News-Archiv 3. - 9. April 2006 (14. Kalenderwoche)
8./9. April 7. April 6. April 5. April 4. April 3. April
News des 8./9. April 2006 |
Wie die X-bit Labs vermelden, scheint es seitens nVidia offenbar derzeit die Anweisung zu geben, die DualChip-Grafikkarte GeForce 7900 GX2 ausschließlich in Komplett-PCs und keinesfalls einzeln über den Retail-Handel zu verkaufen. Laut einem nVidia-Sprecher begründet sich dies aus den höheren Anforderungen, welche Quad-SLI an ein Computersystem bezüglich Gehäuse, Kühlung, Netzteil stellt, womit nVidia diese Problematik lieber den Herstellern von Komplett-PCs überträgt - als daß es Proteste aus dem Retail-Markt wegen Inkompatibilitäten hagelt. Dies mag ein verständlicher Punkt sein, allerdings will der Retail-Markt natürlich auch nicht dauerhaft von Quad-SLI ausgeschlossen werden ...
... Andererseits steht derzeit sowieso noch der Nachweis aus, daß das mit der GeForce 7900 GX2 mögliche Quad-SLI wirklich so schlagkräftig ist, wie sich das vom Namen her anhört. Dagegen sprechen zumindestens theoretisch die deutlich niedrigeren Taktraten der GeForce 7900 GX2 (500/500 MHz, allerdings ergeben sich hier natürlich einige Taktreserven) gegenüber der GeForce 7900 GTX (650/800 MHz) sowie die Überlegung, daß Quad-SLI naturgemäß schon viel häufiger an CPU-Limits stoßen dürfte als normales SLI. Erstaunlicherweise gibt es aber bis dato noch keinen Artikel zur Performance dieser Karten - obwohl jene in den Vereinigten Staaten inzwischen schon angeboten und verkauft werden.
Im Zuge der Vorstellung von Intels Core-Architektur auf dem vergangenen IDF etwas untergegangen ist die erste Demonstration von "Robson", einer neuen Technologie zum schnelleren Starten von PCs - wohl auch deshalb, weil die Robson-Technologie erst 2007 mit der Santa-Rosa-Plattform in den Markt kommen wird (interessanterweise vorerst nur für das Mobile-Segment). Dabei konnte Robson durchaus überzeugen, senkte es doch die Startzeit eines Notebooks von 15 auf 3,3 Sekunden ab. Realisiert wird dies über einen zusätzlichen Flash-Speicher auf dem Mainboard, welcher scheinbar (Intel hielt sich mit genaueren Erklärungen stark zurück) die beim Booten regulär von Festplatte geladenen System-Teile und Programme entsprechend cacht. Es dürfte sich bei hierbei also weniger um eine RAM-Disk handeln, da Robson anscheinend nicht als extra Laufwerk unter Windows auftaucht, sondern wohl direkt vom Mainboard bzw. dessem Treiber verwaltet wird.
News des 7. April 2006 |
Die FiringSquad hat sich die Performance aktueller HighEnd-Grafikkarten unter Elder Scrolls IV: Oblivion angesehen. Dabei geht es an der absoluten Leistungsspitze in den Messungen mit Anti-Aliasing und anisotropen Filter recht knapp zwischen Radeon X1900 XTX und GeForce 7900 GTX zu. Ein paar Nuancen sprechen dann aber eher für die ATI-Karte, welche vor allem bei steigenden Auflösungen weniger Leistung verliert als die nVidia-Karte. Bei den "kleineren" HighEnd-Lösungen Radeon X1800 XT und GeForce 7900 GT gewinnt dagegen die ATI-Lösung recht klar - auch wenn natürlich anzumerken ist, daß in diesem Fall die ATI-Karte doch noch den etwas höheren Preispunkt hat ...
... Davon abgesehen hat die FiringSquad noch einige Messungen unter den MultiGrafikkarten-Lösungen SLI und CrossFire angestellt, wo ATI regelmäßig sogar noch etwas besser dasteht als in den "normalen" Messungen. Allerdings wurde ein kleiner "Hack" notwendig, um den ATI-Karten unter CrossFire zu einer ansprechenden Performance zu verhelfen: Erst nach einer Umbenennung der "oblivion.exe" zur "AFR-FriendlyD3D.exe" kam CrossFire so richtig in Schwung. Jedoch ergaben sich dadurch auch ein paar Bildfehler in Form von flackernden Texturen - eine Aufgabe für das nächste offizielle Treiber-Release seitens ATI ...
