News-Archiv 22. - 28. Oktober 2007 (43. Kalenderwoche)
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News des 27./28. Oktober 2007 |
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Beim Geizhals-Preisvergleich finden sich erste Preise zur GeForce 8800 GT, sowie gleichfalls auch eine Bestätigung der technischen Daten zu dieser Karte. Danach wird nVidia für ca. 250 Euro eine SingleSlot-Karte mit 112 Shader-Einheiten, 256 Bit DDR Speicherinterface, 512 MB GDDR3 und Taktraten von 600/1500/900 MHz liefern. Sofern nVidia nichts am grundsätzlichen Aufbau der G80-Cluster geändert hat, dürfte die Karte somit über 56 Textureneinheiten verfügen. Im Vergleich zur GeForce 8800 GTS hätte die neue Karte dann 46 Prozent mehr Shader-Power und 40 Prozent mehr Texturierleistung bei nur 11 Prozent weniger Speicherbandbreite. Im Vergleich zur GeForce 8800 GTX liegt die neue Karte dann auch nur 3 Prozent bei der Shader-Power und 10 Prozent bei der Texturierleistung zurück, bei der Speicherbandbreite sind es hier allerdings 50 Prozent.
Dies dürfte dann immer noch einen gewissen Leistungsabstand zur GeForce 8800 GTX ergeben, laut den Vorabtests waren es 20 bis 25 Prozent. Die GeForce 8800 GTS dürfte aber mehr oder weniger überall überrundet werden, gerade bei neuen oder kommenden Spielen dürfte sich die deutlich höhere Shader-Power auszahlen. Langfristig könnte die GeForce 8800 GT durch diesen Punkt sogar der GeForce 8800 GTX nahekommen - zu einem drastisch günstigeren Preis. Der Straßenpreis von derzeit um die 250 Euro könnte sogar kurzfristig noch etwas sinken, denn die allerersten Angebote haben immer die Tendenz, etwas zu hoch auszufallen. Da sich ja nun der Listenpreis von 249 Dollar für die 512-MB-Edition zu bestätigen scheint, sind wohl Straßenpreise von 220 bis 230 Euro realistisch. Weiteres dürfte sich im laufe des Montags ergeben, denn gemäß früheren Informationen will nVidia die GeForce 8800 GT am 29. Oktober offiziell vorstellen.
Noch etwas schneller war Intel, welche ihren ersten 45nm-Prozessor bereits frühmorgendlich um 6 Uhr am Montag vorgestellt haben, inzwischen finden sich aber auch schon einige Testberichte zum Core 2 Extreme QX9650 mit 3.0 GHz Takt auf Penryn-Basis (Liste der Artikel). Danach gibt es mit den 45nm-Prozessoren den erwartenden Refresh der bisherigen Core-2-Serie, welcher ohne großen Performancesprung und derzeit auch noch ohne bedeutsamen Sprung bei den Taktraten auskommt. Die Vorteile liegen wohl eher woanders: Beispielsweise bei der Kühlung, welche beim Core 2 Extreme QX9650 laut dem Artikel von Hard Tecs 4U selbst mit Billigkühlern zufriedenstellend (80 Grad CPU-Temperatur) zu bewerkstelligend war, mit gutklassigen Kühlern waren gar exzellente CPU-Temperaturen im Bereich von um die 50 Grad zu erreichen.
Dies deutet auch schon den zweiten wesentlichen Vorteil der kommenden 45nm-Prozessoren an: Der Übertaktspielraum dürfte mit diesen wieder maßgeblich steigen. In den heutigen Tests konnte der Core 2 Extreme QX9650 oftmals (ohne größeren Aufwand) auf 4 GHz oder in die Nähe gebracht werden - und mit der Zeit und weiteren Steppings der 45nm-Prozessoren dürfte hier auch noch ein gutes Stück mehr möglich werden. Nicht umsonst wird Intel im Laufe des Jahres die Taktfrequenzen der Core-2-Serie auf bis zu 4 GHz steigern, auch jetzt könnte Intel wohl schon mit einem 3.5-GHz-Modell ankommen, wenn man das wollte. So lange AMD seine Phenom-Prozessoren aber nicht in den Markt entlassen hat, braucht Intel dies wohl noch nicht zu tun.
