News-Archiv 8. - 14. Januar 2007 (2. Kalenderwoche)
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News des 13./14. Januar 2007 |
Hard Tecs 4U berichten über die Gründe, welche AMD zur Übernahme von ATI veranlaßt haben - wobei interessanterweise bei AMD auch eine mögliche Übernahme von nVidia im Raum stand. Damit bedeutet letztlich auch, daß AMD nicht gezielt die Übernahme von speziell ATI angestrebt hat, sondern daß man die strategische Entscheidung gefällt hat, generell mit einem der beiden Grafikchip-Hersteller zusammenzugehen. Ganz grob gesprochen hat AMD durch die ATI-Übernahme eine bessere Stellung auf dem Markt der großen PC-Bauer gewonnen, kann man nun doch (wie Intel) Bundle-Angebote aus CPU und Mainboard-Chipsatz oder aber auch Bundle-Angebote aus CPU, Mainboard-Chipsatz und Grafikchip formen, was Intel nur sehr beschränkt kann ...
... Und genauso wie die Marktstärke von Intel zu einem nicht zu unterschätzenden Anteil darauf beruhrt, den Markt mit den eigenen Standard-setzenden Angeboten formen zu können, ist AMD nun in der Lage, dies ebenso zu tun. Daß man dabei sogar den Grafikchip mit einbeziehen kann, macht ein solches Angebot sogar den Offerten von Intel überlegen - nicht umsonst intensiviert der weltgrößte Halbleiterhersteller seit einiger Zeit seine Entwicklungsanstregungen auf dem Grafikchip-Sektor, um diesen Vorteil von AMD/ATI schnellstmöglich wettmachen zu können. Somit wird letztlich klar, daß die Übernahme von ATI durch AMD keineswegs der bloße Zukauf von neuen Geschäftsfeldern war, sondern bewußt die Kombination der Produkte beider Unternehmen zum Ziel hat.
Wie der Diskussion in unserem Forum zu entnehmen, findet sich im CES-Bericht seitens des Overclockers Club eine Anmerkung, daß PowerColor dort eine Radeon X1950 XT auf AGP gezeigt haben soll. Dies wäre in der Tat heftig, da diese Karte aufgrund der vollen 16 Rendering-Pipelines im Gegensatz zur Radeon X1950 Pro (12 Rendering-Pipelines, niedrigere Taktraten) noch einmal für eine ordentliche Mehrleistung sorgen dürfte. Allerdings ist vor zu großer Vorfreude gewarnt: Da ein Bild jener Karte fehlt, kann ein einfacher Schreibfehler nicht ausgeschlossen werden, schließlich finden sich derzeit noch keine anderen Hinweise auf eine Radeon X1950 XT auf AGP im Web.
Zum Thema des Bundestrojaners seien uns noch ein paar Anmerkungen gestattet: Erstens einmal ist zu bedenken, daß die Bundesregierung Einblick in den Quellcode von Windows XP hat und für Windows Vista sicherlich noch bekommt, was doch ein gewisser Vorteil gegenüber den Autoren "gewöhnlicher" Schadsoftware bedeutet. Anzumerken gilt hier allerdings auch, daß der Quellcode nur dann von Bedeutung wäre, wenn man wirklich (zeitaufwendig und ohne der Gewähr auf Erfolg) einen Super-Trojaner entwickeln wollte. Reicht den staatlichen Ermittlern und Schlapphüten dagegen ein Tool, welches nur bekannte Sicherheitslücken mit einer einfach zu bediendenden Oberfläche verbindet, ist die Einsicht in den Quellcode natürlich nicht weiter von Belang ...
... Und zweitens sei hiermit auf eine besonders perfide Angriffsmöglichkeit hingewiesen, welche Vater Staat im Gegensatz zu normalen Hackern besitzt: Danach könnten Polizei und Geheimdienste auch direkt beim Internet Service Provider ansetzen und dort direkt den Datenstrom verfälschen. Wie dies generell funktionieren könnte, wird in einem Foren-Posting bei Golem beschrieben. Glücklicherweise ist die Angelegenheit nicht ganz so einfach wie in diesem Posting dargelegt, sehr gute Einwände bietet ein nachfolgendes Posting an. Nichts desto trotz gilt es diese Möglichkeit im Auge zu behalten, denn sofern Verfälschungen des Datenstroms inklusive intakter Checksummen & Bytezähler der IP-Pakete in irgendeiner Form doch eines Tages gelingen, sind die typischen Abwehrmaßnahmen wie etwa eine Firewall spielend zu überwinden.
