News-Archiv 4. - 10. Juni 2007 (23. Kalenderwoche)
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News des 9./10. Juni 2007 |
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Der Vollständigkeit halber haben wir in unserem Artikel zum Direct3D10 Desktop-Portfolio von ATI & nVidia nun auch noch die reinen LowCost-Lösungen von ATI und nVidia in Form von Radeon HD 2400 Pro und GeForce 8300 GS sowie 8400 GS in Form eines Nachtrages notiert. Wirklich empfohlen werden können diese Lösungen für Spiele-Zwecke jedoch mitnichten, da deren Speicherbandbreite von 6 GB/sec (und bei der GeForce 8300 GS potentiell noch niedriger) nicht ausreichend ist, um heutzutage mithalten zu können. Ganz allgemein deutet sich sowieso die Situation an, daß aus Preis/Leistungssicht auch die "höherwertigen" LowCost-Beschleuniger in Form von Radeon HD 2400 XT und GeForce 8500 GT nicht empfehlenswert sind. Beide Grafikkarten tummeln sich im Bereich von ca. 70 Euro, wobei es allerdings schon für 100 Euro die kleineren Mainstream-Varianten Radeon HD 2600 Pro und GeForce 8600 GT gibt ...
... Klar gibt es hier einen gewissen Kostenunterschied, allerdings steht dem auch ein erheblicher Unterschied bei den technischen Daten gegenüber: So hat die Radeon HD 2600 Pro die 2,6fache Rechenleistung, die 1,7fache Texturierleistung - bei allerdings nur derselben Speicherbandbreite. Dennoch sollte hier die Radeon HD 2600 Pro der Radeon HD 2400 XT erheblich davonziehen, weit mehr als der Preisunterschied von ca. 40 Prozent mehr (bzw. 30 Prozent weniger) ausdrückt. Ähnliches dann auch bei nVidia: Hier hat die GeForce 8600 GT die 2,6fache Rechenleistung, die 2,4fache Texturierleistung und sogar die 1,7fache Speicherbandbreite vorzuweisen, was locker und leicht für die doppelte Performance stehen sollte. Insofern scheint sich die komplette Riege an Direct3D10 LowCost-Grafikkarten nicht zu lohnen, weil die kleineren Mainstream-Beschleuniger der Direct3D10-Generation doch recht potent ausgefallen sind.
Genau in jenem LowCost-Bereich werden allerdings üblicherweise die großen Mengen abgesetzt und damit der Großteil des Umsatzes generiert. Interessanterweise scheint sich hier ATIs neue LowCost-Generation besser zu verkaufen als die entsprechende Angebote von nVidia: Wie Fudzilla berichten, liegt das Marktverhältnis hier bei 60 Prozent für ATI gegen 40 Prozent für nVidia - und dies, obwohl nVidia eigentlich früher im Markt ist als ATI. Offensichtlich hat ATI jedoch den für die großen OEMs wichtigsten Punkt hinbekommen: Der Preispunkt sowohl für den Grafikchip als auch für die Erstellung des kompletten Grafikboards ist wohl niedriger als bei nVidia, hier hat ATI die Vorteile der 65nm Fertigung wohl voll ausnutzen können.
Auf der Computex haben die verschiedenen Speichermodulhersteller ihre jeweiligen DDR3-Speicher vorgestellt. Derzeit das höchste der Gefühle ist dabei wohl ein DDR3/1600-Speicher seitens Corsair - sicherlich eine Taktfrequenz, welche DDR2 nicht mehr erreichen wird können. Allerdings hatten wir an dieser Stelle auch schon des öfteren ausgedrückt, daß DDR3-Speicher aufgrund der FSB-Limitierung der aktuellen Intel-Prozessoren derzeit nicht benötigt wird, DDR2-Speicher dies mit gleicher Performance auch erledigen kann. DDR3 dürfte erst dann interessant werden, wenn Prozessoren erscheinen, welche diesen Speicher explizit unterstützen werden: So kommen nächstes Jahr von AMD spezielle K10-Modelle mit DDR3-Support und auch von dem integrierten Speicherinterface der Nehalem-Prozessorenarchitektur seitens Intel kann man annehmen, daß dieses auf DDR3-Speicher ausgelegt ist ...