Auch jetzt schon kommt die geringfügige Pro/MHz-Steigerung der 45nm-Generation schließlich schon einer gewissen Taktsteigerung gleich: Unter Anwendungsprogrammen sind es im Schnitt 5 Prozent, unter Spielen sogar (sofern man CPU-limitiert testet) um die 10 Prozent - das ist mehr oder weniger das gleiche, als hätte Intel die Taktfrequenz der bisherigen 65nm-Generation auf 3.3 GHz angehoben. Zugleich verdeutlicht das auch das Problem, welchem sich AMD mit den Phenom-Prozessoren annehmen muß: Auch wenn Intel mit den 45nm-Prozessoren derzeit noch nicht deutlich vorgelegt hat, so sind 3.3 GHz nach 65nm-Standard immer noch eine hohe Hürde, welche AMD wohl nur mit ebenfalls entsprechend hohen Taktraten bei den Phenom-Prozessoren überspringen können wird.
Shortcuts: ExtremeTech haben einen interessanten Mini-PC im Test: Der "Fit PC" vereint einen AMD Geode LX8000 Prozessor, 256 MB Speicher, 40 GB Festplatte, Netzwerk-, Audio-, USB- und Grafiklösung auf dem Platz von 12x12x4cm und zu einem Stromverbrauch von insgesamt nur 5 Watt. Wie sich der Verkaufspreis eines Xbox360-Spiels aufteilt, berichten GameCaptain: Danach erhält der Spieleentwickler nur ein Drittel des Verkaufspreises, von diesem Anteil müssen dann noch die Entwicklungskosten gedeckt werden. Für PC-Spiele dürfte durch den Wegfall des Microsoft-Anteils (ein Fünftel) der relative Anteil für den Entwickler größer sein, absolut durch die etwas niedrigeren Preise jedoch im Endeffekt auch nicht höher. Und letztlich berichten Gulli noch von einer Staub und Flüssigkeiten abweisenden Tastatur seitens Intel, für notorische Kaffee-, Bier- und Cola-Verschütter sicherlich ein Segen ;).
neuer Artikel |
Intel Core 2: Allendale vs. Conroe und FSB266 vs. FSB333
Intel hat mittlerweile eine ansehnlich breite Palette an Prozessoren der Core-2-Familie auf den Markt gebracht. Die wesentlichen Unterschiede, die es bei den Core-2-Prozessoren gibt, sind neben Takt und Kernanzahl auch die Größe des Level2-Cache und die Anbindung der CPU an den FrontSideBus (FSB). Mit den Merkmalen Level2-Cache und FSB-Takt stuft Intel die Prozessoren insbesondere in verschiedene Marktsegmente ein: So gibt es 1 und 2 MB Level2-Cache sowie den FSB800 nur bei den günstigsten Angebot, 4 MB Level2-Cache und FSB1066 bilden das Mittelfeld, während es den FSB1333 nur bei den neuesten und teuersten Prozessoren gibt. In unserem Artikel wird es nun darum gehen, Unterschiede in der Leistungsfähigkeit bei differierenden Cache-Größen und bei differierendem FSB-Takt aufzuzeigen ... zum Artikel
News des 26. Oktober 2007 |
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Bei der AMDZone sowie der FiringSquad hat man sich die Grafikkarten-Performance unter Call of Duty 4 anhand der Demo-Version des Spiels angesehen. Als erstes fällt dabei auf, daß das Spiel zumindestens auf hohen Qualitätssettings und mit 4x Anti-Aliasing schon recht schnell in die Nähe des kritischen Bereichs für eine Vielzahl an Grafikkarten geht, inklusive sogar der alten HighEnd-Generation. So sind beispielsweise unter 1600x1200 nur noch GeForce 8800 GTX und Ultra im Sorgenfrei-Land von über 50 fps zu finden - für einige Mainstream-Lösungen wie GeForce 7600 GT, GeForce 7900 GT, GeForce 8600 GT und Radeon HD 2600 XT wird es dagegen schon unter 1280x1024 mit 4x Anti-Aliasing zu eng, hier wird man wohl eine Anti-Aliasing-Stufe herunterdrehen müssen. Im ewigen Wettstreit ATI vs. nVidia tun sich bei der Direct3D10-Generation zudem die nVidia-Modelle hervor und liegen überall mehr als deutlich vor ihren ATI-Pendants. Das umgedrehte Bild ergibt sich jedoch bei der DirectX9-Generation: Hier liegen dann die ATI-Modelle teils deutlich vor ihren jeweiligen nVidia-Pendants.
