News-Archiv 21. - 27. Januar 2008 (4. Kalenderwoche)
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Infos zu Radeon HD 3x00 & GeForce9
Den ersten Teil der aktuellen Refresh-Generation haben wir ja bereits im alten Jahr gesehen: ATI und nVidia haben hier mit Radeon HD 3850/3870 und den GeForce 8800 GT/GTS Karten den Performance-Markt vollkommen neu aufgestellt, hinzu kommen seit Mitte Januar noch die GeForce 8800 GS sowie die Radeon HD 3450/3470/3650 Karten. Allerdings war dies erst der erste Schwung der Refresh-Generation von ATI und nVidia, es folgen nun in der Winter-Saison weitere Grafikkarten für alle Marktsegmente, um welche es nachfolgend gehen soll ... zum Artikel
News des 26./27. Januar 2008 |
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Beim chinesischsprachigen PCPop (maschinelle Übersetzung ins englische) gibt es einen ersten Test zur Radeon HD 3690, mittels welcher ATI die schwachen eigenen Mainstream-Lösungen übertünchen und eine wirklich potente neue Mainstream-Karte herausbringen will. Dabei schlägt sich die Radeon HD 3690 im Vergleich zur Radeon HD 3850 256MB überraschend gut - die Abstände in höheren Auflösungen sind zwar groß, aber dennoch nicht ganz so groß wie unsererseits ursprünglich erwartet. Erwartungsgemäß ist dagegen die Performance in den mittleren Auflösungen, dort liegen beide Karten oftmals nur 10 bis 15 Prozent auseinander.
In der Summe erscheint die Radeon HD 3690 als perfektes Angebot für Auflösungen bis zu 1280x1024 (oder 1440x900) zu sein, da in diesen die Radeon HD 3850 256MB sich nicht deutlich genug für ihren 30prozentigen Mehrpreis absetzen kann und die eigentlichen Mainstream-Karten von ATI und nVidia in Form von Radeon HD 2600 XT und der seitens PCPop mitgetesteten GeForce 8600 GTS absolut deutlich langsamer sind. Die Radeon HD 3690 scheint es zwar ausschließlich nur in einer 256-MB-Version zu geben, dies geht aber wohl für diesen Sparpreis in Ordnung. Ein konkreter Erscheinungstermin ist zwar immer noch nicht bekannt, allerdings läßt der Vorabtest von PCPop doch darauf schließen, daß dieser nicht mehr all zu weit entfernt sein kann.
Ein Artikel bei Bit-Tech beschäftigt sich mit einigen Einschränkungen, welche nVidias Hybrid-SLI derzeit noch hat. So muß man erst einmal in Korrektur zu unserem entsprechenden Artikel sagen, daß es mit den derzeitigen Treibern keine automatische Umschaltung zwischen den beiden HypridPower-Modi gibt, diese Funktionalität soll aber in einem späteren Treiber-Release geboten werden. Wirklich störend ist hingegen der Umstand, daß die integrierte Grafikeinheit der Hybrid-SLI Mainboard-Chipsätze im HybridPower-Modus weder MultiMonitoring unterstützt noch größere Displays als 1920x1200 - schlicht, weil nur ein Single-DVI-Ausgang zur Verfügung steht.
Außerhalb des HybridPower-Modus sind höhere Auflösungen und MultiMonitoring natürlich möglich, dann allerdings erzeugt über die extra Grafikkarte und wie gesagt unter Abschaltung der HybridPower-Funktionalität. Dies läßt sich auch durch ein Treiber-Update nicht mehr ändern, nVidia scheint diese Problematik allerdings mit zukünftigen Hybrid-SLI Chipsätzen angehen zu wollen. Generell sieht nVidia die derzeitigen Hybrid-SLI Mainboard-Chipsätze nForce 730a, 750a und 780a wohl nur als den "ersten Versuch" an und gibt sich selber zwei Jahre Zeit, innerhalb welcher die gesamte Technologie dann zur vollständigen Reife gebracht werden soll.
Der Heise Newsticker bringt hingegen einige Klarheit zu den Möglichkeiten von ATIs Hybrid-CrossFire. So wird erst einmal (erneut) betont, daß man damit eine extra Grafikkarte sowie die integrierte Grafiklösung des Mainboard-Chipsatzes im CrossFire-Verbund zusammenarbeiten lassen kann - was aber bekannterweise außerhalb von totalen LowCost-Grafikkarten keine wirklichen Performancegewinne verheißt. Möglich ist zudem wie bei nVidia, daß die integriere Grafiklösung das Windows-Bild erstellt und die extra Grafikkarte nur im Spiele-Fall die Bildberechnung übernimmt - wobei bislang noch unbekannt ist, ob bei dieser Zusammenschaltung es ein Zwangs-CrossFire gibt oder aber die extra Grafikkarte auch ganz alleine die 3D-Berechnungen übernehmen kann.
