News-Archiv 30. Juli - 5. August 2007 (31. Kalenderwoche)
4./5. August 3. August 2. August 1. August 31. Juli 30. Juli
News des 4./5. August 2007 |
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Laut dem chinesischsprachigen MyDrivers (maschinelle Übersetzung ins englische) soll ATI angeblich eine neue Strategie bei seinen kommenden Grafikchips anstreben. Danach soll das Mainstream-Segment künftig in zwei Teile gesplittet werden, welche von 70 bis 149 Dollar und 150 bis 299 Dollar Endpreis reichen sollen. Allerdings existiert diese tiefere Unterteilung seitens der Grafikchip-Entwickler schon des längerem: Während die Presse der Einfachheit halber oftmals nur von LowCost (unter 100 Dollar), Mainstream (100 bis 250 Dollar) und HighEnd (über 250 Dollar) spricht, arbeiten ATI und nVidia schon des längerem mit der Einteilung LowCost (unter 80 Dollar), Mainstream (80 bis 150 Dollar), Performance (150 bis 300 Dollar) und HighEnd (über 300 Dollar).
Insofern wäre diese seitens MyDrivers berichtete neue Markteinteilung nun nichts neues - es sei denn, es würde eigentlich darum gehen, daß ATI zukünftig auch für jedes Marktsegment einen eigenen Grafikchip zur Verfügung stellen will. Hieraus bezog die Markteinteilung der Presse (in drei Marktsegmente) nämlich bisher auch ihre bessere Berechtigung: Auch wenn ATI und nVidia bisher immer mit vier Marktsegmenten gerechnet haben, gebildet wurden diese regelmäßig mit nur drei Grafikchips. ATI scheint nun aber generell mit vier Grafikchips rechnen zu wollen, womit sich dann in der Tat ein echtes viertes Marktsegment ergeben würde. In der Vergangenheit hatte ATI ja schon ab und zu einmal einen vierten Grafikchip mit ins Spiel gebracht (beispielsweise den RV570 aka Radeon X1950 Pro), zukünftig soll dies aber wohl regelmäßig so gehandhabt werden.
Einen ersten Hinweis auf diese neue Strategie liefert schließlich schon die Auflistung der kommenden Refresh-Generation von ATI, welche mit dem RV660/670 bereits von Anfang an einen extra Chip für das Performance-Marktsegment vorsieht. Mit der Silizium-Gießung dieses Marktsegments wird es ATI auch möglich sein, die eigene HighEnd-Lösung stärker auf Leistung hin zu optimieren, ohne Rücksicht darauf nehmen zu müssen, daß die entsprechenden Grafikboards zu teuer werden. Gleichfalls wird es möglich, die LowCost- und Mainstream-Lösungen tiefer als bisher zu positionieren und damit in diesem Teilmarkt mit hohen Millionenstückzahlen kostengünstiger und profitabler anbieten zu können. Starke Ansätze hierzu sind schließlich schon in der aktuellen LowCost- und Mainstream-Generation zu sehen, welche allesamt ein wenig schmalbrüstig ausgefallen sind und damit (wie bekannt und oftmals angemängelt) viel Platz zwischen Mainstream- und HighEnd-Segment offenlassen.
Interessant ist aber auch der zweite Teil der Rede, wonach ATI künftig bei den Entwicklungszyklen wieder anziehen will: So sollen künftig im HighEnd- und Performance-Segment alle sechs Monate neue Produkte erscheinen, während Mainstream- und LowCost-Segment mit einem größeren Produktzyklus von einem Jahr leben müssen. Mit dieser Differenzierung würde man den Anforderungen der einzelnen Marktsegmente besser gerecht werden: Im LowCost- und Mainstream-Markt hilft es bei der Kalkulation, wenn ein Produkt relativ lang läuft und dadurch aufgrund der hohen erreichten Stückzahlen kostengünstiger produziert werden kann. Im Performance- und HighEnd-Markt treiben kürzere Produktzyklen zwar die Herstellungspreise wiederum etwas nach oben, auf der anderen Seite läuft man durch kürzere Produktzyklen aber auch nicht in das Problem, am Ende des Lebenszyklus teuer hergestellte Hardware zu Spottpreisen abgeben zu müssen.
Wenn im Performance- und HighEnd-Segment die Hardware relativ schnell ausläuft, können somit im Schnitt höhere Pro/Stück-Preise erzielt werden. Zudem kommt gerade im Performance- und HighEnd-Segment natürlich der positive Effekt hinzu, welchen das Marketing aus neuen Produkten ziehen kann. Insgesamt erscheint diese Produktstrategie erst einmal als recht optimal, auf der anderen Seite ist sie natürlich auch eine der am teuersten zu realisierendsten Strategien. Denn letztlich muß man dann wieder aller halben Jahre mit zwei neuen Grafikchips anrücken. Dabei wird man natürlich nicht die eigentlichen Entwicklunsgzyklen bezüglich neuer Architekturen durchbrechen können, sondern letztlich notfalls einfach mit noch mehr Refreshchips arbeiten müssen.
Es könnte also in Zukunft durchaus zur Normalität werden, daß eine neue Grafikchip-Architektur nicht ein, sondern gleich zwei Refreshchips abbekommt - was es aber auch in der Vergangenheit schon hier und da gegeben hatte (nVidia NV30 -> NV35, NV38 oder NV40 -> G70, G71). Doch selbst wenn ATI zukünftig "nur" mehr Refreshchips nachschieben will, wird dies trotzdem ein teures Unterfangen, denn selbst die Produktionsvorbereitung für einen nur minimal verbesserten Refreshchip geht in die Dutzenden Millionen Dollar. Insofern ist dies ein sehr ehrgeiziges Unterfangen, was ATI hier vor hat - aber wenn es funktioniert, würde dies das Unternehmen im Grafikkartenfeld wieder deutlich voranbringen können. PS: Nebenbei wurde dann auch der Refreshchip zum im zweiten Quartal 2008 zu erwartenden Direct3D10.1-Chip R700 genannt: Der R780-Chip soll in 45nm zum Jahresende 2008 antreten.
