News-Archiv 7. - 13. Mai 2007 (19. Kalenderwoche)
12./13. Mai 11. Mai 10. Mai 9. Mai 8. Mai 7. Mai
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Nach monatelanger Verzögerung stellt ATI mit dem heutigen Tag endlich seinen ersten Direct3D10-Grafikchip in Form des R600-Chips und der Radeon HD 2900 XT Grafikkarte vor. Trotz eines ziemlich kurzen Testzeitraumes und der von uns bekannt aufwendigen Benchmarks mittels Savegames können wir heute trotzdem schon erste eigene Performance-Resultate zum neuen HighEnd-Chip von ATI präsentieren ... zum Artikel
News des 12./13. Mai 2007 |
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Abonnenten der c't können die ersten Tests des Computermagazins mit der eigentlich erst am Montag vorzustellenden ATI Radeon HD 2900 XT bereits zum Wochenende lesen, da jene die Zeitschrift bereits einige Tage früher erhalten als zum regulären Auslieferungstermin am Montag - alle Nicht-Abonnenten können diese ersten offiziellen Zahlen zur neuen ATI-Karte dann bei Hard Tecs 4U nachschlagen. Allerdings ergeben diese kurzen Benchmarks auch gleich zwei Probleme, welche auch für die zum Montag hin zu erwartende Benchmarkflut sehr relevant sind: Erstens einmal hat ATI am Freitag noch einen neuen Treiber herausgegeben, welcher durchaus einen gewissen Einfluß haben könnte ...
... Durch den späten Termin dieses neuen Treibers sind jetzt natürlich alle diese Tester, welche frühzeitig angefangen haben (bei einigen Online-Redaktionen und vor allem Printmagazinen liegt die Radeon HD 2900 XT schon seit ca. zwei Wochen vor) benachteiligt, weil sich der neue Treiber nur innerhalb von drei Tagen kaum noch in bereits fertige Artikel einbinden läßt, höchstens noch als kurzer extra Treibervergleich. Und zweitens hat die c't erstaunlicherweise mit Transparanz Anti-Aliasing getestet (wobei sicherlich nicht unter Prey, dort funktioniert das Feature wie unter allen anderen OpenGL-Anwendungen nicht), wofür aber seitens ATI der Hinweis vorliegt, daß dieses derzeit beim R600-Chip noch nicht sauber funktioniert bzw. deutlich zu viel Performance frisst ...
... Hier könnte auch eine gute Erklärung für die seitens der c't gemessenen und doch recht bescheiden ausgefallenen Werte unter Oblivion liegen. Davon abgesehen ist natürlich besser die montägliche Reviewflut abzuwarten, welche eine genauere Betrachtungsgrundlage liefern wird als diese wenigen Tests der c't. Dabei ist das 3DCenter in der Lage, am Montag ebenfalls eine eigene Betrachtung und eigene Benchmarks zum R600-Chip abliefern zu können. Unsere Benchmarks werden dabei auch schon auf dem neuen Treiber vom Freitag aufsetzen (was allerdings eher durch den Umstand forciert wurde, daß während des Tests ein Mainboard seinen Geist aufgab und sich der Start der Messungen daher verzögerte), zudem werden wir wohl Transparenz Anti-Aliasing derzeit herauslassen und dieses Feature später erneut betrachten.
Wie GameCaptain berichten, soll Team Fortress 2 mit (teilweise) dynamischen Maps erscheinen. Teilweise deshalb, weil es keine wirklich beliebige Anzahl an Modifikationen gibt, man redet derzeit beispielsweise von 14 verschiedenen Varianten einer Map. Der Gedanke ist sicherlich sehr interessant, um Online-Games und dabei insbesondere Shooter auf eine neue Ebene zu bringen, allerdings steht man mit dieser doch stark begrenzten Anzahl an verschiedene Varianten sicherlich erst am Anfang des Gedankens. Vorstellbar und sicherlich dem Spielziel eher entsprechend wären Maps, welche nicht einfach nur eine (begrenzte) Anzahl an verschiedenen Layouts enthalten, sondern vielmehr komplett dynamisch generiert werden ...
... Dabei müssen die Grundzüge der Map gar nicht einmal verändert werden. Innerhalb des Rahmens von gewissen Toleranzgrenzen können Räume je nach neu angefangenem Game geringfügig kleiner oder etwas größer sein und können in den Räumen positionierte Objekte auf anderen Plätzen stehen. Gerade bei letztere Möglichkeit läßt sich viel machen, ohne daß es für die Mapdesigner zu kompliziert wird - man müsste beispielsweise nur eine Fläche definieren, in welcher ein Stuhl, ein Tisch, eine Trennwand stehen kann, danach kann das Spiel beim Starten der Map dynamisch festlegen, wie die Objekte angeordnet werden. Im Grundgedanken wird eine derart dynamisch generierte Map immer ziemlich gleich aussehen, die feinen Veränderungen bei jedem Spielstart machen es jedoch schwieriger, sich einfach nur mit sehr präzisen Kenntnissen über jeden Zentimeter einer nicht dynamischen Map durchzuboxen ...
... Gerade wenn es gelingen würde, nicht nur sekundäre Mapelemente wie Stühle und Tische, sondern auch primäre wie Fenster, Durchgänge und Leitern jedesmal ein bißchen anders zu positionieren, würde jedes einzelne Spiel etwas anders werden und würden dann eben nicht mehr nur ein möglichst exaktes Wissen über jeden Pixel einer Map zählen, sondern eben auch schnelle Auffassungsgabe und Anpassungsfähigkeit stärker belohnt werden. Sollte diese Technologie zudem eines Tages gut beherrscht werden, dürften davon auch gewöhnliche SinglePlayer-Spiele profitieren können, da dynamisch generierter Kontent den Wiederspielwert eines Spiels durchaus erhöhen kann.