Wichtig ist aber, daß ganz wie bei nVidia keinerlei Monitorumsteckerei notwendig ist: Steckt das Monitorkabel in der extra Grafikkarte, ist jene der primäre Grafikadapter und berechnet sowohl unter Windows als auch unter Spielen das Bild komplett alleine. Steckt das Monitorkabel dagegen in der integrierten Grafiklösung, kommt es zu vorgenannter Aufgabenteilung, im 3D-Fall wird somit ähnlich wie bei nVidia das Bildsignal von der extra Grafikkarte auch über den Monitorausgang der integrierten Grafiklösung ausgegeben. Ob es hierbei ähnliche Einschränkungen gibt wie vorbeschrieben im nVidia-Fall, ist dagegen noch nicht heraus.
Nicht möglich ist es aber, in diesem Modus im Windows-Betrieb die extra Grafikkarte komplett auszuschalten, diese Funktion scheint derzeit nur nVidias HybridPower zu bieten. Technisch scheint dies aber trotzdem nicht unmöglich zu sein, denn im Notebook-Bereich will ATI eine solche Funktion in Zusammenarbeit mit den Notebook-Hersteller durchaus realisieren. Insofern wäre es theoretisch möglich, daß ATI eine solche Funktionalität auch im Desktop-Bereich später noch anbieten wird. Nachwievor steht hierzu jedoch im Raum, daß ATI nach der offiziellen Vorstellung von HybridPower in diesem Punkt durchaus etwas freigiebiger mit entsprechenden Informationen sein könnte.
News des 25. Januar 2008 |
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Wie Expreview ausführen, will ATI offenbar noch eine absolute Sparversion des RV670-Chips in Form einer Radeon HD 3690 herausbringen, um so eine schlagkräftige Mainstream-Lösung zu besitzen - nachdem der neue RV635-Chip in Form der Radeon HD 3650 dies leider nicht schafft. Für die Radeon HD 3690 steht trotz des Namens wie gesagt der RV670-Chip Pate, einzig allein das Speicherinterface wird von 256 Bit DDR auf 128 Bit DDR limitiert. Die Taktraten sollen identisch zur Radeon HD 3850 bei 670/830 MHz liegen, so daß bei dieser Karte dieselbe Rechenleistung, aber nur die Hälfte der Speicherbandbreite zur Verfügung steht. Damit sollte die Radeon HD 3690 klar langsamer als die Radeon HD 3850 sein, bei maßvollen Auflösungen (bis 1280x1024) und maßvollen Anti-Aliasing Settings könnte der Unterschied allerdings auch wieder stark zusammenschmelzen.
Preislich soll die Radeon HD 3690 bei 110 Dollar liegen, was nur geringfügig über dem Preis der Radeon HD 3650 (99 Dollar Listenpreis) liegt und wohl in einem recht attraktiven Straßenpreis von 100 Euro resultieren dürfte. Zumindest die eigentliche Mainstream-Lösung Radeon HD 3650 würde mit einer solchen Radeon HD 3690 wohlklar uninteressant, weil letztgenannte für nur einen geringfügigen Mehrpreis zwar nicht wirklich mehr Speicherbandbreite, aber gleich die dreifache Shader-Power und die doppelte Texturierleistung anzubieten hat und damit in fast jeder Situation klar schneller sein sollte. Auf der anderen Seiten ist die Radeon HD 3690 mit diesem Speicherinterface wirklich nur etwas für maßvolle Auflösungen, denn in den höheren Auflösungen dürfte ihr die nur 35 Prozent teurere Radeon HD 3850 um klar mehr als diese 35 Prozent davonziehen.
Und während die Radeon HD 3690 die dann wohl letzte Lösung auf Basis des RV670-Chips ist, bastelt ATI laut der DigiTimes derzeit schon an einem Nachfolger namens RV770. Dieser soll überraschenderweise bereits im zweiten Quartal folgen, wobei derzeit noch absolut überhaupt nichts zu den technischen Daten dieses Grafikchips bekannt ist. Dazu soll der Tape-Out des RV770 schon gelaufen sein, demzufolge erscheint die Prognose von einem Markteintritt im zweiten Quartal durchaus haltbar. Der RV770-Chip scheint zudem zur selben Chip-Generation wie der HighEnd-Chip R700 zu gehören, dessen Tape-Out zum Jahreswechsel zu vermelden war. Insofern erscheint es fast so, als würden die aktuellen ATI-Lösungen im Performance- und HighEnd-Segment noch im ersten Halbjahr 2008 schon wieder durch eine ganz neue Beschleuniger-Generation abgelöst werden.