Da es nun offensichtlich doch keine kurzfristige Masche ist, sondern sich als Geschäftsmodell zu etablieren beginnt, lohnt durchaus der Hinweis auf diverse Abzocker-Webseiten im deutschsprachigen Internet, welche den Nutzern mal mehr und mal weniger nutzlose Leistungen wie das Ausrechnen der Lebenserwartung und ähnliches anbieten, um dann mit dem Verweis auf die Zustimmung zu den AGBs durch die Nutzer Geld von eben jenigen einzutreiben versuchen. Dabei erscheint das Angebot normalerweise kostenlos zu sein, nur in den AGB oder dem Kleingedruckten findet sich dann der Hinweis auf eine monetäre Forderung, welche von Einmalzahlungen bis hin zu automatisch abgeschlossenen zweijährigen Abos reicht. Gerät man einmal durch einen unbedachten Klick in die Fänge dieser Abzocker-Webseiten (diese Bezeichnung wird nebenbei laut dem Landgericht Düsseldorf durch die Meinungsfreiheit geschützt), versuchen diese über Zahlungsaufforderungen, Mahnung und der Drohung des Gangs vor ein Gericht das Geld einzutreiben.
Dabei steht letzteres natürlich nicht wirklich zur Disposition, denn vor Gericht würde man natürlich umgehend verlieren: Zwar kann durchaus ein einzelner Klick ausreichen, um einen rechtsgültigen Vertrag abzuschließen, allerdings kommt dieser nur zustande, wenn beide Seiten vorab über die Bedingungen des Vertrages informiert sind. Inbesondere den Preis allerdings in den AGBs oder im Kleingedruckten zu verstecken, fällt nicht darunter, da der Preis als wesentlicher Bestandteil des Vertrages nicht versteckt werden darf. Ein Streitfall wäre sicherlich, wenn auf den Preis klar hingewiesen wird, aber dessen Höhe dann nur den AGBs oder dem Kleingedruckten zu entnehmen ist. Dies trifft auf den Großteil der Abzocker-Webseiten allerdings nicht zu, bei diesen finden sich dagegen oftmals sogar Formulierungen wie "gratis" etc.
Genaueres zur Rechtslage und auch zur Verhaltensweise im Fall des Falles findet sich bei einigen Webseiten, welche sich teilweise rührend um das Thema kümmern: Verbraucherrechtliches, Computerbetrug & Dialerschutz Forum sowie der Vampirjäger sind hier zu empfehlen. Generell gilt für Betroffene, Ruhe zu bewahren, die vorgenannten Webseiten intensiv zu studieren und dann, sofern man sich sicher ist, keiner kostenpflichtigen Leistung zugestimmt zu haben, natürlich strikt nicht zu bezahlen. Angst vor gerichtlichen Konsequenzen ist hier klar fehl am Platz, denn bisher drohen die Betreiber der Abzocker-Seiten zwar ständig mit dem Gang vor Gericht, setzen diesen aber nie in die Praxis um - bis auf einen einzigen (!) Fall - wo man mit Pauken und Trompeten verlor. Zudem gibt es inzwischen auch eine erfolgreiche Gegenklage der Verbraucherzentrale, welche genauso ausdrückt, daß auf diesen Abzocker-Webseiten ohne eine klare Preisauszeichnung keine einklagbaren Verträge zustandekommen.
News des 3. August 2007 |
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Wie der Heise Newsticker ausführt, kommt die nächste Grafikkarten-Generation seitens ATI dann schon mit einem DisplayPort-Ausgang zum Monitor. Als Zeitpunkt wurde Anfang 2008 genannt, womit sowohl die kommende Refresh-Generation als auch die R7xx-Generation gemeint sein könnte. Wirklich zwingend für den Endkunden ist der DisplayPort derzeit aber nicht, ist die Bandbreite von DualLink-DVI doch eigentlich ausreichend für heutige Monitore. Auf der anderen Seite bekommt man mit dem DisplayPort einen weiteren neuen Kopierschutzmechanismus (DPCP = Display Port Content Protection), aber auch das von HDMI schon bekannte HDCP (High-bandwidth Digital Content Protection) wird selbstverständlich unterstützt ;). In wie weit ATI seine DisplayPort-ausgerüstete Grafikkarten auch mit gewöhnlichen DVI-Ausgängen auszurüsten gedenkt oder aber DisplayPort/DVI-Adapter beilegen wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
Laut wieder dem Heise Newsticker wird es nun nach dem seit 2005 eingeführten "HD ready" Siegel ein weiteres entsprechendes Siegel geben: "Full HD ready". Während ersteres nur bedeutet, daß das kleinste HD-Format 720p wiedergegeben werden kann, steht "Full HD ready" für die zwingende Wiedergabe aller drei HD-Fomate (720p, 1080i und sogar 1080p) sowie die Pflicht zur Annahme von 24 Bildern pro Sekunde - ergo so, wie die Filme auch auf den HD-Medien gespeichert sind. Damit wird High Definition TV endlich erwachsen, denn erst Fernsehgeräte und Player, welche dieses Siegel tragen, werden HD-Medien in der maximal möglichen Bildqualität wiedergeben. Natürlich hätte man das "Full HD ready" Siegel auch schon vor zwei Jahren einführen können, immerhin existieren die entsprechenden Spezifikationen schon viel länger. Aber dann hätte man dem Käufer ja auch sagen müssen, daß das kleinere "HD ready" Siegel bei weitem nicht so zukunftssicher ist wie in den letzten beiden Jahren propagandiert (und somit auch nicht zweimal abkassieren können).
