News-Archiv 2. - 8. April 2007 (14. Kalenderwoche)
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News des 7./8. April 2007 |
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Gemäß WinFuture unterstützt die GMA900 Grafiklösung der Intel 915er Chipsatz erstaunlicherweise nicht den AeroGlass-Darstellungsmodus von Windows Vista - obwohl die Grundvoraussetzung für AeroGlass (nämlich DirectX9) von dieser Grafiklösung einwandfrei erfüllt wird. Allerdings fehlt dem GMA900-Grafikchip eine Hardwarefunktion, welche für das neue WDDM-Treibermodell notwendig ist - womit Intel keine WDDM-Treiber für diese integrierte Grafiklösung herausbringen kann. Erst für die nachfolgende integrierte Grafiklösung - GMA950 in den 945er Chipsätzen - bietet Intel entsprechende WDDM-Treiber an, welche dann auch AeroGlass unter Windows Vista darstellen können.
Wie der Heise Newsticker berichtet, soll DDR2/1066-Speicher nun gar noch zu einem offiziellen JEDEC-Standard gemacht werden, nachdem bislang bei DDR2-Speicher rein JEDEC-offiziell bei DDR2/800 Schluß ist und danach DDR3 übernehmen sollte. Dies könnte sehr interessante Entwicklungen hervorbringen, denn bei der Durchsetzung eines Speicherstandards am Markt zählt nicht nur die rein technische Verfügbarkeit, welche für DDR2/1066 schon des längerem gegeben ist, sondern auch und vor allem eine offizielle Standardisierung, nach welcher sich die Chipsatz- und Mainboard-Hersteller richten können ...
... Beispielsweise hat das Ende der Standardisierung von DDR1 maßgeblich dazu geführt, das sich die vorhandene technische Weiterentwicklung bei DDR1 bis hinauf auf DDR1/700 (außerhalb von Overclocking-Speicher für einen Nischenmarkt) nie hat durchsetzen können. Wenn dagegen ein offizieller DDR2/1066 Standard kommen sollte, werden Chipsatz- und Mainboard-Hersteller dies auch offiziell und nicht mehr rein als Overclockingfeature anbieten. Damit würde DDR2/1066 auf dem Intel-Teil des Marktes in direkte Konkurrenz zum ab Mitte des Jahres kommenden DDR3/1066 treten - und kann hier eigentlich nur gewinnen, denn auf gleichem Takt ist DDR3 ein wenig langsamer als DDR2 und wird außerdem zumindestens anfänglich doch teurer sein ...
... Hier wird DDR3 also schon mindestens mit DDR3/1333 kommen müssen, um DDR2 etwas entgegensetzen zu können, was DDR2-Speicher (zumindestens offiziell) nicht mehr kann - zu einem dann allerdings kräftigen Mehrpreis. Und im AMD-Teil des Marktes könnte AMD seine aktuellen und kommenden Prozessoren eventuell auch offiziell für DDR2/1066 freigeben - dies würde den Weg freimachen für ab Werk mit DDR2/1066-Speichern angebotene PC-Systeme. Technisch wäre dies wohl kein Problem, zudem würde es AMD wiederum einige (für AMD) kostenlose Prozentpunkte an Performance bringen und außerdem die Notwendigkeit, so schnell auf DDR3 zu wechseln, weiterhin reduzieren ...
... DDR3 würde ergo mit einer JEDEC-Standarisierung von DDR2/1066 einen noch schwereren Marktstart haben als bisher schon prognostiziert. Dabei ist DDR3 technisch gesehen nichts falsches: Ein geringerer Stromverbrauch (auf gleichem Takt) samt höheren Taktmöglichkeiten sind immer ehrbar. Allerdings muß sich DDR3 derzeit eben auch mit einem in der Zwischenzeit sehr ausgereiftem DDR2-Standard messen - und hat derzeit nicht die Taktfrequenzen, um diesen wirklich angreifen zu können. Somit dürfte DDR3-Speicher anfänglich eher nur für die Notebook-Hersteller interessant sein, welche natürlich den niedrigeren Stromverbrauch schätzen, auf dem Desktop-Markt aber erst dann relevant werden, wenn deutlich schnellere Taktungen als DDR2/1066 zur Verfügung stehen.
Abschließend müssen wir unsere frühere Berichterstattung zur Antiterror-Datei noch maßgeblich korrigieren: Seinerzeit gingen wir fälschlicherweise angesichts der Masse an zusammengefügten polizeilichen Datenbanken davon aus, daß alle diese (Millionen an) Daten in die Antiterror-Datei einfließen würden. Dem ist nun allerdings doch nicht so, nach offizieller Aussage enthält die Antiterror-Datei Einträge zu 13.000 Personen - was zwar immer noch viel ist, aber zumindestens nicht mehr dem Sinnbild einer Zusammenfügung aller polizeilichen Datenbanken mit allen bekannten Daten zu allen polizeilich bekannten Personen entspricht, welche wir ursprünglich vermutet hatten. Wir bitten diesen Schnellschuss zu entschuldigen.