Im neuen Radeon HD 3870 X2 Testbericht seitens InsideHW hat die Karte zwar erstaunlicherweise wieder einen Chiptakt von nur 775 MHz, alle anderen Testberichte und auch die bisherigen Händlerlistungen zu dieser Karte sprechen jedoch von 825 MHz, so daß letzteres wohl doch zu stimmen scheint. Diese ersten Händlerlistungen sehen im übrigen Preise von 380 bis 410 Euro, was bei ungefähr dem Doppelten der Radeon HD 3870 512MB liegt und für Startpreise wohl in Ordnung gehen sollte. Welcher Preis genau zur Radeon HD 3870 X2 passt, werden am Montag wohl die entsprechenden Launch-Testberichte aufzeigen können, immerhin fehlen derzeit noch die sicherlich sehr interessanten Benchmarks einer Radeon HD 3870 X2 gegen ein CrossFire-Gespann aus zwei Radeon HD 3870 Karten.
Gemäß Fudzilla hat nVidia inzwischen auch die GeForce 8800 Ultra auf Auslauf gesetzt und die Grafikkarten-Hersteller angewiesen, noch vorhandene Karten so schnell wie möglich abzuverkaufen. Und dies dürfte auch dringend notwendig sein, denn nach dem Erscheinen der GeForce 9800 GX2, welche ca. 30 Prozent mehr Leistung zu einem deutlich besseren Preis (im Gespräch sind derzeit 449 Dollar Listenpreis) bieten wird, läßt sich eine GeForce 8800 Ultra mit einem Preispunkt von über 500 Euro überhaupt nicht mehr absetzen. Demzufolge müssen die Karten jetzt schnellstmöglich raus, was sicherlich in schnell fallenden Preisen für die GeForce 8800 Ultra und möglicherweise einigen Sonderangeboten resultieren dürfte. Allerdings limitiert gerade auch eben die bevorstehende GeForce 9800 GX2 nun die Absatzchancen der GeForce 8800 Ultra erheblich, sinnvoll ist letztere allerhöchstens noch bei Preisen von unter 400 Euro.
Wie Gulli berichten, bekommt die Firma Logistep nun wohl juristischen Ärger in ihrer Heimat Schweiz, da das aktive Sammeln von IP-Adressen - selbst wenn es dabei um die Aufdeckung von Urheberrechtsverstößen geht - gegen die schweizer Datenschutzgesetzgebung verstößt. Was aber wohl im Endeffekt nur darauf hinauslaufen wird, daß sich die bundesdeutsche Musikindustrie zukünftig eine andere Firma suchen wird, welche selbstfabrizierte "Beweise" zur Verfolgung von Urheberrechtssündern in P2P-Netzen beschafft. An der generellen Praxis dürfte sich also leider kaum etwas ändern - obwohl es durchaus schon verwunderlich ist, daß sich deutsche Ermittler und Gerichte bei klar inländischen Fällen weiterhin auf im Ausland und unter einem anderen Rechtssystem von einer kaum belangbaren privatwirtschaftlichen Firma beschaffte "Beweise" verlassen.
News des 24. Januar 2008 |
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Inzwischen haben sich in den Preisvergleichen eine ausreichende Anzahl an Listungen zu ATIs Radeon HD 3450/3470/3650 Karten eingefunden, auf daß diese neuen LowCost- und Mainstream-Lösungen nun besser einzuordnen sind. So wird die Radeon HD 3450 für ca. 40 Euro angeboten, was 5 bis 10 Euro teurer ist als der taktschwächere Vorgänger Radeon HD 2400 Pro. Noch viel ungünstiger schaut es bei der Radeon HD 3470 aus, welche für ca. 60 Euro angeboten wird und damit 15 bis 25 Euro teurer ist als die Radeon HD 2400 XT, selbst wenn auch diese Karte wieder die niedrigeren Taktfrequenzen hat. Hier werden die alten Karten aber immer noch mit besserem Preis/Leistungsverhältnis angeboten, selbst wenn man die etwas höheren Taktfrequenzen der neuen Karten gleich mit einrechnet.
Etwas günstiger sieht es dagegen bei der Radeon HD 3650 aus: Deren GDDR2-Version ist für ca. 70 Euro zu erstehen, was zwar 15 Euro mehr sind als bei der Radeon HD 2600 Pro, aber auch in etwa dem Taktratenunterschied entspricht. Die GDDR3-Version der Radeon HD 3650 kostet dagegen mit 256 MB Grafikkartenspeicher ca. 75 Euro und mit 512 MB Grafikkartenspeicher ca. 90 Euro, aber auch hier liegen die Preise der taktmäßig weitestgehend vergleichbaren Radeon HD 2600 XT GDDR3 jeweils 5 bis 10 Euro niedriger. Eigentlich ergibt sich nirgendwo der Fall, wo die neuen Karten sofort offensichtlich besser sind - wie man es aber von neuen Lösungen eigentlich erwarten kann und darf. ATI wird seine neuen Grafikkarten sicherlich trotzdem verkaufen, aber die "alten"Karten bleiben trotzdem gangbare Lösungen, da teils mit besseren Preis/Leistungsverhältnis ausgestattet.