Die Chip berichtet neues zur Online-Durchsuchung: Danach soll diese Maßnahme nun kaum mehr etwas mit "online" zu tun haben, vielmehr soll der Trojaner, welcher die Passwörter für verschlüsselte Dateien und Festplatten abgreifen soll, in den meisten Fällen ganz manuell installiert werden - durch einen klassischen Wohnungseinbruch ;). Zwar lehnt man die Methode, den Trojaner auch bei eMail zu verschicken und dann auf die pure Unachtsamkeit des Anwenders zu hoffen (wie es das FBI kürzlich getan hat), nicht ab, aber da das Ziel der Maßnahme zumeist sowieso in einer kompletten Kopie der Festplatten besteht und man diese am besten eben durch den direkten Zugriff auf die Hardware bekommt, bietet es sich natürlich an, auch den Bundestrojaner auf diesem Wege zu installieren.
Dabei dürfte diese OldSchool-Methode durchaus erfolgsversprechender sein als alle Angriffe über das Internet, welche in letzterer Zeit dem Bundestrojaner und der Online-Durchsuchung zugeordnet wurden, denn gegen einen direkten Zugriff auf den eigenen Rechner kann man sich nur schlecht mittels Software schützen. Zudem nimmt diese Methode auch Befürchtungen den Wind aus den Segeln, das über kurz oder lang die halbe Bevölkerung mittels der Online-Durchsuchung ausspioniert werden würde: Denn der Wohnungseinbruch ist nun im Gegensatz zu einer General-Überwachungssoftware nicht in Massenabfertigung realisierbar. Zudem fällt durch das Fehlen einer echten Online-Komponente auch die Befürchtung in sich zusammen, Vater Staat könnte die Sicherheitsanstrengungen der gesamten IT-Branche kompromitieren und damit erheblichen Schaden für den IT-Standort Deutschland verursachen.
Problematisch dürfte allerdings sein, daß es sich bei der vorgestellten Methode faktisch um eine "heimliche Wohnungsdurchsuchung" handelt - welche es nicht einfach haben dürfte, vor den Verfassungsrichtern zu bestehen. Nicht umsonst wird die derzeitige Wohnungsdurchsuchung als offene, für den Betroffenen sichtbare Maßnahme durchgeführt, schließlich wird damit natürlich das Recht auf Unverletzlichkeit der Wohnung ausgehebelt. Sehr erschwerend kommt hierbei noch hinzu, daß die Online-Durchsuchung ja in Fällen eingesetzt werden soll, wo man nicht konkrete Straftaten aufklären will, sondern Netzwerke auszuforschen zu gedenkt. Selbst bei aller Ehrbarkeit der Absicht dürfte dies wie gesagt noch sehr interessant werden, was die Verfassungsrichter zu diesen Ideen sagen. Davon abgesehen bleibt natürlich abzuwarten, ob sich diese Informationen der Chip bestätigen lassen oder ob das BKA hier nicht eventuell ganz bewußt Nebelkerzen verstreut ;).
Shortcuts: Hard Tecs 4U berichten über eine Reihe an Radeon HD 2400 und 2600 Grafikchips, die seitens ATI mit einem fehlerhaften BIOS an die Grafikkartenhersteller abgegeben wurden. Zwar wurden wohl einige Anstrengungen unternommen, damit diese Grafikkarten nicht den Markt erreichen, ob mittels der "Rettungsaktion" allerdings wirklich alle fehlerhaften Chips zurückgenommen werden konnten, bleibt derzeit unklar. Nochmals Hard Tecs 4U bringen zudem genauere Daten zur im Herbst kommenden Generation an neuen Mainboard-Chipsätzen von nVidia für Intel- und AMD-Prozessoren. Zu erwähnen wäre hier speziell die Fähigkeiten der Chipsatz-Varianten C72-XE und C73-XE, welche drei Grafikkartensteckplätze mit PCI Express x16 bietet und damit darauf hindeutet, daß nVidia zukünftig entweder Triple-SLI oder aber normales SLI mit extra Physikbeschleuniger-Karte anzubieten gedenkt.
News des 2. August 2007 |
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Seitens Techware Labs hat man bei ATI und nVidia einfach einmal nachgefragt, was diese bezüglich des Treiber-Supports von mobilen Grafikchips unter Windows Vista meinen. Die Antworten beider Hersteller kann man dabei durchaus als Offenbarungseid betrachten: Wir stellen es her, liefern aber keinerlei Support. Dabei ist durchaus zwischen ATI und nVidia zu differenzieren: So unterstützt ATI die mobilen DirectX9-Grafikchips unter Windows XP in den letzten Catalyst-Versionen ganz offiziell - daraus könnte man durchaus die Hoffnung ziehen, daß man dieses auch für Windows Vista irgendwann anbieten wird. Auf der anderen Seite ist Windows Vista nun auch schon über ein halbes Jahr auf dem Markt, wird es also langsam Zeit für ATI, hier endlich nachzulegen - ansonsten könnte ja glatt die Vermutung aufkommen, man wolle gar keine Vista-Treiber für mobile Grafikchips mehr nachschieben.
