News-Archiv 24. - 30. März 2008 (13. Kalenderwoche)
29./30. März 28. März 27. März 26. März 25. März 24. März
News des 29./30. März 2008 |
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Einen ziemlich interessanten, weil tiefgehenden Artikel zur GeForce 9800 GX2 haben Hard Tecs 4U abgeliefert. Besonders beachtenswert sind hierbei die Benchmarks dieser Karte unter Windows XP gegen Windows Vista, welche der XP-Variante die nach wie vor fast durchgehend besseren Frameraten geben. Dies wird - zum Auslieferungstreiber - allerdings mit reichlich Instabilitäten und Performance-Anomalien beim XP-Treiber erkauft (während der Vista-Treiber diesbezüglich problemlos war), welche aber hoffentlich mit dem neuesten Beta-Treiber ausgestanden sein dürften. Daneben ist noch der enorme Preisverfall dieser Karte zu erwähnen, welche mit einem Listenpreis von 599 Dollar inzwischen hierzulande bei einem Straßenpreis von 440 bis 470 Euro angekommen ist.
Dabei wird dies noch nicht einmal durch gewaltige Preissenkungen oder/und Distributoren-Rabatte gestützt, denn in den Staaten kostet die Karte derzeit immer noch 570 bis 599 Dollar. Zum derzeitigen Dollar-Kurs (mit Sicherheitsabstand) und zugerechnet die Mehrwertsteuer sowie die in Deutschland allgemein höhere Steuerlast sollten sich so eigentlich Preise von bestenfalls 470 Euro realisieren lassen. Bei niedrigeren Euro-Preisen fehlt dann wohl jeglicher Sicherheitsabstand beim Dollar-Kurs, was für die Händler und Distributoren reichlich riskant ist, sollte sich der Dollar-Kurs wieder erholen. Zumindest läßt sich feststellen, daß das Euro-Land aufgrund des günstigen Dollar-Kurses und des Umstands, daß fast alle PC-Hardware in Dollar hergestellt und fakturiert wird, derzeit wirklich sehr günstige Hardware-Preise hat.
Nordic Hardware haben noch einmal genauere Informationen zur Asus EAH3850 Trinity, der TripleChip-Grafikkarte auf Basis dreier RV670-Grafikchips. Danach taktet die Karte mit 668/828 MHz, was exakt den defaukt-Taktraten der Radeon HD 3850 entspricht. Insofern sollte die Performance dieser ungewöhnlichen Grafikkarte exakt auf dem Niveau dreier Radeon HD 3850 Karten im CrossFire-Verbung liegen - was anderes stellt die Asus EAH3850 Trinity schließlich auch nicht dar. Interessanterweise limitiert die relativ gesehen kompakte Bauweise der TripleChip-Grafikkarte nicht deren Übertaktungsfähigkeit, man konnte in einem luftgekühlten Testsystem immerhin 769/1053 MHz herausholen.
Wie Golem berichten, steuert mit Warner Musik nun der erste große Musikkonzern um und strebt eine Art von "Kulturflatrate" an, bei welcher sich der Nutzer Inhalte (Musik oder Film) kostenlos herunterladen kann und dann auf den Preis des Internetzugangs eine entsprechende Gebühr aufgeschlagen wird. Diese variiert allerdings nicht danach, ob und wieviel der Nutzer herunterlädt, sondern soll allein nach der Bandbreite des benutzten Anschlusses erhoben werden. Was sich erst einmal nach einem perfekten Ausweg aus dem momentanen Vergütungsdilemma anhört, dürfte jedoch in den meisten Staaten auf einige rechtliche Hürden stossen.
Denn da die Gebühr schließlich Nutzungs-unabhängig erhoben werden soll, handelt es sich faktisch um eine Steuer - so etwas steht in den meisten Staaten aber nur dem Staat selber zu, einmal abgesehen davon das mit Steuern in aller Regel die Aufgaben des Staates bezahlt werden und diese nicht als Einnahmequelle für die Privatwirtschaft vorgesehen sind. Natürlich gibt es schon ein ähnliches Modell in Form der Urheberrechtsabgaben auf Drucker, Scanner, Rohlinge u.ä., welche schließlich von jedem Käufer erhoben werden, egal ob diese Geräte dann für (legale) Kopieraktionen eingesetzt werden oder nicht. Allerdings dürfte dieses System in den allermeisten Fällen nur einen Bruchteil der insgesamten Einnahmen der Contentindustrie ergeben, während sich die Kulturflatrate insbesondere im Musik-Bereich schnell zur Haupteinnahmequelle der Musikindustrie entwickeln könnte.