Der Spiegel berichtet zu einigen interessanten Entwicklungen im Wettstreit HD-DVD vs. Blu-Ray. Danach hat die zum Jahresanfang verkündete Entscheidung des Hollywood-Studios Warner Bros., zukünftig nur noch auf Blu-Ray zu setzen, sich innerhalb kürzester Zeit massiv auf die Marktanteile bei Playern und Medien ausgewirkt. So stand es vor dieser Ankündigung 51 zu 49 Prozent bei den Playern und 60 zu 40 Prozent bei den Medien, beides zugunsten von Blu-Ray. Nach der Warner-Ankündigung änderten sich die Verhältnisse schlagartig auf 93 zu 7 Prozent (!) bei den Playern und 69 zu 31 Prozent bei den Medien - Blu-Ray hat nun glasklar die Führungsrolle dsübernommen, bei den Neuverkäufen an Playern dominiert inzwischen man sogar den Markt.
Sehr relevant für die Inhalte-Anbieter dürfte auch eine andere Statistik sein: Unter den Top 10 der verkauften HD-Filme befindet sich inzwischen kein einzige HD-DVD Scheibe mehr. Da das Angebot in der Breite eigentlich ausreichend sein sollte, um wenigstens den einen oder anderen Film in den Top 10 zu plazieren, kann das nur bedeuten, daß die Marktmacht der Käufer von HD-DVD Filmen inzwischen nicht mehr ausreichend ist, um selbst Blockbuster in den HD-Charts in die Top 10 zu bringen. Dies kommt faktisch einem schnellen Todesurteil für HD-DVD gleich, denn wenn eine Technologie die maximal möglichen Verkäufe limitiert, dann werden die Inhalteanbieter schneller umsatteln als man sich umschauen kann.
Wir waren bisher vorsichtig mit Prognosen, daß die Warner-Ankündigung schon das schnelle Ende des Formatkrieges bedeutet - immerhin hätte das HD-DVD Konsortium noch zum Gegenschlag ausholen können, indem man beispielsweise wieder ein anderes Hollywood-Studio neu zu sich ins Boot holt. Die einzige greifbare Reaktion war aber bisher das deutliche Absenken der Verkausfpreise für die HD-DVD Player von Toshiba - was jedoch angesichts der derzeitigen Entwicklung eher denn wie eine erste Abverkaufsaktion aussieht als denn wie eine Rettung für das HD-DVD Format. Dies reicht sicherlich bei weitem nicht aus - und spätestens nach diesen Zahlen ist auch die Chance vertan, auf der Seite der Inhalteanbieter noch irgendetwas pro HD-DVD zu erreichen. Beim jetzigen Stand der Dinge wird sicherlich kein Inhalteanbieter wieder zurück zu HD-DVD wechseln.
Genauso werden die letzten verbliebenen HD-DVD Inhalteanbieter über kurz oder lang gar nicht mehr anders können, als auf Blu-Ray zu wechsen, einfach weil der mit HD-DVD erreichbare Markt (relativ gesehen) immer kleiner wird. Die beiden letzten bedeutenden HD-DVD Verfechter in Form der Hollywood-Studios Paramount und Universal besitzen beide Ausstiegsklauseln aus ihren Verträgen mit dem HD-DVD Konsortium und dürften diese auch demnächst ziehen, um nicht im Geschäft mit HD-Inhalten in eine Nischenposition gedrängt zu werden. Der Formatstreit scheint also nun doch entschieden - zum einen, weil eine entschiedene Gegenwehr des HD-DVD Konsortiums nach der Warner-Ankündigung ausblieb, und zum anderen, weil der Konsument sich nach dieser Warner-Ankündigung sehr schnell und sehr deutlich für Blu-Ray als den kommenden Standard entschieden hat.
News des 23. Januar 2008 |
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Am Mittwoch hat ATI zwar nicht die kurzfristig auf den nächsten Montag verschobene HighEnd-Lösung Radeon HD 3870 X2 vorgestellt, dafür aber die Radeon HD 3x00 Lösungen für das LowCost- und Mainstream-Segment. Wie schon erwartet, sind Radeon HD 3450/3470 und Radeon HD 3650 auf Basis der Grafikchips RV620 und RV635 Direct3D-10.1-Wiedergänger der bisherigen Grafikchips RV615 (Radeon HD 2400 Serie) und RV630 (Radeon HD 2600 Serie), ansonsten blieb an der Hardware aber alles beim alten. So ist auch der RV620-Chip (Radeon HD 3450/3470) wieder nur mit 40 Shader-Einheiten, 4 TMUs und 64 Bit DDR Speicherinterface ausgestattet und geht daher klar ins LowCost-Segment.