Die Antwort seitens nVidia wiederum überrascht überhaupt nicht, bietet der Grafikchip-Entwickler sowieso keinerlei Treiber-Unterstützung für mobile Grafikchips, gleich ob ältere oder neuere Grafikchips und egal des Betriebssystems. Dafür verweist man an dieser Stelle regelmäßig auf die jeweiligen Notebook-Hersteller - auch ATI tut dies inzwischen bei den Windows-Vista-Treibern für die mobilen Grafikchips. Dabei steht hier - das muß man den Grafikchip-Entwicklern zu gute halten - immer auch mit im Raume, daß es die meisten Notebook-Hersteller sehr ungern sehen, wenn ATI und nVidia zentralen Treibersupport betreiben, weil man glaubt, daß dies zu viele Supportanfragen ergeben würde, welche auf seitens der Notebook-Hersteller nicht getestete Treiber basieren würden.
Es ist hier allerdings nicht bekannt, wie groß hier der Druck der Notebook-Hersteller auf ATI und nVidia wirklich ist - aber es ist klar, daß diesbezüglich Druck existiert. Aber, und dies ist die andere Seite der Medaille, dies entbindet ATI und nVidia nicht, sich um ihre Kundschaft zu kümmern, selbst wenn man nicht direkt an die Endabnehmer verkauft (tut man ja bei regulären Grafikkarten auch nicht). Sprich, wenn die Notebook-Hersteller keinen durch ATI und nVidia geleisteten Treibersupport für die mobilen Grafikchips wünschen, ist dies in Ordnung - aber dann sind diese Notebook-Hersteller auch vertraglich dazu zu verpflichten, selber für entsprechenden Support zu sorgen, so lange die entsprechend verbauten Grafikchips noch als 3D-Lösung in Benutzung sind.
Und genau hier hakt es wie bekannt. Die meisten Notebook-Hersteller liefern nur einen zur Ersteinführung des Geräts aktuellen Grafik-Treiber mit (wenn man also ein Gerät ersteht, welches vor einem halben Jahr in den Markt kam, bekommt man oft auch nur einen ein halbes Jahr alten Treiber), danach trennt sich schon die Spreu vom Weizen: Mit Glück bekommt man noch ein oder ein paar zeitnahe Treiber-Updates, das war es dann aber in den meisten Fällen. Notebook-Hersteller, welche noch nach zwei Jahren neue Grafik-Treiber zur Verfügung stellen, sind faktisch nicht zu finden (wir würden gern über Ausnahmen berichten, bitte im Diskussionsthread zu diesen News notieren) - dabei benötigen doch gerade Grafik-Treiber ständige Pflege, weil diese kleinere Bugfixes für neuere Spiele enthalten, ohne welche diese gleich gar nicht oder nur langsam oder fehlerhaft funktionieren.
Natürlich bedeutet dies nicht, daß für jedes Notebook ständig neue Grafik-Treiber zur Verfügung gestellt werden müssen. Die entsprechende Notwendigkeit berechnet sich dabei aus den Eckpunkten "Alter der verbauten Grafiklösung" und "relative Leistungsfähigkeit angesichts neuerer Spiele". Damit ergibt sich, daß man den mobilen LowCost-Grafikchip sicherlich nicht unbedingt mehr als ein Jahr supporten muß, die absolute HighEnd-Lösung könnte dagegen sogar einen Treiber-Support von bis zu drei Jahren (nach Erscheinung) vertragen. Und ganz egal, ob dies ATI und nVidia nun an die Notebook-Hersteller abgeben oder nicht: Dieser Treiber-Support muß in jedem Fall sichergestellt werden. Wenn die Notebook-Hersteller hierzu nicht willens oder in der Lage sind, dann müssen ATI und nVidia notfalls selber ran - wer von den Herstellern hier anderer Meinung ist, sollte einfach einmal seine Treiber für die Desktop-Lösungen vom Server nehmen, nach einem Jahr wäre der Konkurs in Reichweite.
Die jetzige Situation, in welcher die Grafikchip-Entwickler schlicht nur auf die Notebook-Hersteller verweisen und die sich keine zusätzliche Arbeit durch langanhaltenden Treiber-Support aufhalsen wollen, ist jedenfalls vollkommen unhaltbar. Dies trifft nicht nur, aber besonders auf alle Geräte zu, welche unter dem Stichwort "Gaming-Notebook" beworben werden. Hier kann man durchaus von einer Täuschung des Kunden sprechen, wenn dann der Treiber-Support für den Grafikbereich ausbleibt - denn ohne ständigen Support wird die beworbene Grafikfähigkeit mit der Zeit immer weiter abnehmen. Insbesondere in Deutschland verkaufende Hersteller sollten sich hier endlich einmal entsprechende Gedanken machen, ehe ein Endkunde auf die sicherlich nicht falsche Idee kommt, vor Gericht damit zu argumentieren, daß zu einem mit "Gamingfähigkeit" beworbenen PC (egal ob nun Notebook) ein Treiber-Support ganz selbstverständlich dazugehört und ohne diesem Support der Kaufvertrag seitens des Herstellers nicht erfüllt wurde.
Etwas störend bei den meisten der heutigen Sicherheitswarnungen vor Viren, Würmern und Trojanern ist die völlige Abwesenheit der Beschreibung einer einfachen Vorort-Erkennung dieser Schädlinge. Damit sind nicht die Antiviren-Programme der jeweiligen Hersteller oder Schädlings-spezifische Erkennungssoftware genannt, sondern die Erkennung eines Schädlings mit Bordmitteln. Ein gutes Beispiel findet sich hier: Dabei wird die Verbreitung und die Schadroutine des Schädlings beschrieben, bei der Erkennung wird aber nur auf die übliche Antiviren-Software verwiesen - wobei man schon selbst zugibt, daß diese angesichts der Schnelligkeit, mit welcher neue Versionen desselben Schädlings auftauchen, gar nicht mit den Updates nachkommen (können). Wirklich fehlend ist bei den meisten dieserart Warnungen für Schadsoftware ein Hinweis, ob diese nicht eventuell auch mit Boardmitteln zu erkennen wären.