News des 6. April 2007 |
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Fudzilla setzen mal wieder ein paar Gerüchte in die Welt: Zuerst wird das Thema einer DualChip-Grafikkarte auf G80-Basis namens GeForce 8850 GX2 wieder aufgewärmt. Die Angaben zu dieser Karte sind allerdings höchst unglaubwürdig: 600 MHz Chiptakt erreicht nicht einmal die SingleChip-Grafikkarte GeForce 8800 GTX und die (angeblich) verbauten 896 MB Speicher deuten auf ein 448 Bit breites Speicherinterface hin, welches der G80-Chip unseres Wissens nach aber nicht besitzt. Und zweitens soll es eine GeForce 8850 GTX geben, eine höher getaktete Version des G80-Chips. Angesichts der GeForce 8800 Ultra erscheint diese Karte jedoch absolut überflüssig, schließlich stellt schon diese kommende Ultra-Variante eine höher getaktete Version des G80-Chips dar.
In unserem Forum ist derzeit eine interessante Diskussion über die im CeBIT-Artikel von Prad aufgestellte Behauptung im laufen, neue Monitore von Samsung mit integrierter Grafiklösung würden OnBoard-Grafiklösungen bald überflüssig machen. Wie sich der Diskussion aber entnehmen läßt, trifft dies mitnichten zu, denn in den genannten Samsung-Monitoren steckt wohl keine vollwertige Grafikeinheit - zumindestens fehlt sicher ein 3D-Kern und auch die Fähigkeiten zur 2D-Beschleunigung sind eher zweifelhaft, schließlich soll die CPU letztlich die Grafikberechnung übernehmen. Auch ist die Verbindung zum PC über USB sicherlich suboptimal, da die Bandbreite von USB begrenzt ist und inzwischen ja auch noch für viele andere Dinge genutzt wird ...
... Nichts desto trotz haben solcherart Monitore mit eigener Grafiklösung sicherlich ihren Verwendungszweck: Beispielsweise, wenn man ohne Rücksicht auf die im PC verbaute Grafikkarte und deren MultiMonitoring-Kapazitäten weitere Monitore an einen Rechner hängen will. Eine andere Variante wäre die bessere Ausfallsicherheit eines solchen Systems: Im Normalfall greift man auf die PC-eigene Grafiklösung zurück, fällt diese allerdings aus, kann man auf absolut einfachem Wege dennoch zu einer Monitoranzeige kommen, welche dann auch bei der Fehlerdiagnose helfen kann. Da Samsung wohl keinen vollwertigen Grafikchip, sondern eher nur so etwas wie einen "Codec" verbaut haben dürfte, sollten sich die Kosten sogar in Grenzen halten - womit sich durchaus die Chance ergibt, daß in einer gewissen Zukunft alle neuen Monitore mit solcherart eigenen Grafiklösungen ausgerüstet sind.
Bei den MadShrimps hat man Intels aktuelle Top-CPU, den Core 2 Extreme X6800 mit 2.93 GHz, Übertaktungsversuchen mit verschiedenen Kühlungen ausgesetzt. Allein mit Luftkühlung erreichte man allerdings schon 3.92 GHz, insofern erscheint die für diesen Test benutzte CPU schon ausgesprochen übertaktungsfreudig zu sein. Mittels "Phase Change Cooling" ging es dann auf 4.487 GHz hinauf, während bei "Cascade Phase Change Cooling" gar schon die 5-GHz-Grenze fiel: 5.068 GHz wurden hierbei erreicht. Der absolute Spitzenwert wurde dann unter einer Kühlung mit Flüssing-Stickstoff ("Liquid Nitrogen") mit (immer noch stabilen) 5.2 GHz erreicht. Es waren nach einiger Tweakerei am System sogar 5.305 GHz Takt möglich, allerdings liegt hierfür kein SuperPI-Wert oder ähnliches als Stabilitätstest vor, um dieses Übertaktungsergebnis letztlich als "stabil" absegnen zu können.
Die X-bit Labs haben sich vorab den Conroe-L angesehen, welcher basierend auf der aktuellen Core-Prozessorenarchitektur seitens Intel als SingleCore-Prozessor ab Juni die Celeron 4xx Serie bilden soll. Weitere Abspeckungen des Conroe-L gegenüber den Core 2 Duo Prozessoren sind der niedrigere FSB800 sowie der nur 512 kByte große Level2-Cache. Gegenüber dem schnellsten verfügbaren Celeron auf Netburst-Basis, dem Celeron D 365 mit 3.6 GHz, erreichte ein Conroe-L mit 2.0 GHz ein vernünftiges Performanceplus von 17 Prozent - und war dabei bis auf die CPU-Tests von 3DMark06 und PCMark05 überall schneller als der Celeron D. Zudem lädt der niedrige FrontSideBus natürlich zum Übertakten ein, die X-bit Labs kamen hierbei auf fast 3 GHz - was für eine LowCost-CPU sehr ansprechend ist, bekommt man damit doch fast 50 Prozent Performance obendrauf ...
... Dies erscheint damit als doch recht gute Vorzeichen für die kommende Celeron 4xx Serie auf Basis des Conroe-L - wären da nicht die für diesen Monat zu erwartenden Preissenkungen von AMD und Intel, mit welchem beide Prozessorenhersteller die Preise für DualCore-Prozessoren so weit herunterdrücken, auf das sich SingleCore-Prozessoren nur noch in Fällen lohnen, wo die Performance keine maßgebliche Rolle mehr spielt. Bemerkenswert ist hierzu auch, daß selbst der auf 3.0 GHz übertaktete Conroe-L laut den Messungen der X-bit Labs nicht an einem (unübertakteten) Core 2 Duo E4300 vorbeikommt, sondern immer noch erstaunliche 16 Prozent hinter diesem zurückhängt. Aller Vermutung nach ist der Level2-Cache des Conroe-L wirklich zu klein, um diesen Prozessor (selbst mit Übertaktung) gegenüber den "echten" Conroe-Modellen konkurrenzfähig zu machen.
