News-Archiv 4. - 10. Februar 2008 (6. Kalenderwoche)
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News des 9./10. Februar 2008 |
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Geht es nach Expreview, kommt die G94-basierende GeForce 9600 GT zum Ende des März mit einem doch etwas überraschend hohen Preis von 169 Dollar für die 256-MB-Version und 189 Dollar für die 512-MB-Version in den Markt, was hierzulande auf Straßenpreise von 150 bzw. 170 Euro hinauslaufen sollte. Damit dürfte es aber schwierig werden, gegenüber der ATI-Konkurrenz zu bestehen, denn zu diesen Preisen legt man sich fast schon mit der Radeon HD 3870 an, obwohl die Performance der GeForce 9600 GT dafür nicht ausreichend sein dürfte. Genauso liegt dieser Preis auch ziemlich nah an dem der GeForce 8800 GT, welcher die GeForce 9600 GT natürlich bei weitem nicht das Wasser reichen wird können.
Zwar gehen alle Vorab-Berichte zur GeForce 9600 GT in die Richtung, daß nVidia mit dieser Karte eine exzellente neue Mainstream-Lösung gelingen dürfte - dies funktioniert aber auch nur dann, wenn der Preis zum Mainstream-Segment (derzeit maximal 150 Euro) passt und nicht ins Performance-Segment tendiert. Gerade da die GeForce 9600 GT nicht als Konkurrent zur Radeon HD 3870 gedacht ist, sondern vielmehr gegenüber der seitens ATI doch sehr günstig angesetzten Radeon HD 3850 antreten soll, wäre ein Preispunkt von 130 bis 150 Euro viel sinnvoller - ansonsten wird man von ATI einfach wie bisher über den günstigeren Preis ausgekontert. PS: Als Launchtermin für die GeForce 9600 GT ist bisher der 21. Februar bekannt, neue Gerüchte sprechen aber wahlweise von einer Vorziehung auf den 19. Februar bzw. einer Verschiebung auf den 28. Februar ;).
Bei The Inquirer hat man einen Test der Fähigkeiten des ATI Catalyst 8.1 Treibers angestellt, wonach dieser auch unterschiedliche Radeon HD 38x0 Grafikkarten im CrossFire-Modus betreiben kann. Dabei ist es offensichtlich egal, ob man eine Radeon HD 3850 mit einer Radeon HD 3870 mixt, selbst ein Verbund aus Grafikkarten mit unterschiedlicher Speicherbestückung ist möglich. Die angestellten kurzen Tests mögen zwar noch kein endgültiges Urteil erlauben, es deutet sich jedoch schon an, daß gerade dieser Verbund aus unterschiedlichen Karten nicht mit großen Performance-Einbussen bestraft wird. Dies würde letztlich solcherart Verbünde aus unterschiedlichen Karten auch in der Praxis ermöglichen bzw. die Wertigkeit von ATIs CrossFire steigern.
Wie die PC Games Hardware ausführt, will S3 Graphics seine Direct3D10-Generation "Destination Films" angeblich auf der Games Developer Conference Ende Februar vorstellen. Mit "termingerecht" hat das allerdings bei weitem nichts mehr zu tun, denn gemäß früheren Roadmaps hätten die Destinations-Ausführungen Chrome 430 (LowCost) & Chrome 460 (Mainstream) inzwischen schon im Markt sein sollen. Zudem ist eine Vorstellung auf der Games Developer Conference nicht zwingend mit der Ankündigung von demnächst kaufbaren Produkten gleichzusetzen, denn gerade auf der GDC werden oftmals nur Technologien vorgestellt, welche allerdings dann noch einige Zeit von ihrer Reife entfernt sind.