Allenfalls mittels der gewählten Taktfrequenzen erreicht ATI hier eine gewisse Mehrleistung gegenüber den bisherigen LowCost-Karten. So takteten bisher Radeon HD 2400 Pro mit 525/400 MHz und Radeon HD 2400 XT mit 700/700 MHz (wobei bei letzterer viele preislich gar nicht günstigere GDDR2-Varianten mit nur 700/500 MHz am Markt sind). Die Radeon HD 3450 tritt dagegen mit 600/500 MHz an, ein Taktratengewinn von ergo 14 bzw. 25 Prozent. Bei der Radeon HD 3470 sind es hingegen 800/950 MHz (der sehr hohe Speichertakt macht den großen Nachteil des 64 Bit DDR Speicherinterfaces bei dieser Karte wieder etwas wett), hier liegt der Taktratengewinn bei 14 bzw. immerhin 36 Prozent. Die Listenpreise dieser Karten liegen bei 55 bzw. 65 Dollar, was hierzulande wohl in anfänglichen Straßenpreisen von 50 bzw. 60 Euro resultieren dürfte.
Dafür ist die Radeon HD 3450 sicherlich schwer uninteressant, weil der preisliche Unterschied nicht den hohen Leistungsunterschied zur Radeon HD 3470 wiederspiegelt. Die Radeon HD 3470 hat wiederum maßgeblich mit ihrem Vorgänger Radeon HD 2400 XT zu kämpfen, diese Karte ist derzeit im Preisbereich von teilweise schon 35 Euro zu finden und hat dafür natürlich trotz des Taktratenunterschieds das viel bessere Preis/Leistungsverhältnis - vor allem da die Radeon HD 3x00 Serie bekannterweise außer dem derzeit noch lange nicht nutzbaren Direct3D 10.1 nichts an 3D-Neuerungen mit sich bringt. Allerdings könnten die Preise der Radeon HD 3400 Serie nach Markteintritt auch noch entsprechend absinken, dann müsste man die Lage neu betrachten.
Der RV635-Chip (Radeon HD 3650) ist ebenfalls von den Hardware-Einheiten her gleich zum vorhergehenden RV630-Chip (Radeon HD 2600 Serie) mit 120 Shader-Einheiten, 8 TMUs und einem 128 Bit DDR Speicherinterface. Erstaunlicherweise setzte ATI die aus diesem Chip resultierende Radeon HD 3650 mit 725/500 MHz für die GDDR2-Version und 725/800 MHz für die GDDR3-Version eher handzahm an: Gegenüber der bisherigen Radeon HD 2600 Pro mit deren 600/400 MHz ergibt die GDDR2-Variante der Radeon HD 3650 zwar immerhin einen Taktraten-Aufschlag von 21 bzw. 25 Prozent, die bisherige Radeon HD 2600 XT GDDR3 taktet mit 800/700 MHz aber schon sehr ähnlich zur Radeon HD 3650 GDDR3. Eine schnellere Variante, wie sie gemäß der Vorabberichte in Form einer Radeon HD 3470 kommen sollte, hat ATI erst einmal nicht vorgesehen.
Ob eine solche Karte später noch kommt, bliebe zudem abzuwarten, da ATI die Radeon HD 3650 mit immerhin 99 Dollar Listenpreis ansetzt, was in Straßenpreisen von 75 Euro für die GDDR2-Version bzw. 90 Euro für die GDDR3-Version resultieren sollte. Wesentlich höher kann ATI aber preislich gar nicht gehen, weil die (dramatisch) schnellere Radeon HD 3850 inzwischen auch schon in Richtung der 130-Euro-Grenze tendiert und somit kein Platz mehr für RV635-basierende Karte mit einem Preispunkt von über 100 Euro zu sehen ist. Davon abgesehen enttäuscht die Radeon HD 3650 GDDR3 zu diesen Taktraten doch sehr, da diese Karte (auch laut dem ersten und bislang einzigem Testbericht von Hot Hardware nicht wirklich schneller ist als die schon jetzt für denselben Preis erhältliche Radeon HD 2600 XT GDDR3.
