN-Betreiber als Mitstörer ansieht, obwohl dieser sein Netz ja abgesichert hat - oder ob man dann den in Deutschland typischen Weg geht und am besten gleich alle Nutzer dieses WLAN-Netzes mit Hausdurchsuchungen "beehrt".
Laut dem Heise Newsticker hat sich mit den Zahlen vom letzten Jahr eine erhebliche Verschiebung bezüglich der Berechnung zur Reichweite des IPv4-Adressraumes ergeben: Konnte man letztes Jahr noch annehmen, daß IPv4-Adressen bis 2022 reichen würden, deutet die neue Berechnung nun schon auf 2011 hin. Einschränkenderweise muß hier allerdings dazugesagt werden, daß sich der IPv4-Adressraum in erster Linie deswegen erschöpft, weil in den Anfangszeiten des Internets unerhört große IPv4-Kontingente an einzelne US-Institutionen wie Universitäten etc. und an die USA wie Europa allgemein gegangen sind. Das Knappheitsproblem ergibt sich somit in erster Linie, weil gerade Asien viel zu geringe Reserven zugeteilt worden und sich diese aufgrund des Aufschwungs von China und anderer asiatischer Staaten deutlich schneller zu Ende neigen als die IPv4-Reserven von Europa und Nordamerika. In letzteren liegt aber durchaus auch eine Möglichkeit zur Verzögerung des Problems: Durch Freigabe von riesigen ungenutzten Adressräumen seitens Europa und Nordamerika zugunsten von Asien könnte IPv4 deutlich länger überleben, ehe sich dann eines Tages naturgemäß IPv6 durchsetzen wird.
Shortcuts: Laut der Overclockers Workbench stand kurzfristig in der nVidia-Pressemitteilung zur GeForce 7900 GS und GeForce 7950 GT der bisher ausschließlich ATI-Boards fertigende Grafikkartenhersteller Sapphire unter den nVidia-Boardpartnern. Inzwischen ist diese Textpassage von den nVidia-Seiten wieder verschwunden - ob es sich um einen Schreibfehler oder eine zu frühe Ankündigung einer kleinen Sensation handelt, wird noch zu klären sein. Wie der Heise Newsticker berichtet, untersucht der Europäische Gerichtshof das bundesdeutsche Jugendschutzsystem unter dem Gesichtspunkt des Gebots des freien Warenverkehrs in der EU. Und letztlich berichten die X-bit Labs noch von einem Projekt des Notebook-Herstellers L Computers, welcher Quad-SLI in ein Notebook bringen will. Die X-bit Labs merken allerdings an, daß der Hersteller eine gewisse Historie bezüglich Vaporware-Ankündigungen hat ;).
News des 7. September 2006 |
Wie ATI in einer Pressemitteilung erklärt, haben die Wettbewerbshüter in Deutschland, Kanada und den USA grünes Licht zum AMD/ATI-Deal gegeben, welcher nun bis zum Endes des Jahres in die Praxis übertragen werden wird. Danach wird ATI als eigenständige Firma aufhören zu existieren und eine Division von AMD werden. Interessant wird sein, wie zukünftig die Chipsatz-Sparte von ATI positioniert wird: Obwohl von ATI kommend, ist sie natürlich dem Prozessoren-Geschäft von AMD näher als dem Grafikchip-Geschäft von ATI. Möglicherweise geht die Chipsatz-Sparte von ATI auch direkt in die Prozessoren-Sparte von AMD ein - daß die ATI-Chipsätze künftig ein AMD-Logo tragen werden, wird ja schon spekuliert. Beim Grafikchip-Business bleibt aber in der Tat alles beim alten: Sowohl der Brandname "ATI" als auch der Markenname "Radeon" werden seitens AMD/ATI weiter genutzt werden.