Denn noch wird Musik auch in Form physikalischer Datenträger verkauft, es ist aber abzusehen, daß dieses Geschäft durch den Internet-Download von Musik langfristig in die Liebhaber-Ecke gedrückt werden wird. Wenn dieser Fall einmal eintritt, würde die Kulturflatrate dann die Haupteinnahmequelle der Musikindustrie sein (nicht für die Künstler selber, die haben immer noch ihre Konzerte) - und was es für die Qualität des Angebots und den verantwortungsvollen Umgang mit Gebührengeldern bedeutet, wenn man über Zwangsgebühren finanziert wird, sieht man am öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Sicherlich ist die Idee einer Kulturflatrate erst einmal reizvoll (vor allem wenn es sich um geringe Beträge handeln sollte), ohne einer von Anfang an eingebauten Mißbrauchs-Absicherung sollte man aber besser nicht antreten.
Einiges interessantes gibt es heute in der Rubrik "Überwachung": So berichtet die Berliner Umschau von dem bayrischen Projekt einer Schülerdatenbank, welche neben einer persönliche Identitätsnummer für jeden Schüler auch dessen schulische Leistungen und Werdegang sowie Informationen zum sozialen und ethnischen Hintergrund des Schülers umfassen soll. Das Schnüffelblog vermeldet einen bemerkenswerten eMail-Footer, welcher in klaren Worten den Empfänger der eMail darauf hinweist, daß diese Nachricht mittels der Vorratsdatenspeicherung eben nicht nur polizeilichen Ermittlern, sondern auch Geheimdiensten und 52 über diverse Abkommen assozierten Staaten (und deren Geheimdiensten) zur Verfügung steht, darunter auch solche "Demokratie-Vorreiter" wie Aserbaidschan oder Staaten mit gleich 16 (bekannten) Geheimdiensten wie die USA.
Den Überwachungs-Spieß einmal umgedreht hat der Chaos Computer Club (CCC): Wie der Heise Newsticker ausführt, hat man in der Clubzeitschrift "Die Datenschleuder" den Fingerabdruck von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble veröffentlicht, obendrauf gibt es sogar eine fertige Fingerabdruck-Attrappe des Innenministers. Der CCC empfiehlt ausdrücklich, "die Abdrücke bei erkennungsdienstlichen Behandlungen, bei der Einreise in die USA, bei der Zwischenlandung in Heathrow, aber auch im örtlichen Supermarkt und – prophylaktisch – beim Berühren möglichst vieler Glasflächen zu benutzen" ;)). Und letztlich sei noch auf einen Artikel des Standards verwiesen, welcher in der letzten Zeit die wohl beste Argumentationsschrift gegen die immer weiter fortschreitende Überwachungs-Manie darstellt.
News des 28. März 2008 |
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Hard Tecs 4U haben nochmal genauere Zahlen zu den derzeit laufenden Preissenkungen bei der Radeon HD 3850/3870. Danach setzt ATI die Radeon HD 3850 512MB bei zukünftig 145 Dollar Listenpreis an, die Radeon HD 3870 512MB bei zukünftig 159 Dollar Listenpreis. In Deutschland dürfte das - Dollarkurs ein- und Mehrwertsteuer draufgerechnet - in etwa 125 Euro bzw. 140 Euro ergeben, was insbesondere bei der Radeon HD 3870 doch ein Spottpreis wäre. Hard Tecs 4U berichten diesbezüglich allerdings auch von einem gewissen Unmut der Grafikkarten-Hersteller, weil diese Preissenkungsrunde diesen wohl Probleme mit Lagerbeständen und natürlich auch dem Gewinn pro verkaufter Grafikkarte bereiten dürfte.