Gerade da nVidia sowohl für den LowCost- als auch den Mainstream-Markt wirklich schlagkräftige neue Lösungen vorzustellen plant, erscheinen diese neuen ATI-Lösungen doch reichlich klein geraten zu sein. Denn im LowCost-Bereich bietet man etwas mehr Leistung für einen etwas höheren Preis, im Mainstream-Bereich dieselbe Leistung für denselben Preis - hier ist absolut keine Entwicklung zu sehen, wenn man Direct3D 10.1 und den neuen Namen der Karten einmal außer acht läßt. Zwar ist klar, daß ATIs Strategie seit der Übernahme durch AMD deutlich in Richtung möglichst günstig herzustellender Lösungen geht, hier scheint man es damit aber doch etwas übertrieben zu haben. Im Retail-Geschäft dürfte ATI mit diesen neuen Lösungen jedenfalls kaum viele Interessenten finden - und allein nur auf das OEM-Geschäft und dessen Hang zu möglichst billigen Lösungen zu setzen, funktioniert im Grafikkarten-Business auch nicht wirklich, da in diesem der Retail-Markt abweichend von anderen PC-Geschäftsfeldern überdurchschnittlich stark ist.
News des 22. Januar 2008 |
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Bei PCOnline (chinesischsprachig, maschinelle Übersetzung ins englische sowie den FPSLabs gibt es erste vollständige Artikel zur Radeon HD 3870 X2, der neuen DualChip-Lösung von ATI für den HighEnd-Bereich. Dabei ergab sich erst einmal, daß diese Karte abweichend von den bisherigen Angaben nicht auf den Taktfrequenzen der Radeon HD 3870 von 775/1125 MHz antritt, sondern von ATI mit 825/900 MHz ins Rennen geschickt wird. Dies sind also 6,5 Prozent mehr beim Chiptakt und 25 Prozent weniger beim Speichertakt - und dennoch könnte es dazu reichen, die Radeon HD 3870 X2 einen Hauch vor ein CrossFire-Gespann aus zwei Radeon HD 3870 Karten zu positionieren.
Denn die Radeon HD 3870 X2 hat durch das doppelte 256 Bit DDR Speicherinterface schon im Überfluß Speicherbandbreite, der 25prozentige Rückschritt beim Speichertakt sollte sich normalerweise fast gar nicht auswirken, selbst unter sehr hohen Auflösungen dürfte der Effekt immer noch eher geringfügig sein. Dagegen kann die Karte den höheren Chiptakt sicherlich fast überall in Mehrleistung umsetzen - die zwar nicht großartig ausfällt, aber trotzdem ein Quentchen mehr Performance als wie gesagt bei zwei Radeon HD 3870 Karten unter CrossFire ergeben kann. Leider haben die bisherigen Testberichte diesen Punkt noch nicht gegengeprüft, aber ansonsten sieht die Sache doch schon ziemlich gut aus.
So wird im Test der FPSLabs die GeForce 8800 GTX (ca. 340 bis 360 Euro), welche der Radeon HD 3870 X2 (ca. 400 Euro) preismäßig noch am nähesten kommt, eigentlich überall klar geschlagen - und vor allem steigt der Leistungsabstand, je höher die Auflösung gewählt wird. Im Test von PCOnline hat es die Radeon HD 3870 X2 dagegen gleich mit der viel teureren GeForce 8800 Ultra (510 bis 540 Euro) zu tun - und erreicht gegen diese Karte einen sehr beachtlichen Performance-Gleichstand, wieder mit der Tendenz, in höheren Auflösungen besser dazustehen. Damit dürften GeForce 8800 GTX und Ultra nunmehr gänzlich uninteressant werden, aber nVidia wird für diesen Preisbereich schließlich schon im Februar neue Karten vorstellen. Die Radeon HD 3870 X2 kommt dagegen schon diesen Monat, allerdings wurde der offizielle Launchtermin laut einer Meldung der VR-Zone kurzfristig vom 23. auf den 28. Januar verschoben.
Dieser Thread unseres Forums beschäftigt sich mit der Frage, welchen Sinn Grafikkarten mit gleich 1 GB Grafikkartenspeicher derzeit haben und listet hierzu auch einige Links zu entsprechenden Artikeln auf. Aus aktuellem Anlaß sei hierzu gleich einmal erwähnt, daß die Radeon HD 3870 X2 nicht in diese Kategorie fällt, obwohl sie in der Tat 1 GB Grafikkartenspeicher trägt. Aber da für jeden der beiden bei dieser Karte verbauten Grafikchips die Daten extra vorgehalten werden müssen, funktioniert die Radeon HD 3870 X2 effektiv wie eine 512-MB-Karte. Vorgenannter Forums-Thread kümert sich aber um die "echten" 1-GB-Grafikkarten, deren prominentester Vertreter derzeit die GeForce 8800 GT 1GB ist.