Als wäre es mit den gestern besprochenen GeForce 7900 GS und GeForce 7950 GT nicht schon genug, scheint nVidia mit der GeForce 7900 GTO laut Hard Tecs 4U eine weitere HighEnd-Grafikkarte auf Basis des G71-Chips an den Start bringen zu wollen. Wie schon die GeForce 7950 GT soll es sich bei dieser um eine der GeForce 7900 GTX prinzipiell ähnelnde, nur im Takt unterscheidende Lösung handeln: Die GeForce 7950 GT kommt mit 550/700 MHz daher und die GeForce 7900 GTX mit 650/800 MHz - die GeForce 7900 GTO soll sich mit 650/660 MHz in etwa in der Mitte dessen positionieren. Dabei soll der Preis in etwa ähnlich zur GeForce 7950 GT liegen, zumindestens wenn man einer ersten Listung eines englischen Onlinehändlers geht ...
... Sollte diese Karte in der Tat in dieser Form erscheinen, darf allerdings durchaus gefragt werden, was nVidia dazu treibt, innerhalb kürzerer Zeit gleich zwei G71-Varianten zwischen GeForce 7900 GT und GeForce 7900 GTX zu schieben: Erstens würde eine neue Variante vollkommen ausreichen und zweitens erscheint die GeForce 7900 GTO - zum gleichen Preis - als sicherlich potenter als die GeForce 7950 GT: Mit 100 MHz Chiptakt kann man den Nachteil von 40 MHz beim Speichertakt sicherlich vermerzen. Es bliebe natürlich noch abzuwarten, ob die GeForce 7900 GTO wirklich zum Preis von 300 Euro in den Handel geht bzw. ob deren offizielle Spezifikationen wirklich wie vorgenannt lauten.
Wie The Inquirer vermelden, hält ATI weiterhin offiziell am RD600 Mainboard-Chipsatz für Intel-Prozessoren fest, welcher nunmehr für den Oktober angesetzt wird. Schön wäre es natürlich, diesen Chipsatz mit gleich drei PCI Express x16 Steckplätzen wirklich im Markt zu sehen - schon allein, weil nur nVidia als Intel-Konkurrenz irgendwie doch zu mager erscheint. Allerdings gilt auch zu bedenken, daß jener Chipsatz noch kurz vor dem AMD/ATI-Deal ganz regulär für die (seinerzeit) kommenden Wochen zur Auslieferung an die Mainboard-Hersteller stand, nach dem AMD/ATI-Deal aber dann ziemlich umgehend von der Lieferliste entschwand - und den Mainboard-Herstellern dafür dann teilweise die AMD-Variation dieses Chipsatzes angeboten wurde ;). Inzwischen kostet die RD600-Verschiebung sowie die allgemeine Verunsicherung des Marktes, inwiefern ATI noch wirklich hinter seinen eigenen Chipsätzen für Intel-Prozessoren steht, das Unternehmen sogar schon Marktanteile und Umsatz, wie Golem ergänzenderweise ausführen.
Der Heise Newsticker berichtet über den nunmehr praktischen Start von Intels vPro Plattform für Business-PCs. Wie schon bekannt, bedient sich diese einiger vom gewöhnlichen Desktop-Computer abweichende Technologien: So laufen auf einem vPro-System generell ein Nutzer- und ein Admin-System, realisiert durch Prozessoren mit Virtualisierungs-Technologie sowie entsprechender Mainboard-Chipsätze. Das Admin-System ist dabei so ausgelegt, daß es jederzeit ins Nutzer-System eingreifen kann, selber wird es allerdings vom Nutzer-System vollständig abgeschottet. Zur Realisierung dieser Abschottung sollte eigentlich die schon seit den ersten Prescott-Tagen an Intel-Board befindliche LaGrande-Technologie zum Einsatz kommen, was gemäß dem Heise Newsticker aber nun noch nicht der Fall ist: Die ersten vPro-Systeme werden noch ein extra Trusted Platform Module (TPM) auf dem Mainboard benötigen, LaGrande wird diese Funktionalität wohl erst bei der nächsten Chipsatzgeneration von Intel übernehmen können.