Golem berichten über AMDs 790FX Mainboard-Chipsatz, welcher seitens AMD offensichtlich explizit auf den Support von bis zu vier Grafikkarten ausgelegt ist. Dabei soll normales CrossFire mit zwei Grafikkarten über zwei elektrische x16-Anbindungen realisiert werden, die Karten werden hierbei zudem per Bridge verbunden. Bei vier Grafikkarten kommt wie erwartet eine elektrische x8-Anbindung bei allen Karten zum tragen, interessanterweise werden die Karten hierbei aber nicht per Bridge, sondern nur per Sofware verbunden - was dann doch etwas an Performance kosten dürfte. Der Nachteil von Quad-CrossFire liegt natürlich weiterhin darin, daß hierfür aus Platzgründen nur SingleSlot-Karten verwendet werden können, was die jeweils schnellsten Beschleuniger regelmäßig ausschließen dürfte. Demzufolge dürfte nVidia mit Triple-SLI gute Chancen haben, auch mit "nur" drei Grafikkarten auf dieselbe Performance kommen zu können, weil unter Triple-SLI eben auch DualSlot-Modelle verwendbar sind.
Wir hatten Anfang der Woche über Intels 4er Chipsatz-Serie berichtet, welche prinzipiell im zweiten Quartal 2008 antreten sollen, daneben soll es eine HighEnd-Variante mit Support der Nehalem-Prozessorenarchitektur im vierten Quartal 2008 geben. Die unsererseits diesbezüglich geäußerte Idee, daß womöglich auch die früher erscheinenden 4er Chipsätze inoffiziell diesen Nehalem-Support bieten könnten, ist zwar prinzipiell nicht verkehrt, wird aber selbst im Fall des Falles nicht dazu führen, daß man Nehalem-Prozessoren auf für derzeitige Core-2-Prozessoren gedachte Mainboards verwenden kann: Denn die Nehalem-Prozessoren kommen in einem neuen Sockel, dem LGA1366 (der größere Sockel ist unter anderen notwendig wegen des integrierten Speichercontrollers), und wird somit - ganz egal ob es der Chipsatz eventuell könnte - in jedem Fall neue Mainboards erfordern.
Gemäß der GameStar zieht Steam-Betreiber Valve die Zügel erneut ein wenig an und sperrt russische und asiatische Versionen der "Orange Box" für nicht in den entsprechenden Ländern wohnhafte Personen. Anscheinend will man damit gegen Import-Versionen angehen - an diese User, welche sich das Spiel eventuell im Urlaub in einem dieser Länder gekauft haben, wurde dabei offensichtlich nicht gedacht. Das Problem ist in der Praxis natürlich nicht wahnwitzig groß, da Importversionen aus Russland und Asien eher selten sind, die Angelegenheit wirft aber doch wieder einige Fragen bezüglich der Beachtung von Verbraucherrechten durch Valve auf: Denn unabhängig davon, ob diese Importversionen wirklich günstiger sind (unseres Wissens nach kann es sich dabei nur um Nuancen handeln, da die Software in Russland und Asien auch erst einmal zu Dollar-Preisen auf den Markt kommt) und Valve somit womöglich ein wirtschaftliches Interesse daran hat, diese Importe zu verhindern - rein rechtlich steht dies Valve zweifelsfrei nicht zu. Vielmehr stellt dieses Vorgehen sogar einen klaren Verstoß gegen die elementarsten Grundsätze der Welthandelsorganisation WTO dar.
Diese sehen einen ungehinderten Warenfluß vor - und wenn jemand unterschiedliche Preise in unterschiedlichen Ländern macht, dann muß man halt mit Reimporten rechnen. Ein Verbot dieser Reimporte ist nicht rechtens - wie auch vor einiger Zeit die europäischen Autobauer feststellen mussten. Insofern begibt sich Valve hier rechtlich aufs Glatteis, die mutwillige Sperrung von vollkommen legal erworbener Software könnte man im Zweifelsfall gar als Betrug seitens Valve werten - weil wie gesagt schon bezahlt wurde und es keinerlei "Vergehen" des Käufers gab. Noch ist natürlich nicht klar, ob die Angelegenheit überhaupt jemals vor ein Gericht kommt und wie sie dort ausgehen wird, aber rein von der Ansetzung her stehen die Karten von Valve denkbar schlecht. Generell zeigt der Fall aber auch, daß es eine schlechte Idee war, Valve mittels Steam so viel Macht zu geben. Es ist Valve mittels Steam nun einmal möglich, allein nur ihre Interessen durchzusetzen, die ehrlichen Käufer sind dem vollkommen ausgeliefert - und leider bleibt es im Fall Valve nicht nur bei der theoretischen Möglichkeit, sondern Valve nutzt diese eben auch genüßlich aus.