Auf Hanno's Blog gibt es ein paar Tips für "Lobbyismus für Nerds". Der sicherlich nicht falsche Grundgedanke ist dabei, daß die Ansprechpartner aus der Politik im Normalfall dankbar sind für Fachleute, welche Probleme und aber auch Lösungen aufzeigen können, da sich kaum einer der Politiker vernünftig mit IT-Technik auskennt. Positiverweise hat der Autor auch selber nach seinen eigenen Tips gehandelt und inzwischen schon einige Gespräche mit Politikern gehabt. Insofern scheint dies wohl wirklich mal ein Weg zu sein, worüber Problematiken der IT-Welt und die damit schon fast automatisch einhergehenden Mißverständnisse in der Politik angegangen und womöglich gar eines Tages aus dem Weg geräumt werden können.
News des 11. Mai 2007 |
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Bei Legion Hardware und TweakTown gibt es erste Testberichte zu Mainboards mit Intels kommenden P35-Chipsatz zu erspähen. Jener Chipsatz wird offiziell nun doch erst am 4. Juli vorgestellt werden, nichts desto trotz scheinen die Mainboard-Hersteller ihre Arbeit schon weitestgehend beendet zu haben und können bereits erste Vorserien-Exemplare ausliefern. Prinzipiell bringt der P35-Chipsatz den Support von FSB1333, der kommenden 45nm-Prozessoren von Intel und die Unterstützung von DDR3-Speicher mit sich, wobei die Mainboard-Hersteller diesbezüglich sich auch weiterhin für den Support von DDR2 entscheiden können, sogar Kombi-Boards sind möglich (allerdings nie die gleichzeitige Bestückung von DDR2- und DDR3-Speicherbänken) ...
... Die von den beiden vorgenannten Seiten getesteten Boards von Gigabyte und MSI bieten allerdings nur den Support von DDR2-Speicher, womit die Frage nach möglichen Performanceverbessungen durch DDR3-Speicher zur Zeit erst einmal zurückgestellt werden muß. Bei der reinen Chipsatz-Performance tut sich zudem erwartungsgemäß gegenüber den letzten Intel-Chipsätzen 975X und P965 nichts - wenn, dann kann der P35-Chipsatz in erster Linie durch seinen Neuheitswert und durch einige neue Features mittels der ICH9/R-Southbridges punkten. Zur Overclocking-Eignung läßt sich derzeit aufgrund des Vorserien-Status der getesteten Boards noch wenig eindeutiges sagen, das MSI-Board brachte es jedoch immerhin auf 478 MHz FrontSideBus (FSB1912), was nicht rekordverdächtig, aber dennoch schon sehr ansprechend ist.
Ein hochinteressantes Interview mit einer Firma, die im Auftrag großer Unternehmen das Internet auf Markenrechtsverstöße und möglicherweise beleidigende und geschäftsschädigende Inhalte hin durchsucht, gibt es bei Gulli. Dabei wurde auch auf das Problem aufmerksam gemacht, daß es derzeit schon Firmen geben soll, welche für ihre Kundschaft die jeweilige Konkurrenz in diversen Internetforen und Blogs schlechtredet. Ob dieses Problem allerdings wirklich so groß ist wie behauptet, läßt sich schwer feststellen - und der Interviewpartner verdient schließlich sein Geld mit der Angst der großen Unternehmen vor solchem Guerilla-Marketing. Doch selbst wenn, ist die Schlußfolgerung daraus, daß sich die Forenbetreiber damit befassen müssen, nicht folgerichtig ...
... Denn sollte es wirklich professionelle Antipropanda durch Konkurrenzunternehmen in einem bedeutsamen Ausmaß geben, so führt weniger die schnelle Löschung von Forenpostings zum eigentlichen Ziel (das man davon in Zukunft verschont bleibt), sondern vielmehr bieten sich hier strafrechtliche Ermittlungen an, um an die dahintersteckenden Firmen heranzukommen. Und natürlich müssen wir von unserer Seite als Forenbetreiber auch immer einkalkulieren, daß die Leier von der professionellen Antipropanda durch Konkurrenzunternehmen eine exzellente Möglichkeit ist, um gegenüber dem Forenbetreiber auf die Tränendrüse zu drücken und somit die schnelle Löschung von eigentlich durch die Meinungsfreiheit geschützten Beiträgen zu erreichen ...
... Wir können uns dementsprechend nicht der Meinung des Interviewpartners anschließen, daß Internetforen und Blogs in Zukunft "professionell" geführt werden müssen - womit wohl gemeint ist, daß Privatpersonen keine Internetforen und Blogs (mit Kommentarfunktion) mehr betreiben sollen. Hier wird allerdings nur einseitig das Recht der Wirtschaft auf fairen Wettbewerb berücksichtigt - was zwar auch wichtig ist, jedoch genauso wenig das Recht aller Bürger auf freie und ungehinderte Meinungsäußerung aushebeln kann bzw. im Fall des Falles sogar als wichtiger einzuschätzen ist als die Rechte der Wirtschaft als nur eines Teils der Gesellschaft. Gerade wenn es irgendwann doch einmal zu einer expliziten gesetzlichen Grundlage für Foren und Blogs kommt, ist dieser Gedanke festzuhalten: Wichtig ist es, diese Dinge so uneingeschränkt wie machbar zu ermöglichen - und nicht, möglichst viele rechtliche Hürden darum zu ziehen.