News des 6. September 2006 |
Mit der offiziellen Vorstellung von GeForce 7900 GS und GeForce 7950 GT baut nVidia sein Portfolio an 3D-Beschleunigern für den oberen Mainstream- bis HighEnd-Markt weiter aus, wobei allerdings nur erstgenannte Karte wirklich am Mittwoch gelauncht wurde, die GeForce 7950 GT dagegen erst am 14. September in den Markt geschickt wird. An den Daten beider neuen Grafikkarten hat sich zur bisherigen Berichterstattung nichts geändert: Die GeForce 7900 GS ist G71-basierend, kommt allerdings mit einer deaktivierten Quad-Pipeline sowie einem deaktivierten Vertex Shader daher. Zu einem Preispunkt von 199 Dollar soll hierbei der obere Mainstream-Markt angegriffen werden, in welchem sich ATI-seitig bisher die Radeon X1800 GTO und Radeon X1900 GT tummeln, zukünftig verstärkt durch die RV570-basierende Radeon X1950 Pro ...
... Zu beachten bei der GeForce 7900 GS wäre allerdings, daß nVidia hier den Grafikkartenherstellern einige Freiheiten bei den Taktraten und der Speicherausstattung gibt: Eigentlich als 256-MB-Karte mit 450/660 MHz gedacht, dürfen die Grafikkartenhersteller bei dieser Karte auch gern mehr Speicher oder/und mehr Speichertakt ansetzen. Insofern könnte es hier ähnlich wie schon bei der GeForce 7900 GT mit der Zeit reichlich Modelle mit abweichenden Spezifikationen geben. Unter den Nominaltaktraten schlägt sich die GeForce 7900 GS jedoch schon überraschend gut: Der Unterschied zur GeForce 7900 GT mit vollen 24 Rendering-Pipelines wird von den meisten Artikeln (Liste) als ziemlich gering angesehen, im Rahmen von (im Schnitt) 6 bis 9 Prozent. Etwas höher getaktete GeForce 7900 GS Modelle haben also problemlos das Potential, der Standardausführung der GeForce 7900 GT den Rang abzulaufen ...
... Dies erstaunt etwas, fehlen der GeForce 7900 GS doch 12,5 Prozent der Geometrieberechnungs- und 16,7 Prozent der Pixelberechnungs-Leistung. Allerdings ist das Speicherinterface und auch der Speichertakt vollkommen gleich geblieben - und dies dürfte dann diesen Unterschied in der Rohleistung wieder etwas aufgefangen haben. Davon abgesehen schlägt sich die GeForce 7900 GS auch gegenüber der aktuellen ATI-Konkurrenz anständig: Die (preislich allerdings etwas günstiger liegende) Radeon X1800 GTO wird gleich um runde 25 Prozent vernascht, während man der Radeon X1900 GT nur wenige Prozentpunkte abnehmen kann, aber eben zumeist noch vor dieser liegt. Dies ist natürlich noch keine vollständige Aussage zur Performance der GeForce 7900 GS, da diese sich in erster Linie der Radeon X1950 Pro stellen wird müssen, welche im nächsten Monat in den Markt kommen sollen ...
... Auch ist zu bedenken, daß von oben her Radeon X1800 XT und vor allem Radeon X1900 XT drücken, welche gleich deutlich mehr Leistung für einen Preispunkt von derzeit nur noch geringfügig überhalb von 200 Euro (für die jeweiligen 256-MB-Modelle) bieten. Deren klare Überlegenheit bei der Performance relativieren die guten Ergebnisse der GeForce 7900 GS wieder etwas - und um wirklich attraktiv zu sein, muß sich die neue nVidia-Karte unserer Meinung nach preislich klar von diesen Karten absetzen, sprich zu einem Preispunkt von eher unter 180 Euro in den Markt kommen. Mal schauen, ob dies realisierbar wird, die ersten Straßenpreise deuten allerdings durchaus schon in diese Richtung ...