Der Heise Newsticker berichtet von einer Warnung des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung über die anstehende Ratifizierung der Cybercrime-Konvention des Europarates durch die Bundesrepublik Deutschland. Damit würde man einem umfangreichen und vor allem unreglementierten Austausch polizeilicher Daten mit den 52 dem Europarat angehörenden oder angeschlossenen Staaten zustimmen, zu welchen - und das ist der springende Punkt - auch die mittels der nächstes Jahr kommenden Vorratsdatenspeicherung erhoben Daten gehören würden. Dabei werden diese Daten den anderen Staaten auf einer möglichst breiten Basis zur Verfügung gestellt - die in Deutschland geltenden Sicherungsmaßnahmen wie beispielsweise der Richtervorbehalt gelten nicht für die anderen Staaten, von irgendwelchen Datenschutzregelungen ganz zu schweigen.
Zudem können die vorhandenen Daten von ausländischen Ermittlern und Geheimdiensten auch für rein präventive Zwecke angefordert werden, ein konkretes Ermittlungsverfahren muß nicht einmal vorliegen. All der Datenschutz und all die anderen Maßnahmen zugunsten des Schutzes der verbrieften Grundrechte gelten somit nur für bundesdeutsche Ermittler, für die ausländischen Ermittler und Geheimdienste werden diese teils hart erkämpften Sicherungsmaßnahmen komplett weggeworfen. Auf gut deutsch: Das Ausland wird sich somit ein besseres Bild über die deutschen Staatsbürger machen können als die deutschen Sicherheitsbehörden - und zu diesem "Ausland" gehören neben diversen osteuropäischen Staaten auch solche "Muster-Demokratien" wie Aserbaidschan und Russland sowie solche bekannten Datenkraken wie die USA.
Schleierhaft ist hierbei, wieso die verantwortlichen Politiker nicht das geradezu ungeheuer große Mißbrauchspotential sehen: Die Daten werden über kurz oder lang zur Wirtschaftsspionage, zur Verfolgung ausländischer Kritiker und natürlich zum Aufbau von Datenbanken über möglichst die gesamte Bevölkerung genutzt werden - das wird sich gar nicht verhindern lassen, wenn man einen so unreglementierten Zugriff zuläßt. Am ironischsten ist da noch die Möglichkeit, daß sich eine nationale Behörde über die internationen Kooperationspartner letztlich diese Daten über einen der eigenen Bürger holt, welche sie auf direktem Wege aufgrund der nationalen Datenschutzgesetzgebung nicht bekommen würde ;). Allerdings sind die Daten der Vorratsdatenspeicherung wohl nur der Tropfen, der hier das Faß zum Überlaufen bringt, denn auch so haben ausländische Behörden ohne klare und vor allem rechtlich bindende Datenschutzregelungen in unter strengen deutschen Datenschutzgesetzen erfassten Daten absolut nichts herumzuschnüffeln.
News des 24. Oktober 2007 |
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Weitere Benchmark-Resultate der GeForce 8800 GT mit fernöstlicher Quelle gibt es in unserem Forum zu begutachten. Diese verfestigen das bisherige Bild, daß die GeForce 8800 GT nahezu in jeder Situation knapp vor der bisherigen GeForce 8800 GTS 640MB liegt, meistens aber noch ein guter Abstand zur GeForce 8800 GTX gegeben ist. Insbesondere bei Shader-lastigen Spielen kommt die GeForce 8800 GT der GeForce 8800 GTX teilweise recht nahe - was dann eher für 112 Shader-Einheiten bei der GeForce 8800 GT spricht, denn mit diesen hätte die Karte (eingerechnet des höheren Shader-Taktes) dann immerhin 97 Prozent der Shader-Power einer GeForce 8800 GTX aufzubieten. Aufgrund dieser wirklich gut ausgefallenen Benchmarks der GeForce 8800 GT stellt sich natürlich durchaus die Frage, ob nVidia wirklich noch eine neue GeForce 8800 GTS benötigt.