Insofern sieht es fast wieder so aus, als würden die ursprünglichen S3-Planungen wieder darin enden, daß man aufgrund der Verzögerungen des eigenen Zeitplans sich wieder einmal schon mit der Nachfolge-Generation von ATI und nVidia wird herumschlagen müssen - was man dann natürlich kaum noch gewinnen kann. Dies ist sicherlich keine schöne Prognose, allerdings sollte man beim Thema S3 auch ehrlich sein und sich nicht immer wieder Luftschlösser bauen. S3 hat nun einmal in den letzten Jahren seine neuen Grafikchips immer um mehrere Monate zu spät geliefert, womit die einstmals guten Voraussetzungen jedesmal über Board gegangen sind. Bevor man diese Problematik bei S3 nicht in den Griff bekommt, wird es zweifelsfrei nichts werden mit einer (zu begrüssenden) dritten Kraft im Grafikchip-Markt für extra Grafikkarten.
Shortcuts: Ein paar Ungereihmtheiten entdeckte die PC Games Hardware in einem Test der Radeon HD 3870 X2 unter Crysis. Im DirectX9-Modus des Spiels war die DualChip-Grafikkarte gar in 5 von 11 Einzeltests langsamer als eine einzelne Radeon HD 3870, hier fehlt dem CrossFire-Treiber wohl noch einiges an Feintuning. Gleiches scheint auf Hybrid-SLI von nVidia zuzutreffen, welches man bei PCOnline testete. Dabei wurde einem Hybrid-SLI Mainboard eine GeForce 8400 GS spendiert, ergo eine absolut zu Hybrid-SLI passende Grafikkarte - denn daß Hybrid-SLI mit schnelleren Grafikkarte keine Leistungszuwächse zeigen wird, sollte klar sein. Allerdings war auch in dieser Kombination das Ergebnis negativ, die GeForce 8400 GS war alleine gar minimal schneller als unter Hybrid-SLI.
News des 8. Februar 2008 |
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Wie Hard Tecs 4U vermelden, will nVidia den PhysX-Chip nach der Übernahme von Ageia wider Erwarten "weiter unterstützen". Allerdings ist die Formulierung durchaus in mehrere Richtung deutbar - eine weiterlaufende Unterstützung wäre es auch schon, wenn schlicht die PhysX-Treiber weiterhin gepflegt werden würden. Die nVidia-Aussage bedeutet also nicht zwingend, daß nVidia die PhysX-Chips weiterhin anbieten wird. Was natürlich trotzdem möglich ist, aber die entscheidende Frage nach der Übernahme durch nVidia war ja sowieso nie, was mit den PhysX-Chips der ersten Generation passiert, sondern inwiefern nVidia überhaupt an der Ageia-Hardware interessiert ist - oder eher nur an der Ageia-Software in Form der Physik-Engine. Die Aussage nVidias, man wolle zukünftig diese Engine auf den eigenen GeForce-Chips laufen lassen, deutet eher nicht darauf hin, daß man die Ageia-Hardware wirklich weiterführen will.
Gemäß The Inquirer soll Microsoft das angeblich für Windows 7 geplante Direct3D11 aus diesem Betriebssystem gestrichen haben. Leider ist die entsprechende Meldung nicht wirklich genau bzw. konzentriert sich The Inquirer zu sehr auf Nebenkriegsschauplätze, so daß nicht wirklich klar wird, ob Microsoft Direct3D11 gleich gänzlich aus Windows 7 gestrichen hat (was auf eine Verspätung von Direct3D11 hinauslaufen würde) oder aber ob Direct3D11 nun schlicht nur aus der Mindestvoraussetzung-Liste von Windows 7 entfernt wurde, weiterhin aber mit diesem Betriebssystem auf den Markt kommen soll. Ehrlicherweise gehen wir derzeit von letztgenannter Variante aus, denn derzeit spricht eigentlich nichts für eine Verschiebung von Direct3D11.