Nachdem Apple den Anfang gemacht hatte, diskutiert nun auch Microsoft laut dem Heise Newsticker das Modell von DRM-freier Musik - wenn dies angesichts von bei Windows Vista ausschließlich wegen der geplanten DRM-Funktionalität massenweise neu geschriebenen APIs keine Ironie ist :). Gleichzeitig deutet sich damit an, daß Apple womöglich kein Einzelfall bleiben wird und die gesamte Musikindustrie über kurz oder lang die bittere Pille schlucken wird müssen, das man mit DRM-verdongelter Musik keinesweg den Markt der Zukunft - die Distribution über das Internet - wird bestimmen können. Und dies keineswegs zu früh: Denn so oder so muß DRM-verdongelte Musik irgendwann einmal im großen Crash enden - nämlich dann, wenn (wie es der Lauf der Welt ist) Anbieter vom Markt verschwinden und ihre Kundschaft mit voll bezahlten, aber nicht mehr nutzbaren DRM-Titeln zurücklassen ...
... Sollte es jemals zu einem solchen Fall mit großer Markbedeutung kommen, dürfte auch bei den anderen Marktteilnehmern das Vertrauen der Kundschaft in DRM vollkommen zusammenbrechen - und damit das Geschäft dieser Anbieter, welche allein auf DRM setzen. Sinnvoll wären hier natürlich staatliche Regeln, welche solcherart Anbietern das Bilden von unantastbaren Rücklagen vorschreiben, welche im Fall der Aufgabe der Geschäftstätigkeit die benötigten Mittel zur Wahrung der Rechte der Kunden zur Verfügung stellen. Allerdings ist eine gesetzliche Regelung hierzu derzeit absolut nicht in Sicht und muß wohl erst ein vorstehend skizzierter Fall mit entsprechender Bedeutsamkeit passieren, ehe man diese doch recht klar erkennbare Lücke schließt. Gleichzeitig kann mit der aktuellen Entwicklung im Musikmarkt aber auch die (vorstehend schon genannten) Bestrebungen von Microsoft, Windows Vista als sicheres System für die Inhalteanbieter zu konzipieren, durchaus in Frage stellen ...
... Schließlich dürften dafür nicht geringe Ressourcen draufgegangen sein, zudem ergibt ein passabel sicheres System natürlich auch immer Einschränkungen für den Nutzer - welche sich beispielsweise derzeit darin äußern, daß verschlüsselte Filme auf Windows XP auch ohne entsprechende HDCP-Hardware wiedergebbar sind, bei Windows Vista ohne passender Hardware der Bildschirm hingegen konsequent schwarz bleibt. Microsoft hat dies immer damit verteidigt, daß man sonst mit den Inhalteanbietern nicht ins Boot gekommen wäre - wobei man durchaus mutmaßen darf, daß Microsoft diesen Kampf nie ausgefochten hat, sondern in vorbeugendem Gehorsam gegenüber den Inhalteanbietern gehandelt hat (um Windows Vista als einzige sichere Plattform für diese darzustellen zu können). Es bleibt jedoch abzuwarten, ob sich diese enorme investierte Arbeit wirklich irgendwann einmal auszahlen wird und nicht auch beim Thema Film die DRM-Verdongelung über kurz oder lang auf dem Prüfstand steht.
Shortcuts: Im Zuge eines Artikels zum Intel G965 Chipsatz hat man sich beim Tech Report auch kurz die Performance der integrierten Grafiklösung GMA X3000 angesehen. Dabei konnte sich der Intel-Grafikchip im 3DMark06 gut präsentieren, verlor jedoch in realen Spielen regelmäßig gegenüber ATIs Raden X1250 Lösung in AMDs 690G-Chipsatz. Mit der Linux-Performance des Intel GMA3000 (nicht zu verwechseln mit dem GMA X3000) hat man sich dagegen bei Phoronix beschäftigt: Dabei schlägt sich die integrierte Grafik gar nicht einmal so schlecht gegen eine Radeon X300 SE (als extra Grafikkarte) - wobei dieser Vergleich natürlich in erster Linie durch die Qualität der Linux-Treiber beider Grafikchip-Entwickler bestimmt wird und weniger durch die Leistungsfähigkeit der Hardware. Für CrossFire-interessierte Nutzer gibt es bei Mad-Moxx eine vollständige Auflistung der möglichen und empfohlenen CrossFire-Kombinationen seitens sowohl der ATI-Grafikkarten als auch der für CrossFire möglichen Mainboard-Chipsätze. Und letztlich läuft bei der PC-Welt derzeit noch eine Unterschriftenaktion gegen die Online-Durchsuchung bzw. den "Bundestrojaner" an.
News des 5. April 2007 |
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Ein weiterer Vorab-Test zu den kommenden nVidia-Grafikkarten ist bei Au-Ja! zu finden - welche das wohl außergewöhnliche Glück hatten, in einem Computerladen eine offenbar vorfristig ausgelieferte GeForce 8600 GTS seitens Club3D zu finden. Zu den Innereien des G84-Chips machten Au-Ja! leider keine weiteren Angaben - bis auf das die GeForce 8600 GTS als mit 48 Shader-Einheiten bestückt beschrieben wird. Dies beißt sich etwas mit den bisherigen Angaben, welche die GTS-Version mit 64 und nur die GT-Version mit 48 Shader-Einheiten sahen. Was hiervon richtig ist, wird sich aber wohl erst am 17. April bestätigen lassen. Seitens Au-Ja! hat man eher auf Benchmarks gegen eine Radeon X1950 Pro und eine GeForce 7900 GT gesetzt ...