Diese Karte hätte trotz ebenfalls 112 Shader-Einheiten aufgrund des deutlich kleineren Shader-Taktes die geringe Shader-Power, dafür natürlich etwas mehr Texturierleistung und geringfügig mehr Speicherbandbreite. Dies sollte der neuen GeForce 8800 GTS in der Summe zwar einen geringfügigen Vorteil gegenüber der GeForce 8800 GT geben, aber ein wirklicher Performance-Abstand dürfte sich hier kaum ergeben. Gerade unter Berücksichtigung der neben der reinen Performance existierenden Punkte - SingleSlot-Design, günstigerer Preis, Neuheitswert - ist kaum ein Markt für die neue GeForce 8800 GTS zu sehen, vor allem aber nicht zu einem deutlich höheren Preis als bei der GeForce 8800 GT (Listenpreis der 512-MB-Edition wahrscheinlich 249 Dollar). Es bliebe also abzuwarten, ob nVidia wirklich noch eine neue GeForce 8800 GTS bringt, aufgrund der exzellenten Leistungen der GeForce 8800 GT sollte sich die GeForce 8800 GTS Serie eigentlich komplett erübrigen.
Gleichfalls dürfte die GeForce 8800 GT allerdings auch den Preis der GeForce 8800 GTX gehörig unter Druck setzen. In den bisherigen Benchmarks lag der Abstand beider Karten bei 20 bis 25 Prozent - die preisliche Situation sieht aber einen deutlich größeren Vorteil für die GeForce 8800 GT: Während die GeForce 8800 GT 512MB einen Listenpreis von 249 Dollar haben soll und demzufolge in Europa für ca. 220 bis 230 Euro erhältlich sein sollte, sind für eine GeForce 8800 GTX derzeit immer noch runde 450 Euro zu löhnen. Dies ist angesichts des Leistungsunterschieds klar zu viel, ganz egal ob nVidia dazwischen noch die neue GeForce 8800 GTS positioniert. Sprich: Entweder setzt nVidia den Listenpreis der GeForce 8800 GT aufgrund der guten Leistungen doch noch höher an oder/und die GeForce 8800 GTX muß gehörig im Preis sinken, um weiterhin attraktiv zu bleiben.
Hard Tecs 4U berichten ein wenig übers AMDs TripleCore-Prozessoren sowie die 45nm-Produktion bei AMD. So sollen die TripleCore-Modelle Ende März 2008 kommen, um dann von AMD preislich zwischen Dual- und QuadCore-Modelle positioniert zu werden. Ob sich hier überhaupt ein preislicher Raum ergibt, wird man sehen müssen, zudem erscheint der Markt doch generell reichlich skeptisch gegenüber TripleCore-Prozessoren eingestellt zu sein. Wesentlich interessanter dürften da dann die ersten 45nm-Modelle von AMD werden, welche AMD nach eigenen Angaben inzwischen schon fertigt und welche demzufolge schon im ersten Halbjahr 2008 ausliefern wird können. Mit diesen Prozessoren könnte AMD dann auch den zu erwartenden Megahertz-Wettstreit mit Intel bestehen, denn von diesen sind für das nächste Jahr schnell steigende Taktfrequenzen bei der Core-2-Serie bis hin in Richtung 4 GHz zu erwarten.
In der aktuellen Debatte bezüglich des (deutschen) Jugendschutzes im Internet bringt die Telepolis einen hochinteressanten Einwand an: Danach sind extra Altersprüfungen im Internet, so wie sie der Bundesgerichtshof in verschärfter Form will, womöglich gänzlich unnötig, weil sich die Angelegenheit viel einfach auflösen läßt. Und zwar direkt beim Internet Service Provider (ISP), der seinen Vertrag schließlich im Normalfall nur mit volljährigen Personen abschließt - und bei Minderjährigen nur unter Zustimmung der Erziehungsberechtigten. An dieser Stelle angekommen könnte man eigentlich alle weiterführenden Jugendschutzmaßnahmen generell abschaffen - es surft entweder eine erwachsene Person oder aber ein Minderjähriger im Verantwortungsbereichs eines Erwachsenen. Dies wäre natürlich eine andere Form des Jugendschutzes, es würde hierbei vollständig an den Erziehungsberechtigten liegen, was die Sprößlinge sehen dürften und was nicht. Aber man kann wohl kaum sagen, daß hierbei keine (funktionierende) Altersprüfung stattgefunden hätte - sie wird nur eben schon beim Abschluß des Provider-Vertrages obligatorisch durchgeführt und nicht mehr für jede Webseite einzeln.