... Und letztlich hat die FiringSquad dann alles nochmal mit HDR ausgemessen, wobei die dort herauskommenden Ergebnisse prinzipiell denen ohne HDR entsprechen, von den Relationen sogar ATI noch etwas besser dastehen lassen. Allerdings wurde hierbei HDR ohne Anti-Aliasing betrieben - die Spieleentwickler hatten dies bereits so vorgegeben, das HDR nicht zusammen mit Anti-Aliasing aktivierbar ist. Daß es dennoch gehen kann, zeigt ein bei ATI angebotener Oblivion-Spezialtreiber, welcher Anti-Aliasing unter HDR ermöglicht und auch das Umbenennen der "oblivion.exe" für CrossFire obsolet macht. Für diesen Treiber gibt es allerdings keinen Support und man sollte ihn demzufolge wirklich nur für Oblivion einsetzen.
Bei AnandTech gibt es einen Test des Intel Pentium D 805, der derzeit (mit runden 130 Euro) kostengünstigsten Möglichkeit, an einen DualCore-Prozessor zu kommen. Gegenüber dem offiziell gelisteten Pentium D 820 unterscheidet sich das bei Intel nicht offiziell gelistete Modell 805 zum einen beim FrontSideBus und zum anderen beim Takt: FSB800 sowie 2.8 GHz kennzeichnen den Pentium D 820, FSB533 sowie 2.66 GHz Takt den Pentium D 805. Der rein praktische Leistungsunterschied ist dann gemäß den Messungen seitens AnandTech nicht wirklich großartig: Gerade einmal 6,5 Prozent beträgt die Differenz zwischen diesen beiden Prozessoren, der deutlich niedrigere FrontSideBus des 805er Modells wirkt sich also nicht übermäßig aus.
Wie der Heise Newsticker berichtet, wollen einige Medienpolitiker von SPD und FPD über den Punkt der Providerhaftung nochmals nachdenken - erstaunlicherweise zugunsten der Provider bzw. einer geringen Haftung durch diese. Dabei soll letztlich erreicht werden, daß speziell Anbieter interaktiver Nutzerplattformen wie Internetforen oder Auktionshäuser nicht für den Inhalt der durch die Nutzer eingestellten Daten haftbar gemacht und somit zur (gerade für das Internet unrealistischen) Vorkontrolle genötigt werden. Theoretisch sieht dies das Telemediengesetz (TMG) bereits so vor, gerade in jüngster Vergangenheit gab es aber auf Basis anderer Gesetze einige widersprüchliche Urteile, nach denen Forenbetreiber und Auktionshäuser dann doch rein praktisch wieder zur Vorkontrolle gezwungen wären.
News des 6. April 2006 |
Mittels eines Artikels zur GeForce 7900 GTX haben die X-Bit Labs ihre Grafikkarten-Strommessungen nunmehr um die neuesten nVidia-Vertreter ergänzt, Messreihen mit einigen Grafikchips der Mainstream- und LowCost-Segmente sind zudem in einem früheren Artikel dieser Webseite zu finden. Weitere Strommessungen allein der Grafikkarte findet man ansonsten bis dato nur in einem Artikel der VR-Zone: Eeren Ergebnisse sind generell etwas höher als diejenigen der X-bit Labs, aber tendenziell gleich. Gemäß den neuen Zahlen der X-bit Labs hat nVidia jedenfalls mit dem G71-Chip den Stromverbrauch trotz höherer Taktfrequenzen klar senken können ...
... So zieht eine GeForce 7900 GTX unter Last runde 84 Watt - gegenüber den 95 Watt der GeForce 7800 GTX 512MB mit immerhin 100 MHz weniger Chiptakt doch schon ein vernünftiger Sprung. Die GeForce 7900 GT, welche von der Performance-Einordnung her die GeForce 7800 GTX 256MB beerbt, zieht gar mit 48 Watt unter Last erheblich weniger als die G70-basierende Karte mit 81 Watt. Generell liegt nVidia in Punkto Stromverbrauch - welcher schließlich auch Seiteneffekte auf die Punkte Aufwand beim Boardlayout und Leistungs- und damit Lautstärke des benötigten Lüfters hat - ganz klar vorn. Was dann wiederum den Grund für ATI darstellen dürfte, dann doch nochmal die komplette Produktion auf 80nm umzustellen.