... Dabei konnte die GeForce 8600 GTS unter dem wohl typischsten Anwendungsfall einer Auflösung von 1280x960/1024 samt 4x Anti-Aliasing und 8x anisotropen Filter nur unter Riddick und Stalker einen klaren Vorsprung gegenüber den beiden genannten anderen Karten verbuchen, währenddessen die Ergebnisse unter Unreal Tournament 2004 (wohl aufgrund CPU-Limitierungen) gleichauf liegen und die GeForce 8600 GTS unter F.E.A.R., Doom 3 und Gothic 3 teilweise erheblich von den beiden anderen Karten abgehängt wird. Gegenüber dem gestern besprochenen Test seitens IT.com, welcher doch Anlaß zur guter Hoffnung gab, ist dies eher arg enttäuschend, weil letztlich nicht einmal die Vorgänger-Generation von nVidia geschlagen wird ...
... Zwar ist die GeForce 7900 GT inzwischen ausgelaufen, womit die letzten noch vorhandenen Angebote keine marktfähigen Preise mehr aufweisen, aber generell kann man die GeForce 7900 GS in der Performance der GeForce 7900 GT fast gleichsetzen - und diese Karte ist derzeit auch schon für um die 150 Euro zu bekommen. Um eine Marktchance zu haben, muß die wohl für 200 Euro antretende GeForce 8600 GTS somit mindestens die GeForce 7900 GS schlagen - was bedeutet, das man zur GeForce 7900 GT mindestens einen Performance-Gleichstand erzielen muß. Dies wird derzeit jedoch offensichtlich nicht erreicht. Natürlich ergibt sich die Chance, das nVidia am Launchtag mit optimierten Treibern noch einmal gut aufholen kann - allerdings ist der Rückstand teilweise ziemlich hoch, die Aufgabe also nicht gerade klein.
Der Heise Newsticker berichtet zu der auch in der Schweiz geplanten Online-Durchsuchung sowie präventiven Telekommunikations-Überwachung. Damit ist von den großen deutschsprachigen Ländern bislang nur die Republik Österreich ohne konkrete Bestrebungen für eine Online-Durchsuchung - auch wenn das Thema dort genauso schon diskutiert wird. Beachtenswert im konkreten Fall ist zudem die Offenheit einiger Befürworter der Online-Durchsuchung in der Schweiz: So sollen die geplanten neuen Maßnahmen "ausdrücklich auch gegen Personen ermöglicht werden, gegen die kein konkreter Verdacht auf strafbares Verhalten besteht". Ergänzenderweise muß hier dazugesagt werden, daß dies jedoch auch in Deutschland der Fall ist, denn die Geheimdienste betreiben nun einmal in aller Regel nur Vor- und Umfeldaufklärung und haben mit der Aufklärung oder Aufdeckung von Straftaten primär nichts zu tun ...
... Weiterhin sehr bemerkenswert ist der Einwand des schweizer Datenschutzbeauftragten genau zu diesem Punkt: So brachte er zur Sprache, daß der in der Schweiz auch für die Geheimdienste vorgesehen Richtervorbehalt in jenen Fällen völlig obsolet wird, wo den Überwachungsobjekten keine konkrete Straftat vorgeworfen wird. Schließlich können die ermittelnden Behörden dem Richter dann zur Prüfung keinerlei handfeste Indizien für eine Straftat vorlegen. Das, was eigentlich den Sinn eines Richtervorbehalts ausmachen sollte, nämlich die unabhängige Prüfung von vorhandenen Fakten, würde damit komplett ausgehebelt, weil sich der prüfende Richter auf die (subjektiven) Einschätzungen von Geheimdienststellen verlassen müsste, welche nun einmal weit entfernt von gerichtsfesten Fakten sind. Auch hier gilt anzumerken: Selbstverständlich gilt diese Problematik genauso auch für die in Deutschland geplante und womöglich schon stattfindende Online-Durchsuchung, sofern sie von Geheimdiensten durchgeführt wird.
Der Heise Newsticker berichtet zudem über weitere Proteste der Internet Service Provider gegenüber den Kosten der geplanten Telekommunikationsvorratsdatenspeicherung, welche der Staat vollständig auf die ISPs abzuwälzen gedenkt. Unklar ist hier jedoch, wieso die Branchenverbände diesbezüglich nicht aggressiver die verfassungsrechtliche Keule schwingen - schließlich wäre es arg zu bezweifeln, daß vor dem Verfassungsgericht die Abwälzung von Kosten für klar hoheitliche Aufgaben auf Privatunternehmen durchkommen kann. Dies wäre denn auch sehr im Sinne der Kunden jener Privatunternehmen - nämlich den Internet-Nutzern: Denn erst wenn der Staat seine Überwachungsvorstellungen selber finanzieren und dafür Lücken im Haushalt finden (oder neu aufmachen) muß, ergibt sich eine ernsthafte Diskussion darüber, was wirklich notwendig und was verzichtbar an den Vorstellungen zur präventiven Überwachung der Internetnutzer ist.