CDU und CSU wollen laut dem Heise Newsticker mal wieder die "Killerspiele" verbieten - und berufen sich dabei auf die neueste Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) - welches im übrigen, da der Name durchaus irreführend ist, keine staatliche Forschungsstelle darstellt. Interessanterweise sprechen sich allerdings vier der fünf Autoren der Studie trotz festgestellter (angeblicher) Mängel bei den USK-Einstufungen gegen eine Strafrechtsverschärfung zuungunsten von Computerspielen aus - der einzige, welcher dafür ist, war wieder einmal der Leiter des KFN, Christian Pfeiffer. Inwiefern die Studie überhaupt ernst zu nehmen ist, steht zudem noch auf einem ganz anderen Blatt ...
... Denn unterschiedliche Personen kommen nun einmal zu unterschiedlichen Ergebnissen, wenn es um solche nie ganz klar zu definierenden Begriffe wie "Jugendgefährdung" geht. Insofern ist es ziemlich einfach, der USK eine mangelhafte Arbeit vorzuwerfen, wenn man einfach nur mit einer nur geringfügig schärferen Auslegung an diese immer doch weitgehend subjektiven Einschätzungen bei einer Alterseinstufung herangeht. Ob diese neue Studie außer einem gewissen Medienecho allerdings etwas bewirkt, darf bezweifelt werden - die mitregierende SPD will auf eine weitere, direkt von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Studie warten, welche wohl im Juni erscheinen soll - und sich erst auf deren Grundlage neu positionieren.
Shortcuts: Lobend zu erwähnen ist der GeForce 8800 GTS Artikel seitens Tech-Hounds, welcher neben den üblichen Benchmarks vor allem mit sehr umfangreichen Bildqualitätsvergleichen in vielen Spielen glänzen kann. Gemäß Golem gibt es Stimmen, welche DRM umbenennen wollen, um somit eine höhere Kundenakzeptanz zu erreichen. Angeblich soll der Begriff "DRM" (Digital Rights Management) eher Einschränkungen betonen, statt "Gelegenheiten" hervorzuheben. Im Sinne der Contentindustrie mag dies durchaus richtig sein - DRM bietet die Gelegenheit, einige dieser Dinge zu tun, welche vor der Erfindung von DRM schon lange problemlos möglich waren und seinerzeit vom Konsumenten auch ausgiebig genutzt wurden ;).
News des 10. Mai 2007 |
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The Inquirer bringen ein paar weitere Informationen zum Deal zwischen Intel und nVidia. Danach erhält nVidia von Intel Lizenzen für den FSB1600 (dies ist nebenbei der Hinweis, daß Intel die aktuelle Core-Architektur noch auf diese FSB-Taktung bringen wird), für Xeon-Chipsätze und auch gleich mit für das CSI-Interfaces der wohl Ende 2008 kommenden neuen Nehalem-Prozessorenarchitektur. Damit holt Intel sich nVidia auf der Seite der Mainboard-Chipsätze mit ins eigene Boot und schafft sich damit sogar eine starke Konkurrenz zu den eigenen Angeboten. Diese für nVidia doch recht günstige Vereinbarung dürfte natürlich kaum ohne Gegenleistung über die Bühne gegangen sein, wobei jenes, was Intel von nVidia enthält, sich derzeit noch nicht so recht einkreisen läßt ...
... Prinzipiell scheint es sich dabei um Grafikchip-Technologie für die Integration in Mainboard-Chipsätze zu handeln, wobei es hier durchaus mehr als eine Möglichkeit gibt: So könnte nVidia Intel zukünftig mit Grafikchips für die Integration auf Intel-Mainboards beliefern, wie dies auch eine Zeitlang schon mit ATI lief. Angesichts der hohen Zukunftspläne von Intel beim Ausbau des Grafikchip-Geschäfts wäre es allerdings eine ziemliche Blamage, wenn man damit eingesteht, mit den Eigenentwicklungen auf diesem Gebiet immer noch dem Markt teilweise hinterherzuhinken. Auf der anderen Seite könnte es sich auch nur um einen Technologietransfer seitens nVidia handeln, um Intels Arbeit an zukünftigen Grafikchips zu unterstützen - womöglich auch schon bezüglich jener Grafikchips, welche Intel dann nicht mehr in Mainboard-Chipsätze, sondern direkt neben die CPU integrieren will ...
... Zudem gibt es noch begleitenden Meldungen, welche über eine SLI-Lizenz für Intel spekulieren. Ob dies mehr als nur Spekulation ist, läßt sich derzeit kaum herausfinden - The Inquirer als einzige Quelle mit dem Eigenanspruch, handfeste Informationen zu haben, berichten jedenfalls nichts darüber. Prinzipiell wäre eine solche Vereinbarung natürlich zu begrüssen, am besten noch wäre es, wenn Intel seine CrossFire-Lizenz behält (bei welcher unklar ist, über welchen Zeitraum diese gilt) und zukünftig eventuell Mainboards mit der Unterstütung beider DualGrafikkarten-Technologien anbieten kann. Allerdings dürfte sich auch nVidia denken können, daß dies schlecht für den Absatz der eigenen HighEnd-Modelle ist, zudem saß nVidia auch schon in der Vergangenheit ziemlich eisern auf der SLI-Technologie - davon ausgehend, ist es wieder eher unwahrscheinlich, daß diese Teil des Deals mit Intel ist.