News des 23. Oktober 2007 |
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In unserem Forum gibt es ein paar Die-Bilder der kommenden S3-Grafikchips der "Destination"-Generation, mittels welcher S3 Graphics zum Jahreswechsel dann ebenfalls im Direct3D10-Geschäft mitzumischen gedenkt. Hierbei soll es einen Mainstream-Grafikchip "Destination 2" geben, welcher in den Varianten Chrome 450 und 460 resultieren wird, sowie den LowCost-Grafikchip "Destination 3", welcher in den Varianten Chrome 430 und 440 resultieren wird. Gemäß früheren Informationen soll die LowCost-Lösung dabei sogar schon Direct3D 10.1 unterstützen und in 65nm gefertigt sein, die Mainstream-Lösung bleibt dagegen bei Direct3D10 und der 90nm-Fertigung. Im übrigen wurde die Transistorenmenge des Chrome 450/460 in unserem Forum auf runde 300 Millionen geschätzt, was in der Mitte zwischen RV630 (Radeon HD 2600 Serie, 390 Millionen Transistoren) und G84 (GeForce 8600 Serie, 289 Millionen Transistoren) liegen würde.
Legion Hardware haben sich die Beta von Team Fortress 2 bezüglich der Grafikkarten- und Prozessoren-Performance in diesem Titel angesehen. Basierend auf der Source-Engine von Valve sind die Performance-Anforderungen allgemein eher mittelmäßig, selbst die aktuellen Mainstream-Beschleuniger können das Spiel zumeist noch problemlos unter 4x Anti-Aliasing darstellen. Bemerkenswert ist hierbei zum einen die klare Schwäche der Direct3D10-Beschleuniger von ATI (Radeon HD 2900 XT 36% hinter der GeForce 8800 GTS 640MB, Radeon HD 2600 XT 512MB 61% hinter der GeForce 8600 GT 256MB), als auch die klare Stärke der "alten" DirectX9-Karten (Radeon X1950 Pro nur 17% hinter der Radeon HD 2900 XT). Zudem zeigt sich die Source-Engine wieder einmal auf gute Prozessoren bauend: Selbst unter 1680x1050 mit 4x Anti-Aliasing erreichte ein auf 3.0 GHz laufender Core 2 Duo noch satte 78% mehr Frames als ein auf 1.6 GHz heruntergetaktetes Modell (bei 88% Taktunterschied).
Ebenfalls mit der Source-Engine, aber dort mit Half-Life 2: Episode Two haben sich die AMDZone sowie AnandTech beschäftigt. Die Hardware-Anforderungen des Spiels sind gegenüber Team Fortress 2 nochmals etwas genügsamer, was natürlich auch dem Alter von Half-Life 2 geschuldet ist. Die Performance-Charakteristik ist allerdings doch etwas anders, weil unter Half-Life 2: Episode Two die ATI-Karten deutlich besser wegkommen, gerade auch diese des Mainstream- und LowCost-Bereichs. Wiederum sind jedoch gute Werte der "alten" DirectX9-Beschleuniger zu beobachten, insbesondere der Modelle von ATI. In den CPU-Tests zeigt Half-Life 2: Episode Two zudem erneut gute Skalierungen durch höheren Takt. Daneben scheint QuadCore das Spiel interessanterweise mininal zu bremsen, auf gleichem Takt war das DualCore-Modell jedenfalls (geringfügig) schneller.
Hard Tecs 4U berichten über eine im zweiten Quartal 2008 anstehende neue Generation von Intels Mainboard-Chipsätzen. Über wesentliche Verbesserungen ist derzeit noch nicht viel bekannt, allerdings dürfte die komplette 4er Chipsatz-Generation dann wohl PCI Express 2.0 beherrschen, was bislang ein Alleinstellungsmerkmal des X38-Chipsatzes ist. Davon abgesehen soll eine HighEnd-Version der 4er Chipsatz-Serie dann sogar schon den Support für die Prozessoren von Intels kommender Nehalem-Prozessorenarchitektur bieten, allerdings soll dieser Chipsatz dann auch erst im vierten Quartal antreten. Generell läßt dies die Möglichkeit offen, daß auch die "normalen" Varianten der 4er Chipsatz-Serie die Nehalem-Prozessoren (nach einem BIOS-Update) unterstützen, hierzu sind natürlich genauere Informationen abzuwarten.