Wiederum zum Dauerthema StarForce berichten Golem von einer Inkompatibilität zwischen dem StarForce- und dem SunnComm-Kopierschutz, welcher im dümmsten Fall den Nutzer dazu zwingt, nur noch Produkte & Medien benutzen zu können, welche entweder mit dem einen oder mit dem anderen Kopierschutz verdongelt sind. Der Grund dafür liegt in der Art und Weise des Kopierschutzes, welcher sich als Treiber für allerlei Speicher- und Brenngeräte ins System hängen - logisch, daß es hier irgendwann zu einer Kollision kommen mußte. Allerdings sollte eigentlich genauso auch klar sein, daß kein Kopierschutz etwas mit den Treibern für Festplatten, optische Laufwerke und ähnliches zu schaffen haben sollte: Treiber für diese Geräte zu schreiben, darf allein nur den jeweiligen Herstellern sowie Microsoft als Betriebssystem-Hersteller vorbehalten sein ...
... Jede andere Drittsoftware, die sich hier hineinhängt, ist sofort per Definition eine Schadsoftware, weil sie das reibungslose Funktionieren des gesamten Computersystems beeinträchtigen kann. Wenn beispielsweise SiS plötzlich anfangen würde, für ULi-basierende Mainboard-Chipsätze eigene Treiber zu schreiben - wer würde diese freiwillig einsetzen, mal ganz abgesehen von den wettbewerbsrechtlichen Konsequenzen? Wenn nun aber völlig branchenfremde Unternehmen Treiber für Hardware schreiben, die sie nie produziert haben und dem Endverbraucher das ganze sogar noch möglichst lautlos unterjubeln, scheint dies unverständlicherweise ohne Proteste durchzugehen - dabei ist dies durchaus an der Grenze zur strafrechtlich relevanten Computersabotage (und sollte dementsprechend auch mal ein Thema für die entsprechenden Ermittler sein).
News des 5. April 2006 |
Der Aufreger des Tages (und wohl der nachfolgenden Tage auch noch) ist sicherlich Apples ziemlich unerwarteter Schritt, Windows XP höchstselbst und ganz offiziell auf Apple-Maschinen zu bringen. Realisiert wird dies über die Software "Boot Camp", mittels welcher eine Parallelinstallation von Windows XP auf Apple-Rechnern möglich wird - jeweils beim Rechnerstart kann man sich dann zwischen MacOS X oder Windows XP entscheiden. Die bisherige nur per Hack erreichbare Lösung wird nun also durch eine offizielle ersetzt - wobei speziell dieser Punkt das eigentlich überraschende ist, die technische Möglichkeit hierzu (auf Intel-basierenden Macs) wurde ja nie bestritten ...
... Denn mit einem Schlag eröffnet sich Apple einen viel größeren Markt, wird es deutlich einfacher, Apple zu nutzen, auch wenn man diverse Anwendungen weiterhin unter Windows am laufen hat. An dieser Stelle sei aber eingeschoben, daß dieselbe Idee auf einem DualCore-System mit Virtualisierungs-Technologie noch viel besser klingen würde, denn dort könnte man MacOS X und Windows XP gleichzeitig betreiben (und mittels Tastendruck umschalten). Allerdings geht Apple mit diesem Schritt auch neue Risiken ein: Es verschwindet wieder ein Teil der ursprünglich hartnäckig verteidigten Exklusivität, Apple wird somit langfristig auch angreifbarer. Ob beide Schritte in Richtung der Wintel-Welt - der Einsatz von Intel-Prozessoren und nun "Boot Camp" - Apple also mehr nutzen als langfristig schaden, läßt sich dato sicherlich noch nicht ermessen.
Die Macher des bekannten und "beliebten" StarForce-Kopierschutzes verhalten sich immer mehr wie diejenigen, die sie vorgeben zu bekämpfen: Wie DailyTech berichten, verwiess ein StarForce-Mitarbeiter zur Verteidigung seines Unternehmens auf die "unabhängige" Sicherheits-Webseite OnlineSecurity-ON, nach welcher die "bösen" Gerüchte über StarForce ganz offensichtlich direkt von der Hacker-Szene gestreut worden seien und der StarForce-Kopierschutz nach den Tests von OnlineSecurity-ON keinesfalls optische Laufwerke beschädigen würde (was nebenbei gesagt aber nur einen Bruchteil der StarForce-Problematik ausmacht). Dumm nur, daß man nun herausfand, daß OnlineSecurity-ON keinesfalls so unabhängig ist, sondern schlicht von StarForce selbst betrieben wird - wer keine gute Presse bekommt, kauft sie sich halt ;).