Auf einer Unterseite des Webangebots von AMD ist derzeit schon eine halbe Ankündigung des kommenden "Get all 3"-Programms zu sehen. Zwar ist zu diesem derzeit nicht wirklich mehr als jene Ankündigungsseite bekannt, dieser ist jedoch schon recht deutlich zu entnehmen, daß AMD offenbar die Bündelung von Prozessor, Mainboard und Grafikkarte anstrebt. Ob dies auch in Form kaufbarer Angebote passieren wird (welche dann eine Zusammenarbeit mit Mainboard- und Grafikkartenherstellern voraussetzt) oder ob das ganze nur eine Marketingaktion zum besseren Absatz von ATI/AMD-Produkten darstellt, ist derzeit noch unklar, dürfte sich aber in Kürze auflösen. In jedem Fall fährt AMD damit eine heftige Spitze gegenüber Intel, welche derzeit darauf kaum kontern können.
Shortcuts: Hard Tecs 4U berichten von neuen Mainboard-Chipsätzen mit integrierter Grafikeinheit seitens nVidia: GeForce 7050 PV und GeForce 7025 für AMD-Prozessoren. An der verbauten Grafiklösung dürfte sich aber trotz des Namens nichts geändert haben, wie schon bei den bisherigen Mainboard-Chipsätzen GeForce 6100 und 6150 kommt hierbei eine von der GeForce 6200 abstammende, allerdings deutlich abgespeckte DirectX9-Grafiklösung zum Einsatz. Fudzilla berichten hingegen von einer weiteren R650-basierten Lösung für das dritte Quartal, der Radeon HD 2950 XT. Allerdings muß man kein besonderes Genie sein, um eine solche Karte vorauszusehen: Wenn ATI im dritten Quartal wie bekannt den R650-Chip als Ablösung des R600 bringt, dürfte man hoher Sicherheit mit gleich mehreren Varianten dieses Chips antreten, um natürlich eine möglichst breite Abdeckung verschiedener Preissegmente zu erreichen.
News des 9. Mai 2007 |
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Lange erwartet, hat nVidia nun auch erste GeForce8-Grafiklösungen für das Mobile-Segment vorgestellt. Interessanterweise werden diese seitens nVidia nicht mehr "GeForce Go", sondern nunmehr "GeForce 8M Serie" genannt, auch die einzelnen Grafikkarten bekommen ab sofort immer noch ein "M" an die jeweilige Nummer gestellt. So gibt es nunmehr die Mobile-Grafiklösungen GeForce 8600M GS und 8600M GT auf G84M-Basis sowie GeForce 8400M G, 8400M GS und 8400M GT auf G86M-Basis, die genauen Daten zu diesen einzelnen Karten sind beispielsweise der Auflistung von TweakPC zu entnehmen. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammen die neuen Grafikchips G84M und G86M allerdings nicht einer extra Produktion, da die technischen Daten zu den Desktop-Lösungen G84 und G86 absolut identisch sind ...
... Hierbei ist es viel wahrscheinlicher, daß nVidia sich schlicht bei der Produktion jene Grafikchips heraussucht, welche auf den Ziel-Taktraten mit der niedrigst möglichen Spannung laufen und diese dann entsprechend als G84M und G86M labelt. Dieses System dürfte auch erklären, wieso nVidia jetzt schon LowCost- und Mainstream-Lösungen für den Mobile-Bereich präsentieren kann, für HighEnd-Ansprüche jedoch noch keine GeForce8-Lösung für das Mobile-Segment besitzt, obwohl der G80-Chip deutlich vor G84 und G86 in den Markt kam: Der G80-Chip dürfte schlicht zu viel Strom schlucken, als daß man diesen trotz Spannungssenkung in mobilen Geräten verbauen könnte, worauf nVidia hier wohl oder übel einen extra Chip fürs HighEnd Mobile-Segment auflegen muß ...
... Welcher wohl auch gebraucht wird, denn mit den meisten der neuen Mobile-Grafikchips hat sich nVidia nicht wirklich übertroffen: Bis auf die GeForce 8600M GT werden überall nur 8 bis 16 Shader-Einheiten zu zudem meist nur durchschnittlichen Taktraten geboten, im Desktop-Markt würde das allesamt unter "LowCost" (bis hin zu totalem "LowEnd") laufen. Einzig allein die schon genannte GeForce 8600M GT erscheint mit 32 Shader-Einheiten und einem 128 Bit DDR Speicherinterface als gangbare Lösung, hier gibt es auch die größten Gemeinsamkeiten zur entsprechenden Desktop-Lösung. Die vorherige Mainstream Mobile-Lösung von nVidia in Form der GeForce Go 7600 GT sollte sich mit der GeForce 8600M GT spielend schlagen lassen, eventuell reicht jene sogar an die Performance der GeForce Go 7900 GS heran.
Fudzilla berichten ein wenig zu den Desktop-Refreshchips von ATI: Als erstes wird es da den R650-Chip geben, welcher wohl schlicht nur einen R600 in 65nm darstellen wird - hieraus wird dann die Radeon HD 2950 XTX resultieren. Und zweitens berichtet man über einen Grafikchip namens RV670 für das obere Mainstream-Segment, welcher dann auch über ein 256 Bit DDR Speicherinterface verfügen soll, was bei der neuen Mainstream-Generation von ATI und nVidia noch fehlt, als Kartenname hierfür wurde Radeon HD 2900 Pro genannt. Beide Grafikchips sollen im dritten Quartal anstehen - wenn aber auch von nVidia entsprechende neue Grafikchips für die Mainstream- und HighEnd-Segmente zu erwarten sind.