... Davon abgesehen veröffentlichte nVidia noch die nunmehr offiziellen Daten zur GeForce 7950 GT, welche aber wie gesagt erst am 14. September in den Markt kommt und zu welcher derzeit auch noch keine Testberichte vorliegen. Die Karte dürfte sich bei Verwendung eines (komplett aktiven) G71-Chips und Taktraten von 550/700 MHz jedoch problemlos in der Mitte zwischen GeForce 7900 GT (450/660 MHz) und GeForce 7900 GTX (650/800 MHz) einordnen. Generell ist die Karte als 512-MB-Version vorgesehen, nVidia läßt es den Grafikkartenherstellern aber auch hier frei, höhere Speichertakte oder/und nur 256 MB Speicher zu verbauen. Mit den beiden Speicherausbaustufen und einem Preispunkt von 299 Dollar (für die 512-MB-Edition) scheint die GeForce 7950 GT der ideale Konkurrent zu ATIs Radeon X1900 GT zu sein, welche es schließlich im gleichen Preisbereich in ebenso beiden Speicherausbaustufen gibt ...
... Jene Radeon X1900 XT wildert bekanntlich nun schon seit einiger Zeit direkt unterhalb der Radeon X1900 XTX mit nur geringfügig niedrigerer Performance, dafür aber erheblich besserem Preispunkt; nVidia hatte hier bislang noch kein direktes Gegenangebot angesetzt. Gerade mit der neuen Preissituation mit Preisen von unter 300 Euro für die Radeon X1900 XT 512MB sowie der Vorstellung einer nochmals günstigeren 256-MB-Edition dieser Karte konnte nVidia die Radeon X1900 XT nun aber wohl nicht mehr dermaßen allein auf weiter Flur stehen lassen. Hier dürfte sich am 14. September denn wohl auch eines der interessantesten Duelle der letzten Zeit entwickeln, liegen beide Karten doch in einem der interessantesten Preissegmente ...
... Denn nach oben hin gibt es zumeist nur noch (relativ gesehen) überteuerte Lösungen, die für ihre Mehrleistung einen erheblichen monetären Einsatz erfordern - und nach unten hin dann zumeist nur in der einen oder anderen Form abgespeckte Lösungen. Radeon X1900 XT und GeForce 7950 GT stellen jedoch die unterste und zumeist auch gerade so noch erschwingliche Stufe des HighEnd-Segments dar, hier findet sich zum (wiederum relativ gesehen) niedrigst möglichen Preispunkt kompromißlose Leistung (in Bezug auf Speicherausstattung und Anzahl der Rendering-Pipelines). Beide genannten Karten dürften wohl demzufolge die nächsten Monate sich als jeweilige Preis/Leistungs-Spitzenreiter profilieren, ehe dann (bislang zeitlich allerdings unbestimmt) im neuen Jahr Mainstream-Varianten der ersten Direct3D10-Beschleuniger in den Markt kommen.
Wie Hard Tecs 4U berichten, hat AMD sein Prozessoren-Portfolio relativ still um einen Athlon 64 X2 5200+ erweitert, welcher abgesehen von den preislich "etwas" abgehobenen Athlon 64 FX Prozessoren nunmehr das neue Top-Modell im Desktop-Bereich darstellt. Dabei ist es ein wenig verwunderlich, daß AMD nach dem vollständigen Absägen der bisherigen Athlon 64 X2 Prozessoren mit 2 MB Level2 Cache (zugunsten der Modelle mit nur 1 MB Level2 Cache) nun wieder ein neues Modell mit eben 2 MB Level2 Cache an den Start bringt, denn in anderer Form unterscheidet sich der Athlon 64 X2 5200+ nicht vom gleich getakteten Athlon 64 X2 5000+ Modell mit 2.6 GHz Takt. Damit entspricht der neue Athlon 64 X2 5200+ von den Grundspezifikationen her auch exakt dem früheren Athlon 64 FX-60, welcher nach dem Release des Athlon 64 FX-62 bei AMD allerdings nicht mehr in der Preisliste geführt wird ...