... Wirklich nutzvoll ist DDR3-Speicher dagegen im Mobile-Segment, da dieser Speicher aufgrund der gegenüber DDR2 abgesenkten Spannung natürlich weniger Strom zieht und damit die Akkulaufzeit verlängert. Allerdings darf man sich hier keinen wahnwitzigen Effekt versprechen, DDR3-Speicher soll auf gleicher Taktrate in etwa 25 Prozent weniger Strom verbrauchen als DDR2-Speicher. Für mobile Geräte, welche eher selten mit Overclocker-Speichern bestückt werden, ist das in Ordnung, auf dem Desktop-Markt bedeutet dies aber auch, daß besonders hoch getakteter DDR3-Speicher spielend denselben Strom zieht wie schneller DDR2-Speicher. Damit deutet sich ein eher zäher Start für DDR3 an, welcher sich erst mit den kommenden DDR3-unterstützenden Prozessoren maßgeblich beschleunigen dürfte. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt dürften die Speicherchiphersteller die Produktion auch derart im Griff haben, daß mit DDR3-Speicher dann letztlich bessere Preise als mit DDR2-Speicher möglich werden.
News des 8. Juni 2007 |
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Die VR-Zone bringt einige Informationen über die zukünftigen ATI-Grafikchips - wobei diese natürlich immer mit Bedacht zu genießen sind, da es sich schließlich nicht um gesicherte Fakten handelt. Jedenfalls will ATI laut der VR-Zone zum Jahreswechsel seine aktuellen Grafikchips durch eine Riege von Direct3D10-Beschleunigern komplett ersetzen, welche dann ausnahmslos schon in 55nm gefertigt sind. Benannt wurden dabei die Grafikchips RV620 (LowCost), RV635 (Mainstream), RV660 oder RV670 (Performance) und R680 (HighEnd). Informationen zu den dabei jeweils angesetzte Ausführungseinheiten gibt es noch nicht, genauso wenig ist derzeit bekannt, ob diese Generation nun unter dem Label "Direct3D10" oder schon "Direct3D 10.1" laufen wird ...
... Wir vermuten allerdings stark ersteres, insofern dürfte es sich hierbei um eine pure Refresh-Generation handeln. Womöglich gibt es gerade im LowCost- und im Mainstream-Bereich nicht mehr Ausführungseinheiten, sondern einfach nur höhere Taktfrequenzen. Für das Performance-Segment zwischen Mainstream- und HighEnd-Bereich wird wie schon früher erwähnt eine Lösung mit 256 Bit DDR breitem Speicherinterface erwartet, welche dann auch bezüglich der Ausführungseinheiten mehr bieten dürfte als die aktuelle Mainstream-Generation. Wie diese Frage beim HighEnd-Chip R680 aussieht, ist zwar noch nicht heraus, allerdings hat ATI hier angesichts der mit dem R600-Chip gemachten Erfahrungen durchaus allen Grund für einige Verbesserungen ...
... Mit dem R680 bestätigten sich im übrigen neueste Gerüchte, welche davon sprechen, daß es keine 65nm-Version des R600 mehr geben soll, welche bisher R650 genannt wurde. Denn auch der vorgenannte R680-Chip soll bereits in 55nm gefertigt werden, wobei diese Fertigung zum Jahresende auch noch recht frisch sein dürfte und damit unvorgesehene Probleme hier niemals ausgeschlossen werden können. Möglicherweise wäre ATI besser beraten, denn R680 doch lieber ganz konventionell in 65nm zu fertigen ;). Der nachfolgende R700-Chip soll im übrigen dann laut Fudzilla im zweiten Quartal 2008 anstehen. Zum R700 ist bereits schon bekannt, daß diese eine "Multi Core Unified Architecture" besitzen und wahrscheinlich auch schon Direct3D10 10.1 unterstützen wird.
Der Heise Newsticker berichtet über eine interessante und für den Privatanwender kostenlose Software namens Altiris Software Virtualization Solution, mittels welcher man Anwendungen "virtualisieren" kann, ohne deswegen gleich ein komplettes Betriebssystem virtualisieren zu müssen. Wie bei letzterer Methode eigenet sich diese Virtualisierungslösung zum Ausprobieren neuer Software - aber auch, um verschiedene Versionen derselben Software auf demselben System laufen lassen zu können, ohne daß sich DLLs, Registry-Einträge oder Konfigurationsdateien ins Gehege kommen. Da Altiris prinzipiell nur die Softwareumgebung virtualisiert, nicht aber die Hardware-Umgebung, dürfte sich mit dieser Virtualisierungslösung sogar Hardware-Beschleunigung (beispielsweise für Grafikkarten) nutzen lassen, was übliche Virtualisierungssoftware derzeit zumeist nicht kann.