Nochmals laut Fudzilla soll es sich bei der gestern schon vermeldeten GeForce 7200 GS nicht um eine Grafikkarte mit G72-Unterbau handeln, vielmehr soll hier bereits der G78-Chip zum Einsatz kommen. Aufgrund der Hardware-Abspeckungen der GeForce 7200 GS (nur zwei Rendering-Pipelines) gegenüber der GeForce 7300 GS (vier Rendering-Pipelines) könnte es sogar sein, daß entgegen früheren Annahmen der G78-Chip funktionell nicht dem G72-Chip entspricht, sondern ganz und gar auf die GeForce 7200 GS ausgelegt ist und somit physikalisch gar nur zwei Rendering-Pipelines enthält. Dann hätte nVidia in der Tat eine wahre LowCost-Lösung erstellt, denn der G78-Chip wird zudem als erster Grafikchip überhaupt bereits in 65nm hergestellt.
Wie der Heise Newsticker ausführt, gibt es Gerüchte, wonach der letzte verbliebene exklusive HD-DVD-Unterstützer Universal zukünftig (wie auch viele andere Hollywood-Studios) zweigleisig fahren und das eigene Filmprogramm sowohl auf HD-DVD als auch auf Blu-Ray anbieten will. Im Zweikampf der beiden Formate ist damit zwar weiterhin nichts entschieden, allerdings geht das Pendel durchaus eine weitere Nuance in Richtung Blu-Ray, welches nun drei große Hollywood-Studios (20th Century Fox, Buena Vista/Miramax aka Disney und Columbia/MGM aka Sony) exklusiv an sich binden und bei den anderen drei großen Studios (Warner, Paramount/Dreamworks und nun noch Universal) wenigstens eine Koexistenz mit HD-DVD erreichen konnte.
News des 8. Mai 2007 |
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Gemäß Fudzilla soll ATI ganze neun Grafikkarten am 14. Mai vorstellen: Im HighEnd-Segment sind dies Radeon X2900 XT mit 512 MB GDDR3-Speicher und Radeon HD 2900 XL mit 512 MB GDDR3-Speicher, im Mainstream-Segment Radeon HD 2600 XT mit 256 MB GDDR3-, 512 MB GDDR3- und 512 MB GDDR4-Speicher und Radeon HD 2600 Pro mit 256 MB GDDR3-Speicher sowie im LowCost-Segment Radeon HD 2400 XT mit 256 MB GDDR2-Speicher und Radeon HD 2400 Pro mit 128 MB GDDR2- und 256 MB GDDR2-Speicher. Etwas unklar ist hierbei noch der Sinn der zwei Radeon HD 2600 XT Karten mit 512 MB Speicher - die eine mit GDDR3 und die andere mit GDDR4. Auf der anderen Seite hört sich dieses Produktprogramm doch schon ganz griffig an: Zwar fehlt der wirkliche Gegenpol zur GeForce 8800 GTX/Ultra, doch unterhalb dieser könnte ATI das womöglich ausgewogenere Programm anbieten als nVidia ...
... Allerdings ist noch nicht sicher, ob alle diese Karten auch wirklich am 14. Mai erhältlich sein werden - einige von diesen könnten der Form halber vorgestellt und dann erst in einigen Wochen wirklich verfügbar werden. Anzeichen dafür gibt es schon des längeren für die gesamten LowCost- und Mainstream-Riege, welche womöglich erst zur Computex Anfang Juni breit verfügbar werden wird. Zu einem ähnlich späten Termin könnte auch die Radeon HD 2900 XL kommen. Spezifikationen zu dieser R600-basierenden Karte sind derzeit noch nicht bekannt, allerdings hört sich der prognostizierte Preispunkt von 279 Dollar schon jetzt hochinteressant an. Allerdings könnte es damit auch zu der Situation kommen, daß ATI am 14. Mai letztlich nur die Radeon HD 2900 XT liefern kann ...
... Fast, denn eventuell geht zu diesem Termin auch noch die Radeon HD 2900 XTX in den Markt - wenngleich nicht mehr unter diesem Namen. Inzwischen soll ATI die Karte "Radeon HD 2900 XT 1024 DDR4" nennen, allerdings scheint es sich hierbei wohl wirklich nur um eine Umbenennung handeln, denn der hohe Speichertakt von 1100 MHz soll auch bei dieser Karte wieder anlegen. Offensichtlich scheint ATI der Performanceabstand dieser Karte zur gewöhnlichen XT-Version aber weiterhin zu gering zu sein, so daß man auf den (mehr Leistung verheissenden) XTX-Suffix verzichtet - und die Karte letztlich nur im OEM-Segment ausliefern will. Gut möglich, daß es sich hierbei nur um eine Abverkaufsaktion für die schon produzierten 1024-MB-Version handelt und daß man in einiger Zeit mit einer wirklichen XTX-Version mit wohl auch mehr Chiptakt noch einmal angreifen will.
Davon abgesehen haben Fudzilla noch entsprechende Angaben zu den Stromverbrauchswerten der kommenden HighEnd-Grafikkarten von ATI anzubieten: So soll die Radeon HD 2900 XT 1024 DDR4 eine TDP (Thermal Design Power) von 180 Watt haben und dann 225 Watt verbrauchen. Bei der "gewöhnlichen" Radeon HD 2900 XT mit 512 MB Speicher lauten diese Werte 160 und 225 Watt, während es bei der Radeon HD 2900 XL 130 und 205 Watt sein sollen. Wie üblich benötigt auch diese Fudzilla-Meldung jedoch wieder einiges an Mitdenken, ehe man zum wahren Kern vorstossen kann: Denn ganz offensichtlich kann es sich bei den genannten "Verbrauchswerten" niemals um den Stromverbrauch im Alltagsbetrieb handeln, denn dieser kann schließlich nie überhalb der TDP liegen, wonach das Kühlkonzept der Grafikkarte erstellt wird ...
