Die neuen Desktop-Lineups von ATI und nVidia
24. Mai 2007 / von Leonidas / Seite 1 von 4
Im Zuge des Launches der Radeon HD 2900 XT kündigte ATI auch das Erscheinen der Radeon HD 2400 und 2600 Serien im Juni an, selbst wenn die Daten zu diesen Karten tief in den Launch-Präsentationen vergraben waren und daher kaum beachtet wurden. In der Tat hatte man natürlich von ATI einen vollständigen Launch aller dieser Grafikkarten erwartet - und als dieser ausblieb, konzentrierte man sich eben vollständig auf die Radeon HD 2900 XT bzw. den R600-Chip.
Nichts desto trotz liegen die Daten zu den Radeon HD 2400 und 2600 Karten seitens ATI vor, womit nun beide Grafikchip-Entwickler ein vollständiges Direct3D10-Produktprogramm am Markt bzw. zumindestens sicher angekündigt haben. Die Aufgabe der kommenden Zeilen und Gegenüberstellungen wird nunmehr sein, das jeweilige Direct3D10-Programm der beiden Hersteller vollständig in Zahlen und Worte zu fassen, wie aber auch preislich eventuell interessante Überschneidungen zum noch im Markt befindlichen DirectX9-Angebot aufzuzeigen.
Anmerkungen: Alle genannten Straßenpreise basieren auf dem Stand 23. Mai 2007 frühmorgens und dürften sich im Laufe der folgenden Tage und Wochen natürlich immer weiter nach unten verschieben. Alle Bandbreitenangaben wurden zudem nach der 1024er Regel errechnet, als Maßeinheit hierfür wurde allerdings das altherkömmliche Gigabyte/Sekunde benutzt, nicht das neuere, in der Industrie jedoch nach wie vor unübliche Gibibyte/Sekunde.
Zuerst wollen wir einige Gegenüberstellungen der Direct3D10-Angebote von ATI und nVidia bringen. Anfangen wollen wir hierbei mit den seitens ATI für Direct3D10 angebotenen Mainstream-Lösungen. Herausgelassen haben wir hier die Radeon HD 2400 Pro, da diese mit nur 64bittigem Speicherinterface, dazu ebenfalls sehr niedrigen Taktraten und ohne CrossFire-Konnektor ziemlich klar nur OEM-Ansprüchen gerecht wird (diese Karte wurde allerdings als Nachtrag notiert):
Wie schon in den News dargelegt, deutet sich aufgrund verschiedener Informationen seitens der Grafikkarten-Hersteller an, daß die Radeon HD 2600 XT mit zwei Taktraten antreten wird - je nachdem ob GDDR3- oder GDDR4-Speicher verbaut wird. Der Unterschied liegt dabei allein beim Speichertakt, fällt aber mit 700 zu 1100 MHz doch recht heftig aus. Dementsprechend dürfte es hier auch einen gewissen Preisunterschied zwischen diesen beiden Varianten geben, man kann faktisch von zwei verschiedenen Grafikkarten sprechen.
Zu beachten wäre hier weiterhin der wirklich große Unterschied zwischen Radeon HD 2600 Pro und XT, sowohl bei den Taktraten als auch beim Preis. Da dieser Unterschied allerdings in erster Linie aus dem Speichertakt hervorrührt, ist nicht zu erwarten, daß man diese Differenz durch Übertaktung wieder wird egalisieren können - dafür dürften die bei der Pro-Ausführung verbauten Speicherbausteine einfach zu schwach sein.
Weiter geht es mit nVidias entsprechenden Mainstream-Lösungen. Auch hier wurden im LowCost-Bereich einige Karten herausgelassen: GeForce 8300 GS und 8400 GS kommen ebenfalls mit nur 64bittigem Speicherinterface und sehr niedrigen Taktraten an und sind daher ebenfalls nur als reine OEM-Lösungen zu betrachten (diese Karten wurden allerdings als Nachtrag notiert):
nVidia Direct3D10 Mainstream-Lösungen |
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GeForce 8500 GT | GeForce 8600 GT | GeForce 8600 GTS | |
Chip-Basis | nVidia G86 210 Millionen Transistoren in 80nm bei TSMC |
nVidia G84 289 Millionen Transistoren in 80nm bei TSMC (169mm²) |
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Technologie-Klasse | Direct3D10, Shader 4, Unified Shader Architektur | ||
Shader-Einheiten | 16 | 32 | 32 |
Texturen-Einheiten | 8 (bilinear) | 16 (bilinear) | 16 (bilinear) |
Raster Operation Units (ROPs) | 4 | 8 | 8 |
Speicherinterface | 128 Bit DDR (2x64) | 128 Bit DDR (2x64) | 128 Bit DDR (2x64) |
allgemeiner Chiptakt | 450 MHz | 540 MHz | 675 MHz |
Shadertakt | 900 MHz | 1190 MHz | 1450 MHz |
Speichertakt | 400 MHz | 700 MHz | 1000 MHz |
Nominalleistungen (MADD bzw. MADD+MUL Rechenleistung, trilineare Texelfüllrate, Speicherbandbreite) | 29/43 GFlops 1,8 GTexel/sec 12 GB/sec |
76/114 GFlops 4,3 GTexel/sec 21 GB/sec |
93/139 GFlops 5,4 GTexel/sec 30 GB/sec |
Bauform | PCI Express, SingleSlot, 256 oder 512 MB GDDR2/GDDR3, SLI-Konnektor, Varianten mit/ohne vollständiger HDCP-Kompatibilität | PCI Express, SingleSlot, 256 oder 512 MB GDDR2, SLI-Konnektor, Varianten mit/ohne vollständiger HDCP-Kompatibilität | PCI Express, SingleSlot, 256 oder 512 MB GDDR3, SLI-Konnektor, alle Varianten sind vollständig HDCP-kompatibel |
Verbrauch | unter 3D-Last ca. 25 Watt, Karten haben keinen extra Power-Anschluß | unter 2D-Idle ca. 20 Watt und unter 3D-Last ca. 40 Watt, Karten haben keinen extra Power-Anschluß | unter 2D-Idle 21 Watt und unter 3D-Last 47 Watt (256 MB) bzw. unter 2D-Idle ca. 22 Watt und unter 3D-Last ca. 50 Watt (512 MB), Karten haben einen extra Power-Anschluß |
Preislage | derzeit 70-80 Euro (256 MB) bzw. 80-100 Euro (512 MB) | derzeit 110-130 Euro (256 MB) bzw. 140-160 Euro (512 MB) | derzeit 170-190 Euro (256 MB) bzw. 200-220 Euro (512 MB) |
Bild Referenzmodell |
Beachtbar ist hier allenfalls der sehr geringe Preisunterschied zwischen 256- und 512-MB-Edition bei der GeForce 8500 GT, welcher bei nur noch 10 Euro liegt. Hier lohnt es sich aus der Sicht des Preises sicherlich kaum noch, eine 256-MB-Edition zu erstehen, selbst wenn der Leistungsgewinn gerade bei dieser LowCost-Karte allerhöchstens mess-, aber sicherlich niemals spürbar ist. Bei den GeForce 8600 GT und GTS Modellen gibt es dann etwas größere Preisunterschiede zwischen der Grafikspeicherbestückung mit 256 und 512 MB, wobei zum Performanceanspruch dieser beiden Karten nach wie vor 256 MB Speicher wohl besser passen als 512 MB.