Shortcuts: Laut Hexus kommt von Sparkle eine GeForce 8500 GT mit altem PCI-Interface ;). Der Heise Newsticker vermeldet hingegen erste 45nm Server-Prozessoren von Intel noch in diesem Jahr - womit es nochmals enger wird für AMD und deren gestern erwähnten Verspätungen bei der K10-Linie. Laut Fudzilla liefert ATI die neuen Direct3D10-Grafikchips RV610 und RV630 angeblich teilweise schon aus, so daß deren Markteintritt noch in diesem Monat eigentlich gelingen sollte. Die nächste passiv gekühlte GeForce 8600 GTS kommt laut nochmals Fudzilla von Asus. Anscheinend eignen sich die neuen Mainstream-Karten hervorragend für passive Kühlungen - der einzige gewichtige Vorteil gegenüber den kleineren HighEnd-Karten, welche deutlich mehr Performance haben.
News des 7. Juni 2007 |
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Noch nachzutragen wäre eine bei The Inquirer einsehbare nVidia-Präsentation zum Radeon HD 2900 XT Start, in welcher eben jene Grafikkarte seitens nVidia angegriffen wird. Im Gegensatz zu früheren "Schmäh-Präsentationen" geht diese Präsentation nicht wahnwitzig freizügig mit den Fakten um und ist demzufolge auch recht unspannend - daß die getroffenen Schlüsse natürlich deutlich "grün" gefärbt, sollte angesichts des Urhebers wenig verwundern. Ein wenig ironisch ist allenfalls, daß nVidia bezüglich des neuen "Custom Filter Anti-Aliasings" (CFAA) von ATI dieses mit nVidias früherem Quincunx Anti-Aliasing gleichsetzt und dabei nun endlich zugibt, daß dieses letztlich nur ein "Blurfilter" ist, welcher die Bildqualität nicht erhöht.
Eine weitere nVidia-Präsentation zielt auf die Radeon HD 2400 Karten des LowCost-Segments und ist bei der VR-Zone nachzuschlagen. Auch hier hält man sich angenehm zurück mit dem früher üblichen dreisten Verbiegen der Fakten. Wirklich interessant ist der in dieser Präsentation angetretene Zweikampf von GeForce 8400 GS und 8500 GT gegen die Radeon HD 2400 Pro allerdings nicht, da diese klaren LowCost-Grafikkarten aus Preis/Leistungssicht wenig interessant sind: Wie in den gestrigen News festgestellt, warten im Preisbereich von 100 Euro (und teilweise knapp darunter) in Form von GeForce 8600 GT und Radeon HD 2600 Pro schon die ersten Mainstream-Grafikkarten mit doppelten Ausführungseinheiten und teilweise doppelt so breitem Speicherinterface ...
... Wirklich bemerkenswert macht die vorgenannte nVidia-Präsentation jedoch die in dieser genannten Zahlen zu den Herstellungskosten eines Grafikboards, zu welchen es üblicherweise kaum exakte Angaben gibt. Zwar gab nVidia keine dementsprechenden Zahlen für die eigenen Grafikboards, sondern nur für diese von ATI heraus, aber diese dürften wenigstens prinzipiell passen. So kostet die Radeon HD 2400 Pro mit default-Taktraten von 525/400 MHz in der Herstellung 35,10 Dollar, wovon 20 Dollar auf den Grafikchip, 7,10 Dollar auf das Platine und 8 Dollar auf 256 MB DDR2-Speicher entfallen. Anscheind scheint der Grafikspeicher derzeit nicht mehr so wahnwitzig in die Herstellungskosten hereinzuschlagen wie noch zu früheren Zeiten, als die Grafikchip-Entwickler teilweise eigene Verträge mit den Speicherchip-Herstellern aushandelten, um günstigere Konditionen herauszuschlagen ...
... Denn auch der 256 MB GDDR3-Speicher der Radeon HD 2400 XT, welcher mit 800 MHz zudem recht hoch getaktet ist, steht nur mit 18,80 Dollar zu Buche. Natürlich dürfte diese Speichertaktung von ATI auch mit Bedacht gewählt worden sein, noch höhere Speichertaktungen dürften dann sicherlich schnell exorbitante Preisaufschläge mit sich bringen. Allerdings machen hohe Taktraten auch das Platine teurer: Zwischen Radeon HD 2400 Pro mit 525/400 MHz und Radeon HD 2400 XT mit 700/800 MHz liegt ein kräftiger Sprung beim Herstellungspreis für die Platine von 7,10 auf 13,40 Dollar - obwohl derselbe RV610-Grafikchip vebaut wird, nur eben mit deutlich höheren Taktfrequenzen für Chip und Speicher. Natürlich geben diese Angaben noch keinen wirklichen Einblick in die Verhältnisse bei Mainstream- oder gar HighEnd-Grafikkarten - allerhöchstens eine gewisse Ahnung ...