... Möglicherweise sind diese "Verbrauchswerte" von 200 Watt und mehr auch schlicht nur Extremmessungen, was maximal möglich ist - allerdings würde dann doch der große Abstand zu den TDP-Werten überraschen. Eher wahrscheinlich ist es aber, daß Fudzilla schlicht die Werte der jeweils falschen Bezeichnung zugeordnet haben: Die als TDP ausgegeben Werte stellen die Messungen des realen Verbrauchs dar und umgedreht. Dann würden die Werte auch viel eher in die allgemeinen Erwartungen passen, welche ein R600-Board beim Stromverbrauch zwar überhalb eines G80-Boards sehen, jedoch eben nicht deutlich darüber. Eine Radeon HD 2900 XT 1024 DDR4 mit 180 Watt Stromverbrauch würde somit genau dem entsprechen, was ATI früher schon ausgesagt haben soll: Maximal 40 bis 50 Watt überhalb von nVidia - und eine GeForce 8800 GTX verbraucht um die 132 Watt unter 3D-Last.
Ein beachtenswerter Einspruch zu den gestrigen News und dort der Thematik DDR3-Speicher für Intel-Systeme kommt aus unserem Forum bzw. der Diskussion zu dieser News. Danach haben wir gestern nicht beachtet, daß auch schneller getakteter Speicher, selbst wenn ansonsten der FSB der Intel-Prozessoren limitiert, durchaus den Vorteil von sinkenden absoluten Latenzen ins Feld führen kann. Als Beispiel sei hier DDR3/1333 mit den geplanten relativen Latenzen von 8-8-8 genannt, was eine absolute Zugriffszeit von 12ns ergibt. Spezifikationsgerechtes DDR2/667 mit relativen Latenzen von 5-5-5 kommt hierbei auf eine absolute Zugriffszeit von 15ns, womit der schnellere Speicher trotz höheren relativen Latenzen vorn liegt ...
... Allerdings muß hierbei auch dazugesagt werden, daß dies nur einen Einmaleffekt von zwei bis drei Prozent Mehrperformance ergibt - erst wenn man auch den höheren Speichertakt direkt in Mehrleistung umsetzen kann, sind wirklich beachtbare Performancezuwächse durch besseren Speicher möglich. Zudem ist es genauso gut möglich, diese niedrige absolute Zugriffszeit auch mit entsprechenden DDR2-Modulen zu erreichen: Im konkreten Fall erreicht ein DDR2/667-Speicher mit einer relativen Latenz von 4-4-4 auch schon eine absolute Zugriffszeit von 12ns, bei einer relativen Latenz von 3-3-3 geht es sogar auf 9ns herunter. Ein besonders hoher Speichertakt oder eben gleich DDR3-Speicher sind also nicht zwingend notwendig, um auf niedrige absolute Zugriffszeiten zu kommen ...
... Zudem wird Intel zumindestens bei den ersten Bearlake-Mainboards mit der Unterstützung von DDR3/1066-Speicher erst einmal die klar schlechteren Zugriffszeiten bieten: Denn DDR3/1066 kommt mit relativen Latenzen von 7-7-7 und damit einer absoluten Zugriffszeit von 13,125ns in den Markt, während übliche Overclocker-Module für DDR2 auf dem gleichen Speichertakt bereits relative Latenzen von 5-5-5 und damit eine absolute Zugriffszeit von 9,375ns bieten. Erst mit dem vorbeschriebenen DDR3/1333-Speicher wird sich dies wieder etwas entspannen - dessen Support der P35-Chipsatz derzeit aber offiziell nicht anbietet (kommt erst mit dem X38-Chipsatz im dritten Quartal).
Shortcuts: TweakPC berichten von diversen GeForce 8600 GT und GTS Grafikkarten seitens Gainward und Gigabyte, welche mit passiver Kühlung demnächst in den Markt kommen sollen. Laut der DigiTimes sind Intel und nVidia in Gesprächen zu einer engeren Kooperation. Angeblich sei Intel dabei an der Grafikchip-Technologie von nVidia interessiert, was auch darauf hindeutet, daß man bei Intel mit der Performance der eigenen Grafikchips noch lange nicht zufrieden ist (und sein kann). Laut der PC Games Hardware soll ein neuer R600-Treiber den neuen ATI-Karten 5 Prozent mehr Leistung bringen - pro forma nicht viel, aber womöglich gar der entscheidende Schritt, um sich mit der Radeon HD 2900 XT ausreichend genug von der GeForce 8800 GTS 640MB absetzen zu können ...
... Die DigiTimes hat nun auch noch exakte Zahlen zu den Marktanteilen für die in Mainboard-Chipsätzen integrierten Grafikchips, allerdings bezogen nur auf den Desktop-Markt: Dort liegt Intel mit 50,7 Prozent klar vor nVidia mit 16,3 Prozent, VIA mit 14,3 Prozent, ATI/AMD mit 10,0 Prozent und SiS mit 8,7 Prozent. Erstaunlicherweise hat hierbei einzig und allein nVidia gegenüber dem Vorquartal verloren, die anderen Hersteller sahen dagegen jeweils leichte Zugewinne. Der Tech Report vermeldet in Form der GeForce 7200 GS eine neue LowCost-Lösung seitens nVidia. Dabei handelt es sich um eine G72-basierende Lösung irgendwo zwischen GeForce 7300 LE und GS, ergo (und auch aufgrund des nur 64 Bit DDR breiten Speicherinterfaces) nur interessant für den absoluten LowCost-Markt. Und letztlich berichtet nochmals die PC Games Hardware noch von ersten in Deutschland erhältlichen GeForce 8800 Ultra Grafikkarten.