Davon abgesehen noch etwas zum Thema unseres Forums: Nach dem Update der Server-Software (inklusive unerwünschtem Server-Ausfall über mehrere Tage) und dem Update der eigentlichen Foren-Software scheinen nun auch noch die letzten wesentlichen Wartungsaufgaben erledigt zu sein, sprich das Forum steht in der aktuellen vbulletin-Version und verfügt auch wieder über die Features "Neue Beiträge" sowie die Such-Funktion (für jene war eine Neuindizierung der Datenbank mit deren lockeren 134 Millionen Einträgen notwendig). Und wer nach dem Sinn der ganzen Updaterei fragt: Neben dem Sicherheitsgewinn durch die neuen Versionen von Server- und Forensoftware, existieren für vbulletin 3.6.4 auch schlagkräftige Möglichkeiten, Spam-Bots vom Forum fernzuhalten. Zur Feier des Tages gibt es deshalb heute extra (und zusätzlich zu denen vom Freitag) noch einmal ein paar Forum-News:
News des 12. Januar 2007 |
Von HKEPC kommen ziemlich genaue Ausführungen über die Intel Chipsatz-Pläne für dieses Jahr. Zumeist wird in diesem Zusammenhang über die Streichung des Supports für Pentium 4/D Prozessoren bei den kommenden Chipsätzen gesprochen, allerdings wird dieser Punkt wohl überdramatisiert - schließlich ist es doch eher unwahrscheinlich, daß man diese alten Prozessoren mit einem brandneuen Chipsatz kombinieren will, dafür gibt es eigentlich keinen Anlaß. Zudem bleibt abzuwarten, wie ernst Intel diese Ankündigung in der Praxis meint: Oftmals laufen die älteren Prozessoren dann doch noch, werden aber schlicht nicht mehr offiziell unterstützt (primär, weil man sich den Support für diese dann schließlich schon ausgelaufenen Prozessoren sparen will) ...
... Daneben bringt die Aufstellung von HKEPC in erster Linie Klarheit bezüglich des Prozessoren-Supports der kommenden Chipsätze der "Bearlake"-Familie: Erstaunlicherweise beschränkt Intel hier den Support der QuadCore-Prozessoren in 65nm auf die Chipsätze P35 (Mainstream), G35 (integrierte Direct3D10-Grafik) und X38 (HighEnd). Damit erhalten einige der noch erscheinende Mainboard-Chipsätze von Intel unverständlicherweise keinen Support für schon im Markt befindliche (und nicht ausgelaufene) Prozessoren - und noch seltsamer ist dann, daß jene Mainboard-Chipsätze, welche die 65nm QuadCore-Prozessoren nicht unterstützen, die kommenden 45nm QuadCore-Prozessoren dann aber problemlos tragen können sollen ...
... Nun gut, dies ist letztlich allein Intels Entscheidung, auch wenn es auf den ersten Blick unsinnig erscheinen mag. Davon abgesehen kurz zur Einordnung der Chipsätze selber: Für den Mainstream-Bereich kommt hier der Chipsatz P35, welcher primär den Support für den FSB1333 besitzen wird. Als Varianten mit integrierter Grafik wird es die Chipsätze G33 und G35 geben, wobei erstgenannter eine DirectX9-Grafiklösung enthalten wird (wohl eine verbesserte GMA X3000 Grafik) und zweitgenannter schon über eine Direct3D10-Grafiklösung verfügen soll. Zudem existiert noch der Unterschied, daß nur der G35 bereits DDR3-Speicher unterstützt, während beide Chipsätze wieder über den FSB1333 verfügen ...
... Davon abgeleitet wird es die Business-Varianten Q33 und Q35 geben, welche sich prinzipiell nicht wirklich von G33 und G35 unterscheiden werden, jedoch für Intels vPro Business-Plattform ausgelegt sind und damit zusätzlich diverse Hard- und Softwarefeatures für den Einsatz in Firmennetzwerken beinhalten. Und letztlich wird es noch den HighEnd-Chipsatz X38 geben, welcher über den Support von FSB1333, DDR3 und PCI Express 2.0 (samt per default zweier Grafikkarten-Steckplätze) in erster Linie den Gamer-Markt ansprechen soll. Notiz am Rande: Die Aufstellung von HKEPC verrät nebenher auch, daß bei der im zweiten Quartal zu erwartenden Core 2 Duo E6x50 Serie mit FSB1333 erstmals die "Trusted Execution Technology" (vormals besser bekannt unter "LaGrande") per default aktiviert mit an Board sein wird.