Auch die angebliche Intervention eines Grafikchip-Herstellers bei Microsoft würde wenn dann nur Sinn machen, wenn es nicht um eine Verschiebung von Direct3D11 ginge, sondern allein darum, daß Direct3D11 nicht eine der Mindestvoraussetzungen für Windows 7 werden soll. Insofern gehen wir mal davon aus, daß schlicht die seitens Microsoft geplante Bundelung von Direct3D11 mit Windows 7 aufgehoben wurde - was dann sogar eine sehr gute Nachricht ist. Denn erstens einmal würde man dann Windows 7 wohl auch mit einer Direct3D10-Grafiklösung erleben können - und zweitens hat Direct3D11 somit eine größere Chance, unabhängig von Windows 7 zu erscheinen, womit eine Verspätung von Windows 7 nicht auch gleichzeitig eine Verspätung von Direct3D11 auslösen würde. Damit steigen ergo die Chancen, Direct3D11 schon Anfang 2009 (für Windows Vista) zu erleben, selbst wenn Windows 7 dann noch nicht fertig ist.
Wie unter anderem Golem berichten, haben die Fachausschüsse des Bundesrats erstaunliche Weitsicht bewiesen und die von der deutschen Bundesregierung angestrebte deutliche Verschärfung der Indizierungspraxis per gesetzlicher Grundlage als "ausgesprochen interpretationsfähig" bezeichnet, was im Sinne einer möglichst hohen Rechtssicherheit also nicht zu empfehlen wäre. Mittels des Gesetzesvorschlags sollten zukünftig auch "gewaltbeherrschte" Spiele indiziert werden können, ohne daß dieses sicherlich sehr subjektiv wahrgenommene Wort bislang näher definiert wurde. Zudem läge nach der angestrebten Gesetzeslage die Indizierung in den Händen der Staatsanwaltschaften, was je nach Gusto sehr unterschiedliche Rechtsprechungen ergeben würde. Der Gegenvorschlag des Bundesrates sieht nunmehr vor, schlicht der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) eine Verschärfung der Indizierungskriterien vorzuschreiben.
Dies ändert natürlich nichts an dem Bestreben, zukünftig eben auch die genannten "gewaltbeherrschten" Spiele in Deutschland indizieren zu lassen, bei einer Prüfung durch die BPjM könnte sich hierbei aber wenigstens eine vorhersehbare Rechtspraxis herausbilden. Zudem werden die Spiele bei der BPjM in aller Regel vor Erscheinen geprüft, so daß sich der Spielehersteller auf das Urteil der BPjM einrichten kann - eine Indizierung durch die Staatsanwaltschaft bedeutet aber in aller Regel unwillkürliche Beschlagnahme eines schon im Handel befindlichen Produkts, womit aus dem rechtlichen auch ein hohes wirtschaftliches Risiko für die Spielehersteller würde. Insofern ist der Vorschlag des Bundesrates in jedem Fall vernünftig - wobei dies wie gesagt nichts daran ändert, daß damit die sowieso schon weltweit härtesten Jugendschutzgesetze nochmals deutlich verschärft werden sollen.
News des 6. Februar 2008 |
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Nach einiger Wartezeit ist nun endlich die Version 5.0 der Verschlüsselungssoftware TrueCrypt erschienen, welche als wichtigste Änderung die Verschlüsselung von System-Partitionen inklusive einer dafür notwendigen PreBoot-Authentifizierung mit sich bringt. TrueCrypt war bisher schon eine leistungsfähige und oft benutzte Verschlüsselungslösung, gewinnt durch dieses Feature aber nun noch einmal wesentlich hinzu. Für TrueCrypt sprechen zudem weiterhin, daß das Programm nach wie vor vollständig kostenlos sowie OpenSource ist - letzteres ist bei Verschlüsselungsoftware besonders relevant, weil nur offene Software daraufhin überprüft werden kann, ob diese Zweitschlüssel oder geheime Überwachungs-Schnittstellen enthält.
Wie die PC-Welt berichtet, rät die für die IT-Sicherheit zuständige US-Behörde (US-CERT) nach den jüngsten Sicherheitslücken den Nutzern von Windows-Computern erneut und nachdrücklich, ActiveX auszuschalten. Technisch wird dies dadurch gelöst, daß man im Internet Explorer die Sicherheitsstufe auf "hoch" setzt, was aber in Folge dessen mehr oder weniger alle aktiven Inhalte deaktiviert und damit einige Webseite unbenutzbar macht (natürlich nicht 3DCenter, dieses kommt bis auf eng definierte Ausnahme ohne ActiveX, Java und JavaScript aus). Allerdings ist diese Lösung nicht im Ansatz vollständig, da sich viele Eindringlinge heutzutage in die per default unsichtbare Zone "Arbeitsplatz" schummeln, welche ebenso per default vollkommen unabgesichert ist.