PS: Wir bitten um Entschuldigung für den heutigen Ausfall des Webseiten-Servers (das Forum lief weiter, da auf einem extra Server befindlich). Es hatte hier wohl kurzfristig ein Hardware-Problem gegeben, dieses konnte dann erst nach einiger Zeit durch unseren Hoster Host Europe gelöst werden.
News des 22. Oktober 2007 |
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Aus Fernost kommen neue Informationshäppchen zu den kommenden Grafikkarten. So hat man bei der chinesischsprachigen Ausgabe von Tom's Hardware einige Angaben zu ATIs RV670-Chip, welche erst einmal die bekannten Eckdaten bestätigen: 55nm Fertigung, Direct3D 10.1, PCI Express 2.0, 320 Shader-Einheiten, 256 Bit DDR Speicherinterface und hinzu die UVD-Einheit der Radeon HD 2400/2600 Grafikkarten. Allerdings sollen die Namen der RV670-Ausführungen nun nicht mehr Radeon HD 2950 Pro und XT lauten, sondern Radeon HD 3850 und 3870. Dazu hat man sogar entsprechende Bilder - welche allerdings im Fall der Radeon HD 3870 (ehemals Radeon HD 2950 XT) eine DualSlot-Grafikkarte zeigen, was uns dann doch reichlich spanisch vorkommt.
Eigentlich war bisher ziemlich klar, daß der RV670-Chip konsequent in SingleChip-Grafikkarten resultieren würde - und angesichts des nicht wirklich großen Taktunterschieds (750/900 MHz zu 825/1200 MHz, sofern die früheren Angaben stimmen) zwischen den beiden Ausführungen ist eine technische Notwendigkeit auch nicht wirklich abzusehen. Insofern sind die neuen Informationen noch nicht auf die Goldwaage legbar, gibt es doch noch einige Zweifel. Vor allem der Namenswechsel zu "Radeon HD 3000" verblüfft nach wie vor, hatte ATI sich in Roadmaps und Treiber-Dateien doch schon des längeren auf die Weiterführung der "Radeon HD 2000" Serie eingeschossen. Aber eventuell fehlen uns hier auch noch ein paar entscheidende Informationsbruchstückchen, welche das bislang noch nicht wirklich klare Bild dann vollständig und vor allem auch sauber erklärbar machen würde.
Ebenfalls nicht einfach einzuordnen sind die (angeblichen) Benchmark-Resultate einer GeForce 8800 GT im wiederum chinesischsprachigen Blog von MyEvilProcessor. Dort schlägt die neue nVidia-Karte die bisherige GeForce 8800 GTS 640MB zumeist knapp, unter F.E.A.R. dann mit einigem und unter Splinter Cell: Chaos Theory mit deutlichem Abstand. Gegenüber der GeForce 8800 GTX liegt diese GeForce 8800 GT hingegen zumeist klar zurück, nur unter Splinter Cell: Chaos Theory erstaunlicherweise um gute 10 Prozent vorn. Generell deutet dies auf eine Karte mit recht hoher Shader-Power hin: Wahrscheinlich klar höher als bei der GeForce 8800 GTS und potentiell gesehen nahe der GeForce 8800 GTX. Dies wäre mit 112 Shader-Einheiten und 1500 MHz Shader-Takt bei der GeForce 8800 GT gegeben, die Shader-Leistung würde hierbei gar nur drei Prozent unter jener der GeForce 8800 GTX liegen.
Auf der anderen Seite würde man auch mit 96 Shader-Einheiten und 1500 MHz Shader-Takt bei der GeForce 8800 GT von der MADD-Rechenleistung her (288 GFlops) noch gut zwischen GeForce 8800 GTS (230 GFlops) und GeForce 8800 GTX (346 GFops) liegen - zwischen den Grafikchips G80 und G92 weitgehend unveränderte Shader-Einheiten natürlich vorausgesetzt. Mit nur 64 Shader-Einheiten sind zumindestens auf 1500 MHz Shader-Takt diese Leistungen jedoch nicht mehr erklärbar, die GeForce 8800 GT hat also wenigstens 96 oder 112 Shader-Einheiten. Während diese Frage derzeit noch nicht geklärt werden kann, würde sich aus diesen Benchmarks jedoch auch ergeben, weshalb nVidia sich eine neue GeForce 8800 GTS mit einer höheren Anzahl an Shader-Einheiten ausgedacht hat.