Wir können jetzt mangels entsprechender Erfahrung mit Schadsoftware nur spekulieren, aber es ist durchaus zu vermuten, daß sich der größere Teil solcherart Software nur allerhöchstens mittelmäßig zu tarnen versucht, viel mehr ist beim Zielkreis dieser Software - nämlich die eher unbedarfteren User, welche mit alten Softwareinstallationen surfen oder/und eMails unbekannter Absender in HTML öffnen - auch gar nicht notwendig. Es wäre zu begrüßen, wenn die genannten Sicherheitswarnungen zukünftig neben den bisherigen Punkten auch eine Notiz darüber enthalten würden, wie man den Schädling auf die schnelle mit Boardmitteln erkennen kann. Denn die wenigsten Surfer werfen nach der Lektüre einer solchen Sicherheitswarnung umgehend einen Virenscan an - dagegen ist ein kurzer Check nach verräterischen Schlüsseln in der Windows-Registry oder gar einem laufenden Prozeß/Dienst mit bestimmten Namen einfacher ausgeführt und dürfte weit mehr Surfer dazu bringen, eine eventuell stattgefundene Infektion auch zu entdecken.
News des 1. August 2007 |
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In einem Interview mit Compter & Video Games hat sich Epic-Vizepräsident Mark Rein deutlich skeptisch ob der schnellen Durchsetzung von Direct3D10 gezeigt. Dabei sieht dieser vor allem zwei Probleme: Erstens einmal klafft die Lücke zwischen LowEnd- und HighEnd-Gerät bei PCs derzeit so weit auf wie lange nicht mehr auf, wobei Mark Rein gerade im LowEnd-Bereich zuletzt keine große Entwicklung mehr gesehen hat. Dies macht es Spieleentwicklern allerdings schwierig, Spiele zu entwickeln, welche mit besonders guter Grafik aufwarten, weil diese dann normalerweise auch besondere Anforderungen an die Hardware (vornehmlich die Grafikkarte) stellen und damit nur von einem relativ kleinen Teil des potentiellen Marktes überhaupt flüssig gespielt werden können.
Letztlich existiert dieses Problem zwar eigentlich schon immer, allerdings dürfte da durchaus etwas dran sein, daß es sich in letzterer Zeit verschärft hat: Denn gerade bei der aktuellen Generation an Direct3D10-Beschleunigern sieht man zwar teilweise extreme Performancegewinne im HighEnd-Bereich gegenüber der Vorgängergeneration, gleichfalls aber haben die neuen LowCost- und Mainstream-Beschleuniger die Meßlatte in ihren Marktsegmenten nicht wirklich höher gelegt. Allerdings muß hier natürlich auch eingeworfen werden, daß dies nur eine Momentaufnahme darstellt und vor allem die Zeit für die Direct3D10-Beschleuniger spielt: Schon nächstes Jahr dürften ausschließlich nur noch Direct3D10-Grafikkarten am Markt angeboten werden, welche den Marktanteil von Direct3D10 bei der installierten Basis dann Stück für Stück erhöhen werden.
Gravierender ist allerdings wohl der zweite von Mark Rein vorgebrachte Einwand: Danach würde die aktuelle Generation an Spielekonsolen die stärkere Nutzung von besserer Grafik auf dem PC maßgeblich ausbremsen. Dadurch, daß derzeit viele Spiele für mehrere Systeme umgesetzt würden (zumeist PC, Xbox 360 und Playstation 3 gleichzeitig), macht es für die Spieleentwickler wenig Sinn, daß Spiel mit einer Grafik auszustatten, die zwar auf HighEnd-PCs darstellbar ist, jedoch nicht mehr auf den Konsolen. So stehen bezüglich der Featurepalette die Xbox 360 und die Playstation 3 DirectX9 deutlich näher als Direct3D10, insofern würden gerade "Direct3D10 only" Spiele jedesmal eine größere Arbeit erfordern, um diese dann auch für die Konsolen lauffähig zu machen.
Gleichfalls sind heutige PCs in aller Regel schon leistungsfähiger als die aktuellen Konsolen, in der Zukunft werden die PCs den Konsolen zudem noch maßgeblich weiter davonziehen. Dies würde nun eine viel bessere Spieleoptik auf dem PC ermöglichen - aber nur, wenn die Spieleentwickler auch hier viel Optimierungsarbeit in die jeweiligen Konsolenversionen der Spiele stecken, um diese entsprechend downzugraden und damit auf den Konsolen lauffähig zu machen. Wie aber schon bei vielen Konsolen-zu-PC-Konvertierungen zu sehen, gehen Spieleentwickler nur zu gern den Weg des geringsten Widerstandes - was dann wohl bedeuten würde, daß man die Spiele so entwickelt, daß diese sich von den Anforderungen an Featurepalette und Rohleistung eher an den Konsolen orientieren als an den PCs.
Wenn, dann wird man eher die PC-Version optisch etwas verschönern, als den umgedrehten Weg zu gehen und eine HighEnd-Version für PCs dann für die Konsolen mühselig zusammenzustutzen. Dies könnte letztlich bedeuten, daß die aktuelle Situation, wo eigentlich alle Direct3D10-Titel generell auf DirectX9 basieren und nur einen extra Direct3D10-Renderpfad mit einigen ausgewählten besseren Effekten haben, uns noch viel länger begleiten könnte, als bislang gedacht. Laut Mark Rein dürfte sich dieser gordische Knoten erst durchschlagen lassen, wenn die nächste Konsolengeneration ansteht - was aber erst in einigen Jahren sein wird. Bis dahin könnte durchaus seine Prognose eintreten, daß sich Spiele, die auf PC und Konsole erscheinen werden, von der Optik eher dem schlechteren der Systeme anpassen werden, wodurch die Schlagkraft des PCs bezüglich Direct3D10 und der höheren Rohleistung ungenutzt bliebe.