Wirkliche Abhilfe schafft hier also nur, zuerst diese Zone "Arbeitsplatz" zu aktivieren, um diese Zone nachfolgend dann ebenfalls mit hohen Sicherheitseinstellungen abzuschotten. Verlieren kann man speziell durch die Abschottung der Zone "Arbeitsplatz" in aller Regel nichts, deren Sicherheitseinstellungen betreffen nur Ausführung von Inhalten und Dokumente, welche schon auf dem lokalen PC liegen (und nicht über den Internet Explorer direkt im Netz betrachtet werden). Heutige Schadsoftware nutzt diese zusätzliche Zone aber oftmals aus, um vollkommen ungestört auf einem Zielcomputer wirken zu können - es ist halt einfacher, sich in die falsche Zone zu schummeln, als die Zonen-Einstellungen zu umgehen.
Generell muß bei dieser Gelegenheit aber auch einmal die Berichterstattung der Sicherheitsdienstleister und die deren Meldungen übernehmenden Medien kritisiert werden. Es fehlt hierbei oftmals an genaueren Erläuterungen, wie sich eine Schadsoftware ins System konkret einnistet - obwohl man mit diesen Erläuterungen viel zu den häufig anzutreffenden Schwachstellen erfahren würde, was im in der Folge zu möglichen Gegenmaßnahmen führen könnte. Natürlich sind die Hersteller von Antiviren-Software in aller Regel nicht daran interessiert, daß sich der Nutzer selber hilft anstatt deren Software zu kaufen - auf der anderen Seite müssen die IT-Medien solcherart Meldungen aber auch nicht unkommentiert übernehmen.
Im aktuellen Fall der Sicherheitslücken von ActiveX unter Yahoo, MySpace und Facebook würde eine genauere Beschreibung des Infektionsweges nämlich von alleine zu der Erkenntnis führen, besser ActiveX zu deaktivieren sowie die Zone "Arbeitsplatz" zuzumauern. Gegenüber der üblichen Standardmaßnahme von aktuellen Sicherheitspatches und ständigen Viren-Updates hätte dies sogar den Vorteil, daß es vorbeugend funktioniert, während es Sicherheitspatches und Viren-Updates in aller Regel erst dann gibt, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Und auch abgesehen von diesem konkreten Fall könnte eine genauere Berichterstattung über die Infektionswege von Schadsoftware auch die lange fehlende Diskussion darüber anstossen, welche Browser-Funktionen aus Sicherheitserwägungen heraus entweder komplett überarbeitet oder eventuell auch herausgenommen werden sollten.
News des 5. Februar 2008 |
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Wie Hard Tecs 4U berichten, hat es das Speicherstandardisierungsgremium JEDEC nun doch noch geschafft und eine finale Spezifikation für DDR2/1066 vorgelegt. Selbiger Speicher ist zwar schon seit einer ganzen Weile breit im Markt verfügbar, allerdings setzen die (von den Stückzahlen her den Markt-bestimmenden) Komplett-Angebote generell fast ausschließlich nur auf Komponenten mit entsprechender Industrie-weit anerkannter Spezifikation, um möglichen Problemen aus dem Wege zu gehen. Auch viele Komponenten-Hersteller fühlen sich ausschließlich diesen Standards verpflichtet - so bieten beispielsweise die Mainboard-Chipsätze von Intel generell nur Spezfikations-gerechten Speichersupport, selbst wenn die einzelnen Mainboard-Hersteller dies dann in Eigenregie (und auf eigene Verantwortung) immer wieder etwas aufweichen.