News des 7. Mai 2007 |
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Wie TweakPC in Berufung auf Händlerstimmen vermelden, soll die demnächst anstehende Radeon HD 2900 XT einen nichtzuverachtenden Preissturz bei den HighEnd-Grafikkarten von nVidia auslösen. Die Radeon HD 2900 XT soll wohl für 399 Dollar Listenpreis antreten, die europäischen Straßenpreise sollten dementsprechend anfänglich bei runden 370 Euro liegen, womöglich sogar noch darunter. Damit würde die Karte der GeForce 8800 GTS 640MB gehörig Feuer machen - sowohl vom Preis her als wahrscheinlich auch bei der Performance, welche irgendwo zwischen GeForce 8800 GTS 640MB und GeForce 8800 GTX liegen dürfte. Im Endeffekt wird nVidia den Preis der GeForce 8800 GTS und GTX senken müssen, um sich dem Launch der Radeon HD 2900 XT anzupassen ...
... Und so soll die GeForce 8800 GTS 640MB dann auf um die 300 Euro heruntersinken, die GeForce 8800 GTX müsste dann in die Nähe von 400 gehen - was für beide Karten gemäß aktuellen Preisen schon ein nicht zu verachtender Preisabschlag wäre. Gleichfalls müsste allerdings auch der Preis der GeForce 8800 Ultra korrigiert werden, diese Karten sollen dann für unter 600 Euro zu haben sein - was den alten Relationsabstand zur GeForce 8800 GTX beibehält, im Vergleich zu jetzigen Preisen aber einen Abschlag von über 100 Euro darstellen würde. Unklar ist nur noch der neue Preis der GeForce 8800 GTS 320MB, aber angesichts der Prognose zur 640-MB-Version sind hier kaum mehr als 250 Euro zu erwarten. Die von TweakPC befragten Händler rechnen mit dieser neuen Preissituation im übrigen in ca. vier bis sechs Wochen, ergo Mitte bis Ende Juni.
Gemäß Hard Tecs 4U wird AMD den kommenden K10-Prozessoren die offizelle Unterstützung für DDR2/1066 spendieren, was auch noch seinen kleinen Teil zur verbesserten Performance der K10-Prozessoren beitragen dürfte. Zwar bieten auch diverse Mainboards für Intel-Prozessoren schon des längerem die Unterstützung für DDR2/1066 und mehr an, allerdings bringen höhere Speichertaktungen den aktuellen Core 2 Duo/Quad/Extreme Prozessoren keine Mehrleistung, wenn der FrontSideBus nicht ebenfalls steigt. Das typische OEM-System auf Intel-Basis wird daher sinnvollerweise weiterhin mit DDR2/533-Speicher ausgeliefert, weil dieser Speicher perfekt zum aktuellen FSB1066 der Intel-Prozessoren passt (beide haben 8 GB/sec Bandbreite) ...
... Natürlich kann man hier noch die nächstschnellere Speicherstufe DDR2/667 einschalten, dies bringt noch ein paar Restpunkte an Performance. Danach ist allerdings Feierabend mit weiteren Performancezuwächsen durch höhere Speichertaktungen bei Intel-Systemen, der FrontSideBus limitiert dann. Dagegen kann AMD mit der offiziellen Unterstützung von DDR2/1066 vor allem auch die Leistungsfähigkeit gewöhnlicher OEM-Systeme steigern: Sofern der höhere Speichertakt korrekt vom BIOS angesteuert wird, nutzt man die höhere Speicherbandbreite des schneller getakteten Speichers (immerhin 16 GB/sec) dann auch vollkommen aus - ein FSB kann hierbei nicht limitieren, weil es bei AMD so etwas seit dem K8-Prozessor nicht mehr gibt ...
... Allerdings bedeutet diese hervorragende Ausnutzung des DDR2-Speicherstandards durch den K10-Prozessor auch, daß damit die Chancen für DDR3-Speicher um so geringer werden. AMD will wie bekannt in einem Jahr erste DDR3-unterstützende Server-Prozessoren auf den Markt bringen, Desktop-Varianten sollen dann im dritten und vierten Quartal 2008 folgen. Dies bedeutet aber auch, daß sich AMD schon in einem Jahr festlegen muß, welche DDR3-Taktfrequenz man mit den eigenen DDR3-unterstützenden Prozessoren maximal unterstützt. Das Problem könnte dabei in erster Linie darin bestehen, daß man dann eventuell noch keinen schnell genug getakteten DDR3-Speicher bekommt, um sich gegenüber den aktuellen DDR2-Speichern entsprechend abzusetzen ...
... Würde AMD diese Entscheidung beispielsweise heute treffen müssen, könnte man maximal DDR3/1333 wählen, da DDR3/1600 weder spezifiziert noch produktionsreif ist. Gegenüber den kommenden K10-Prozessoren mit der Unterstützung von DDR2/1066 wäre dies nur ein wirklich mickriger Sprung - man denke an den Umstieg von DDR1 auf DDR2, wo AMD gleich von DDR400 auf DDR2/800 ging. Zum jetzigen Zeitpunkt ist natürlich noch nicht klar abzusehen, was der Markt in einem Jahr an DDR3-Speicher hergibt. Allerdings ergibt sich durchaus die Befürchtung, daß es kaum über DDR3/1600 hinausgehen wird, immerhin muß AMD auch einen Speicherstandard wählen, welcher zu bezahlbaren Preisen und lieferfähig angeboten wird. DDR3/1600 wäre aber gerade einmal so das Minimum, um sich aus Performancesicht von schnellen DDR2-Speicher ein wenig absetzen zu können.