In einem Thread unseres Forums wurde eine Radeon HD 3850 mit GDDR3-Speicher mit einer Radeon HD 3870 mit GDDR4-Speicher verglichen, wobei der gleiche Chiptakt anlag, die Radeon HD 3870 GDDR4 allerdings einen Vorteil von 1050 zu 1200 MHz beim Speichertakt hatte. Dabei ergab sich das Performance-Paradoxon, daß die GDDR3-Karte mit ihrem um 14 Prozent niedrigeren Speichertakt durchgehend minimal schneller war. Zwei Dinge können hierfür verantwortlich sein: Erstens einmal könnte der GDDR4-Speicher mit schlechteren Timings antreten, dies ist bei neuen bzw. besonders schnell getakteten Speichersorten durchaus nicht selten. Für die Überbrückung eines 14prozentigen Taktunterschieds erscheint diese Möglichkeit allerdings etwas zu wenig potent.
Aller Wahrscheinlichkeit geht dieses Performance-Paradoxon mehrheitlich auf ein anderes Konto: Denn zum anderen dürfte GDDR4-Speicher mit der technischen Basis DDR3 - wie von gewöhnlichem PC-Hauptspeicher bekannt - langsamer als GDDR3-Speicher mit der technischen Basis DDR2 sein. Bei Hauptspeicher ist es ja kein Geheimnis mehr, daß man bei DDR3 immer die nächsthöhere Taktstufe benötigt, um mit DDR2 gleichzuziehen - bei gleichen Latenzen wohlgemerkt. Auch wenn die Zugriffsmuster bei Grafikkartenspeicher gänzlich anders sind und daher dieser Effekt bei Grafikkartenspeicher eventuell geringer ausfällt, dürften GDDR4 und GDDR3 dieses von DDR3 und DDR2 bekannte Verhalten wohl nicht gänzlich abschütteln können.
Letztlich bestätigt sich diese Theorie auch schon an früheren Grafikkarten mit GDDR3- und GDDR4-Versionen: So lag die Radeon HD 2600 XT GDDR4 (800/1100 MHz) mit ihrem 57 Prozent höherem Speichertakt gegenüber der Radeon HD 2600 XT GDDR3 (800/700 MHz) in den meisten Benchmarks nur um die 10 Prozent vor dieser. Auch die höhere Speichertaktung bei der geplanten GDDR4-Version der Radeon HD 3870 X2 würde sich so erklären lassen - ohne diese Takterhöhung würde die Radeon HD 3870 X2 GDDR4 wohl langsamer ausfallen als die reguläre GDDR3-Version. Wobei klar gesagt werden muß, daß dieser gewisse Performance-Rückstand von GDDR4 gegenüber GDDR3 wohl eher daran liegt, daß GDDR4 derzeit nicht in wirklich überzeugenden Taktfrequenzen zu bekommen ist und sich daher eben direkt mit GDDR3 vergleichen lassen muß.
Denn bei Hauptspeicher löst DDR3 diese Problematik wie bekannt schlicht dadurch, daß es für DDR3 inzwischen deutlich höhere Taktstufen als für DDR2 gibt. Selbiges läßt sich von GDDR4 leider nicht sagen, hier reichen die derzeit (zu bezahlbaren Preisen) verfügbaren Taktfrequenzen offensichtlich nicht aus, um sich ernsthaft von GDDR3 abzusetzen, womit diese kleine Performance-Schwäche überhaupt erst wahrnehmbar wird. Sobald dann (wohl im zweiten Halbjahr) GDDR5-Speicher verfügbar werden wird, sollte sich dieses Problem in Wohlgefallen auflösen. Mit GDDR5 (technische Basis: wiederum DDR3) stehen dann deutlich höhere Taktfrequenzen (anfänglich 1800 MHz, geplant sind bis zu 2500 MHz) zur Verfügung, welche dann auch deutliche Performance-Vorteile gegenüber GDDR3 versprechen.