Besonders interessant erscheint hierbei der entsprechende Artikel der FiringSquad zu sein, denn dieser hat doch einige Konstellationen entdeckt, wo die 1 GB Grafikkartenspeicher doch noch etwas bewirken können. Zwar ergaben auch dort die "normalen" Benchmarks bis zu einer Auflösung von 1920x1200 wiederum keinen Effekt pro der 1 GB Grafikkartenspeicher, bei extra angestellten Tests unter 2560x1600 gab es allerdings hier und da einige Vorteile zu verzeichnen. Diese zeigten sich allerdings weniger in durchgehenden Prozentgewinnen als vielmehr in einigen Extrembeispielen, wo der normalen GeForce 8800 GT 512MB der Grafikkartenspeicher ausging und diese demzufolge drastisch an Performance gegenüber der 1-GB-Ausführung verlor.
Zu beoachten war dies unter Oblivion (22,8 zu 7,8 fps) und besonders unter Crysis (12,9 zu 2 fps), wobei natürlich in letzterem Fall auch die GeForce 8800 GT 1GB prinzipiell noch zu langsam wäre, um das Spiel unter dieser Auflösung (und den gewählten Bildqualitäts-Settings) zu spielen. Insofern fällt selbst für 2560x1600-Nutzer eine Empfehlung hin zu 1-GB-Grafikkarten schwer, gerade auch weil in der breiten Spiele-Landschaft solche Ausreißer wie vorgenannt derzeit noch sehr selten sein dürften. Ein erwähnenswerter Vorteil zugunsten von 1-GB-Grafikkarten ergibt sich aber erst dann, wenn entweder eine gewisse kritische Menge an Spielen solche extremen Vorteile zeigt - oder aber, was eher eintreffen dürfte, wenn es zwar kleinere, aber dafür durchgehende Vorteile zu verzeichnen gibt. Dieser Punkt liegt für 1-GB-Grafikkarten aber noch in einiger Ferne - wobei nicht auszuschließen ist, daß sich diese Situation schon in diesem Jahr noch erheblich verändern wird.
News des 21. Januar 2008 |
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Hard Tecs 4U vermelden eine erste Listungen der Radeon HD 3870 X2, ATIs demnächst kommender DualChip-Lösung für den HighEnd-Bereich. Dabei bestätigen sich einige der bislang schon vermuteten technischen Daten, wie der 775 MHz Chiptakt, die 2x 512 MB GDDR4-Grafikkartenspeicher und das 2x 256Bit DDR breite Speicherinterface. Preislich wurde die Karte mit 399 Euro angegeben, was erstaunlicherweise minimal teurer ist als zwei einzelne Radeon HD 3870 Grafikkarten - dies kann aber auch an dem Effekt liegen, daß vor dem offiziellen Launch eingestellte Preise oft etwas zu hoch angesetzt sind (um an denjenigen, die es gar nicht erwarten können und sofort vorbestellen, noch etwas extra zu verdienen).
Sollte die Radeon HD 3870 X2 zu den vollständigen Taktraten der Radeon HD 3870 von 775/1125 MHz antreten (der Chiptakt ist wie gesagt schon einmal mit 775 MHz gesichert), so sollte sich der Preis der Karte höchstens auf 380 Euro belaufen. Allerdings hätte man dann immer noch keinen wirklichen Vorteil gegenüber dem Kauf zweier einzelner Radeon HD 3870 Grafikkarten - und da ATI dies auch bekannt ist, sollten die Preise der Radeon HD 3870 X2 eigentlich immer etwas unter dem Doppelten einer Radeon HD 3870 rangieren, derzeit also bei ca. 360 Euro. Die Radeon HD 3870 X2 soll am Mittwoch den 23. Januar vorgestellt werden und laut den Informationen von Hard Tecs 4U schon ab dem 24. Januar im Handel verfügbar sein.
Zu unserem aktuellen Artikel zu nVidias HybridPower wurde die korrekte Frage gestellt, was denn nun von ATI zum Thema zu hören ist. Zu ATIs Hybrid-CrossFire Technologie gab es im Dezember schon einmal ein paar konkretere Meldungen, welche sich allerdings eher auf die Möglichkeit bezogen, die integrierte Mainboard-Grafiklösung und eine extra Grafikkarte zusammen für die Spiele-Darstellung zu nutzen - was nVidia mittels GeForceBoost genauso kann, aber sicherlich das uninteressantere Feature der neuen nVidia-Chipsätze darstellt. Ob Hybrid-CrossFire dagegen ähnliches wie HybridPower unterstützt, darüber geht die bisherige Berichterstattung etwas auseinander: So gibt es Quellen, wonach ATI eine solche Möglichkeit ebenfalls bieten wird - andere wiederum berichten, daß zumindest das vollständige Abschalten der extra Grafikkarte bei ATI nicht möglich sein wird.