Beim Tech Report hat man sich die Radeon HD 2900 XT 1GB seitens Diamond angesehen und diese natürlich mit der standardmäßigen Radeon HD 2900 XT verglichen. Die Diamond-Karte taktet dabei mit 743/1000 MHz nur geringfügig über dem default-Takt der 512-MB-Edition mit 742/828 MHz - interessanterweise will Diamond aber noch eine "OC"-Version der Karte mit 825/1050 MHz nachschieben, welche der Tech Report zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht vorliegen hatte. Die "normale" 1-GB-Version von Diamond schlägt sich dann jedoch wie schon zu erwarten in den Tests: Der größere Speicher und die 21 Prozent höhere Speicherbandbreite zeigen nur sehr begrenzte Auswirkungen, welche zwar messbar, aber viel zu klein sind, um für den Spieler spürbar zu sein. Da die 1-GB-Ausführungen der Radeon HD 2900 XT derzeit aber allesamt einen klar spürbaren Mehrpreis haben, lohnen sich diese schlicht nicht.
Der Spiegel berichtet von einem weiteren bedeutenden Gerichtsurteil zu Internetforen in Deutschland. Danach wird ein Forum gezwungen, die Formulierung "verwirrte Anrufer" bezogen auf die nächtlichen Telefonanruf-Spielshows im deutschen Fernsehen zu unterbinden, das Oberlandesgericht München sah darin gar eine Betrugsunterstellung. Das ganze hat natürlich seine Vorgeschichte, so fetzt sich das Internetforum bzw. dessen User schon des längerem mit der Betreiberfirma dieser Spielshows und wird der Betreiberfirma in diesem Forum vorsätzlicher Betrug und auch einige Beleidigungen gegenüber den Mitarbeitern der Betreiberfirma an den Kopf geworfen. Warum das Gericht dann aber ausgerechnet die Aussage "verwirrte Anrufern" als verbotswürdig ansah, ist vollkommen unklar - schließlich stellt die Aussage für sich noch keinerlei Wertung ob der Betreiberfirma der Telefonanruf-Spielshows dar.
Daneben zeigten die Richter generell wieder einmal ihre absolute Ahnungslosigkeit in Internetdingen, wenn sie laut dem Urteil dem Forenbetreiber untersagten, die genannte Aussage zu "verbreiten oder verbreiten lassen". In einem Internetforum verbreitet der Betreiber gar nichts - wenn er nicht gerade selber als User einen Beitrag schreibt. Ein Internetforum ist nur eine technische Plattform für Dritte, damit diese ihre Meinungen im Rahmen dieses Forums verbreiten können. Man könnte hier sogar noch darüber streiten, ob dies überhaupt schon ein öffentlicher Raum ist, denn wer sich nicht freiwillig in dieses Forum begibt, kann auch nicht von Postings in diesem "belästigt" werden. Davon abgesehen ist ein Internetforum aber eben keineswegs mit einem konventionellen Presseerzeugnis zu vergleichen, welches eine redaktionell erstellte Meinung erstellt und verbreitet.
Der beste Vergleich ist hier noch der mit einer Kneipe und den dort anwesenden Gästen: Der Wirt stellt die "technische Basis" für den freien Gedankenaustausch her, ist aber an selbigem regulär überhaupt nicht beteiligt oder nimmt Einfluß. Und nun würde natürlich auch kein Mensch auf die Idee kommen, den Gastwirt zu verklagen, wenn seine Gäste im Streitgespräch ehrverletzendes oder geschäftsschädigendes dahergesagt haben ;). Von diesem grundsätzlichen Einwurf abgesehen ist den Richtern im vorbeschriebenen konkreten Fall auch noch jegliches Augenmaß abzusprechen: Wenn man auch nur einmal eine solcherart Sendungen gesehen hat, ist sofort augenscheinlich, daß es sich hier um Abzocke im umgangssprachlichen Sinne handelt - ganz egal, ob man dies rein rechtlich (möglicherweise) verteidigen kann. Gerade aber in einem solchen Fall sollte, falsch, muß die Meinungsfreiheit besonders weit ausgelegt werden - und nicht umgedreht, wie es das Oberlandesgericht München mit seinem Urteil getan hat.
News des 31. Juli 2007 |
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TweakPC berichten über eine seitens Galaxy geplante DualChip GeForce 8600 GT Grafikkarte. Interessant an dieser sind neben den zwei Chips vor allem auch die Taktraten von 650/1000 MHz, welche faktisch das Niveau einer GeForce 8600 GTS (675/1000 MHz) erreichen und damit weit über dem Standard einer regulären GeForce 8600 GT (540/700 MHz) liegen. Nichts desto trotz bleiben ernste Zweifel ob der Schlagfähigkeit dieser Karte, da diese wohl kaum unterhalb von 200 Euro weggehen dürfte und sich auf diesem Preisniveau schon mit den ersten GeForce 8800 GTS 320MB Karten herumschlagen muß, welche auch einer DualChip GeForce 8600 GT(S) weiterhin davonrennen dürften.
Nochmals TweakPC berichten zudem über eine Radeon HD 2900 Pro, welche nun erstmal in einem Beta-Treiber von ATI erwähnt wurde. Daß es eine solche Karte irgendwann einmal geben würde, wurde schon des längerem angenommen und leider hilft die reine Namensnennung in dem Beta-Treiber nun bei der Einschätzung dieses Modells auch nicht wesentlich weiter. Wenn ATI jedoch seine bisherige Strategie mit dem Suffix "Pro" bei HighEnd-Modellen beibehält, sollte die Radeon HD 2900 Pro eine Abspeckung der Radeon HD 2900 XT darstellen - womöglich werden hierbei fehlerhafte R600-Chips verkauft, wo die fehlerhaften Teile des Siliziums deaktiviert sind und somit eine geringere Anzahl an nutzbaren Hardware-Einheiten herauskommt. Abzuwarten bleibt, wie ATI die Radeon HD 2900 Pro preislich positioniert, eventuell ergibt sich hier ja endlich einmal eine gute Lösung für das Segment von knapp unter 200 Euro.
