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Performancereport Gothic 3

9. Dezember 2006 / von Madkiller (Benchmarks) & Leonidas (Text) / Seite 1 von 2


Mit dem heutigen Artikel wollen wir eine neue Artikel-Serie bei 3DCenter starten, welche sich kurz gesagt mit der Performance einzelner Spiele beschäftigen wird. Dabei werden wir auf aktueller Mainstream-Hardware das jeweilige Spiel sowohl bezüglich seiner CPU-Abhängigkeit als auch seiner GPU-Abhängigkeit betrachten. Anfangen wollen wir heute mit Gothic 3, einem Rollenspiel aus deutschem Entwicklerhaus mit bekannt hohem Hardware-Hunger.

Dabei soll das Ziel der heutigen Performance-Messungen nicht unbedingt sein, konkrete Sieger zwischen den jeweiligen Rivalen auf CPU- und GPU-Seite zu ermitteln. Vielmehr geht es eher darum, generelle Tendenzen zu erkennen, mit welcher Hardware das Spiel anständig spielbar ist. Wenn sich dabei auch ein Hinweis ergibt, ob das Spiel eine bestimmte Hardware klar bevorzugt, ist das natürlich auch in Ordnung - aber sicherlich soll heute nicht herausgefunden werden, welche die eine CPU oder Grafikkarte die andere um drei Prozent o.ä. "schlägt".


Vorab sei an dieser Stelle den Firmen Intel, nVidia und Sapphire für die unkomplizierte Stellung von Testsamples für unsere neuen Teststationen gedankt, womit auch dieser Artikel ermöglicht wurde.

                  


Natürlich basiert auch dieser Artikel wieder auf Messungen mit Savegames anstatt Timedemos. Dies ermöglichte uns, auch aufgrund der Kürze der Savegames, speziell nur jene Szenen herauszusuchen, welche wir auch wirklich vermessen wollten - während bei einem Timedemo meistens mehrere Szenen (und viel Leerlauf) auf einmal vermessen werden, welche aber jeweils unterschiedliche Performance-Charakteristiken aufweisen können. Ein Timedemo-Durchlauf verwischt diese unterschiedlichen Szenen und deren unterschiedliche Performance-Charakteristik aber immer zu einer einzelnen Performance-Aussage, was die Aussagekraft einer solchen Messung dann doch erheblich einschränkt.

Anstatt Messungen des eher durchschnittlichen Gameflusses mittels Timedemos stellen unsere Messungen ausgewählter kurzer Szenen über den Weg der Savegames somit eher Worstcase-Benchmarks dar: Wir messen dann, wenn die Hardware wirklich unter Stress gerät - und eben auch nur die jeweilige Szene und nicht noch jede Menge Leerlauf oder gleich eine andere Szene mit hinzu. Konkret können wir sogar behaupten, daß die von uns verwendeten Szenen mit zu den stressigsten des gesamten Spiels gehören und demzufolge sicherlich sehr realitätsnah sind.

Bei allen Savegames wurden jeweils immer die ersten zehn Sekunden zur Messung benutzt, welche dabei immer mittels Fraps durchgeführt wurden. Dabei wurde jedes Savegame generell dreimal ausgeführt wie gemessen und dann der Durchschnitt dieser drei Messungen als Ergebnis genommen. Folgende Savegames kamen dabei für Gothic 3 zum Einsatz (Klick öffnet jeweils einen Screenshot des Savegames im Großformat als extra Fenster):



"1. Tag (Nr.1)"

 


"1. Tag (Nr.2)"

 


"18. Tag"

 


"34. Tag"


Das erste Savegame wurde im übrigen direkt von der PC Games Hardware übernommen. Das zweite Savegame stammt prinzipiell von derselben Quelle, allerdings wurde hierbei unsererseits die Abspeicher-Stelle leicht verändert. Das dritte und vierte Savegame geht letztlich auf das Konto von unseres Foren-Users Unu.