Dies scheint Intel hingegen nicht berücksichtigt zu haben und spendierte dem kommenden ersten Mainboard-Chipsatz aus der Bearlake-Familie, dem P35, laut einer Aussage des Heise Newstickers nur eine offizielle Unterstützung für DDR3/1066-Speicher. Angesichts der breit verfügbaren DDR2/1066-Speicher (wenn auch "nur" Übertakter-Module mit nicht spezifikationsgerechter Spannungszugabe) und der demnächst anstehenden offiziellen Spezifizierung von DDR2/1066 erscheint dies als arg konservativ, selbst wenn einige P35-Mainboards im Übertakterbetrieb dann natürlich auch höhere Speichertaktungen ermöglichen. Allerdings ist der Support von DDR3-Speicher seitens der Bearlake-Familie sowieso immer noch reichlich irritierend, denn für einen aktuellen Core 2 Duo/Quad/Extreme Prozessor stellt ganz gewöhnlicher DDR2/533-Speicher eine optimale Speicher-Unterstützung dar ...
... Für die im dritten Quartal zu erwartenden FSB1333-Prozessoren der Core 2 Duo E6x50 Serie wäre dies dann im übrigen auch nur DDR2/667-Speicher. Beide Speichertaktungen gibt es allerdings nicht im DDR3-Standard, dieser fängt erst bei DDR3/800 an. DDR3-Speicher ist also für die derzeit verfügbaren Intel-Prozessoren überhaupt nicht notwendig, der höhere Speichertakt verpufft im unübertakteten Zustand vollkommen. Es gibt zwar eine Ausnahme (Systeme mit integrierter Grafiklösung, diese könnten durch die höhere Bandbreite unter 3D enorm profitieren), doch davon abgesehen bedeutet DDR3-Speicher auf Intel-Systemen derzeit nur höhere Kosten zu keinerlei Mehrperformance - und auch keiner besseren Zukunftsaussicht, denn Intel plant derzeit keine so drastischen Anhebungen des FSBs, als daß die hohen möglichen Taktraten von DDR3 in absehbarer Zukunft ausgenutzt werden könnten.
Der Heise Newsticker berichtet über den Ausgang des Gerichtsverfahrens, welche das Supernature-Forum angestrengt hatte, um eine gewisse Rechtssicherheit für Forenbetreiber zu erlangen. Leider ging dieses Vorhaben vollkommen nach hinten los, denn die Richter des Landgerichts Hamburg legten ein Urteil auf, welches eine mehr oder weniger uneingeschränkte Haftung für Forenbetreiber für die Postings von Forenbenutzern ausdrücklich bejaht. Danach kann sich ein Forenbetrieber prinzipiell nur von einem konkreten Posting distanzieren, jegliche allgemein gehaltenen Klauseln ("Der Forenbetreiber distanziert sich von den Postings der Forennutzer.") hält das Gericht für nicht ausreichend. Ein Forenbetreiber gilt damit prinzipiell als "Mitstörer" bei vermeintlichen ehrverletztenden oder geschäftsschädigenden Äußerungen - offensichtlich sogar egal ob der Forenbetreiber von diesen Äußerungen Kenntnis erlangt hat oder nicht ...
... Dies steht natürlich im krassen Widerspruch zur bisherigen Rechtssprechung, welche eine Mithaftung des Forenbetreibers frühestens ab Kenntnisnahme gesehen hat. Offensichtlich geht dieses Urteil aber auf eine klare Fehleinschätzung des Landgerichts von Internetforen als "journalistisch-redaktionell gestaltetes Angebot im Sinne des Rundfunkstaatsvertrages" zurück: Denn natürlich erfüllen die in ein Internetforum gestellten Beiträge der Nutzer niemals den Anspruch eines journalistisch-redaktionell gestalteten Angebots, dies hätte sogar IT-technisch völlig unbefangenen Richtern aufgehen müssen. Insofern gehen wir aber auch nicht davon aus, daß dieses Urteil einen längeren Bestand haben wird, weil die ganze Grundlage der Entscheidung eben auf dieser krassen Fehleinschätzung basiert. Unklar ist derzeit aber noch, ob das Supernature-Forum in Berufung gehen wird oder ob man darauf setzt, daß andere Gerichte in ihrer Rechtspraxis dieses Urteil von alleine negieren oder aufheben werden ...
... Viel negativer als jetzt die wohl gar nicht so großen direkten Auswirkungen dieses Urteils ist allerdings die Signalwirkung dieser Entscheidung - welche aussagt, daß man im Jahr 2007 (und damit lange hinter dem eigentlichen Internetboom) in Deutschland immer noch keine Rechtssicherheit für schon seit Jahren im Internet vollkommen normal existierende Dinge wie eben Internetforen bekommen kann, sondern daß vielmehr die Gerichtsbarkeit sogar in der Lage ist, krasseste Fehlentscheidungen zu treffen, welche am gesunden Menschenverstand der Richter zweifeln lassen. Es wird an dieser Stelle immer deutlicher, daß Deutschland (schon seit einigen Jahren) endlich einmal gesetzliche Regelungen für solche inzwischen normalen Dinge wie Internetforen benötigt und es nicht angehen kann, daß mangels klarer gesetzlicher Vorgaben diverse Gerichte die Bildung einer faktischen Gesetzgebung übernehmen müssen.