Wie der Heise Newsticker berichtet, hat das Landgericht Düsseldorf ein wichtiges Urteil pro der freien Meinungsäußerung im bundesdeutschen (gibt es das überhaupt?) Internet gefällt. Denn gar nicht so selten sehen sich User, die in einem Forum oder ähnlicher Plattform einen Erfahrungsbericht zum Kauf irgendeines Gegenstandes oder einer Dienstleistung abgeben, mit anwaltlichen Abmahnungen konfrontiert, weil die betreffende Firma jenen Erfahrungsbericht dann als Beleidigung, Verleumdung oder gar Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht ansieht. Hier kollidieren natürlich zwei Rechtsgrundsätze: Für den Privatbürger das Recht auf freie Meinungsäußerung, für die Unternehmen das Möglichkeit, sich gegen ungerechfertigte Schlechtmacherei wehren zu können (und wegen des Imageschadens auch wehren zu müssen) ...
... In der Vergangenheit ist dieser Streit allerdings sicher zu oft zuungusten der freien Meinungsäußerung ausgegangen, was verschiedene Unternehmen dann auch folgerichtig dazu ausnutzten, gleich jegliche Kritik prinzipiell mittels Anwälten zu bekämpfen. Das Urteil des Landgerichts Düsseldorf scheint diese Fehlentwicklung nun wohl wieder etwas gerade gerückt zu haben: So erklärte der vorsitzende Richter explizit, daß Formulierungen wie "Abzocke" oder "über den Tisch ziehen" noch vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt werden - allerdings scheinen diese Formulierungen dann auch die Grenze dessen zu bilden, was (derzeitig) noch statthaft ist. Aber auf jeden Fall wird mit diesem Urteil ein vernünftiges Stück Rechtssicherheit geschaffen - sowohl für Benutzer als auch Betreiber von Internet-Foren, weil letztere schließlich auch nicht gern als Zensoren unterwegs sind, aber durch die Rechtslage schon des öfteren dazu gezwungen wurden.
News des 4. April 2006 |
DailyTech bringen zwei neue ATI-Chips sowie einen "halb" neuen Chip ins Gespräch: RV516, RV536 und - erneut - R581. Damit mangelt es nun definitiv nicht an Chipnamen für künftige ATI-Projekte (und alles noch vor dem R600!), jedoch ist deren korrekte Einordnung durchaus als diffizile Angelegenheit zu bezeichnen. Nun gut, tasten wir uns Schritt für Schritt vorwärts: Die drei vorgenannten Chips RV516 und RV536 sowie R581 sollen schlicht Ergänzungen der aktuellen Chips RV515 (Radeon X1300 Serie), RV535 (Radeon X1600 Serie) und R580 (Radeon X1900 Serie) darstellen: Ohne Veränderungen am Chip und an der Fertigungstechnologie, allerdings hergestellt nicht bei TSMC, sondern bei UMC ...
... Mit der Produktion von RV516, RV536 und R581 ab dem kommenden Sommer bei UMC wird die Produktion von RV515, RV535 und R580 bei TSMC aber wohl mitnichten eingestellt: Vielmehr dürfte ATI ab diesem Zeitpunkt wohl generell (sprich, auf allen Teilmärkten) mit beiden Fertigern gleichzeitig zusammenarbeiten, in der Vergangenheit hatte man diesen direkten Konkurrenzkampf zwischen TSMC und UMC zeitweise bereits LowCost-Segment gehabt. Schaden kann es natürlich kaum, denn dies dürfte TSMC und UMC nur vorantreiben sowie erhöht die Möglichkeiten von ATI bezüglich Lieferkapazitäten und eventuell auch beim Preis. An den eigentlichen Grafikkarten-Serien ändert sich mit den UMC-Chips im übrigen nichts ...
... Sprich, die Radeon X1300/X1600/X1900 Serien bleiben trotz der UMC-Chips unverändert, ATI wird bei diesen schlicht Serien wahlweise Chips von TSMC oder UMC einsetzen. Ob dies bei den anderen noch vor dem R600 anstehenden ATI-Chips auch so bleibt, ist jedoch nach wie vor nicht ganz heraus: Für das LowCost-Segment stehen hier noch die 80nm-Chips RV505 (TSMC) bzw. RV506 (UMC) an. Prinzipiell könnten diese Chips durchaus eine "leise" Ablösung von RV515 bzw. RV516 bei der LowCost-Serie Radeon X1300 darstellen, allerdings (man beachte die niedrigere Chip-Nummer) durchaus auch eine weitere LowCost-Serie noch unterhalb der Radeon X1300 bilden - hier stehen noch alle Möglichkeiten offen ...