Und letztlich sei (etwas außerhalb des eigentlichen Themenfelds von 3DCenter) noch auf eine Meldung der Frankfurter Rundschau verwiesen, welche belegt, welchen Geistes Kinder heutige "Verfassungsschützer" in den großen europäischen Demokratien durchaus sein können (es sei auch angemerkt, daß man aus einer einzelnen Meldung natürlich keinen Automatismus machen kann). Ob man angesichts dieses drastischen Rechtsbruchs (im Einzelfall) durch offizielle "Sicherheitsorgane" noch weitere Vollmachten für eben diese verlangen kann, sei an dieser Stelle gar nicht beurteilt - Gedanken sollte man sich allerdings auf jeden Fall (und sicherlich vorrangig) über neue Regelungen machen, welche derart Macht- und Amtsmißbrauch auch in Zeiten des "Krieges gegen den Terror" effektiv verhindern können. Was sicherlich nicht sein kann, ist immer mehr Macht in die Hände von diversen Staatsorganen zu legen, und auf der anderen Seite die Absicherung gegen den Mißbrauch dieser Macht nicht ebenfalls gleichwertig aufzurüsten.
News des 4. April 2007 |
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Die chinesischsprachige Seite IT.com (maschinelle Übersetzung ins englische) bringt einen vorfristigen Artikel zur kommenden Mainstream-Riege seitens nVidia, wobei von diesen allerdings nur die GeForce 8600 GT gebencht wurde. Generell ist solchen Vorabtests immer eine gute Portion Mißtrauen entgegenzubringen - man erinnere sich nur an den (nach wie vor) angeblichen R600-Test zum Anfang des Jahres. Allerdings sprechen in diesem Fall die Anzeichen eher dafür, daß dieser Test real ist: Erstens einmal ist es bis zur offiziellen Vorstellung der neuen nVidia-Chips G84 und G86 nicht mehr weit hin (17. April), zweitens enthält der Test keine wirklich unglaubwürdigen Angaben oder Benchmarks - und drittens dürften inzwischen in der Tat schon einige Testkarten durch die Gegend schwirren, wie auch die gestern vermeldeten Übertaktungsversuche der VR-Zone an einer GeForce 8600 GTS belegen ...
... Insofern wollen wir dem Test von IT.com vorerst einmal Vertrauen schenken - wobei sich schließlich schon in wenigen Tagen aufklären wird, wieviel an diesem Test richtig und wieviel falsch war. Primär interessant an dem Artikel sind vor allem die genaueren Angaben zu den Spezifikationen der vorgenannten neuen nVidia-Grafikkarten: So verfügt der Mainstream-Grafikchip G84 nun in der Tat über 64 Shader-Einheiten (acht Vec8-ALUs) und ein 128 Bit DDR breites Speicherinterface. Die größere Variante GeForce 8600 GTS wird hierbei mit 675/1000 MHz antreten, die kleinere Variante GeForce 8600 GT mit 540/700 MHz. Hinzu kommt bei der GeForce 8600 GT eine kleine Hardware-Limitierung: Von den 64 physikalisch vorhandenen Shader-Einheiten sind bei dieser Karte nur 48 (sechs Vec8-ALUs) aktiv, was in der Summe mit dem Taktunterschied doch für einen kräftigen Performanceunterschied sorgen sollte ...
... Der LowCost-Grafikchip G86 wird jedoch reichlich ungenau mit "32/24" Shader-Einheiten angegeben - ob diese Information den Artikelschreibern noch nicht bekannt war oder aber ob dies auf (nicht unwahrscheinliche) unterschiedliche Ausführungen des G86-Chips hindeuten soll, ist derzeit noch unklar. Auch auf den G86-Chip zutreffend ist jedoch das 128 Bit DDR breite Speicherinterface - wobei auch hier G86-Ausführungen mit dann nur 64 Bit DDR breitem Speicherinterface denkbar und wahrscheinlich sind. Die GeForce 8500 GT als größte G86-Variante taktet zudem mit 460/400 MHz recht gemächlich vor allem beim Speichertakt, wobei die ebenfalls G86-basierenden Karten GeForce 8300 GS und GeForce 8400 GS hier wahrscheinlich sogar noch darunterliegen werden ...
... Noch ohne klare Richtung sind hingegen die mit der vorhandenen GeForce 8600 GT angestellten Benchmarks: Im 3DMark05 und in Need for Speed: Carbon zieht diese 150-Euro-Karte der derzeit für um die 110 Euro angebotenen GeForce 7600 GT zwar maßgeblich davon, andere Messungen im 3DMark06 und vor allem unter Prey erbrachten jedoch nur einen (natürlich unbefriedigenden) Performance-Gleichstand zu dieser älteren Mainstream-Grafikkarte. Inwiefern diese Ergebnisse an derzeit noch unoptimierten Treibern liegen können, wird sich wohl erst am 17. April zeigen - die Benchmark-Werte unter Need for Speed: Carbon, welche sogar einigermaßen schneller sind als bei einer GeForce 7900 GS, deuten jedoch durchaus (und trotz des "kleinen" Speicherinterfaces) auf ein vernünftiges Potential für die GeForce 8600 GT hin.
