Die neuen Desktop-Lineups von ATI und nVidia
24. Mai 2007 / von Leonidas / Seite 4 von 4
Nachtrag vom 25. Mai 2007:
Die PC Games Hardware hat eine Aufstellung zu den verschiedenen seitens der Grafikkartenhersteller geplanten Radeon HD 2400/2600 Karten erarbeitet, welche sich perfekt zur Korrektur und Ergänzung dieses Artikels eignet. So läßt sich als erstes erfahren, daß die seitens Sapphire geplanten AGP-Ausführungen nicht allein sein werden: Gleiches ist genauso seitens der Hersteller Club3D, Diamond, GeCube, PowerColor und VisionTek geplant. Auffallenderweise wird es allerdings keine Radeon HD 2400 XT auf AGP geben, obwohl dieses technisch sicherlich genauso möglich ist wie die geplanten AGP-Varianten der Radeon HD 2400 Pro, Radeon HD 2600 Pro und Radeon HD 2600 XT.
Wirklich sinnvoll ist davon natürlich nur letztgenannte, die beiden erstgenannten dürften spielend durch bereits jetzt im Markt befindliche AGP-Lösungen in Form von Radeon X1950 Pro, Radeon X1950 XT und GeForce 7950 GT überholt werden. Und selbst bei der Radeon HD 2600 XT auf AGP bleibt abzuwarten, ob diese neue Karte sich wirklich gegen die Radeon X1950 XT durchsetzen wird können. Desweiteren verfestigt sich unsere Vermutung, daß es Takt-unterschiedliche Varianten der Radeon HD 2600 XT geben wird: Versionen mit GDDR3-Speicher und vermutlich 700 MHz Speichertakt und Versionen mit GDDR4-Speicher und 1100 MHz Speichertakt (bei ansonstem gleichen Chiptakt).
Von Sapphire war dies schon bekannt, gleiches kommt nun aber auch noch seitens der Herstellers GeCube, MSI und PowerColor, welche sowohl eine GDDR3- als auch eine GDDR4-Version dieser Karte herausbringen werden. Zudem werden die meisten Grafikkartenhersteller auch 512-MB-Editionen der neuen Mainstream-Lösungen von ATI in den Markt schicken. Auch die AGP-Ausführungen werden teilweise als 512-MB-Editonen angeboten werden, womit eine breitestmögliche Auswahl für den Käufer gesichert ist. Lustigerweise wird es sogar 128-MB-Editionen der Radeon HD 2400 Pro geben, wobei diese Karte mit nur 64 Bit DDR Speicherinterface und bei 400 MHz Speichertakt (nur 6 GB/sec Speicherbandbreite, kaum besser als integrierte Lösungen) für den Retailmarkt eigentlich wirklich uninteressant sein sollte.
Dafür wird die Radeon HD 2400 XT erstaunlicherweise ausschließlich auf 256 MB angeboten werden. Diese Karte scheint zudem bei den Grafikkartenherstellern sowieso etwas unbeliebt zu sein, viele Hersteller führen diese Karte gar nicht oder wenn dann nur in einer einzigen Ausführung. Und letztlich wären noch zwei einzelne Modelle zu erwähnen: Zum einen bastelt man bei Sapphire mal wieder an eine DualChip-Lösung, diesesmal soll es eine Radeon HD 2600 XT Dual mit zwei RV630-Chips und 2x 256 MB Speicher werden. Und zum anderen wird PowerColor eine Radeon HD 2600 XT mit GDDR3-Speicher gleich ab Werk passiv gekühlt anbieten, während ansonsten üblicherweise nur Radeon HD 2400 Pro Karten als passiv gekühlt gefertigt werden.