... Wenn ein paar Schätzungen erlaubt sind: Im Mainstream-Bereich dürften die Grafikchips zwischen 30 und 50 Dollar kosten, die Platinen zwischen 15 und 30 Dollar und 256 MB Speicher zwischen 15 und 40 Dollar, was auf Herstellungskosten von 60 bis 120 Dollar hinausläuft. Im HighEnd-Bereich sind dagegen 60 bis 100 Dollar für den Grafikchip, 40 bis 60 Dollar für die Platine und 40 bis 100 Dollar für 512 MB Speicher zu vermuten, was Herstellungskosten von 140 bis 260 Dollar ergäbe. Zu diesen puren Herstellungskosten sind dann natürlich auch noch die weiteren Kosten für Beilagen, Verpackung, Transport, Marketing und Support zu rechnen, zudem dürften gerade die eher hochpreisigen Beschleuniger auch noch nicht unerhebliche Gewinnspannen beinhalten (ansonsten würden sich die verhältnismäßig geringen produzierten Mengen sowie das ständige Risiko von schnellen Preissenkungen nicht rentieren).
Wie die Telepolis berichtet, versucht man mit einem höchst interessanten Ansatz in Nordrhein-Westfalen das dort existierende Verfassungsschutzgesetz zu verteidigen, welches die Online-Durchsuchung in diesem Bundesland schon jetzt erlaubt. Danach wird ein im Internet stehender Computer aufgrund der im Internet angeblich lauernden Gefahren nicht derart "privat" wie beispielsweise die eigene Wohnung angesehen, womit die verfassungsrechtlichen Regelungen zum Schutz der Privatsphäre nicht greifen würden. Diese schon "dummdreist" zu nennende Begründung ist natürlich weder rechtlich haltbar (das Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung wurde noch nie daran ausgemacht, daß diese besonders gesichert wäre) noch entspricht sie dem Sinn des Grundgesetzes.
Shortcuts: Legit Reviews berichten von weiteren (allerdings sehr knapp ausgefallenen) Penryn-Benchmarks seitens Intel auf der Computex. Laut der AMDZone wird AMD zum 9. Juli die Preise seiner Desktop-Prozessoren weiter senken, wobei die DualCore-Modelle um 20 Prozent und die SingleCore-Modelle um 15 Prozent im Preis sinken sollen. Hard Tecs 4U berichten hingegen gleich von vier Grafikkartenherstellern, welche jeweils an einer eigene DualChip Radeon HD 2600 XT arbeiten. Daß von solcherart Karten allerdings nicht viel zu erwarten ist, hatten wir schon notiert. Weiterhin Hard Tecs 4U berichten von ernstzunehmenden Meldungen, wonach sich AMDs K10-Architektur weiter verzögern wird: Danach soll der Server-Prozessor "Barcelona" nun gar erst im vierten Quartal in die Massenfertigung gehen, womit die Desktop-Modelle kaum vor 2008 erscheinen dürften. Und letztlich nochmals bei Hard Tecs 4U geht es um einen spekulativ angenommenen Einsteig von Intel ins Geschäft mit HighEnd-Grafikkarten ab nächstem Jahr.
News des 6. Juni 2007 |
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Während sich Asus' XG Station offenbar etwas verspätet, hat laut dem Heise Newsticker nunmehr MSI diese Idee aufgegriffen und auf der Computex ein eigenes Gerät zum gleichen Zweck namens "Luxium" gezeigt. Prinzipiell handelt es sich dabei um dasselbe wie die XG Station: Ein extra Gehäuse für eine Grafikkarte auf einem PCI Express x16 Steckplatz mit eigener, also vom Notebook unabhängiger Stromversorgung, welche dann an ein Notebook mittels ExpressCard angeschlossen wird. Als Besonderheiten hat MSI jedoch auch noch einen USB-Hub, einen Soundchip mit entsprechenden Ausgängen und einen LAN-Anschluss verbaut und will sich damit wohl vom Asus-Produkt abheben ...