Der Impuls, welcher von dieser Standardisierung ausgeht, wird also mehr oder weniger nur den Markt an Komplett-PCs betreffen, wo zukünftig anstatt der bisher dominierenden Angebote mit DDR2/800-Speicher eben neue Angebote mit DDR2/1066-Speicher auf den Markt kommen sollten. AMD hat seine Phenom-Prozessoren gleich vorsorglich bis zu DDR2/1066 spezifiziert und sollte aufgrund des integrierten Speichercontrollers auch ziemlich gut von dem höheren Speicherstandard profitieren können. Auch die Athlon 64 und 64 X2 Prozessoren können im Übertakter-Betrieb und sofern es das jeweilige Mainboard zuläßt, mit DDR2/1066 umgehen - hierfür gibt es dann zwar keine Gewähr seitens AMD, allerdings ebenfalls einen interessante Performance-Gewinn. Intels Prozessoren sind dagegen derzeit maßgeblich durch die Bandbreite des FSB-Protokolls limitiert, aber auch hier dürften es sich die Hersteller von Komplett-PCs sicherlich nicht nehmen lassen, die höhere Speichersorte einzubauen und mit dieser zu werben.
In der Summe sollte DDR2-Speicher durch diese Standardisierung von DDR2/1066 nochmals einen guten Schub erhalten, zudem wird die Luft für DDR3-Speicher wieder etwas dünner: Wenn man der Grundannahme folgt, daß man bei DDR3-Speicher eine Taktstufe mehr benötigt, um auf die gleiche Leistung wie bei DDR2 zu kommen (ähnlich wie im Verhältnis DDR1 zu DDR2), dann werden somit DDR3-Speicher unterhalb von DDR3/1600 uninteressant, weil DDR3/1333 nach dieser Faustregel nicht mehr Performance als DDR2/1066 bieten sollte und man wenn dann natürlich eine höhere Performance durch DDR3 anstrebt. Auf der anderen Seite wird DDR3-Speicher derzeit sowieso nur in kleinen Mengen abgesetzt, dafür ist der Leistungsgewinn selbst unter solchen Spitzentaktungen wie DDR3/1866 zu gering. Das Thema DDR3 wird wohl erst dann richtig an Fahrt gewinnen, wenn zu DDR3 passende Prozessoren erscheinen werden.
Seitens SecurStar gibt es mit "SurfSolo" einen (kostenpflichtigen) Dienst, welcher die Vorratsdatenspeicherung im Internet unterlaufen soll. Dabei stellt man wohl schlicht mehrere Proxy-Server im Ausland zur Verfügung, welche dann die IP-Adresse des Nutzers recht effektiv verschleiern. Interessanterweise soll der Dienst dabei auch alle anderen Internetprotokolle abseits des zur Webseiten-Darstellung benutzten HTTP unterstützen - womit die Funktionalität deutlich höher wäre es bei gewöhnlichen Proxy-Servern, über welche man sich im gewöhnlichen nur Webseiten ansehen kann. Zwischen Proxy-Server und Kunde besteht im übrigen eine gut verschlüsselte Verbindung, so daß man selbst direkt beim Internet Service Provider nicht mitlauschen könnte.
Um sich gegenüber der Vorratsdatenspeicherung zu schützen, reicht allerdings auch schon die reine Proxy-Funktion aus, bei der Vorratsdatenspeicherung geht es schließlich nicht um konkrete Ermittlungen, sondern gemäß des Namens werden erst einmal alle Daten vorgehalten, um später im Eventualfall darauf zugreifen zu können. Im Fall von IP-Adressen bedeutet dies, daß alle IP-Adressen und Zeiträume erfaßt werden, mit welchen eine Person im Internet unterwegs war - was durch den Proxy-Server obsolet werden würde, weil man dann unter diesen vom Provider vergebenen IP-Adressen nicht im Internet auftritt. Und im Fall von eMails werden Sender, Empfänger, Betreff und bei Web-basierten Dienste auch die IP-Adresse notiert, was hier ebenfalls umgangen wird, da zu "SurfSolo" eine überwachungsfreie eMail-Adresse dazugehört.