Wie der Heise Newsticker berichtet, soll die Informationstechnik (IT) zukünftig auch im bundesdeutschen Grundgesetz Erwähnung finden. Was sich auf den ersten Blick gut (und längst überfällig) anhört, dreht sich auf den zweiten Blick allerdings leider nur um bessere Verwaltbarkeit von Bundesländer-übergreifenden IT-Systemen. Sicherlich ist dies auch wichtig, aber prinzipiell fallen einem unter dem Stichwort "IT ins Grundgesetz" sicherlich erst einmal andere Dinge ein: Beispielsweise der rechtliche Schutz der Bürger vor privatwirtschaftlicher oder staatlicher Überwachung (im Sinne der jüngsten Verfassungsgerichts-Urteile), die Anerkennung des eigenen Rechners als faktisch ausgelagertes Gehirn (inklusive des damit fälligen höheren Schutzes vor staatlicher Kontrolle) sowie die Definition des Internets als virtuellen Raums (und nicht wie bisher pur als "Öffentlichkeit").
Insbesonderes letzteres könnte und sollte dann in viele weitere Gesetze münden, welche sich mit Verbraucherrecht, Urheberrecht, Meinungsfreiheit und ähnlichem auf das Internet bezogen beschäftigen. Bislang werden für das Internet ja schlicht nie dafür verfasste Gesetze sinngemäß herangezogen. Der Spezialität des Internets wird dabei kaum Rechnung getragen, so kommen im Internet-Bereich bei purer Anwendung von für den Offline-Bereich gedachten Gesetzen oftmals Gerichtsurteile heraus, welche die Verhältnisse von "gerecht" und "ungerecht" komplett umkehren. Dies mag zu den Anfangszeiten des Internets als kurzfristige Aushilfe ein gangbarer Weg gewesen sein, aber heutzutage schreit die Bedeutung des Internets doch danach, speziell dafür angepasste Regeln zu finden - die dann eben auch einmal abweichend von den Regeln der sonstigen Rechtssprechung sein können.
News des 27. März 2008 |
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Mit dem heutigen Tag schickt AMD nun endlich seine um den TLB-Bug bereinigten Phenom-Prozessoren im B3-Stepping in den Markt. Sowohl bei den TripleCore- als auch den QuadCore-Modellen ist das B3-Stepping durch eine "xx50" in der Modellnummer zu erkennen, wobei interessanterweise auch Prozessoren, welche es im B2-Stepping gar nicht gibt, dieser Namenskonvention folgen. Denn gleichzeitig mit dem fehlerbereinigten B3-Stepping hat AMD mit dem Phemom X4 9850 "Black Edition" auch einen neuen, höher getakteten QuadCore-Prozessor vorgestellt. Der 9850er taktet auf 2.5 GHz und damit um 100 MHz höher als die nächstkleinere Version (97x0), gleichzeitig besitzt der 9850er (wie auch die anderen Prozessoren der Black-Serie) einen freien Multiplikator. Preislich läßt es AMD jedoch nach wie vor vorsichtig angehen, der 9850er kostet laut Liste gerade einmal 235 Dollar (Straßenpreis derzeit 220-230 Euro), hier zwingt AMD der harte Wettbewerb mit Intel nach wie vor zu einer ziemlich kundenfreundlichen Preisgestaltung.
Bei TweakTown gibt (gab) es einen Vorab-Test der GeForce 9800 GTX, welcher allerdings einigermaßen unaussagekräftig ist, da nur zwei (eher nicht so weltbewegende) Spiele mit Anti-Aliasing getestet wurden. Somit läßt sich nur die Teilinformation mitnehmen, daß die GeForce 9800 GTX in einigen Benchmarks der Radeon HD 3870 X2 und sogar der GeForce 9800 GX2 nahekommt, was wohl auf noch nicht durchgehend optimierter CrossFire- bzw. SLI-Treiber schließen läßt. Im Fall der Radeon HD 3870 X2 stellt die GeForce 9800 GTX allerdings auch deren mehr oder weniger natürlichen Gegner dar, da beide Karten in einem ähnlichen Preisbereich agieren (werden). Der Test ist aber inzwischen schon wieder von der Webseite entschwunden, möglicherweise hat nVidia hier interveniert, da der offizielle Launchtermin dieser Karte erst am 1. April ist.