... Allerdings bringt auch MSIs Luxium dieselben grundsätzlichen Probleme wie die XG Station mit sich: Erstens einmal läßt sich mit einem solchen System immer nur ein externer Monitor ansteuern, nie aber das Notebook-Display. Und zweitens dürfte die PCI Express x1 Anbindung über ExpressCard gerade bei schnelleren Grafikkarten doch arg limitieren, frühere Vorabtests mit Asus' XG Station gingen sogar in die Richtung, daß die Performance üblicher Mainstream-Lösungen mittels dieser Anbindung halbiert werden könnte. Insbesondere für Notebooks mit besonders schwachen Grafiklösungen, aber brauchbarer CPU wären XG Station und Luxium natürlich trotzdem den Versuch wert, beide Produkte sollten im Sommer in den Markt gelangen.
Wie Gulli berichten, enthält der Catalyst 7.5 Treiber von ATI auch eine eher verzichtbare Erweiterung - die Unterstützung des nordamerikanischen Broadcast Flag, mittels welchem TV-Sender entscheiden können, welche TV-Sendungen man digital aufnehmen kann und welche nicht. In Nordamerika ist der Sinn und die Rechtmäßigkeit des Broadcast Flags zwar weiterhin umstritten, es wird aber offensichtlich schon eingesetzt. In Europa fehlt zu diesem bislang gar jede ernsthafte Diskussion, wobei die hiesigen TV-Sender sicherlich nicht zögern werden, das Broadcast Flag einzusetzen, sobald sich der digitale TV-Empfang auch in unseren Breitengraden durchgesetzt hat.
Zu unserem aktuellen Artikel zu den Lineups von ATI und nVidia bei den Mobile-Grafikchips wäre noch zu erwähnen, daß es in der Diskussion zum Artikel auch andere Meinungen zum Thema der Auflösung von Notebookdisplays gibt: Offensichtlich ist dies doch eher subjektiv, ob man Auflösungen wie 1680x1050 oder 1920x1200 auf 17-Zoll-Notebookdisplays als (im Windows-Betrieb) zu klein empfindet - was hiermit anerkannt wird. Im Spiele-Betrieb ergibt sich hier aber trotzdem das Problem, daß die derzeitig angebotenen Mobile-Grafiklösungen (außerhalb von SLI bzw. CrossFire) nicht wirklich leistungsfähig genug sind, um solcherart hohe Auflösungen mit voller Optik und Anti-Aliasing darstellen zu können. Irgendwas wird man dann herunterdrehen müssen: Auflösung, Anti-Aliasing oder Spieloptik, womit man dann zumindestens nicht mehr von einer HighEnd-Lösung reden kann.
Bezüglich des Desktop-Marktes gibt es hingegen eine erste Preissituation zu den demnächst in den Markt kommenden Direct3D10 Mainstream-Grafikkarten von ATI zu berichten. So listen Onlinehändler erste Radeon HD 2400/2600 Ausführungen seitens GeCube, welche folgende Preise haben: Die Radeon HD 2400 Pro 256MB soll zwischen 60 und 70 Euro kosten - allerdings ist von dieser Karte streng abzuraten, da sich bei nur 64 Bit DDR breitem Speicherinterface und einem Speichertakt von nur 400 MHz eine Speicherbandbreite von nur 6 GB/sec ergibt, was heutzutage einfach zu wenig ist (und auch von mancher integrierter Lösung erreicht wird). Insbesondere, da die mit der doppelt so hohen Speicherbandbreite sowie genauso auch einem deutlich höheren Chiptakt antretende Radeon HD 2400 XT höchstens 20 Euro mehr kosten dürfte, lohnt die Radeon HD 2400 Pro wirklich nicht ...
... Allgemein interessanter sind allerdings sicherlich die Radeon HD 2600 Karten, da die dort verbaute Hardware (120 Shader-Einheiten, 8 Textureneinheiten, 128 Bit DDR Speicherinterface) doch viel eher einem Mainstream-Anspruch entspricht: Hierbei wird die 256-MB-Ausführung derzeit zwischen 90 und 105 Euro gehandelt, die 512-Ausführung mit zwischen 105 und 120 Euro. Damit legt sich diese Karte preismäßig zwischen GeForce 8500 GT (70 bis 100 Euro) und GeForce 8600 GT (110 bis 160 Euro), dürfte allerdings von der Performance her klar zur GeForce 8600 GT tendieren. Straßenpreise fehlen derzeit noch von der Radeon HD 2400 XT (wohl 70-80 Euro) sowie der Radeon HD 2600 XT, deren (niedriger getaktete) GDDR3-Version wohl das 150-Euro-Segment besetzen wird, während die (höher getaktete) GDDR4-Version in der Nähe von 200 Euro zu erwarten ist.