Allerdings ergibt "SurfSolo" keine wirkliche Sicherheit vor bundesdeutschen Strafverfolgern, da der Dienst von einem deutschen Unternehmen angeboten wird und damit jederzeit durch die Behörden dazu gebracht werden kann, für einzelne Nutzer geheime Protokollfunktionen anzusetzen. Wenn Vater Staat einen aus berechtigtem oder auch unberechtigtem Grund auf dem Kieker hat, bringt dieser Dienst also nichts. Dafür ist "SurfSolo" dann nutzvoll, wenn man schlicht verhindern will, daß mittels der Vorratsdatenspeicherung über einen automatisierte Profile angelegt oder aber die gesammelten Daten sonstwie mißbraucht werden. Das Problem bei der Vorratsdatenspeicherung liegt aber sicherlich weniger in der eher geringen Chance des Mißbrauchs oder der von falschen Verdächtigungen, sondern vielmehr in der damit zum Ausdruck gebrachten Geisteshaltung, welche Stasi-like erst einmal alle Bürger als potentielle Täter & Gefährder ansieht.
News des 4. Februar 2008 |
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Schon vor einiger Zeit in Form eines Gerüchts vermutet, hat nVidia nunmehr doch PhysX-Entwickler Ageia übernommen. Offizielles Ziel der Übernahme ist es dabei, die PhysX-Engine zukünftig auf den GeForce-Grafikkarten von nVidia laufen lassen zu können. Insofern dürften die bisherigen PhysX-Beschleuniger von Ageia wohl schnell aus dem Markt verschwinden und die einstmals geplante und eigentlich demnächst zu erwartende zweite PhysX-Generation nun nicht mehr erscheinen. nVidia wird wohl nur die PhysX-Software weiterbenutzen und die eigenen Grafikkarten-Treiber dementsprechend anpassen, daß GeForce-Grafikkarten zukünftig PhysX-Effekte beschleunigen können.
Inwiefern diese Übernahme mit den immer weiteren Verzögerungen bei der Integration einer allgemeingültigen und allen Parteien offenstehenden Physikbeschleuniger-API in DirectX zusammenhängt, ist unklar - allerdings erscheint dies momentan als einzige plausible Erklärung für diese Übernahme, denn PhysX war nun sicherlich weit davon entfernt, sich breit durchzusetzen und damit die eigentlichen Grafikchip-Entwickler unter Druck zu setzen. Da die offene Physikbeschleuniger-API in DirectX nunmehr aller Wahrscheinlichkeit nach erst mit Direct3D11 kommt, hat nVidia wohl zu einem günstigen Preis zugegriffen, um die eigenen Grafikkarten schon deutlich früher auch als Physik-Beschleuniger nutzen zu können. Und Ageia selber dürfte sich sicherlich nicht gewehrt haben - vielfach wurde gar angenommen, daß das Unternehmen faktisch nur gegründet wurde, um die Physikbeschleuniger-Idee eines Tages einem größerem Fisch verkaufen zu können ;).
In der Summe hat diese Übernahme sicherlich das Potential, die Physikbeschleunigung auf Grafikkarten - welche schließlich teilweise schon vor zwei Jahren vollmundig angekündigt wurde - endlich einmal deutlich voranzubringen, denn nVidia hat nun zum einen die passenden Software in der Hand und zum anderen seinen Grafikkarten-Marktanteil, welcher nun einmal eine wichtige Voraussetzung ist, bevor Spieleentwickler sich wirklich für neue Technologien interessieren. Natürlich wäre eine Physikbeschleunigung nur für nVidia-Grafikkarten alles andere als optimal, aber um dem Thema erstmal den nötigen Anfangsschub zu geben, sicherlich besser als das (lange) Warten auf Direct3D11.