... Im Mainstream-Segment steht mit dem RV560-Chip (TSMC) dagegen definitiv eine neue Grafikkarten-Serie in Form der Radeon X1700 an, welche auch leistungsmäßig klar über der bisherigen Radeon X1600 Serie einzuordnen ist - auch wenn die exakten technischen Daten des RV560-Chips noch nicht heraus sind. Aber ATI braucht hier einen guten Gegenpart zur GeForce 7600 Serie - langfristig ist dieses Segment nicht mit der letztlich aus dem HighEnd-Segment stammenden (und damit teuren) Radeon X1800 GTO beackerbar. Unklar ist allerdings noch, ob der RV560 gleich in 80nm kommt - wenngleich dies aufgrund der Affinität von ATI zum 80nm-Prozeß durchaus eine vernünftige Annahme wäre ...
... Und letztlich steht bekanntlich noch als Abrundung des Die-Shrinks auf 80nm der R580+ (TSMC) an. Hier dürfte es sich am klarsten um eine technisch unveränderte Version zu R580 bzw. R581 handeln, welche einfach nur in der kleineren Strukturgröße gefertigt werden wird. Nichts desto trotz ist unklar, ob ATI den R580+ dann "leise" in die Radeon X1900 Serie einbringt - oder aber auf Basis dessen eine neue Grafikkarten-Serie oder aber zumindestens neue Radeon X1900 Modelle bildet. Wie man sieht, hat sich ATI viel vorgenommen: Wir zählen hier ganze 7 neue Chips, die allesamt noch in diesem Sommer bzw. Frühherbst - und damit vor dem R600-Chip - in den Markt gebracht werden sollen.
Bei den LostCircuits gibt es ein interessantes Interview mit dem amerikanisch-schweizer StartUp-Unternehmen Innovative Silicon (ISi) zum Thema Z-RAM. Jene Speicherart verbindet die Vorteile Schaltschnelligkeit (DRAM) mit Kompaktheit (Flash-Speicher) und ist damit insbesondere für Cache-Speicher von Prozessoren interessant, die mittlerweile weit über 50 Prozent der Prozessorenfläche ("Die") belegen. AMD hatte Anfang des Jahres ein Lizenzabkommen mit Innovative Silicon geschlossen und wird Z-RAM wohl bei zukünftigen Prozessoren einsetzen, um den Platzbedarf der immer größer werdenden Cache-Speicher effektiv zu begrenzen (Z-RAM kann 5-6x dichter gepackt werden als das heutzutage für Cache-Speicher eingesetzte SRAM) und somit die eigenen Prozessoren wirtschaftlicher (kleinere Die-Fläche = mehr Prozessoren pro Wafer) herstellen zu können.
Laut dem Heise Newsticker hat die Havard Universität eine Tauschbörse mit Vergütungssystem namens Digital Media Exchange (DMX) vorgestellt. In DMX können zwar nur für dieses System lizensierte Dateien getauscht werden, diese dafür jedoch gegen eine Monatspauschale von zwischen 5 und 10 Dollar komplett unbegrenzt und ohne irgendwelchen DRM-Schutz. Die Kreativen sollen dabei nach Anzahl der Downloads ihrer Werke aus den Monatspauschalen abgegolten werden. Ob man die alteingesessenen Film- und Musikkonzerne von dieser Idee begeistern wird können, dürfte arg bezweifelt werden, allerdings könnte DMX durchaus interessant für neue bzw. an den Konzernen vorbei operierende Kreative sein - und damit langfristig möglicherweise die derzeit noch fast absolute Marktmacht der großen Film- und Musikkonzerne untergraben.
News des 3. April 2006 |
Bei der VR-Zone hat man eine GeForce 7900 GT einem wirklich extremen Übertaktunsgversuch ausgesetzt. Zuerst wurde hierfür die komplette Standardkühlung gegen eine doppelseitige Kühlung mit zwei Lüftern ausgetauscht, dazu kam dann noch eine Spannungserhöhung. Damit ging dann die erreichbare Taktrate sprichwörtlich durch die Decke: Von default 450/660 MHz bis auf (angeblich stabile) 785/1020 MHz! Damit lief die Karte um die 50 Prozent schneller und somit klar überhalb des Niveaus einer GeForce 7900 GTX - kein Wunder bei einer Übertaktung von 74 bzw. 55 Prozent bei Grafikchip bzw. Speicher. Wobei insbesondere die Speicherübertaktung etwas verwunderlich ist, wird doch auf 7900GT-Karten gewöhnlich 1.4ns Speicher verbaut, der nur bis 700 MHz spezifiziert ist und sich auch mit Mehrspannung selten wirklich so maßlos übertakten läßt ...