neuer Artikel |
Die neuen Mobile-Lineups von ATI und nVidia
Nach dem entsprechenden Artikel zu den neuen Desktop-Lineups von ATI und nVidia wollen wir uns nunmehr auch den neuen Mobile-Grafikchips der beiden Grafikchip-Entwickler widmen. Im Zuge dessen, daß Notebooks inzwischen fast für die Hälfte der insgesamten PC-Verkäufe stehen und es auch leistungsfähige Notebooks zum vollständigen Ersatz von Desktop-Computern gibt, steigt schließlich die Bedeutung der Mobile-Grafikchips immer mehr an - ein Umstand, welchem wir mittels dieses Artikels erstmalig wirklich Rechnung tragen wollen ... zum Artikel
News des 5. Juni 2007 |
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Im Forum von Xtreme Systems gibt es eine Reihe an 3DMark 01/03/05/06 Werten mit der 1-GB-Ausführung der Radeon HD 2900 XT, welche nun wohl bei diesem Namen bleiben und nicht das "XTX"-Suffix abbekommen wird. Die dort ausgewiesenen Benchmarkresultate sind allerdings schwer vergleichbar, weil die per default ohne Anti-Aliasing laufenden 3DMark-Programme sicherlich keinen guten Maßstab zum Vergleich solcher HighEnd-Boliden wie einer Radeon HD 2900 XT mit 1 GB Speicher darstellen. Darüber hinaus fehlt leider auch die Angabe der Standardtaktungen dieser Karte, welche sicherlich deutlich interessanter als diese Benchmarks gewesen wäre. Derzeit erscheint es als wahrscheinlich, daß die 1-GB-Karte keinen höheren Chiptakt (742 MHz) als die 512-MB-Ausführung hat, dafür aber mit 1000 bis 1100 MHz einen etwas höheren Speichertakt (512 MB: 828 MHz).
TweakTown haben das Bild einer DualChip-Grafikkarten von GeCube auf Basis zweier Radeon HD 2600 XT Grafikchips, mittels welcher GeCube die bekannte Gemini-Serie von DualChip-Grafikkarten weiterführen will. Leider sind derzeit die Taktraten dieser Karte nicht bekannt, aber selbst auf den höchstmöglichen Taktungen wird diese Karte keinerlei Chance haben, einer einzelnen Radeon HD 2900 XT auch nur nahe zu kommen. Schließlich kann die R600-basierende Karte auf 320 Shader-Einheiten und ein 512 Bit DDR Speicherinterface zurückgreifen, während selbst die doppelte Radeon HD 2600 XT zusamengezählt nur über 240 Shader-Einheiten und ein 256 Bit DDR Speicherinterface verfügt. Ob die geplante DualChip-Karte die Radeon HD 2900 XT dann wenigstens preislich unterbieten kann, ist zudem ebenfalls noch nicht gesichert.
Bei AMD startet mit dem Release der Prozessorenmodelle Athlon X2 BE-2300 & BE-2350 auch ein neues Prozessor-Namensschema, welches vor allem auch für die kommenden K10-basierenden Prozessoren gelten soll. Genauere Auskunft über das neue Prozessor-Namensschema wird beispielsweise im Test dieser beiden neuen Prozessoren bei Hard Tecs 4U gegeben. Die beiden "neuen" Prozessoren stellen dabei allerdings "nur" Reinkarnationen der schon auf den Markt befindlichen Modelle Athlon 64 X2 3600+ und 4000+ dar - mit allerdings einer Abweichung: AMD setzt die TDP bei den neuen Prozessoren von vormals 65 and nun 45 Watt herunter, wobei sich die klar niedrigere Stromaufnahme auch im Test von Hard Tecs 4U bestätigten lies.
Laut Golem sollen die noch ausstehenden Intel Mainboard-Chipsätze G35 (mit Direct3D10-Grafiklösung) und X38 (mit zwei PCI Express 2.0 x16 Grafikkartenslots und DDR3/1333 Support) seitens Intel innerhalb von drei Monaten an die Mainboard-Hersteller ausgeliefert werden - sollte Intel diesen Zeitraum komplett ausnutzen, dürften diese Chipsätze dann also erst in vier Monaten (Oktober) in den Markt gelangen. Derzeit sind von Intels 3er Chipsatzserie bislang nur die Chipsätze P35 und G33 (mit integrierter DirectX9-Grafiklösung) im Markt angelangt. Bislang noch fehlend sind die prinzipiell G33-basierenden Chipsätze G31, Q33 und Q35, wobei die beiden letztgenannten laut Intel inzwischen schon an die Mainboard-Hersteller ausgeliefert werden.