Der Heise Newsticker berichtet von einer Kühlplatte für Audio/Video-Geräte seitens Antec, welche primär für die Kühlung üblicher HiFi-Komponenten gedacht ist, allerdings durchaus auch zweckentfremdet eingesetzt werden könnte: Denn da die Kühlplatte anscheinend ausreichend groß genug ist, könnte man diese auch als Kühlung für 17-Zoll-Notebooks nutzen, für welche es bislang erstaunlicherweise keinerlei externe Kühllösungen gibt. Zwar müsste die Kühlplatte dann verkehrtherum eingesetzt werden, da die Lüfter bei dieser regulär unten angebracht sind, aufgrund der Standfüsse sollte man große Notebooks jedoch trotzdem sicher auf dieser plazieren können (siehe dazu auch die Bilder bei Matbe). Nichts desto trotz wäre es natürlich besser, wenn die Kühlerhersteller sich endlich auch einmal des Themas Notebook-Kühler für 17-Zoll-Boliden annehmen würden.
News des 11. Januar 2007 |
Wie der Heise Newsticker berichtet, sind für die Entwicklung des sogenannten "Bundestrojaners" zwei Programmierer-Stellen beim Bundeskriminalamt vorgesehen, insgesamt will Vater Staat immerhin 200.000 Euro für die Entwicklung dieser Software springen lassen. Allerdings ist dabei immer noch nicht klar, wie man sich eine solche Software vorstellen muß - bzw. ob die Verantwortlichen überhaupt eine gewisse Vorstellung von so etwas haben ;). Denn so viel 200.000 Euro Steuergelder auch klingen mögen, für eine wirklich schlagkräftige Software, welche ja auch schließlich nicht wie die üblichen Trojaner nur ein paar Tage/Wochen funktionieren soll, dürfte ein deutlich höherer Erstaufwand (und auch ständige Pflege) vonnöten sein ...
... Momentan läuft die Sache unserer Meinung nach auf drei größere Möglichkeiten hinaus: Erstens wäre es möglich, daß es wirklich so einfach ist, einen Bundestrojaner zu entwickeln - dies setzt allerdings die Mithilfe von Microsoft in Form von Backdoors in Windows voraus. Dies wäre zwar die erschreckendste der drei Möglichkeiten, aber andererseits gibt es gegen diese auch ein Universalrezept: OpenSource. Damit lassen sich zwar genausowenig Angriffe auf bisher nicht bekannte Lücken verhindern, dafür aber kann man sich relativ sicher sein, daß OpenSource-Code keine Backdoors enthält. Die zweite Möglichkeit wäre es, daß der Bundestrojaner allgemein als zu hoch eingeschätzt wird, man damit seitens der Polizei nicht wirklich hacken will (und kann), sondern einfach einmal auf den Busch klopft ob vorhandener Systemlücken, sei es durch fehlende Patches, falsche Systemkonfiguration oder fehlende Firewall ...
... Mit dieser Variante könnte man im übrigen mit recht wenig Aufwand allerhand erreichen, denn die grassierenden Spam- und Würmerwellen beweisen doch immer wieder eindrucksvoll, daß es genügend unabgesicherte Rechner im Internet gibt. Dann würde wohl auch die veranschlagte Summe ausreichen, es müsste ja schließlich nur eine Oberfläche zur gezielten Ausnutzung bereits bekannter Sicherheitslücken entstehen. Eine Absicherung dagegen wäre aber ebenfalls recht einfach zu erzielen, hierfür dürfte im Idealfall schon eine gute Firewall ausreichend sein. Die Nutzung von Software abseits der Microsoft-Standardprodukte wäre ebenfalls ein guter Schutz, da für jene naturgemäß weniger Sicherheitslücken existieren. Die dritte und letzte Möglichkeit wäre dann schlicht, daß die verantwortlichen Beamten nicht den Schimmer einer Ahnung von der Materie haben, aber eben auch einmal Hacker spielen wollen ...