Richtig ist aber in der Tat, daß ATI sich diesbezüglich schnellstmöglich öffentlich positionieren sollte. Für die OEM-Hersteller mögen Features wie GeForceBoost bzw. das ATI-Pendant durchaus interessant sein, kann man doch dem eher unbedarften Käufer von Kaufhaus- oder Lebensmitteldiscounter-PCs somit den Einsatz zweier Grafikkarten sowie der "HighEnd-Technologien" SLI bzw. CrossFire vordichten (wir freuen uns diesbezüglich schon auf das zu erwartende "kreative" Marketing). Sobald man jedoch mindestens eine Mainstream-Grafikkarte einsetzt, wird dieses Feature unwichtig (bei nVidia funktioniert es gar generell nur mit LowCost-Grafikkarten) und es interessiert dann nur noch das Stromspar-Feature HybridPower bzw. das mögliche ATI-Pendant hierzu. Wenn ATI ähnliches kann, dann wäre eine entsprechende Wortmeldung zum Thema jetzt sicherlich angebracht.
Nochmals bei Hard Tecs 4U gibt es eine Aufstellung der in den nächsten Monaten antretenden Intel-Prozessoren inklusive der sich jeweils dabei ergebenden Preisänderungen für das komplette Intel-Programm. Die Roadmap reicht dabei bis in das zweite Quartal, bietet bis dahin aber zumindest im HighEnd-Bereich nichts wirklich beeindruckendes: Intel wird schlicht den schon im letzten Jahr vorgestellten Core 2 Extreme QX9770 Prozessor nun endlich zusammen mit den anderen neuen 45nm-Prozessoren ausliefern, ansonsten wird da aber gar nichts mehr passieren. Aufgrund der momentanen AMD-Schwäche ist bis ins zweite Quartal noch nicht einmal eine der ansonsten üblichen Preissenkungsrunden geplant - welche natürlich trotzdem stattfinden könnte, falls AMD wiedererwarten die Phenom-Prozessoren auf ansehnliche Taktfrequenzen trimmen kann.
Interessanter ist somit der LowCost-Bereich, wo Intel die Core 2 Duo E7000 Serie in Ablösung der Core 2 Duo E4000 Serie im zweiten Quartal an den Start bringen will, wobei es vorher im März mit dem Core 2 Duo E4700 auf 2.6 GHz noch einen letzten Vertreter der "alten" LowCost-Serie geben wird. Eine Stufe tiefer bei der (natürlich trotz des Namens Core-2-basierenden) Pentium-E-Serie soll zum gleichen Zeitpunkt ein Pentium E2220 mit immerhin 2.4 GHz erscheinen, während es bei der Celeron-E-Serie im zweiten Quartal mit dem Celeron E1400 auf 2.0 GHz ebenfalls ein neues Spitzenmodell geben wird. Für den Nachschub an günstigen Prozessoren mit weiter steigenden Taktfrequenzen dürfte also gesorgt sein, während im HighEnd-Bereich die Taktfrequenzen derzeit eher als "eingefroren" zu bezeichnen sind.
Gulli berichten über eine Idee seitens des Spiele-Publishers Electronic Arts, einige Multiplayer-Onlinespiele künftig kostenlos anzubieten und dafür an dem Verkauf von besonders guten Items zu verdienen. Damit würde man schnell auf gute Benutzerzahlen kommen, welche - ohne Unkostenbeitrag - dem Spiel sicherlich auch langfristig die Treue halten und dieses somit interessant halten. Gleichzeitig löst man das alte Problem der zumeist laut Nutzungsbestimmungen illegalen Item- oder/und Goldverkäufe, hinter welchen zumeist halbseidene Anbieter aus Fernost stecken: Man verdient halt zukünftig selber an diesen ja sowieso stattfindenden Verkäufen - und finanziert so das komplette Spiel.
Natürlich legt diese Geschäftsidee durchaus das Problem offen, daß solcherart Multiplayer-Onlinespiele dann ohne diese (kostenpflichtigen) hochwertigen Items kaum noch auf hohem Level zu spielen sind und damit das Fairness-Versprechen gegenüber dem Standard-User mit geringer Spielzeit und vor allem auch gegenüber Neulingen eindeutig über den Jordan geht. Aber auf der anderen Seite gilt dies ja auch jetzt schon für viele Multiplayer-Onlinespiele, wo man ohne großer Spielzeit oder aber heftigen Einsatz von Geldmittels des "Real Life" doch weitestgehend chancenlos ist. Hier liegt wohl auch ein generelles Problem von langfristig angelegten Multiplayer-Onlinespielen vor, egal ob mit legalem Item-Verkauf oder nicht: Um die einmal vorhandenen Nutzer bei der Stange zu halten, werden dem Spiel ständig neue, noch hochwertigere Items zugefügt - welche aber gleichzeitig den Kräfteabstand zu Neueinsteigern immer weiter vergrößern.