Über ein weiteres Urteil zur Haftung von Forenbetreibern berichten Gulli: Danach sah das Landgericht Berlin mit der Löschung eines beanstandeten Postings nach Kenntnisnahme die Pflichten des Forenbetreibers erfüllt und wies die Forderungen der Klägerseite nach der Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung zurück. Insbesondere letzteres ist sehr relevant, denn mit einer Unterlassungserklärung würde der Forenbetreiber (unter Androhung einer meist erheblichen Geldstrafe) versichern, daß es nicht wieder zum gleichen oder einem ähnlichen Verstoß kommt. Innerhalb eines Forums ist dieses natürlich unmöglich zu garantieren, will man nicht alle neuen Beiträge vorher einer manuellen Kontrolle unterziehen. Von einer solchen Vorabprüfungs-Pflicht hatte der Bundesgerichtshof Forenbetreiber zwar freigesprochen, einzelne Gerichtsurteile der jüngeren Vergangenheit gingen allerdings in völlig andere Richtungen.
News des 4. Juni 2007 |
(News-Meldungen dieses Tages im Forum kommentieren)
Der Heise Newsticker vermeldet den Markteintritt der Intel Celeron 400 Prozessoren in Form der Modelle Celeron 420 (1.6 GHz), 430 (1.8 GHz) und 440 (2.0 GHz). Diese ersten Core-2-basierenden Celeron-Modelle bieten allerdings nur einen Prozessorkern an, zudem gibt es nur 512 kByte Level2-Cache und einen FrontSideBus von 200 MHz QDR (FSB800). Insbesondere die ersten beiden Limitierungen dürften die neuen Celeron-Prozessoren doch erheblich ausbremsen: Zum einen zieht moderne Software aus DualCore-Modellen inzwischen genügend an Performancegewinn, um dies als wesentlich zu werten und zum anderen dürfte die nochmalige Reduzierung des Level2-Caches die Pro/MHz-Leistung der Celeron 400 Serie ebenfalls weiter nach unten drücken ...
... Das Preis/Leistungsverhältnis erscheint somit bei den zuletzt erneut genannten Pentium E2140 & E2160 Modellen deutlich besser, welche schließlich auch nicht dramatisch teurer (65 bis 75 Euro) als die Celeron 400 Serie (40 bis 60 Euro) angeboten werden. Bis auf diejenigen Ausnahmefälle, wo es auf die Performance absolut nicht ankommt (beispielsweise Rechner nur zum Downloaden, als Film-Abspielstation oder als Fileserver), lohnt sich die neue Celeron-Serie somit nicht, auch wenn sie die Performance der alten Netburst-basierenden Celeron D Prozessoren wohl spielend überflügeln dürfte. Beachtenswert an der Celeron 400 Serie ist allenfalls die mit 35 Watt wirklich niedrig liegende offizielle TDP-Angabe, wobei der reale Verbrauch angesichts der nur 21 Watt eines Core 2 Duo E4300 wohl nochmals deutlich niedriger liegen dürfte und durchaus zur rein passiven Kühlung dieser Prozessoren einlädt.
Zu dem letzte Woche genannten MCP78 Mainboard-Chipsatz von nVidia mit integrierter Direct3D10-Grafiklösung kommen nun noch weitere Varianten ohne integrierter Grafiklösung hinzu: Laut den X-bit Labs wird es sich hierbei um die MCP72 Chipsatzfamilie für AMD-Prozessoren handeln, welche derzeit aus vier verschiedenen Lösungen besteht. Im vierten Quartal sollen dabei die Chipsätze MCP72P (zwei PCI Express 2.0 Grafikkartensteckplätze, als x8 angebunden) und MCP72XE (zwei PCI Express 2.0 Grafikkartensteckplätze, als x16 angebunden) erscheinen. Im Jahr 2008 sollen dann MCP72 Ultra (ein PCI Express 2.0 Grafikkartensteckplatz) und MCP72V (LowCost-Version des letzteren) erscheinen. Unklar bleibt allerdings nach wie vor, wann nVidia entsprechende neue Chipsätze für Intel-Prozessoren herausbringen wird.