Gemäß The Inquirer soll auch der R600-Chip über den integrierten "HD-Audio Controller" der Grafikchips RV610 und RV630 verfügen, womit sich die PC-Hersteller das Kabel von der Soundkarte zur Grafikkarte sparen, will man über den HDMI-Anschluß der Grafikkarte geschützte Video- und Audiosignale ausgeben. Allerdings passt diese Meldung deutlich nicht zur früheren Berichterstattung, welche den Sinn der ganzen Aktion eher für Wohnzimmer-PCs sahen, wo ein R600-Grafikboard doch selten eingebaut sein dürfte. Auch ist nach wie vor unklar, ob man den "HD-Audio Controller" als vollwertige Soundlösung bezeichnen darf - unserer Meinung nach soll dieser Controller nur sicherstellen, daß die Ausgabe von geschützten Video- und Audiosignale über die Grafikkarte möglichst einfach (eben ohne extra Kabel) zu realisieren ist.
Shortcuts: Laut der ComputerBase sind erste GeForce 7950 GT Grafikkarten auf AGP seitens des Herstellers XFX in Japan bereits lieferbar, was auf einen baldigen Marktstart auch in Europa schließen läßt. Wie früher schon einmal ausgeführt, sollten eigentlich die Radeon X1950 XT Karten auf AGP unangefochtene AGP-Spitzenreiter bleiben, allerdings haben die neuen nVidia-Grafikkarten auf AGP auch ihre Vorteile beim Stromverbrauch. Wie der The Tech Report berichtet, wurde Daniel Pohl, welcher die Raytracing-Renderer für Quake III und 4 geschrieben hat, inzwischen von Intel angeheuert. Im Sinne dessen, daß Intel Raytracing mehr oder weniger offiziell als die "Zukunft des Gamings" ansieht, ist dies sicherlich ein logischer Schritt - wenngleich die Entwicklung an dieser Thematik sicherlich noch Jahre dauern dürfte.
News des 3. April 2007 |
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Fudzilla berichten ein wenig zum nVidia G100 Grafikchip: Danach soll dieser Chip bereits Direct3D 10.1 und das Shader Model 4.1 unterstützen, allerdings trotzdem maßgeblich von der G80-Architektur abgeleitet sein. Inwiefern diese Informationen bestätigt oder aber einfach nur gut mitgedacht sind, läßt sich derzeit allerdings kaum ermitteln. Denn sicherlich kann man schlußfolgern, daß nVidia im Herbst erst einmal mit dem G90-Chip einen Refresh zum G80 bringt, welcher vor allem mehr Rohleistung und weniger denn neue Features mit sich bringt. Der darauffolgende Grafikchip (eben wohl der G100) sollte dementsprechend wieder eine gewisse Architekturänderung mit sich bringen - passenderweise stehen dann ja auch die Direct3D10-Erweiterungen 10.1 und 10.2 an ...
... Man kann sicherlich trefflich spekulieren, daß beide kommenden Direct3D10-Weiterentwicklungen sowohl ihren eigenen Haupt- als auch noch einen entsprechenden Refreshchip seitens der Grafikchip-Entwickler spendiert bekommen, schließlich steht so schnell kein wirklich neues Direct3D10-Featureset (in Form von Direct3D11, zu erwarten nicht vor 2010) an. Allerdings kann man sich auch vorstellen, daß sich gerade mit Direct3D10 die Zielrichtung der Grafikchip-Entwicklung vom Hauptaugenmerk auf die Erfüllung der Microsoft-Featuresets löst. Diese werden natürlich weiterhin von den kommenden Grafikchips unterstützt werden, aber die Hauptstoßrichtung der Entwicklung könnte für die nächsten Jahre eher in Richtung (völlig?) anderer Designansätze für Grafikchips gehen, wie es der G80-Chip schließlich schon andeutet.
Einen gar nicht einmal uninteressanten Einwand gegenüber Intels Penryn-Prozessoren bringen Overclockers vor: Durch den steigenden FrontSideBus könnte sich die Übertaktungseignung der kommenden Intel-Prozessoren reduzieren. Schließlich kann man außerhalb der ungelockten Extreme-Modelle eben nur über den FSB übertakten, was sich aber auch nicht in alle Unendlichkeit steigern läßt, sondern immer auch das jeweils benutzte Mainboards als möglichen Bremsklotz mit ins Spiel bringt. Und ob sich zukünftige Mainboards hier deutlich besser übertakten lassen als heutige, steht dabei noch in den Sternen. Sollte dies nicht der Fall sein, so sinkt natürlich die relative Übertaktungsleistung der Penryn-Prozessoren gegenüber aktuellen Core 2 Duo Modellen. Dafür sollten die Penryn-Modelle aufgrund der 45nm Fertigung allerdings auch eher in der Lage sein, absolute Taktrekorde im Rahmen von 4 GHz und mehr aufzustellen ...
... Viel stärker noch als die Penryn-Prozessoren müssten von diesem "Problem" allerdings die kommenden FSB1333-Prozessoren aus der aktuellen Core 2 Duo Serie betroffen sein. Da diese über keine neue Fertigungstechnologie, sondern eben nur den höheren FrontSideBus verfügen, dürften die Core 2 Duo E6x50 Prozessoren eher nur eine mittelmässige Übertaktseignung an den Tag legen - was natürlich angesichts der derzeit bei den Intel-Prozessoren erreichbaren Übertaktungsgewinne immer noch ganz anständig sein sollte. Die relativ größten Übertaktungsgewinne erzielen aber in aller Regel immer diese Prozessoren mit dem niedrigsten default-Takt - und eben auch dem niedrigsten default-FrontSideBus wie die FSB800-Modelle Core 2 Duo E4300 und E4400 (letztgenannter kommt wohl Mitte des Monats).