Wie die VR-Zone berichtet, wird es demnächst auch noch eine GeForce9-Karte für das LowCost-Segment geben, die GeForce 9500 GT auf Basis des G96-Chips. Mit diesem dürfte nVidia neuen Schwung in dieses Marktsegment bringen, denn gegenüber dem Vorgänger-Chip G86 (GeForce 8400/8500) wurde die Anzahl der Shader-Einheiten von 16 auf 32 glatt verdoppelt. Faktisch sieht der G96-Chip mit 32 Shader-Einheiten und einem 128 Bit DDR breiten Speicherinterface somit wie der frühere G84-Chip (GeForce 8600 GT/GTS) des Mainstream-Segments aus. Und da die GeForce 9500 GT auch gleich mit Taktraten von 550/1375/800 MHz antreten soll (die GeForce 8600 GT liegt bei 540/1190/700 MHz), sollte die neue LowCost-Karte problemlos die "alten" Mainstream-Lösungen abräumen können.
Die Taktraten stammen im übrigen aus einem ersten Vorab-Test der GeForce 9500 GT seitens der chinesischsprachigen Webseite Zol (maschinelle Übersetzung ins englische), auch wenn dort zum Teil auch Taktfrequenzen von 650/1625/800 MHz genannt wurden und die VR-Zone wiederum mit 550/?/1000 MHz hantierte. Die vorgenannten 550/1375/800 MHz wurden allerdings für den Benchmark-Part verwendet und stellen daher die derzeit wahrscheinlichste Auflösung dar. In diesen (kurzen) Benchmarks zeigte sich die GeForce 9500 GT dann erwartungsgemäß etwas stärker als eine GeForce 8600 GT, diese Karte dürfte wohl genauso wie die GeForce 8600 GTS mit dem Erscheinen des G96-Chips auslaufen.
Die GeForce 8600 GTS mit Taktfrequenzen von 675/1450/1000 sollte von der GeForce 9500 GT zwar nicht geschlagen werden können, allerdings dürfte sich diese kaum preislich so weit herunterdrücken lassen, als daß sie gegenüber der GeForce 9500 GT noch attracktiv wäre. Letztgenannte ist zu einem Listenpreis im Rahmen von 99 bis 129 Dollar zu erwarten, was in unseren Breitengraden auf Straßenpreise von 85 bis 110 Euro hinauslaufen dürfte. Insbesondere dann, wenn nVidia die GeForce 9500 GT eher mit einem niedrigen Preis ansetzt und die Karte damit unter 100 Euro kommt, dürfte sie wohl alles wegrassieren, was bislang an (originalen) Mainstream- und LowCost-Angeboten existiert: Von Radeon HD 2600 über Radeon HD 3650 bis zur GeForce 8600 GT/GTS.
Gerade ATI dürfte diese neue nVidia-Karte doch ziemlich treffen, sind doch die aktuellen LowCost- und Mainstream-Beschleuniger von ATI nur 55nm-Wiedergänger der früheren 65nm-Chips, brachten jedoch überhaupt nicht mehr Performance. Bei einem Preispunkt von unter 100 Euro dürfte nVidia mit der GeForce 9500 GT gleich alle Absätze im Bereich von 65 bis 100 Euro auf sich ziehen, ATI bliebe dann nur noch das Segment der absoluten LowCost-Beschleuniger - wo nVidia natürlich auch noch seine eigenen Lösungen hat. Hier zeichnet sich also mit der GeForce 9500 GT eine gute Einstiegerkarte ab, welche den Namen absolut verdient und trotz (voraussichtlich) vertretbarem Preis trotzdem noch als anständiger Spiele-Beschleuniger verwendet werden kann - vorausgesetzt wie gesagt, nVidia findet den passenden Preispunkt.
News des 26. März 2008 |
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Hard Tecs 4U berichten über diverse Launch-Verschiebungen bei nVidia: So wird erst einmal die GeForce 9800 GTX am 1. April erscheinen und damit eine Woche später als der ursprünglich angesetzte 25. März - für welchen nVidia dann wie bekannt Quad-SLI offiziell vorgestellt hat. Und desweiteren wurde nun auch Hybrid-SLI verschoben: Vom ursprünglich geplanten Termin noch im laufenden ersten Quartal auf den späten Mai, was einige Wartezeit auf diese durchaus interessante Technologie bedeutet (zu diesem Oberbegriff gehört auch HybridPower). In beiden Fällen gibt es derzeit keine sicheren Informationen darüber, weshalb die Launches verschoben wurden.