... Hier steht durchaus eine Abverkaufsaktion zu vermuten an, wenngleich wohl gar weiter gefasst: Mit dem Athlon 64 5200+ bringt AMD halt jene 2-MB-Kerne an den Endkunden, welche für den Athlon 64 FX-62 nicht benötigt werden oder aber dessen Taktung von 2.8 GHz nicht erreichen. Natürlich wird sich mit dem größerem Level2 Cache in den meisten Anwendungen nicht viel Staat machen lassen, würde eine Erhöhung der Taktfrequenz - und wenn es nur 200 MHz wären - dem Athlon 64 X2 weit besser stehen. So gesehen muß Intel den neuen AMD-Prozessor auch nicht großartig beachten, dürfte dieser mit 403 Dollar in der offiziellen Preisliste stehende Prozessor doch kaum an der Performance eines Core 2 Duo E6600 zu einem Listenpreis von 316 Dollar vorbeikommen.
News des 5. September 2006 |
Ars Technica berichten von einem neuen geplantem Spezialchip für die Berechnung der künstlichen Intelligenz in Computerspielen, genannt "Intia". Bisher existiert hierzu seitens der Macher von AIseek allerdings eher nur eine Absichtserklärung, gibt es weder ein fertiges noch ein konkret in Arbeit befindliches Produkt - einzig ein SDK für Spieleentwickler zur Unterstützung eines kommenden Intia-Chips steht in Aussicht. Primär wird das Projekt damit umschrieben, der künstlichen Intelligenz in Computerspielen zu einer deutlich höheren Intelligenzstufe zu verhelfen, auf das jene letztlich realistischer bzw. menschlicher agieren kann. Hierzu stellt AIseek auch ein paar Demo-Movies zur Verfügung, die allerdings noch nicht von funktionierender Hardware stammen dürften ...
... Natürlich wird sich AIseek prinzipiell mit demselben Problem herumschlagen müssen wie derzeit Ageia bei ihren Physikbeschleuniger-Versuchen: Ohne vorhandener Hardware gibt es keine Spieleentwickler - und ohne Spiele keinen Hardwaremarkt für solcherart Ideen. Und während Ageia wenigstens ein paar Spieleentwickler zu entsprechendem Support anstossen konnte und zudem das Physikbeschleuniger-Thema durch die Aktivitäten von ATI und nVidia auch generell eine gewisse Aufmerksamkeit genießt, steht AIseek dagegen vor einer vergleichsweisen Titanenarbeit: Denn selbst mit funktionierender Hardware ist es nicht getan - es muß letztlich die Hardware-Branche davon überzeugt werden, daß noch ein weiterer Zusatzchip für Spieler interessant und nutzvoll ist.
Laut Hard Tecs 4U ist nun auch Panasonic vom Problem zu heiss laufender Notebook-Akkus betroffen. Zwar betrifft dies bei Panasonic erst einmal nur eine vergleichsweise kleine Zahl von nur in Japan ausgelieferten Geräten, hässlich an der Geschichte ist allerdings, daß die betreffenden Notebooks eben nicht mit Sony-Akkus liefen. Wie Hard Tecs 4U richtigerweise anmerken, birgt das die (wenn auch derzeit noch kleine) Gefahr, daß wir hier bald nicht mehr über den Fehler einer gewissen Sony-Produktion diskutieren, sondern eventuell über einen grundsätzlichen Konstruktionsfehler aktueller Akkus, der dann mehr Akku-Hersteller und mehr Notebooks betreffen würde.
Mit dem Günter Freiherr von Gravenreuth ist mal wieder eine der schillerndsten Gestalten des deutschsprachigen Internets aufgetaucht. Allerdings scheinen mit den Jahren die Abmahngründe immer unausgegorener und abgehobener zu werden, denn wie Gulli berichten, mahnt der Freiherr gegen den Ausschluß aus einem Forum ab, weil ihm der Sperrgrund als "Schmähkritik" nicht in den Kram passt. Dieser wird jedoch ausschließlich ihm selber als User angezeigt wird, ist demzufolge nicht öffentlich einsehbar und kann damit keinerlei Grundlage für die Behauptung bilden, man wäre ungerechtfertigt angegriffen worden. Im privaten Raum wäre nur eine Ehrbeleidigung relevant, nicht aber eine "Schmähkritik" - was man als Anwalt mit dieser einschlägigen Erfahrung eigentlich wissen sollte.