Wie der Heise Newsticker ausführt, hat sich AMD erstaunlicherweise im abgelaufenen Quartal einen höheren Stückzahlen-Marktanteil erkämpfen können, als es die Preis/Leistungssituation auf den ersten Blick erscheinen läßt. So liegt man derzeit wieder bei 22,9 Prozent Marktanteil, was gerade angesichts des derzeitigen technischen Rückstandes (vor allem in der Prozessorenfertigung) schon eine gute Leistung darstellt. Natürlich wurde diese Leistung maßgeblich über die derzeit sehr niedrigen Prozessorenpreise erkauft, was wie schon bekannt heftig an den AMD-Geschäftsergebnissen nagt. Auf der anderen Seite ist es für AMD immer noch besser, tiefrote Zahlen zu schreiben, wenn man wenigstens gut im Markt positioniert und damit die Grundlage für die Rückkehr in die schwarzen Zahlen prinzipiell vorhanden ist, also wenn sich die roten Zahlen vor allem durch Absatzprobleme ergeben würden. Zudem werden somit die jüngsten Intel-Preissenkungen auch erklärbarer: Intel hat in letzter Zeit zwar wieder satte Gewinne eingefahren, aber trotz technisch hervorragender Prozessoren offensichtlich Marktanteile an AMD verloren.
DailyTech haben endlich einmal genaueres zu den seitens AMD geplanten Taktraten der K10-basierenden Desktop-Modelle anzubieten. Selbst wenn dies derzeit von AMD noch nicht endgültig festgelegt ist, läßt sich somit zum jetzigen Stand annehmen, daß AMD dieses Jahr noch Phenom X4 QuadCore-Prozessoren mit bis zu 2.4 GHz herausbringen will, bei den Phenom X2 DualCore-Prozessoren soll es ebenfalls bis maximal 2.4 GHz gehen. Für das erste Quartal 2008 will man zudem den Takt der DualCore-Modelle auf 2.8 GHz steigern. Ehrlicherweise ist dies etwas ernüchternd - vor allem nach den großen AMD-Aussagen, man könne ein System mit 3.0 GHz K10-Prozessor mehr oder weniger sofort ausliefern. Auf der anderen Seite bezog sich diese AMD-Aussage wohl eher nur auf die Phenom FX Linie, zu welcher es derzeit noch keine konkreten Informationen über die Taktziele von AMD gibt.
Gut möglich also, daß AMD zum Desktop-Start der K10-Prozessoren wirklich ein Modell mit 3.0 GHz ausliefern kann, leider aber wohl nur in der preislich arg uninteressanten Phenom FX Linie. Problematisch könnte für AMD zudem werden, daß sich die normalpreisigen K10-Prozessoren der Phenom X2 und X4 Linien mit Taktraten von bis zu 2.8 GHz dann mit Intels 45nm-Prozessoren herumschlagen müssen, von welchen - auch ganz ohne Extreme-Editions - Taktraten von problemlos über 3 GHz und perspektivisch bis hin zu 4 GHz zu erwarten sind. AMD wird hier schon heftige Zugewinne in der Pro/MHz-Leistung beim K10-Core vorweisen müssen, um erneut mit den taktschwächeren Prozessoren mit Intels über kurz oder lang kommender MegaHertz-Offensive mithalten zu können.
Shortcuts: Laut dem Planet 3DNow! will nVidia im September dann auch wieder Mainboard-Chipsätze mit (aktueller) integrierter Grafik für den Intel-Markt ausliefern. Bezüglich der Grafiklösung kommt hier allerdings noch keine Direct3D10-Neuentwicklung, sondern mit der GeForce 7025 und 7050 bereits auf dem AMD-Teil des Marktes bewährte DirectX9-Grafiklösungen zum Einsatz. Laut TweakPC will Intel noch vor dem Jahresende einen weiteren, noch schneller getakteten QuadCore-Prozessor nachschieben. Die derzeit spekulativ "Core 2 Extreme QX6950" genannte CPU soll über 3.33 GHz Takt, FSB1333 und 12 MB Level2-Cache verfügen, gehört also schon der 45nm-Generation an. Allgemein ist zu erwarten, daß Intel den kommenden Phenom-Launch demonstrativ durch den Release eines ersten 45nm-Prozessors für den Desktop-Bereich stören wird - was jedoch nichts daran ändert, daß die Masse der 45nm-Prozessoren von Intel erst nach dem Jahreswechsel zu erwarten ist.