Nachtrag vom 10. Juni 2007:
Im Desktop-Markt gibt es eine erste Preissituation zu den demnächst in den Markt kommenden Direct3D10 Mainstream-Grafikkarten von ATI zu berichten. So listen Onlinehändler erste Radeon HD 2400/2600 Ausführungen seitens GeCube, welche folgende Preise haben: Die Radeon HD 2400 Pro 256MB soll zwischen 60 und 70 Euro kosten - allerdings ist von dieser Karte streng abzuraten, da sich bei nur 64 Bit DDR breitem Speicherinterface und einem Speichertakt von nur 400 MHz eine Speicherbandbreite von nur 6 GB/sec ergibt, was heutzutage einfach zu wenig ist (und auch von mancher integrierter Lösung erreicht wird). Insbesondere, da die mit der doppelt so hohen Speicherbandbreite sowie genauso auch einem deutlich höheren Chiptakt antretende Radeon HD 2400 XT höchstens 20 Euro mehr kosten dürfte, lohnt die Radeon HD 2400 Pro wirklich nicht.
Allgemein interessanter sind allerdings sicherlich die Radeon HD 2600 Karten, da die dort verbaute Hardware (120 Shader-Einheiten, 8 Textureneinheiten, 128 Bit DDR Speicherinterface) doch viel eher einem Mainstream-Anspruch entspricht: Hierbei wird die 256-MB-Ausführung derzeit zwischen 90 und 105 Euro gehandelt, die 512-Ausführung mit zwischen 105 und 120 Euro. Damit legt sich diese Karte preismäßig zwischen GeForce 8500 GT (70 bis 100 Euro) und GeForce 8600 GT (110 bis 160 Euro), dürfte allerdings von der Performance her klar zur GeForce 8600 GT tendieren. Straßenpreise fehlen derzeit noch von der Radeon HD 2400 XT (wohl 70-80 Euro) sowie der Radeon HD 2600 XT, deren (niedriger getaktete) GDDR3-Version wohl das 150-Euro-Segment besetzen wird, während die (höher getaktete) GDDR4-Version in der Nähe von 200 Euro zu erwarten ist.
Zweiter Nachtrag vom 10. Juni 2007:
Der Vollständigkeit halber haben wir nachfolgend auch noch die reinen Direct3D10 LowCost-Lösungen von ATI und nVidia in Form von Radeon HD 2400 Pro und GeForce 8300 GS sowie 8400 GS notiert:
Wirklich empfohlen werden können diese Lösungen für Spiele-Zwecke jedoch mitnichten, da deren Speicherbandbreite von 6 GB/sec (und bei der GeForce 8300 GS potentiell noch niedriger) nicht ausreichend ist, um heutzutage mithalten zu können. Ganz allgemein deutet sich sowieso die Situation an, daß aus Preis/Leistungssicht auch die "höherwertigen" LowCost-Beschleuniger in Form von Radeon HD 2400 XT und GeForce 8500 GT nicht empfehlenswert sind. Beide Grafikkarten tummeln sich im Bereich von ca. 70 Euro, wobei es allerdings schon für 100 Euro die kleineren Mainstream-Varianten Radeon HD 2600 Pro und GeForce 8600 GT gibt.
Klar gibt es hier einen gewissen Kostenunterschied, allerdings steht dem auch ein erheblicher Unterschied bei den technischen Daten gegenüber: So hat die Radeon HD 2600 Pro die 2,6fache Rechenleistung, die 1,7fache Texturierleistung - bei allerdings nur derselben Speicherbandbreite. Dennoch sollte hier die Radeon HD 2600 Pro der Radeon HD 2400 XT erheblich davonziehen, weit mehr als der Preisunterschied von ca. 40 Prozent mehr (bzw. 30 Prozent weniger) ausdrückt. Ähnliches dann auch bei nVidia: Hier hat die GeForce 8600 GT die 2,6fache Rechenleistung, die 2,4fache Texturierleistung und sogar die 1,7fache Speicherbandbreite vorzuweisen, was locker und leicht für die doppelte Performance stehen sollte. Insofern scheint sich die komplette Riege an Direct3D10 LowCost-Grafikkarten nicht zu lohnen, weil die kleineren Mainstream-Beschleuniger der Direct3D10-Generation doch recht potent ausgefallen sind.