Golem berichten von einer neuen Urheberrechtsinteressen-Vereinigung, welche primär die Internet Service Provider für die "Bereitstellung von Weitersende-Infrastrukturen ... mit urheberrechtlich geschützten Inhalten" abkassieren wollen. Konkret scheint es dabei um solcherart Inhalte zu gehen, bei welchen eine Privatkopie erlaubt ist, die aber trotzdem urheberrechtlich geschützt sind - solche sind schließlich schon in der Offline-Welt Grund für die bekannten Abgaben auf Aufnahmegeräte und -medien aller Art. Ob sich das allerdings aufs Internet umlegen läßt, wäre noch zu belegen, weil es in diesem eigentlich kaum urheberrechtlich geschützte Inhalte gibt, die im Rahmen der legalen Privatkopie kopiert werden können: Die Mehrheit der Inhalte ist entweder mehr oder weniger frei oder eben per DRM geschützt - oder eine illegale Kopie, für welche es allerdings niemals eine Urheberrechtsabgabe geben kann, weil dies einer nachträglichen Legalisierung gleich kommen würde.
Shortcuts: Golem berichtet über eine Studie der neuseeländischen Regierung zum Thema DRM für den Einsatz im Amtsdienst. Beachtenswerterweise werden von dieser Studie hohe Anforderungen an eventuell zum Einsatz kommende DRM-Lösungen gestellt, um nicht die Kontrolle oder/und Funktionalität von Regierungsdokumenten zu verlieren. Selbiges einmal auch in unseren Breitengrade zu sehen, wäre wirklich hübsch - dafür sind die hiesigen Politiker aber auf anderen Feldern der Computerei offensichtlich schon in der Neuzeit angekommen: Zum einen berichtet der Heise Newsticker weiterhin von der eMail-Überwachungsaffäre der brandenburgischen CDU, zum anderen Gulli über den Watergate-gleichen Hack der schwedischen Liberalen bei den schwedischen Sozialdemokraten ;). Und letztlich berichtet die DigiTimes noch von einer weiteren Verspätung des Intel G965 Chipsatzes: Dessen Grafik soll nun aber inzwischen funktionieren, anscheinend hat Intel aber derzeit noch immer keinen passenden Treiber, welche die komplette Funktionalität (speziell das Shader Model 3.0) vollständig und problemfrei unterstützt.
News des 4. September 2006 |
Unter anderem auch der Heise Newsticker berichtet zum auf der IFA angekündigtem europäischen Start der DVD-Nachfolger HD-DVD und Blu-Ray in diesem Herbst. In letzter Zeit ist dieses Thema bei uns recht wenig betrachtet worden, obwohl es in weiter zurückliegender Vergangenheit doch die eine oder andere Wortmeldung hierzu gab. Bei der seinerzeitigen Berichterstattung ging es in erster Linie darum, vorausschauend zu ermitteln, welches der beiden Formate sich eventuell durchsetzen würde - meist realisiert durch die Aufzählung der Hollywood-Studios, welche das eine oder das andere Format unterstützen werden, weil schließlich immer der verfügbare Inhalt darüber entscheidet, welchem System der Konsument letztlich den Vorzug gibt ...
... Doch wie man aktuell konstatieren muß, ist es hier bislang zu keiner Entscheidung gekommen - schlimmer noch, die beiden konkurrierenden Formate haben sich fest eingegraben und können inzwischen beiderseits mit dem Support aller führenden Hollywood-Studios werben. Derzeit sieht es ergo nicht nach einer schnellen Entscheidung zugunsten des einen oder des anderen Format aus, sondern eher danach, daß beide Formate bis mindestens zum Ende des Jahrzehnts nebeneinander existieren werden. Zwar kann HD-DVD den Vorteil des klar besseren Preises ins Feld führen, allerdings hat dies derzeit noch kein großes Gewicht, sind durch die beiderseits zu hohen Preise die Verkäufe an Playern noch schlicht zu niedrig. Erst bei Preisen von unter 300, besser unter 200 Euro werden die Player-Verkäufe rasant zunehmen ...