So wie es ausschaut, soll der Bundestrojaner wohl nicht über Sicherheitslücken in die Systeme der Überwachungsobjekte gelangen - was sowieso immer eine unsichere Angelegenheit darstellt, weil so etwas umfangreiche Kenntnisse über das jeweilige Zielsystem voraussetzt. Vielmehr deutet sich laut dem Heise Newsticker derzeit eher ein Verbreitungsweg über die Manipulation der Netzarchitektur an - sprich, der Bundestrojaner wird in einen vom User angeforderten Download gepackt. Technisch ist ein solcher Angriff allerdings nicht wirklich einfach auszuführen, unter anderem müsste Vater Staat dann die Datenpakete direkt beim Internet Service Provider manipulieren, für was es derzeit nach unserem Kenntnisstand weder eine technische Lösung noch eine rechtliche Grundlage gibt. (Übersicht aller 3DCenter News-Meldungen zur Online-Durchsuchung)
Shortcuts: Zum ATI Catalyst 7.3 Treiber gibt es inzwischen einige Berichte über unerklärliche Bluescreens unter Windows Vista - obwohl frühere ATI-Treiber problemlos liefen. Noch steht eine Lösung des Problems seitens ATI aus, aber bei TweakPC hat man zumindestens schon einmal einen Workaround für diese Problematik parat. Hartware berichten von einer Radeon X1950 Pro seitens Jetway, welche erstaunlicherweise gleich mit GDDR4-Speicher ausgerüstet ist. Dabei wurde auch der Speichertakt dieser Karte angehoben - anstatt dem ATI-default von 575/690 MHz soll diese Karte mit 575/1100 MHz takten. Noch bevor die Karten überhaupt vorgestellt sind, hat man sich bei der VR-Zone mit der Übertaktung einer GeForce 8600 GTS beschäftigt. Die regulär mit wohl 675/1000 MHz antretende Karte erreichte nach einem Volt-Mod, aber ohne extra Kühlung, satte 1006/1265 MHz Takt, was auf gute Overclocking-Reserven sowohl beim G84-Chip als auch dem verbauten GDDR3-Speicher schließen läßt.
News des 2. April 2007 |
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Mit der News von letzter Woche zur Nehalem-Prozessorenarchitektur von Intel wollten wir natürlich keineswegs ausdrücken, daß der Nehalem direkt auf dem Pentium 4 basiert oder es die von uns als reine Möglichkeit ins Spiel gebrachten architektonischen Ähnlichkeiten stichhaltige Hinweis gibt. Dies ist nur eine prinzipielle Möglichkeit, welche sich aus der langen Arbeit von Intel am Nehalem-Konzept ergibt. Die derzeitige Informationslage deutet jedoch - im Gegensatz zu dieser Möglichkeit - eher darauf hin, daß die Nehalem-Architektur deutlich näher an der aktuellen Core-Architektur steht als bisher angenommen. Es ist daher sogar möglich, daß Intel von früheren Designstudien zum Nehalem nunmehr fast nur noch den Namen übernommen hat, so das der aktuelle Nehalem-Core kaum noch etwas mit früheren Planungen aus Pentium-4-Zeiten zu tun hat ...
... Auch bezüglich der hier geäußerten Annahme, Intel könnte bezüglich der integrierten Grafiklösung eventuell nur eine 2D-Lösung in den Nehalem-Core einbauen, gab es Widerspruch bzw. besser klärende Informationen: So wie es ausschaut, soll tatsächlich die bisher in der Northbridge des Mainboard-Chipsatzes integrierte Grafik nun in den Prozessor wandern. Zudem geht die Grafikeinheit anscheinend nicht einmal direkt in den Prozessor, sondern soll als extra Chip auf das Die-Package gepflanzt und dann mittels der seriellen Verbindung CSI mit hoher Bandbreite angebunden werden. Dies spricht alles eher für einen "echten" Grafikchip, sprich mit 3D-Funktionalität - wenngleich sicherlich weiterhin auf dem prinzipiellen Leistungsniveau von integrierter Grafik. Diesbezüglich gibt es im übrigen die hochinteressante Spekulation, daß hiermit nicht Intel auf entsprechende AMD/ATI-Projekte reagiert, sondern daß hierbei vielmehr Intel der Vorreiter sein könnte und AMD mittels der Übernahme von ATI nur kurzfristig reagiert hat.
Wie WinFuture schon vor einiger Zeit berichteten, bezeichnete der bekannte russische Antivirensoftware-Hersteller Kapersky Windows Vista ohne die Warnmeldungen der Benutzerkontensteuerung UAC gar als unsicherer als Windows XP mit Service Pack 2. Dies wird insbesondere dann sehr bezeichnend, wenn man hier mit hinzunimmt, daß Microsoft himself UAC inzwischen nicht mehr als "Sicherheitsfeature" im eigentlichen Sinne sieht (was es ja auch nicht ist). Im Endeffekt wurde hiermit also ausgesagt, daß die vielbeschworene "höhere Sicherheit" von Windows Vista in erster Linie aus in einem Haufen von (extrem nervenden) Warnmeldungen besteht, und die anderen (sicherlich vorhandenen) Sicherheitsanstrengungen von Microsoft nicht ausreichend sind, um mit diesen einen wesentlichen Effekt gegenüber der Vorgängerversion von Windows zu erreichen.