... Sprich: Es soll wirklich das "Super-Tool" erstellt werden, welches derzeit in vielen Foren ernsthaft diskutiert wird - obwohl diese Vorstellung eher lächerlich ist, denn es ist recht unwahrscheinlich, daß Vater Staat ohne jede Erfahrung mit schlicht zwei Programmierer-Stellen etwas deutlich besseres auf die Beine stellt, als mit was uns die mittlerweile langjährig erfahrenen Autoren von Schadsoftware fortdauernd traktieren. Im eigentlichen könnte es sogar unmöglich sein, ein solches Super-Tool auf die Beine zu stellen: Denn während die übliche Schadsoftware schließlich nur über einen kurzfristigen Zeitraum wirken soll, muß der "Bundestrojaner" natürlich dauerhaft wirken können. Eine solch exzellente Schadsoftware ist bisher aber noch nie erstellt worden - und dürfte wohl auch nie zu erstellen sein, denn sie setzt voraus, daß sie niemals (auch nicht im Einzelfall) entdeckt wird ...
... Denn sollte sie einmal entdeckt werden, ist die Wirkung natürlich dahin, weil im Internet innerhalb kürzester Zeit entsprechende Gegenmaßnahmen verbreitet werden würden. Dabei sind die "offiziellen" Virenscanner noch gar nicht einmal eingerechnet - aber ob sich hier die insbesondere im Ausland sitzenden Antiviren-Unternehmen von der Bundesregierung breitschlagen lassen, den Bundestrojaner dann nicht als Schadsoftware zu klassifizieren, wäre doch arg zu bezweifeln (auch weil es die Antiviren-Unternehmen auf einen Schlag massiv an Reputation und auch an Verträgen kosten würde). Insofern kann man wohl sagen, daß die letztgenannte Möglichkeit eine eher utopische ist, weil die Realisierung eines derartigen Super-Tools als schwer unwahrscheinlich einzustufen ist.
Shortcuts: Gemäß TweakPC gibt es erste Hinweise auf die Verkaufsnamen der Direct3D10-Chips von ATI: Dabei kommt es mit der "Radeon X2000" Serie zu einer Weiterführung des bisherigen Namensschemas. Hard Tecs 4U berichten hingegen von einer ganzen Reihe an neuen AGP-Grafikkarten auf Basis von ATI-Chips von Seiten des Grafikkarten-Herstellers HIS. Die PC Games Hardware berichten von Aussagen der Crysis-Macher zum konkreten Nutzen von Direct3D10 unter ihrem Direct3D10-Vorzeigetitel: Danach wird Direct3D10 unter Crysis (wie zu erwarten) in erster Linie zur Grafikbeschleunigung eingesetzt, die Bildqualität soll sich zur DirectX9-Version nicht maßgeblich unterscheiden. Und letztlich gibt es passend zum neuen Catalyst-Treiber bei NGOHQ wieder einmal eine (wenn auch inoffizielle) Version des Treibers mit dem althergebrachten Control Panel.
News des 10. Januar 2007 |
Bei DailyTech werden nun erstmals die Codenamen der dem R600 nachfolgenden LowCost- und Mainstream-Grafikchips nach dem Direct3D10-Standard seitens ATI genannt: R610 (wohl LowCost) und R630 (wohl Mainstream). Beide Grafikchips sollen nach der aktuellen ATI-Roadmap noch vor dem Juni erscheinen. Allerdings hätte damit nVidia weiterhin einen nicht uninteressanten Vorsprung, denn deren kleinere G80-Variationen G84 (wohl LowCost) und G86 (wohl Mainstream) sollen noch zur CeBIT vorgestellt werden und danach sogar käuflich zu erwerben sein. Derzeit fehlen allerdings zu allen vorgenannten Grafikchips jedwede Hinweise zu deren technischen Spezifikationen, so daß deren Schlagkraft derzeit nicht einschätzbar ist.