... Natürlich dürfte HD-DVD trotzdem langfristig von dem jetzigem Preisvorsprung profitieren, da es dem Format ermöglichen sollte, schneller als Blu-Ray in die besagte Preisregion zu kommen. Auf der anderen Seite hat Blu-Ray die absolute Trumpfkarte in Form der PlayStation 3 im Ärmel: Wird diese wie geplant millionenfach mit Blu-Ray Laufwerk ausgeliefert, erreicht man eine so starke Nutzerbasis, daß selbst ein erheblicher Vorteil von HD-DVD bei den Verkäufen von reinen Playern diese Situation nicht mehr grundlegend umdrehen könnte. Und dies würde dann zwangsläufig ergeben, daß die Hollywood-Studios langfristig beide Formate mit Inhalten beliefern, der aktuelle Formatkrieg somit möglicherweise gar niemals entschieden wird ...
... Dies bedeutet allerdings nicht, daß man derzeit keine Empfehlung aussprechen kann: Die Empfehlung lautet, daß sich wahrscheinlich beide Formate auf dem Markt durchsetzen werden und es daher (aus dem Blickwinkel der Langlebigkeit) wohl egal ist, ob man zu HD-DVD oder Blu-Ray greift. Sollte nichts Außergewöhnliches passieren (wie wenn die PlayStation 3 ein totaler Flop oder aber HD-DVD in kürzester Zeit seinen Preisvorteil verlieren würde), wird es in absehbarer Zeit für beide Formate dieselben Inhalte zu kaufen geben. Rein von der technisch möglichen Bild- und Tonqualität her müsste man natürlich Blu-Ray den Vorzug geben, bietet jenes Format doch schlicht mehr Speicherplatz - andererseits beweisen die bisher auf dem Markt befindlichen Blu-Ray-Scheiben aber auch, daß man diesen höheren Speicherplatz momentan nicht zu nutzen weiss und zumindestens derzeit keine bessere Qualität als HD-DVD bietet.
Laut Hard Tecs 4U zieht Foxconn nunmehr positiverweise die Klage gegen zwei chinesische Journalisten komplett zurück, welche über die selbst den chinesischen Standards widersprechenden Arbeitsbedingungen in einem iPods produzierendem Foxconn-Werk berichtet hatten. Möglicherweise mag hier entsprechender Druck seitens Apple zu dieser Entscheidung beigetragen haben - was Apple und andere in Billiglohnländern produzierende Hersteller jedoch nicht von der Pflicht enthebt, zukünftig solchen Mißständen vorbeugend zu begegnen. Im billigen Ausland prodzierende westliche Unternehmen (egal welcher Branche) sollten besser nicht mißachten, daß das Verständnis des westlichen Konsumenten ob der Wahl des Produktionsstandorts zumeist dann aufhört, wenn sich diese Unternehmen (oder deren regionale Auftragnehmer) weniger wie Investoren als vielmehr wie moderne Sklaventreiber aufführen.
Shortcuts: Sapphire erwartet laut der Aussage eines führenden Sapphire-Mitarbeiters im Gespräch mit ITP, daß der AMD/ATI-Deal zu einer Marktbereinigung unter den ATI-Grafikkartenherstellern führen wird: Derzeit hat ATI immerhin 16 Grafikkartenhersteller, aus Markt-technischer Sicht benötigt werden laut den Worten des Sapphire-Mitarbeiters allerdings nur ganze fünf. Wie The Inquirer berichten, soll sich die Erkennungsmelodie des neuen Betriebssystems nicht ändern oder abschalten lassen. Dies mag sicherlich eines der kleinsten "Probleme" des neue Betriebssystems sein, wirf aber dennoch ein bezeichnendes Licht darauf, was Microsoft von seiner Kundschaft hält. Und letztlich berichtet der Heise Newsticker noch von einer Lücke im Internetangebot der deutschen Bundesregierung, mit welcher sich offiziellen Seiten solch lustige Meldungen unterschieben lassen, wie das Bundeskanzlerin Merkel zurückgetreten sei oder aber der bayrische Ministerpräsident Stoiber sich nach Amerika abgesetzt habe ;)).