Nordic Hardware vermelden und zeigen Bilder einer Asus-Grafikkarte mit drei Grafikchips, die "EAH3850 Trinity". Auf dieser sind drei RV670-Chips mit anscheinend den Taktfrequenzen einer Radeon HD 3850 verbaut, womit diese Karte Triple-CrossFire an Board hat - auf einer einzelnen DualSlot-Karte wohlgemerkt. Sofern die Taktfrequenzen auch in der Realität zur Radeon HD 3850 (670/830 MHz) passen, sollte hierbei exakt die gleiche Performance wie bei drei extra Radeon HD 3850 Karten in einem gewöhnlichen CrossFire-Verbund herauskommen - die einzelne Asus-Karte löst das ganze natürlich eleganter. Allerdings ist diese Karte derzeit nur ein Entwurf und es ist nicht sicher, ob diese überhaupt bzw. in der aktuell angedachten Form (mit ab Werk verbauter Wasserkühlung) in den Markt kommt.
Hard Tecs 4U nennen den Listenpreis der kommenden Radeon HD 3830 mit 129 Dollar, was hierzulande auf einen Straßenpreis von ca. 110 Euro hinauslaufen sollte. Dafür erscheint diese kommende Mainstream-Grafikkarte jedoch nicht mehr attraktiv, gibt es doch schon einige Angebote der Radeon HD 3850 256MB zu Preisen von 105 Euro. Selbst bei Ansetzung eines sehr aggressiven Dollar/Euro-Kurses (also unter Ausschaltung der sonst üblichen Sicherheitsreserven) kommt die Radeon HD 3830 nur auf knapp 100 Euro, was gegenüber den besten Angeboten der Radeon HD 3850 kaum ausreichend sein mag, bedenkt man das nur 128 Bit DDR breite Speicherinterface der Radeon HD 3830.
Für diesen doch beachtbaren Einschnitt bei der Hardware sollte die Radeon HD 3830 doch am besten 30 Prozent weniger kosten, vorher lohnt sich dieses Angebot kaum. Allgemein erscheint die Radeon HD 3830 nach den derzeit laufenden ATI-Preissenkungen als sowieso nicht mehr wirklich benötigt, um eine besonders kostengünstige und trotzdem performante Lösung bieten zu können - dies kann inzwischen auch die Radeon HD 3850. Sinn würde die Radeon HD 3830 nur im OEM-Markt machen, wo ATI zum einen deutliche Rabatte auf den Listenpreis geben kann und wo zum anderen von den PC-Bauern immer eine "noch billigere" Lösung gesucht wird, ganz besonders wenn sie den Namen und (weitestgehend) die Technik der bekannten Retail-Grafikkarten trägt. Gut möglich also, daß die Radeon HD 3830 in erster Linie in Komplett-PCs zu finden sein wird und weniger denn im Retail-Markt.
News des 24./25. März 2008 |
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Im Gegensatz zu den Ankündigungen über den Launch der GeForce 9800 GTX hat sich nVidia für heute entschlossen, Quad-SLI auf Basis der GeForce 9800 GX2 offiziell vorzustellen - die GeForce 9800 GTX scheint wohl noch eine kleine Ehrenrunde drehen zu müssen, ehe diese dann auch noch in den Markt entlassen wird. Quad-SLI geht da sicherlich in die völlig umgekehrte Richtung: Losgelöst vom Preispunkt nur auf auf die höchstmögliche Performance ausgerichtet. Dies gelingt laut den ersten Tests allerdings nicht immer: Einige Tests bescheinigen Quad-SLI sehr gute Performance-Gewinne, andere dagegen wieder eher nur durchschnittliche. Am markantesten ist dabei noch der Punkt, daß bis auf Crysis derzeit keine Anwendung existiert, wo Quad-SLI auf GeForce 9800 GX2 Basis abgesehen von HD-Auflösungen wirklich notwendig ist.