Gulli berichten über Details zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung, welche insbesondere beim Punkt der eMail-Überwachung sehr interessant sind. Danach sollen ab dem 1. Januar 2008 jeweils beim Empfangen und Versenden von eMails sowie beim Zugriff auf ein Postfach die entsprechenden IP-Adressen aufgezeichnet werden. Im Gegensatz zur Web-Überwachung, wo nur aufgezeichnet werden soll, wer sich wann bei seinem Provider ein- und ausgeloggt hat (nicht aber alle einzelnen Zugriffe auf Webseiten) ist dies schon ein Dimensionssprung - auch wenn nach wie vor nicht der Inhalt der eMails aufgezeichnet werden soll (wäre technisch sowieso nicht lösbar) ...
... Zudem entfällt bei der eMail-Überwachung auch die Ausnahmeregelungen, welche die bisherige Telekommunikations-Überwachungsverordnung (TKÜV) für kleinere Anlagen von unter 1000 Teilnehmern vorsieht. Unklar ist allerdings noch, ob sich die kommende Gesetzeslage auch auf Firmen-Netze erstreckt, welche wegen der (dienstlichen) Bereitstellung von eMail-Diensten dann ja plötzlich auch zum "Telekommunikations-Anbieter" werden würden. Allerdings ist kaum zu erwarten, daß sich inbesondere Großunternehmen von staatlicher Seite aus so einfach Überwachungspflichten für das eigene Netz und die eigenen Mitarbeiter (inklusive auch der Chefetage) aufdrücken lassen. Und natürlich besteht hier auch ein klarer Interessenkonflikt, wenn der Überwachungsgehilfe gleichzeitig auch der Nutzer des Netzwerks ist ...
... Letzteres trifft dann auch auf alle Webseitenbetreiber zu, welche über einen eigenen eMail-Server verfügen - daß sich diese dann selbst überwachen sollen, wäre eine eher lächerliche Forderung und dürfte demzufolge so nicht eintreffen. Generell ist aber sowieso zu erwarten, daß der kleine Webseitenbetreiber deutlich unter dem Radar der staatlichen Überwacher segelt, womit dies ein einfacher Weg ist, die kommende eMail-Überwachung zu umgehen. Dies gilt natürlich nur für Webseitenbetreiber, welche über einen Rootserver verfügen - bei einem gemangten Server wie bei vielen billigen Hostingangeboten liegt die Kontrolle weiterhin beim Hoster, welcher damit auch die eMail-Überwachung durchführen kann und wird ...
... Die andere einfache Möglichkeit, sich dieser Überwachung zu entziehen, sind dann schlicht eMail-Adressen von ausländischen Anbietern. Wobei man natürlich auch dort die jeweilige Rechtslage beachten sollte: So droht letztlich in allen Staaten der Europäischen Union gleiches wie in Deutschland, auch in den Vereinigten Staaten gibt es entsprechende Tendenzen. Allerdings könnte die Umsetzung im Ausland länger dauern als in Deutschland, womit man zumindestens ein gewisses Zeitfenster hätte. Problematisch bei den großen, bekannten eMail-Anbietern insbesondere aus dem Ausland dürfte aber eher sein, daß diese teilweise auch eMail-Inhalte zur Datengewinnung für eigene Zwecke benutzen bzw. keine Garantien gegenüber dieserart Mißbrauch anbieten ...
... Ein anderer wesentlicher Punkt der Ausführungen von Gulli ist das drohende faktische Verbot von Anonymisierungsdiensten. Denn ab vorgenanntem Stichdatum sollen Anonymisierungsdienste generell protokollieren, wann sie welche eingehende IP-Adresse mit welcher ausgehenden IP-Adresse ersetzt haben - was natürlich die Aufhebung der Anonymisierung zumindestens gegenüber den zugriffsberechtigten Behörden bedeutet. Ob man so etwas wie TOR damit allerdings wirklich schlagen kann, darf noch bezweifelt werden: Denn sofern nur einer der für eine Verbindung benutzten Knotenpunkte im Ausland liegt, nutzt die Protokollierung der inländischen TOR-Knoten nichts mehr. Zudem verhindert die vermutlich mit dieser Gesetzeslage eintreffende Abschaltung inländischer TOR-Knoten nicht die Nutzung des Dienstes aus dem Inland heraus - man benutzt dann halt eben durchgehend ausländische TOR-Knoten.