... Insofern sollte man die erreichten 1020 MHz Speichertakt weniger als Maßstab für eigene Übertaktungsversuche nehmen. Bezüglich des erreichten Chiptaktes von 785 MHz läßt sich dagegen sagen, daß dies schon innerhalb der Erwartungen liegt - schließlich verwendet nVidia für die GeForce 7900 GT einen relativ niedrigen Chiptakt von 450 MHz, aber letztlich die gleichen Chips wie bei der mit 650 MHz Chiptakt antretenden GeForce 7900 GTX. Und da auch letztere aufgrund der 90nm Fertigung sowie der zum Vorgängerchip G70 sogar etwas geringeren Transistorenanzahl noch einige Reserven hat, sollten 750 MHz Chiptakt für "gute" G71-Exemplare eigentlich normal sein (immer eingedenk guter Kühlung und Spannungszugabe). Ob allerdings viele der auf 7900GT-Karten verbauten G71-Chips diese Höhen erreichen, wäre dann doch wieder zu bezweifeln - hier sind die von der VR-Zone benutzten nVidia-Referenzkarten sicherlich kein Maßstab, da auf solcherart Pressemustern gewöhnlich nur die allerbesten Chips verbaut werden.
Was bei Musik inzwischen schon normal geworden ist, läuft nun - endlich - auch bezüglich Filmen an: Legale Download-Angebote über das Netz. Wie Golem und der Heise Newsticker vermelden, bieten die amerikanischen Download-Plattformen Movielink und CinemaNow ab sofort eine Reihe von aktuellen und zurückliegenden Filmen zum gebührenpflichtigen Download an und können dabei auf den Katalog der meisten Hollywood-Studios zurückgreifen (von den ganz großen Studios fehlt nur Disney). Bislang sollen bei den Hollywood-Studios ca. 7000 Filme digitalisiert und damit bereit für diese Vertriebsart sein, dato geht Movielink aber nur mit einem Portfolio von 300 Filmen und CinemaNow gar nur mit 75 Filmen an den Start. Der Katalog an früheren Titeln soll allerdings nach und nach auch auf den Download-Plattformen verfügbar werden, neu herauskommende Filme sollen zudem ab sofort gleichzeitig zum DVD-Start auch auf Movielink bzw. CinemaNow verfügbar werden ...
... Natürlich gibt es diese nur mit DRM-Einschränkungen: Die heruntergeladenen Titel lassen sich nur auf Windows-PCs mit dem Windows Media Player 10 abspielen - andere Betriebssysteme, Player und andere Nutzungsmöglichkeiten sind derzeit strikt ausgeschlossen. Da die Filme nicht gebrannt und damit nicht auf andere Abspielgeräte transportiert werden können, ist die Nutzung auf einem gewöhnlichen TV-Gerät nur über den Umweg möglich, jenes TV-Gerät gegenüber Windows als extra Bildschirm einzubinden. So gesehen ist der per Download angebotene Film derzeit noch etwas umständlicher zu handhaben als die Kauf-DVD. Weiterhin nachteilig für diese Vertriebsform ist der derzeit ebenfalls noch unattraktive Preis, welcher runde 50 Prozent überhalb von Kauf-DVD liegt - und bei diesen hat man schließlich sogar noch ein physikalisches Medium teilweise inklusive Begleitmaterial in der Hand ...
... Insofern hat der Vertriebsweg Download für den Moment (für den zahlenden Kunden) noch keine Vorteile gegenüber dem Vertriebsweg Kauf zu bieten. Relevant ist hier aber eher der Punkt, daß dieser Vertriebsweg nun endlich einmal angestossen wurde. Und kommen mit der Zeit mehr Anbieter auf den Markt, wird sich preislich und auch von der Angebotstiefe her sicherlich noch etwas bewegen lassen. Denn normalerweise läßt sich mit Download-Plattformen beides erreichen: Preise niedriger als bei physikalischen Medien (schließlich entfallen alle Zwischenhändler und Lagerhaltungskosten) und eine Angebotstiefe, die ein auf Lagerhaltung physikalischer Artikel angewiesenes System niemals zu leisten in Lage sein kann.