Das für diesen Artikel benutzte Testsystem wollen wir an dieser Stelle nur absolut grob nennen, da es bereits hier umfassend ausgeführt wurde (und sich seitdem nicht verändert hat). Generell wurden die Grafikkarten-Tests auf einem auf 3200 MHz übertakteten Core 2 Duo E6400 durchgeführt, als Grafikkarten kamen dabei Radeon X1900 XT und GeForce 7950 GT zum Einsatz. Für die CPU-Tests wurde zudem noch ein Athlon 64 X2 4600+ auf verschiedenen Taktungen herangezogen. Generell standen beiden Testsystemen jeweils 2 GB Speicher zur Verfügung - was sich unter Gothic 3 definitiv lohnt, wie später noch einmal erwähnt. Das Spiel selber wurde mit dem derzeit aktuellen Patch 1.09 unter den höchsten im Spiel selber einstellbaren Qualitätssettings betrieben.


Und damit wollen wir uns direkt in die Benchmarks stürzen: Als erstes stand hier der Test der CPU-Performance auf dem Plan. Hierzu haben wir wie üblich bewußt auf CPU-limitierte Settings zurückgegriffen, sprich es wurde unter der Auflösung von 800x600 (mit 16x anisotropen Filter) gemessen. Weshalb wir für die reinen CPU-Tests unbedingt diese CPU-limitierenden und nicht realitätsnahe Settings verwendet haben, wird hier genauer ausgeführt, an dieser Stelle nur ganz kurz: Die Meßmethode mittels Savegames zwingt einen regelrecht dazu, weil konkrete Savegames-Messungen immer entweder nur CPU- oder Grafikkarten-limitiert sind, es hierbei nicht das von Timedemos bekannte Mittelmaß gibt.



Interessanterweise zeigt sich Gothic 3 trotz der bewußt CPU-limitiert gehaltenen Ansetzungen nur in zwei von den vier benutzten Savegames auch wirklich CPU-limitiert: Die Savegames "1. Tag (Nr.1)" und "34. Tag". Allerdings handelt es sich dabei auch um die beiden langsamer ablaufenden Savegames, welche je nach angesetzter Hardware teilweise auch die 25-fps-Marke nach unten hin durchbrechen - insofern aber auch genau das, was wir messen wollten.

In diesen zwei CPU-limitierten Savegames benötigt AMD jedoch wieder einmal deutlich mehr Takt, um mit den Intel-Prozessoren schritthalten zu können. Waren es im Schnitt unseres früheren Vergleichs von AM2-basierenden Athlon 64 X2 und Core 2 Duo 32 Prozent Unterschied bei der Pro/MHz-Leistung, so offenbart Gothic 3 mit 33 Prozent die fast identische Zahl. Konkret müsste der AMD-Prozessor schon mit 2475 MHz takten, um mit der Performance des kleinsten Core 2 Duo Prozessors in Form des E6300 mit seinerseits nur 1.86 GHz Takt mithalten zu können.

Durchaus interessant sind zudem die Zahlen des auf SingleCore-Einsatz zurechtgestutzten Athlon 64 X2 3800+: Sofern keine Grafikkarten-Limitierung vorliegt, also im ersten und im vierten Savegame, kommt es zu einem erneut 33prozentigem Unterschied zum gleichgetakteten DualCore-Boliden. Dies ist deutlich mehr als in unserem entsprechenden SingleCore vs. DualCore Artikel, welcher seinerzeit im Schnitt eine Differenz von 19 Prozent (Performance-Vorsprung des DualCore gegenüber dem SingleCore) ermittelt hatte. Gothic 3 scheint also durchaus prädestiniert für den Einsatz von DualCore-Prozessoren zu sein - zumindestens für diejenigen Spiel-Sequenzen, welche CPU-limitiert sind.

Normalerweise hätte es an dieser Stelle auch noch Tests mit unterschiedlichen Speichertimings gegeben - äquivalent zu den entsprechenden Artikeln für den AM2-basierenden Athlon 64 X2 bzw. den Core 2 Duo. Allerdings stellte sich im Rahmen unserer Meßreihen heraus, daß die Meßungenauigkeit bei Gothic 3 mit bis zu drei Prozent doch zu groß für solcherart Tests ist, welche im gewöhnlichen ja selber nur Performance-Unterschiede von zwei bis fünf Prozent offenbaren.






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