Allerdings hat gerade nVidia bei den HD-Auflösungen oftmals das Problem, daß dann der Grafikkartenspeicher der GeForce 9800 GX2 von ja auch nur 512 MB pro Grafikchip zu knapp wird und in Folge dessen die Frameraten maßgeblich wegbrechen. Hier befindet sich Quad-SLI in einem ziemlichen Teufelskreis: Unterhalb von HD-Auflösungen wird die höhere Performance in aller Regel nicht benötigt, oberhalb dessen reicht oftmals der Grafikkartenspeicher nicht. Lösbar wäre dieses Dilemma mit einer GeForce 9800 GX2 mit 1 GB Grafikkartenspeicher pro Grafikchip - was sicherlich nicht einfach herzustellen oder aber billig werden würde. Für den Augenblick ist der Blick auf Quad-SLI jedoch erst einmal zwiespältig: Die Theorie sieht meist ganz anständig aus, der reale Praxisnutzen fällt aber oftmals deutlich geringer aus.
Der vor einigen Wochen angekündigte Preisrutsch bei den Radeon HD 3850/3870 scheint sich nunmehr zu vollziehen. Dabei werden diese Karten jeweils um ca. 20 Euro günstiger, was für die Radeon HD 3850 256MB einen Preis von ca. 110 Euro, für die Radeon HD 3850 512MB einen Preis von ca. 125 Euro und für die Radeon HD 3870 einen Preis von ca. 155 Euro bedeutet. Noch sind Angebote zu diesen Preislagen nicht flächendeckend verfügbar, die Hersteller und Händler mit der alten Preislage dürften aber in Kürze entsprechend nachziehen. Im Wettbewerb zu nVidia bedeutet diese ATI-Preissenkung, daß sich ATI erneut klar preisgünstiger positioniert und damit den Leistungsvorsprung von nVidia sehr gut kaschieren kann.
Wirklich deutlich teurer ist nVidia allerdings auch nicht: So kostet die GeForce 8800 GT 512MB derzeit ab 170 Euro (die 256-MB-Version dieser Karte ist nicht mehr wirklich empfehlenswert, weil bei nVidia doch ein beachtbarer Performance-Unterschied zwischen 256- und 512-MB-Ausführungen existiert), die GeForce 9600 GT 512MB ab 135 Euro. Ein gutes Preis/Leistungsverhältnis ist also bei allen genannten Karten gegeben, ATI hat mehr oder weniger nur auf die guten Leistungen der GeForce 9600 GT im Vergleich zur Radeon HD 3850 reagieren müssen. Dennoch kann ATI in diesem Zweikampf ein Plus in einem doch recht bedeutendem Marktsegment verbuchen: Die Radeon HD 3850 256MB ist inzwischen für 110 und teilweise schon für 105 Euro zu haben und bietet für diesen Preispunkt sicherlich hochanständige Leistungen.
Vor allem aber fehlt nVidia in diesem Preisbereich derzeit noch ein griffiges Gegenangebot, die GeForce 9600 GT kommt diesem Preispunkt zwar nahe, dürfte aber für viele potentielle Käufer trotzdem außerhalb des eigentlich angepeilten Preisbereichs liegen. Gleichzeitig schielt die Radeon HD 3850 256MB zu diesem Preis schon in den unteren Mainstream-Markt hinein, wo riesige Volumen und vor allem kaum ernsthafte Konkurrenz warten. Denn GeForce 8600 GT/GTS und Radeon HD 2600/3650 können gegen diese RV670-basierte Karte natürlich nichts ausrichten. Ein wenig unklar bleibt nur, wo ATI da noch einen Platz für die Radeon HD 3830 sieht - die Karte müsste faktisch unterhalb von 100 Euro angeboten werden, um noch verkaufbar zu sein.
Und letztlich bringt die Telepolis noch eine sehr differenzierte Darstellung zum vorläufigen Spruch des Bundesverfassungsgerichts zur Telekommunikations-Vorratsdatenspeicherung. Man weist dabei darauf hin, daß die Möglichkeiten zur Datenherausgabe an polizeiliche Ermittler und vor allem Geheimdienste wesentlich umfangreicher sind als zuerst angenommen. Insbesondere die Herausgabe von Daten, um eine "Gefahr für die öffentliche Sicherheit abzuwenden", ist wohl ein scheunengroßes Einfallstor für BKA und Geheimdienste, denn jede (auch natürlich legale) Demonstration bzw. andere öffentliche Meinungsäußerung kann unter diese Vorgabe fallen. Darüber hinaus wird noch erwähnt, daß es neuerdings in der EU Bestrebungen gibt, zukünftig neben den Flug- auch die Zugreisen der EU-Bürger zu protokollieren.