Einige Berichte gibt es heute zum Thema Skulltrail, der 8-Core-Plattform von Intel. Das System ist grob zur Unterstützung von zwei QuadCore-Prozessoren und vier Grafikkarten vorgesehen und unterstützt zudem gleichzeitig SLI wie auch CrossFire. Abseits dieser wirklich gut klingenden Ansetzungen zeigen sich jedoch bei genauerer Betrachtung reichlich Schwächen und Haken: So benötigt die Platine zwingend FB-DIMM Speicher, welcher nicht nur relativ teuer (doppelt soviel wie DDR2, allerdings dafür günstiger als DDR3), sondern auch nur in eher durchschnittlichen Taktfequenzen verfügbar ist. Vier Grafikkarten kann man zudem nur einbauen, wenn man auf SingleSlot-Modelle setzt, was es aber gerade im HighEnd-Bereich nicht gibt.
In diesem Punkt ist ein wenig unklar, wieso man das Mainboard nicht einfach größer gestaltet hat, um Platz für vier DualSlot-Grafikkarten zu schaffen. Sicherlich würde ein solches Mainboard dann nur noch in Spezial-Gehäuse passen, aber angesichts des insgesamt betriebenen Aufwands (FB-DIMM als Speicher, Netzteil mit 1000 bis 1400 Watt je nach Anzahl der Grafikkarten, teures Spezial-Mainboard) wäre das nun auch nicht mehr ins Gewicht gefallen. Dabei ist es sogar noch unsicher, ob sich überhaupt mehr als zwei Grafikkarten zu einer Zusammenarbeit bewegen lassen: Intel hat auf diesen Punkt bisher nur höchst ausweichend geantwortet - die Aussage, daß man bis zu vier Grafikkarten einsetzen kann, sagt nun leider nichts darüber aus, daß man diese auch alle unter CrossFire bzw. SLI zusammenschalten kann.
Insofern schwächelt Skulltrail gerade im entscheidensten Punkt, der Unterstützung von drei oder/und vier Grafikkarten im CrossFire- bzw. SLI-Verbund. Dies ist insbesondere deswegen bedeutend, als daß die derzeit in den Markt kommenden neuen Mainboard-Chipsätze von nVidia schon Triple-SLI unterstützen und damit eine mit deutlich geringerem Kostenaufwand verbundene Konkurrenz zu Skulltrail darstellen. Somit bleibt von der ganzen Grafikkarten-Herrlichkeit bei Skulltrail letztlich nur der Punkt, daß eben sowohl SLI als auch CrossFire auf demselben Board unterstützt werden - derzeit sicherlich ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Allerdings dürfte es wohl billiger sein, im Zweifelsfall von einer SLI- auf eine CrossFire-Platine (oder umgedreht) zu wechseln, als sich eine teure Skulltrail-Platine samt FB-DIMM anzulachen.
Somit steht auf der Habenseite bei Skulltrail eigentlich nur noch die doppelte CPU. Immerhin werden die beiden Prozessoren jeweils über einen extra FrontSideBus angebunden, was durchaus performancefördernd ist. Allerdings ist für den Performancegewinn gegenüber gewöhnlichen QuadCore-Systemen noch viel mehr als sonst die Qualität der Software entscheidend: Während also im Rendering- und teilweise im Multimedia-Bereich wie üblich gute bis exzellente Performancegewinne durch die acht Cores zu erzielen sind, läuft im Spiele-Bereich mehr oder weniger gar nichts. Und dies dürfte sich auch nicht in Kürze ändern, denn wenn dann optimieren die Spieleentwickler allerhöchstens für QuadCore-Prozessoren, nicht aber für Skulltrail.
In der Summe bleibt dann relativ wenig übrig: Skulltrail ist womöglich eine gute Rendering-Maschine und damit teilweise im Workstation-Bereich passend, im Spiele-Bereich jedoch klar nicht überzeugend. Denn dort hätten es nicht unbedingt gleich zwei QuadCore-Prozessoren sein müssen, dafür wären aber wenn dann schon vier zusammenarbeitende DualSlot-Grafikkarten notwendig, um sich deutlich von der Konkurrenz abzusetzen. Auf der anderen Seite ist Skulltrail natürlich auch nicht wirklich dafür konzipiert worden, wirklich in irgendeinem Nischenmarkt um Käufer zu ringen - es ist schlicht ein Präsentationssystem bzw. eine Technologie-Demonstration, die man nun eben auch als Normalsterblicher erstehen kann.