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HyperThreading vs. DualCore in Spielen
Im heutzutage grassierendem Hype um Dual- und QuadCore-Prozessoren wird häufig vergessen, daß diese Formen der Mehrkernigkeit bei Prozessoren ihren Vorläufer in einer schon vor fünf Jahren vorgestellten Technologie hatten: Intels HyperThreading. Und auch die meisten der heutzutage als DualCore-Optimierungen begriffenen Verbesserungen aktueller Software wurden eigentlich schon zu HyperThreading-Zeiten angedacht. Grund genug für uns zu überprüfen, in wie weit HyperThreading unter aktuellen Spielen noch für Performancezuwächse sorgen kann - und natürlich, um wieviel besser dies die aktuellen DualCore-Prozessoren inzwischen lösen ... zum Artikel
News des 30. Juli 2007 |
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Die PC Games Hardware hat ein paar Informationen über die zukünftigen ATI-Grafikkarten auf AMDs "Technology Analyst Day" aufschnappen können. Danach soll diese wohl im Frühjahr/Sommer erscheinende Grafikchip-Serie gleich komplett in 55nm gefertigt werden sowie PCI Express 2.0 und "DirectX 10+" unterstützen. Letztgenannte Formulierung deutet dabei wohl eine neue Unterversion von Direct3D10 an, seitens Microsoft womöglich "Direct3D 10.1" genannt. Was diese bringt, ist noch nicht ganz klar, müsste sich aber eigentlich in nächster Zeit ergeben, denn die Grafikchip-Entwickler benötigen schließlich entsprechende Planungssicherheit. Vor der R7xx-Familie kommt allerdings wie bekannt noch die Refresh-Generation der aktuellen Radeon HD 2000 Familie, welche aus den Grafikchips RV620, RV635, RV660/670 und R680 besteht und zum Jahreswechsel 2007/08 ansteht.
Der Heise Newsticker berichtet in Berufung auf die Analysten von Jon Peddie Research über die Marktanteile bei den Grafikchip-Entwicklern im abgelaufenen zweiten Quartal 2007. Die Daten zu den früheren Quartalen sind wie üblich in unserem News-Archiv zu finden: Q1/2007, Q4/2006, Q3/2006 und Q2/2006. Danach bleibt Intel weiterhin Marktführer mit einem Marktanteil von 37,6 Prozent, was allerdings 1,1 Prozent weniger als im Vorquartal und 2,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Q2/2006) ist. Da Intel derzeit weiterhin gut im Geschäft mit integrierten Grafiklösungen steht (selbst wenn das Top-Produkt GMA X3000 unter weiterhin mangelhaften Treibern leidet), kann das nur bedeuten, daß die anderen Hersteller hier Intel mal wirklich über den fairen Wettstreit im Markt (ein paar kleine) Marktanteile haben abnehmen können.
Danach folgt mit nVidia schon der größte Gewinner des Betrachtungszeitraumes: Im Q2/2007 erreichte man 32,6 Prozent Marktanteil, was gegenüber dem Vorquartal ein Plus von starken 4,1 Prozent und gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Plus von nochmal stärkeren 12,9 Prozent darstellt. Am Beispiele nVidias kann man sehen, wie schnell sich der Wind in diesem Business drehen kann, denn vor einem Jahr stand nVidia am Ende einer langen, mit dem GeForceFX-Fehlschlag einsetzenden Abwärtsbewegung - welche nun aber innerhalb nur eines Jahres komplett umgekehrt werden konnte. Hierbei dürften nVidia natürlich auch die wirklich guten Verkaufszahlen des Geschäfts mit Mainboard-Chipsätzen weiterhelfen, wo schließlich auch nVidia mehrere Varianten mit integrierter Grafik im Angebot hat.
Genau diese Wendung der Geschichte sollte Ansporn sein für ATI/AMD, sich jetzt trotz der aktuell eher mauen Geschäftsergebnisse nicht hängenzulassen. Aufgrund der sehr späten Markteinführung der Radeon HD 2000 Serie ging es für den Hersteller nochmals weiter nach unten - derzeit sind es nur noch 19,5 Prozent Marktanteil, was 2,4 Prozent weniger als im Vorquartal und satte 7,2 Prozent weniger als im Vergleichsraum des Vorjahres darstellen. Gerade angesichts dessen, wo man einstmals einmal stand (konstant über 25 Prozent Marktanteil von Mitte 2003 bis Ende 2006), ist dies schon ernüchternd, aber dennoch noch weit davon entfernt, desaströs zu sein. Denn noch steht ATI auf einer soliden Basis von verkauften Stückzahlen und ist der Weg zurück an die Spitze in absehbarer Zeit zu erreichen.
Weiter sollte ATI/AMD jetzt natürlich nicht zurückfallen, hier wird sich wohl schon in der nächsten Quartalsabrechnung zeigen, wie gut sich die Radeon HD 2000 Grafikchips wirklich verkaufen. Noch passabel im Markt befindet sich zudem VIA/S3 mit 7,7 Prozent Marktanteil, während SiS mit 2,5 Prozent Marktanteil schon in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht ist, wo man sich zu Matrox mit einem Marktanteil von 0,2 Prozent gesellt. Leider haben Jon Peddie Research für dieses Quartal wohl keine Daten zu den Marktanteilen in einigen Teilmärkten frei herausgegeben, so daß die insbesondere in den letzten diesbezüglichen Berichten beliebten Vergleiche der extra Grafikkarten im Desktop- und Mobile-Segment diesesmal ausfallen müssen.
Shortcuts: Wie die X-bit Labs berichten, hat der Auftragsfertiger TSMC bestätigt, ab nächstes Jahr auch Prozessoren zu fertigen. Den Namen des Prozessorentwicklers gab man allerdings nicht bekannt - wobei hier primär AMD, mit einer kleinen Chance aber eventuell auch VIA in Frage kommen. In diesem Zusamenhang durchaus interessant ist das von Orthy ausgegrabene und inzwischen natürlich abgelaufene Patentabkommen von Intel und AMD aus dem Jahre 1995, welches AMD strenge Richtlinien ob der Fremdfertigung auferlegt. Der Heise Newsticker berichtet über den neuen nVidia-Treiber 162.22 für Windows Vista, welcher für GeForce8-Grafikkarten unter SLI zwar ein paar Verbesserungen bringt, weiterhin jedoch nicht SLI mit GeForce6-Karten und Quad-SLI im allgemeinen unter dem neuen Betriebssystem ermöglicht und demzufolge nVidia noch viel Arbeit beim Vista-Treiber übrig läßt.