Noch deutlich vor jeder Direct3D10-Aktivität auf dem LowCost- und Mainstream-Markt wird nVidia hingegen eine weitere Abwandlung des G80-Chips in den Markt schicken, wie die VR-Zone zu berichten weiss. Danach soll Mitte Februar eine GeForce 8800 GTS mit 320 MB Speicher herauskommen. Die Änderungen dieser Karte sollen dabei in der Tat nur beim kleineren Speicher liegen, während Taktfrequenzen, Anzahl aktiver Hardware-Einheiten und das Speicherinterface gleich bleiben. Mit nur dem Unterschied beim Speicher ist ein gewisser Leistungsunterschied von geschätzten 5 bis 10 Prozent zu erwarten, welcher allerdings bei sehr hohen Auflösungen auch noch höher sein kann. Bei einem um glatte 100 Dollar/Euro niedrigeren Preis dürfte diese G80-Variante dennoch sehr interessant werden, würde es dann doch Direct3D10-Beschleunigung schon im Preisbereich von 300 Euro zu kaufen geben.
In den gestrigen News bereits verlinkt, aber noch nicht besonders erwähnt wurde das Intel Core 2 Duo E4300 Review seitens der X-bit Labs. Dabei ist der neue LowCost-Prozessor von Intel mit 1.8 GHz Takt, 2 MB Level2 Cache (und nicht 1 MB, wie im Dezember von uns fälschlicherweise gemeldet) und FSB800 durch seine (relativ) niedrige FSB-Taktung zum einen für jene Fälle interessant, wo übertaktet werden soll und das benutzte Mainboard oder auch der benutzte Speicher höhere FSB-Taktungen nicht zulassen. Dann kann man mit dem Core 2 Duo E4300 auch mit relativ niedrigen FSB-Taktungen von beispielsweise FSB1200 bereits gute Übertakungsgewinne erzielen - während der gleiche Sprung von dem FSB1066 der "normalen Core 2 Duo Prozessoren aus nicht mehr so großartig aussieht ...
... Und zum anderen ist dieser FSB800-Prozessor natürlich auch für Fälle interessant, wo das benutzte Mainboard auch im Overclocking-Modus keinen FSB1066 unterstützt und damit keine der regulären Core 2 Duo Prozessoren nutzbar sind. Zu beachten wäre hier allerdings, daß die wenigsten "alten" FSB800-Mainboards aus dem Stand heraus den Core 2 Duo (selbst wenn es nur um den E4300 geht) unterstützen dürften, da Intel selbstverständlich auch für diesen Prozessor die Spannungsspezifikationen geringfügig geändert hat. Ein klarer Hinweis auf die Unterstützung des Core 2 Duo E4300 ist es natürlich, wenn dieser Prozessor in einem aktuellen BIOS-Update für das benutzte Mainboard explizit genannt wird - ansonsten kann man nur beim Mainboard-Hersteller die CPU-Unterstützungslisten durchwühlen oder aber beim Support nachfragen.
Auf der CES hat AMD mit DTX einen neuen Gehäuses/Mainboard/Netzteil-Standard vorgestellt, welcher primär dafür gedacht ist, kleine und damit günstige OEM-Rechner zu kreieren. In der Tat wird im OEM-Bereich unnötigerweise oft mit dem ATX-Standard gearbeitet, obwohl man eigentlich nur günstige und nicht auf große Leistung sowie Aufrüstbarkeit gedachte Büro- und HomeOffice-Rechner erstellen will. Natürlich gibt es für diese Zwecke schon die Mainboard-Formate Mini-ITX (VIA) und MicroATX (Intel), insofern wird sich DTX erst gegen diese durchsetzen müssen. Allerdings dürfte DTX durchaus seine Chance haben, da jener Standard im Gegensatz zu Mini-ITX und MicroATX nicht nur primär auf Mainboards bezogen ist, sondern auch Gehäuse und Netzteile mit einbezieht (und OEMs nun einmal komplette Lösungen mit möglichst vielen standardisierten Bauteilen über alles lieben).
News des 9. Januar 2007 |
Mehrere Quellen berichten unabhängig voneinander vom einem Launchtermin des R600 für den März - und damit nicht mehr für Februar, wie bisher vermutet worden war. Gemäß The Inquirer hängt die weitere Verschiebung nun aber maßgeblich daran, daß AMD unbedingt auch mit einer ausreichenden Stückzahl an R600-Boards in den Markt gehen will - was man in gewissem Sinne sogar als positiven Grund für eine Verschiebung ansehen kann. Die PC Games Hardware bestätigt dies unabhängig von The Inquirer: Auch nach deren Informationen ist nicht mehr mit einem Launch im Februar zu rechnen. Und letztlich berichtet die VR-Zone noch davon, daß zum 28. Februar jedoch R600-Samples für die OEMs und die Presse zur Verfügung stehen sollen ...