Wieder einmal ein paar Nebelkerzen zur Online-Durchsuchung wirft der BKA-Präsident Jörg Ziercke, der Berichterstattung des Heise Newstickers zu entnehmen. Zuerst versuchte man den Bundestrojaner nicht als Schadsoftware (kein direkter Schadcode) bzw. Trojaner (kein scheinbares Nutzprogramm mit dann zusätzlicher versteckter Funktionalität) darzustellen, was natürlich nur auf rein technischer Ebene eine gewisse Berechtigung hat - im Sinne des Nutzers (und auch der Antivirensoftware-Hersteller) ist der Bundestrojaner aber natürlich trotzdem eine klare Schadsoftware. Desweiteren will man nur bestimmte Dateien übertragen, nicht den Inhalt kompletter Festplatten. Technisch mag dies sinnvoll sein, für eine Beweissicherung ist dies jedoch ausgesprochen unzureichend - solcherart gewonnene "Beweise" dürften gleich aus mehreren Gründen vor Gericht wertlos sein ...
... Ob die Online-Durchsuchung für die polizeilichen Dienste verhältnimäßig ist, wenn mittels dieser sowieso keinerlei gerichtsverwertbaren Beweise gewonnen werden können, ist sowieso noch eine der großen offenen Fragen zum Thema. Eine andere ungeklärte Frage ist diejenige, was passiert, wenn der Bundestrojaner versehentlich das System des Nutzers beeinträchtigt - beispielsweise in dem Dateien gelöscht werden oder gar das Betriebssystem selber beeinflußt wird. Da der Bundestrojaner schließlich tief im System hängen muß, um nicht aufzufallen und gleichzeitig vollsten Zugriff auf alles zu haben, ist ein solcher Fall prinzipiell nicht ausschließbar. So weit scheint man mit dem Bundestrojaner derzeit aber noch bei weitem nicht zu sein, derzeit soll das Projekt gerade einmal den Status "theoretisch inzwischen klarer umrissen" haben - was wohl bedeuten mag, daß bislang nur Wunschvorstellungen der Politiker und Sicherheitsbeamten gesammelt wurden und noch kein Programmierer konsultiert wurde, ob das ganze denn überhaupt realisierbar sei.
Leider kein Aprilscherz ist das, was die CDU/CSU-Fraktion im deutschen Bundestag an neuen Forderungen zum Ausbau der polizeilichen und geheimdienstlichen Befugnisse gestellt hat. Ohne jetzt auf einzelne Punkte eingehen zu wollen, welche der Heise Newsticker gut ausführt, sei hiermit nur auf die Fälle Mautdaten und Biometriepässe hingewiesen. Denn zu beiden schon beschlossenen Maßnahmen wurde seinerzeit versichert, daß die dabei erhobenen Daten auf keinen Fall für andere, gleich welche Zwecke verwendet werden sollen. Pustekuchen: Die Mautdaten sollen nun ebenfalls der Polizei zur Verfügung gestellt werden (in der Sache sicherlich richtig, aber eben doch ein Wortbruch), während die mittels der Biometriepässe "erworbenen" Fingerabdrucks-Daten zukünftig in den Meldeämtern hinterlegt werden sollen - und damit natürlich in Griffweite von Polizei und Geheimdiensten.
Shortcuts: Gemäß Fudzilla soll ein Ingenieur der Universität des Saarlandes, primär bekannt für ihre Arbeit zum Thema Raytracing auf der CeBIT die Bemerkung fallengelassen haben, der G80-Chip würde über 160 und nicht 128 Shader-Einheiten verfügen. Entsprechende Vermutungen gibt es ja schon des längerem - dem steht allerdings nach wie vor entgegen, daß nVidia nicht gerade bei seinem aktuellen Spitzenmodell Hardware-Einheiten deaktiviert ausliefern dürfte. Möglich ist natürlich rein technisch alles ;). Gleichzeitig setzte man bei Fudzilla noch das wilde Gerücht in die Welt, die ATI-Chips RV610 und RV630 würden angeblich sowohl in 65nm als auch in 80nm daherkommen. Dies halten wir allerdings vorerst für extrem unglaubwürdig, weil das ATI ein Heidengeld kosten würde - dafür, daß die 65nm-Versionen perspektivisch wirtschaftlicher sind und eine eventuelle 80nm Fertigung demzufolge umgehend wieder gestoppt werden würde ...
... Endlich einmal einen Notebook-Kühler für große 17-Zoll-Boliden gibt es in Form des Thermaltake Tai-Chi M+, derzeit im Test bei DarkVision Hardware. Mit einer Grundfläche von 400x330 ist die Plus-Version deutlich größer als bisherige Notebook-Kühler, welche zumeist nur eine Breite von 300mm oder geringfügig darüber haben. Informationen ganz praktischer Art zur möglichen Wirkungsweise und Verbreitungsweg des Bundestrojaners gibt es bei der Futurezone. Stichpunkte einer Ausarbeitung über die (mannigfaltigen) verfassungsrechtlichen Bedenken am Antikillerspiele-Gesetzesentwurf aus Bayern sind dagegen bei Krawall nachschlagbar. Und als Nachtrag zu den gestern schon aufgelisteten Aprilscherzen sei noch derjenige des Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein erwähnt: Danach fordert man den Bundestrojaner zur heimlichen Datenschutzkontrolle - natürlich auch und besonders zur Kontrolle anderer staatlicher Stellen ;).