Denn sollten diese Benchmarks so stimmen, schlägt die vom Namen her eigentlich kleinere (ursprünglich war ja gar "GeForce 8700 GTS" im Gespräch) und vor allem deutlich günstigere GeForce 8800 GT die bisherige GeForce 8800 GTS - wenn auch nicht um viel, aber eben konstant. Da nVidia diese offenbar aber weiter im Programm führen will, braucht sie schlicht ein wenig mehr Power. So reicht sicherlich die Freischaltung eines weiteren Clusters mit weiteren 8 TMUs und 16 Shader-Einheiten (auf dann 56 TMUs und 112 Shader-Einheiten) bei der GeForce 8800 GTS aus, um sie mitsamt ihres größeren Speicherinterfaces gegenüber der GeForce 8800 GT wieder minimal vor diese zu plazieren. Damit hätte nVidia erneut eine schlagkräftige Lösung für das 300-Euro-Segment, wofür die GeForce 8800 GT mit ihrem Listenpreis von 249 Dollar nicht gedacht und die GeForce 8800 GTX (noch) zu teuer angesetzt ist.
Der Spiegel berichtet erneut zu den möglicherweise drohenden Sperrverfügungen gegenüber ausländischen XXX-Seiten, weil diese keine Jugendschutzmaßnahmen durchführen und daher einen unerlaubten wettbewerbsrechtlichen Vorteil innehaben (wobei hier die Betonung auf dem Wettbewerbsverstoß liegt, die fehlenden Jugendschutzmaßnahmen sind hierbei wirklich nur der Aufhänger). Bislang dachte man ja, daß deutsche Internet Service Provider (ISPs) eigentlich nicht mehr zu solcherart Sperren gezwungen werden dürften, da das neue Telemediengesetz die ISPs aus jeder Verantwortung herausnimmt. Allerdings ergibt die exakte Formulierung dieses Gesetzeswerkes dann doch noch eine kleine Lücke: Die ISPs sind laut Gesetz nur "nicht verantwortlich" - was zwar Schadensersatzansprüche wegen "Mittäterschaft" ausschließt, nicht aber Unterlassungsansprüche. Um auch letzteres auszuschließen, hätte man die ISPs per Gesetz als "nicht haftbar" erklären müssen - im Juristendeutsch wäre dies die vollständige Absolution gewesen.
Insofern haben die Sperrverfügungen durchaus ihre Chance, wenn sie wie bisher von niedrigen Instanzen angeordnet werden. Falls die Angelegenheit allerdings irgendwann einmal vor dem Verfassungsgericht landet, dürfte jenes in erster Linie dem Sinn des Gesetzes folgen und diese Sperrverfügungen allesamt wieder aufheben. Sollte es so weit kommen, dürfte der Fall dann inzwischen auch richtig groß geworden sein und es jedem Beobachter völlig klar sein, daß eine Legalisierung solcherart von Sperrverfügungen nicht anderes als das Ende des international angelegten Internets in Deutschland bedeuten würde, da man aufgrund des hier angewandten Wettbewerbsrechts mehr oder weniger jede ausländische Seite wegklagen kann. Nur ein kleines Beispiel: Wieviele ausländische Webseiten verfügen über ein Impressum, welches dem komplizierten deutschen Impressums-Recht entspricht?
Hier muß sich dann nur noch jemand finden, der in irgendeiner Form behaupten kann, im Wettbewerb mit dieser ausländischen Webseite zu stehen - und flugs könnte man eine Sperrverfügung erlassen. Die deutschsprachigen Technik- und News-Webseiten könnten auf diesem Wege problemlos die ganzen anderssprachigen Technik- und News-Webseiten wegsperren lassen - der Verstoß ist ja der gleiche. Aber so weit wird es sicherlich nicht kommen, weil wie gesagt je größer die Sache angebunden wird, um so mehr werden die Schäden klar, wenn man sich auf so etwas einläßt. Sperrverfügungen nach dem Strafrecht sind das eine, aber Sperrverfügungen nach dem viel breiter angelegtem Zivilrecht (wie hier nach dem Wettbewerbsrecht) schießen über jegliches Ziel weit hinaus. Wollte man das wirklich durchsetzen, würden wir im Handumdrehen China, Kuba & Co. als "weltbeste" Internetzensoren ablösen ;).