... Ob die Presse zu diesem Termin dann allerdings auch Informationen und Benchmarks zum R600 herausgeben darf, ist noch etwas unklar - aber wenn AMD wirklich mit dem Launch warten will, bis genügend R600-Karten beim Handel auf ihre Bestellung warten, darf die Presse wohl die Zeit für ausgiebige Tests nutzen und wird trotzdem bis zum offensichtlich noch nicht genau terminierten Launch mit ihrer Berichterstattung warten müssen. Die VR-Zone zeigt im übrigen auch das Bild einer R600-Karte, welches mit 12 Zoll Länge (30cm) wohl ähnliche Platzprobleme verursachen dürfte wie die seinerzeitige GeForce 7900 GX2. Allerdings will ATI nur den OEM-Markt mit dieser Kartenversion beliefern, für den Retail-Markt soll es eine R600-Karte mit 9 Zoll Länge (23cm) geben.
Seit der Übernahme von ATI durch AMD ist von den einstmals umfangreichen Chipsatz-Projekte von ATI für Intel-Prozessoren nicht mehr viel übriggeblieben - nur der schon vor der Übernahme kurz vor der Veröffentlichung stehende RD600-Chipsatz sollte noch erscheinen. Nachdem dieses durch mehrmonatige Verspätungen immer unwahrscheinlicher wurde, betritt der RD600 nun aber trotzdem die Bühne: Bei TweakTown hat man den Test eines entsprechenden DFI-Mainboards veröffentlicht. Dabei schlägt sich der RD600 ausgesprochen gut und liegt in den Benchmarks sogar regelmäßig (natürlich nur minimal) vor nVidia nForce 680i SLI und Intel P965. Somit ist es sogar doppelt schade, daß AMD/ATI an dieser Stelle die Entwicklung einstellen und zukünftig nur noch Mainboard-Chipsätze für die hauseigenen AMD-Prozessoren fertigen werden.
Laut de.internet.com spricht sich nun auch noch der Bund deutscher Krimimalbeamter für die sogenannte "Online-Durchsuchung" aus, das heimliche Ausspähen der Rechner von Verdächtigen über das Internet. Allerdings geht es hier natürlich um ein solches Recht für die Polizei, welche dieses dann nur unter strengen Auflagen (Zustimmung eines Richters erforderlich, Mindeststrafen-Katalog) und Kontrolle (Information des betroffenen Bürgers nach Abschluß der Ermittlungen - ok, in 90 Prozent der Fälle leider nur graue Theorie) ausüben dürfte - und nicht wie bei einem vergleichbaren Recht für Geheimdienste eben im geheimen und ohne der geringsten Kontrollmöglichkeiten für die zivile Gesellschaft ...
... Viel interessanter ist damit aber eine andere Passage, in welcher der Vertreter des Bundes deutscher Kriminalbeamter für ein neues Gesetz die erweitere Möglichkeit zur Sperrung von Internetseiten forderte - und zwar solchen mit "für deutsche Internetnutzer gefährlichen Inhalten". Einmal abgesehen von der noch zu klärenden Frage, wie man sich ganz praktisch eine von der reinen Ausgabe von Bild und Ton ausgehende "Gefahr" vorstellen muß (Stromschläge per Tastatur, ausgelöst von ActiveX-Controls? .. oder aber eine Online-Gehirnwäsche durch Scientology-Inhalte?), gilt doch festzustellen, daß es sich hier um die exakt selbe Formulierung handelt, mit welcher solche Staaten wie China ihre allumfassenden Zensurbestrebungen rechtfertigen.
Shortcuts: Laut Hard Tecs 4U hat Asus in seiner XG Station schon eine GeForce 8800 GTS betreiben können - womit das verbaute Netzteil wohl in der Lage ist, (bis zu einem gewissem Maß) auch HighEnd-Grafikkarten mit Strom versorgen zu können. Daneben gibt es weitere Bilder jener XG Station bei Engagdet zu besichtigen. Laut TweakPC verfügt die DualChip-Grafikkarte "Radeon X1950 Pro Dual" von Sapphire auch über extra CrossFire-Konnektoren, womit Quad-CrossFire ermöglicht werden kann. Dafür müsste ATI allerdings auch einen entsprechend angepassten Treiber nachschieben, zu dem bisher noch kein Wort gefallen ist. Und letztlich kommt seitens PCPop noch die Meldung über eine GeForce 7300 GT Grafikkarten mit PCIe x1 Anschluß. Für Standard Desktop-PCs ist diese natürlich herzlich uninteressant, aber es dürfte sicherlich auch Spezialfälle geben, wo nur ein solcher Anchluß zur Verfügung steht.
News des 8. Januar 2007 |
Recht ausführlich hat man sich bei AnandTech mit der Grafikkarten-Performance unter Rainbow Six: Vegas beschäftigt. Die in diesem Spiel verwendete Unreal 3 Engine scheint dabei stark auf NextGen-Grafikchips ausgelegt, denn in den Messungen der HighEnd-Grafikkarten fällt doch auf, wie viel stärker die GeForce 8800 GTX gegenüber der Radeon X1950 XTX ist, welche in anderen Benchmarks doch zumeist eher in "Fühlweite" der kleineren G80-Ausführung gesehen wurde. Ansonsten ergeben die Messungen der HighEnd-Grafikkarten ein zu erwartendes Bild, wonach die ATI-Karten (bis auf den Vergleich zur GeForce 8800 GTS/GTX) überall etwas vorn liegen, ohne das die Abstände allerdings weltbewegend sein würden ...
... Ähnlich setzt sich dies dann auch bei den Mainstream-Grafikkarten fort, allerdings scheinen sich hier die Abstände zu vergrößern: Vergleicht man hier die in etwa gleichpreisigen ATI- und nVidia-Grafikkarten, so liegen die ATI-Beschleuniger regelmäßig mit 25 bis 40 Prozent vorn - was dann doch schon erheblich ist. Allerdings fängt es bei den kleineren Mainstream-Grafikkarten schon an, in unspielbare Frameraten-Bereiche herunterzugehen - für solche Karten wie die Radeon X1650 Pro und GeForce 7600 GT hilft hier nur die Absenkung auf niedrige Bildqualitätssettings, um unter 1024x768 noch auf über 20 fps zu kommen. Selbiger Trick muß dann auch bei den LowCost-Grafikkarten herhalten, wobei hier nur die Radeon X1300 XT unter 1024x768 gerade so 20 fps erreicht, die GeForce 7300 GT und 7600 GS dieses dann nur noch unter 640x480 schaffen. Wirklicher Spielspaß dürfte damit wohl nicht aufkommen, hier sind diese Grafikkarten schlicht an ihrem Leistungslimit angekommen.
Gute Anhaltspunkte, welchen Leistungsverlust die Anbindung der letzte Woche erwähnten Asus XG Station über PCI Express x1 mit sich bringt, gibt ein älterer Artikel seitens Tom's Hardware Guide, wo man die verschiedenen PCI Express Modi einzeln ausgemessen hat. Danach bewegt sich (unter Doom 3 und Unreal Tournament 2004) oberhalb von PCI Express x4 im Prinzip gar nichts mehr, während PCI Express x2 um 6 Prozent und PCI Express x1 um immerhin schon 20 Prozent hinter PCI Express x16 zurückhängt - wobei auch Spitzenwerte von fast 40 Prozent Differenz gemessen wurden. Zukünftige Software und schnelle Grafikkarten könnten inzwischen aber auch schon für noch größere Unterschiede sorgen, womit klar gesagt werden muß, daß die XG Station wohl kaum etwas für HighEnd-Ansprüche ist (wofür sie aber auch nicht konzipiert wurde).
Shortcuts: Wie u.a. Golem berichten, hat Intel auf der CES weitere QuadCore-Prozessoren angekündigt. Für den Desktop-Einsatz ist hierbei allerdings nur der Core 2 Quad Q6600 vorgesehen, welcher nun doch zu einem Preis von 851 Dollar in der Intel-Preisliste steht. Laut The Inquirer soll ATI angeblich zwei R600-Boards auf der CES ausgewählten Personen zeigen. Der Chip auf den gezeigten Boards soll allerdings noch nicht final sein - was immer mehr in die Richtung deutet, daß es nichts mehr mit einem Januar-Start des R600 werden wird. Wie Hexus berichten, hat Sapphire auf der CES seine im Dezember erstmalig erwähnte DualChip-Grafikkarte auf Basis zweier Radeon X1950 Pro Chips gezeigt. Eine weitere dieserart Karte scheint zudem von Asus zu kommen, wie einige entsprechende Bilder bei PCPop nahelegen.